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  #31  
Alt 18.03.2008, 21:37
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi,

ich komme erst jetzt dazu deinen Thread komplett zu lesen.

Mein Beileid - ich drück dich mal ganz fest !

Deine Geschichte ähnelt unserer sehr.. Mein Paps starb nach 4 wochen Krankenhausaufenhalt an Darmkrebs. Am 28.2.08

Meine Eltern haben auch auf meinen kleinen Jungen ( Luca ) aufgepaßt als er 1 Jahr war - damit ich wieder paar stunden arbeiten konnte..

Auch ich werde das Bild meines toten Papa`s nie vergessen : offener Mund und offene Augen. Und meilenweit entfernt, friedlich oder schlafend auszusehen.. er sah ängstlich, krank und einfach nicht wie mein starker Papa aus. Diese Bild krieg ich nie wieder aus meinen Kopf - aber langsam verblasst es ... es ist nicht mehr so intensiv - brennt sich nicht mehr so in den verstand.

Die Beerdiung empfand ich ebenso als " schön " - ein liebevoller Abschied. Auch ich hatte tierisch Angst davor.. Nun warten wir noch auf die Urnenbeisetzung - das zehrt auch noch arg an meinen Nerven.

Ich vermisse ihn sooo sehr - kann es Tag für Tag nicht glauben, ihn nie wieder zu sehen .. sein Lachen ... Seine Art - einfach ALLES.

Tagsüber bin ich immer viel beschäftigt, der Kleine hält mich auf Trapp - aber Abends breche ich zusammen und heule wie ein Schlosshund. Meist bin ich aber so versteinert, das ich wie unter Schock stehe.

Kann mir keine Videos von Papa ansehen- das zerreisst mein Herz. Bilder tuen auch verdammt weh...

Ich glaube, ich werde NIE den Schmerz verlieren...

Wie du liest, du bist mit deiner Trauer nie alleine...

Drück dich !
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Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
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  #32  
Alt 18.03.2008, 21:38
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

P.S. :

Das Lied von ICH & ICH finde ich auch einfach total genial !!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #33  
Alt 19.03.2008, 10:49
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi,

vielleicht hilft dir ein klein wenig der Text von Trude Herr. MIr hat jemand ganz liebes das Lieb empfohlen und es ist schön. Klar heule ich dabei, aber der Text passt schon...


Niemals Geht Man So Ganz
Wenn man Abschied nimmt,
geht nach unbestimmt,
mit dem Wind, wie Blätter wehn,

sing ma et Abschiedsleed,
dat sich öm Fernweh drieht,
um Horizont, Salz und Teer.

Wer singe Püngel schnürt,
söök, wo er hinjehürt,
et wie ne Zuch fuhr,
nit nur ein Zuhuss.

Man läßt vieles hier,
Freund ich danke dir,
für den Kuß, den letzten Gruß.

Ich will weiter gehn,
keine Tränen sehn,
so ein Abschied ist lang noch kein Tod.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
es hat seinen Platz
immer bei dir. Wenn et auch noch so sticht, denn wer in dr Kält
keen Zukunft sieht,

maach enem Vagabund
doch et Hätz net wund,
fliech e Stück mit
op singem Weech.

Doch dann lass mich los,
sieh die Welt ist groß,
ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Ich verspreche dir,
wenn zurück bei dir,
wenn der Wind von Süden weht.

Ich saach nit leb wohl,
dat Wort dat kling wie Hohn,
völlig hohl maach et joot.

Sieh, ich weine auch,
Tränen sind wie Rauch,
sie vergehn, dieser Käfig macht mich tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier,
es hat seinen Platz immer bei dir.

Nie verläßt man sich ganz,
irgendwas von dir geht mit,
es hat seinen Platz immer bei mir.


Ich drücke dich ganz doll! Ich bin sicher, dass es unseren Lieben dort oben besser geht und dass die auf uns aufpassen!!!

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #34  
Alt 19.03.2008, 16:15
nia124 nia124 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Roebi, liebe Stella und all die anderen,
ich habe mich von Deiner Geschichte, Roebi, auch gleich angesprochen gefühlt.

Bei meiner Mutter war ein ähnlich kurzer Zeitraum zwischen Diagnose und Tod. Anfang Dezember rief sie mich an und sagte, sie hätte da so eine komische Stelle an der Brust. Ich war erst gar nicht alarmiert, dachte ich doch bis dahin, dass Brustkrebs bei älteren Frauen nicht mehr vorkommt, meine Mutter ist 78 oder besser war 78 Jahre alt.
Leider war es doch Brustkrebs und zwar in einem ziemlich fortgeschrittenen Stadium, inoperabel. Am 19.12. hatten wir das Aufklärungsgespräch zur Chemotherapie, im Januar begann sie damit. Den ganzen Januar und Februar habe ich gedacht, dass die Chemo anschlägt. Sicher, sie war oft müde und schwach, aber wer ist das nicht unter dem Einfluss der Chemo?

Am 26.2. habe ich sie besucht, ich hatte mir ein paar Tage freigenommen und wollte mit ihr eine nette Woche verleben. Mal Kaffee trinken gehen, vielleicht einen kleinen Spaziergang machen, halt was ruhiges. An diesem Abend hatte sie extreme Schmerzen und war sehr schwach. Am nächsten Morgen habe ich gesagt, komm wir fahren ins Krankenhaus, damit die Schmerztherapie angepasst wird und sie etwas aufgepäppelt wird. Anfang Januar war sie auch schon mal sehr schwach, damals halfen Blutkonserven.
Am 28.2. war sie kaum noch ansprechbar, weil zu schwach und die Ärzte sagten kryptisch: Manchmal gewinnen wir, manchmal der Krebs. Ich habe den ganzen Tag geheult. Eine Woche später am 6.3. ist sie verstorben. Ich war die ganze Zeit im Krankenhaus bei ihr und habe auch die letzte Nacht in ihrem Zimmer verbracht. Seitdem lebe ich wie in Trance. Manchmal denke ich, ich träume. Oft will ich sie anrufen. Nachts habe ich Panikanfälle und denke, ich muß sie retten. Dann wache ich auf und realisiere, dass sie tot ist.

Irgendwann muß ich das Haus ausräumen und ihre Sachen wegwerfen. Mein Vater ist leider auch schon tot. Ich habe das Gefühl, ich kann das nicht. Und nun auch noch Ostern. Alle fahren zu ihren Familien. In den letzten Jahren waren wir immer bei ihr und dieses Jahr? Ich glaube, ich verkrieche mich.

Nia
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  #35  
Alt 19.03.2008, 17:46
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Nia,

es tut mir so leid, dass du deine Mutter verloren hast!!!

Im Grunde kann man jetzt sagen, was man möchte, aber nichts nimmt einem die Trauer. Meine Mam ist am 08.01.08 verstorben und selbst jetzt denke ich manchmal, dass kann nicht wahr sein, dass muss ein Traum sein.

An manchen Tagen komme ich damit ganz gut klar und an anderen Tagen weniger.

Wir haben die Sachen meiner Mam schnell ausgeräumt und sortiert. Mein Papa konnte es nicht ertragen. Viele Sachen wollte er weg schmeißen und ich habe es verhindert. Jetzt ist er froh und will sie nicht mehr her geben. Lass dir Zeit damit! Ich bin mir vorgekommen, wie "Ausverkauf". Es war schrecklich. Man realisiert noch nicht so ganz, dass sie nicht mehr wieder kommt, sortiert aber schon aus.

Ich hoffe, du bist Ostern nicht alleine!!!!

Ich drücke dich ganz dolle und schicke dir ganz viele Kraftpakete für die nächste Zeit

Ela
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Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #36  
Alt 19.03.2008, 19:29
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Nia,

ja - GENAUSO fühle ich auch - wie in Trance, kann es nicht glauben - und will es nicht glauben... es ist alles so tragisch was wir hier alle erleben....

konnte heute auch papa`s sachen nicht wegräumen.. es tut so verdammt weh.

wünsch euch allen zusammen gaaaaaaanzv viel Kraft - die brauchen wir so sehr !
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  #37  
Alt 19.03.2008, 20:16
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Ihr Lieben!

@ Nia: Zuerst einmal möchte ich Dir mein aufrichtiges Beileid kundtun. Wir alle hier, können Dich sehr gut verstehen. Diese Krankheit ist einfach schrecklich und so grausam, dass man seinen Hass dagegen nicht in Worte fassen kann.
Für die anstehende Zeit schicke ich Dir ganz viel Kraft und ganz viele Umarmungen und eine starke Schulter.

@ Ela: Danke für den Text von Trude Herr. Da wir aber aus Köln sind, kannte ich ihn schon. Aber Du hast Recht, er passt wirklich sehr sehr gut. Der Spruch: Niemals geht man so ganz, stand auch auf einen der Kränze. Er war von meiner besten Freundin, die im Prinzip ihre 2. Mutter verloren hat.

@ Stella: Keiner von uns ist hier mit seiner Trauer alleine. Und das ist auch gut so.


Hallo Mama!

Ich war heute bei meinen Jungs im Blumenladen und habe für Dein Foto eine Calla, und eine rote Rose geholt. Sie waren immernoch ganz angetan, von den vielen Kränzen und Schalen, die Du gekriegt hast. Auch haben sie sich sehr darüber gefreut, dass "ihre" Kränze gute 3 Wochen gehalten haben.
Heute habe ich im Büro fast wieder angefangen zu weinen, aber ich konnte mich noch bremsen. Ute hat mit mir noch mal über Dich, Papa und die Zukunft gesprochen. Mensch Mama, Du fehlst echt an allen Ecken und Enden. Ich kann das überhaupt nicht in Worte fassen, wie sehr Du mir fehlst. Und ich glaube auch, dass Anka das mitlerweile verstanden hat, dass Du nicht mehr zurückkommst. Die hängt mir heute permanent am Fell. Jammert, aber das ist ja nix Neues. Ich glaube fest, dass sie Dich vermisst.
Oh Mann, bald ist Ostern. Wie gerne würde ich dieses Fest ausfallen lassen, weil es für mich kein Fest mehr ist. Welches Fest wird überhaupt noch ein Fest sein? O.k. Lucas Geburtstag, aber sonst? Ja ja, ich weiß, wenn Du könntest, würdest Du mich kräftig in meinen Allerwertesten treten, aber Du kannst ja nicht. Und wie gerne würde ich meinen Hintern hinhalten.

Ich liebe Dich!
Deine Rübe

P.S. Ich danke jedem aus tiefstem Herzen, der an meiner Trauer teilnimmt, gerade deshalb, weil ihr selber so eine schwere Last zu tragen habt. Ich drück Euch alle mal ganz fest.
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In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #38  
Alt 21.03.2008, 20:40
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Mama!

Heute ist Karfreitag, und ich glaube, wir haben den Tag einigermaßen überstanden. Als ich heute Morgen den Erdbeerkuchen gemacht habe, hab ich mit Ela telefoniert. Wir fachsimpelten so rum, wegen dem Tortenguß. Da wurde es mir mal wieder bewusst, dass ich Dich für so ne Lapalie nie mehr fragen kann. Gestern Abend war Papa hier und wir haben noch über Dich gesprochen. Er ist fest davon überzeugt, dass Du niemals damit zurecht gekommen wärst, für den Rest Deines Lebens am Rollstuhl und an dem Sauerstoff gefesselt zu sein. Da musste ich ihm Recht geben. Dabei brach er wieder in Tränen aus. Ich kann es immer noch nicht begreifen. Nie hast Du Dich von etwas umhauen lassen, nichts hat Dich wirklich aus der Bahn geworfen, aber dieser verdammte Krebs. Ich hasse IHN

Ich liebe Dich!

Deine Rübe
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #39  
Alt 25.03.2008, 21:02
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Mama!

Puh, es ist geschafft, Ostern ist vorbei. Es war ganz schön hart für mich, hier die "normale" Nicole zu spielen. Am Sonntag war Papa bei T. Hildegard eingeladen. Dafür war ich doch schon recht dankbar. Auch wenn ich es gerne habe, mich um Papa ein bisschen zu kümmern, aber so langsam aber sicher, finde ich, muss ich auch meinen Weg finden, damit zurecht zu kommen. Am Sonntag-Abend habe ich einen Film über Jesus im Fernsehen gesehen. Bis zur Kreuzigung ging alles gut, aber als er wieder auferstanden ist, konnte ich nicht mehr. Ich habe geheult, bis ich ganz rote Augen hatte. Sogar die wasserfeste Wimperntusche, hat sich ergeben. Auch gestern, als wir auf Karolas Geburtstag eingeladen gewesen sind, hast Du in jeder Sekunde total gefehlt. Ich weiß wirklich nicht, wann der Moment kommt, an dem ich begreifen werde, dass Du nicht mehr da bist.
Seit gestern schneit es hier in Köln. Bin mit Lucas gestern auch an Deinem Grab gewesen. Deine ganzen Blumen waren voller Schnee. Das hätte Dir bestimmt gefallen, obwohl es saukalt ist. Lucas hat Dir einen Porzellan-Osterhasen an eine Deiner "5" Kerzen gestellt. 3 Kerzen sind mir ja erklärbar, aber von wem die anderen sind. Pfft, kein Plan. Als ich die Kerzen gesehen habe, habe ich mich gefreut. Nicht nur Mama, Oma und ich denken an Dich, sondern auch noch andere. Habe heute auch wieder mit Ela telefoniert. Auch sie kann es nicht begreifen, dass Du nicht mehr da bist. Ich verstehe es wirklich nicht, und ich will es - glaube ich - auch nicht verstehen. Ich fühle mich immer so schuldig, wenn es mir mal einen Tag einigermaßen besser gegangen ist. Ich habe Angst, der Trauer, die Dir zusteht, nicht gerecht zu werden. Denn Du hast so über alle Maßen so viel Trauer verdient, dass ich nicht weiß, ob meine angemessen erscheint. Natürlich weiß ich, dass Du - wenn Du könntest - mich kräftig in meinen Hintern treten würdest (Ach, wenn Du es doch nur tun würdest!), weil Du es für völligen Quatsch hielst. Aber ich kann einfach gegen mein Gefühl nicht an. Jeder hätte gehen dürfen, Mama, aber doch nicht DU! Ich fühle mich so schlecht, dass ich z.B. an dem Tag, als Du nach Hause durftest, nicht einfach blau gemacht habe. Ich fühle mich so schlecht, weil ich Dich nicht besuchen durfte, konnte.... Wie gerne würde ich die Zeit noch einmal zurückdrehen, nur um bei Dir zu sein. Ich habe dich allein gelassen. Vielleicht auch, weil ich es nicht wahrhaben wollte, dass Du Todkrank warst. Ich habe fest damit gerechnet, dass Du eines Tages aus dem KH entlassen würdest und wir wieder nach Büsum fahren würden. Nur wir 2 mit Lucas. So, wie wir es fest geplant hatten. Ich habe mich auf die Aussagen Deiner Ärzte verlassen, und nun bin ich verlassen. Für alle anderen dreht sich die Welt weiter, doch für mich ist sie stehen geblieben. Ich quäle mich einen Tag mehr, einen Tag weniger durch diese verheuchelte Welt. Mich können wirklich nur die Leute verstehen, die selbst einen geliebten Menschen verloren haben. Menschen wie diese, die auch im Forum sind, und Rat und Trost brauchen. Ist das nicht schrecklich? So viele Menschen, suchen Trost! Trost genauso wie ich ihn brauche, ihn aber nicht kriege und auch nicht finden kann. Heute habe ich zur Ela gesagt, dass die Zeit vielleicht einmal alle Wunden heilen wird. Aber die Zeit kann diese Wunde nicht heilen. Da gab Ela mir Recht. Ich glaube, mit Deinem Tod ist ihr bewusst geworden, was sie an ihrer Mom hat. Und das ist auch gut so. Habe eben bei jemandem gelesen, dass jeder Tag ein Stück mehr Abschied bedeutet. Und dieser Satz spricht mir aus der Seele. Nur schade, dass ich ihn erst jetzt verstehe. Selbst dafür könnte ich mich Ohrfeigen.

Ich liebe Dich!
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In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #40  
Alt 26.03.2008, 12:06
SUSAN69 SUSAN69 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!


Auch ich habe Ostern das erste mal ohne meinen Papa überstanden...

Es ist eine verdammt schwere Zeit und ich finde um so länger er weg ist um so schmerzhafter wird es für mich....sonst habe ich immer gedacht....Papa kommt bald wieder,,,,,,aber so ist es leider nicht......Mein Papa ist am
10.Januar 08 an Lungenkrebs verstorben...
Es ging alles so schnell.....aber er war ein Kämpfer er hat die ganzen Feiertage und dann noch meinen Geburtstag überlebt und dann ging es ziemlich schnell, als wenn er mir noch unbedingt Gratulieren wollte
Es ist wirlich sehr schwer auch für meine Tochter die war mit Opi oft zusammen und sie war sein Liebling...er hatte sich von iht am 6.Januar verabschioedet als wenn er wußte das er bald geht....
Oh mann mir kommen schon wieder die tränen



LG Susan



Papa ich denke an dich und vermisse dich sehr......
*08.11.1038
+10.01.2008
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  #41  
Alt 26.03.2008, 18:36
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Liebe Susan!

Ich drück Dich erst einmal ganz fest, auch, wenn ich weiß, dass das nicht viel Trost spenden kann.

Sei dankbar für den Moment, bevor er gestorben ist. Denn mir ist dieser Moment leider vergönnt geblieben. Und diese Last werde ich wohl mein Leben lang tragen müssen. Ich glaube ganz bestimmt, dass meine Mutter extra nicht mehr auf mich gewartet hat, weil sie sonst nicht hätte gehen können.
Leider gibt es für uns "zurückgebliebenen" kein Rezept, was uns ein Arzt gegen diesen unendlichen Schmerz ausstellen kann. Und ich bin auch davon überzeugt, dass unser Schmerz nicht wirklich weniger werden kann, sondern vielleicht einmal anders.

Das Einzige was mir wirklich Abends hilft, ist hier im Forum zu schreiben, oder zu lesen. Manchmal bin ich gar nicht in der Lage etwas zu schreiben, weil mich die Berichte und auch der Schmerz über den Verlust meiner Mutter erstarren lassen. Diese Krankheit, es ist unfassbar. Und ich kann meinen Haß gegen diese Krankheit überhaupt nicht in Worte fassen.

LG Röbi
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #42  
Alt 26.03.2008, 20:01
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

hallo röbi,

ich habe auch sooooooo einen HASS auf diesen Krebs !!!! Ich teile diesen Hass mit dir !

Werde es auch nieee verstehen und verzeihen können, dass dieser Mistkerl unser Lieben so hat leiden und sterben lassen

Auch mir hilft es abends hier zu schreiben - das ist meine art therapie - meine hilfe.

Drück dich !
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  #43  
Alt 26.03.2008, 20:08
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hallo Stella!

Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Forschung da auf keinen grünen Zweig kommt. Echt, die schießen dutzende Millarden ins Weltall, nur um rauszufinden, ob es Leben auf dem Mars gibt, anstatt das Geld in die Krebsforschung o.ä. zu stecken. Da könnte ich so drüber kotzen!

Ja, Du hast Recht, das hier ähnelt ein bisschen wie Therapie. Manchmal glaube ich schon, dass ich still und heimlich, süchtig danach werde.

LG Röbi
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #44  
Alt 26.03.2008, 20:30
stella29 stella29 ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

JAAAA.. ich auch ! Es macht auch süchtig, jeden Abend : Kiste an und schreiben. Es hilft halt einfach

Das mit der Forschung kapier ich auch nicht !!! Es muss doch mal langsam etwas gefunden werden - alles kann man heute machen, aber DAS nicht !!! ich versteh das nicht... es tut soooo weh !!!!!!!!!!!!!!!!!!


ICH HASSE KREBS !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  #45  
Alt 26.03.2008, 20:34
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Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Es tut so weh, Mama!

Hab mich gerade mehr oder weniger das erste richtige Mal im Darmkrebs-Bereich rumgetummelt. Oh Mann, wie grausam. Einfach nur grausam. Wie gerne wäre ich noch jemand von denen, und wie dankbar bin ich, dass meine Mama so nicht mehr leiden muss. Die Gefühle fahren mit mir Achterbahn.

LG
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* 22.11.1947 + 16.02.2008
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