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Alt 22.11.2013, 21:30
Odelbie Odelbie ist offline
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Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Gekämpft,Gehofft,Verloren

Liebe Sternschnubbe und all Ihr Lieben hier,


die Worte, die man findet sind bestimmt gut. Sicher. Aber im Kopf, da stimmt es nicht. Wer soll es auch verstehen ?
Vor 20 Jahren starb mein Opa, er hatte eine Krankheit und keiner kannte den Namen. Heute geht man zum Arzt und es heißt Krebs.
Darf man sich da die Frage stellen, warum wir hier alle unsere LIEBSTEN verlieren durch die Krankheit Krebs ?
Ich frage mich immer, was die Forscher in all den vielen Jahren getrieben haben .
Es ist soooo bitter.
Früher gab es Herzinfarkt, Autounfälle. Das war`s dann auch. Und es gab die Menschen, die ein hohes Alter hatten und starben. Heute, es gibt keinen STOP vor Kindern, Vätern,Müttern,Oma und Opa.
Das ist sooo grausam. Als wir in der Uni in Erlangen waren, lernten wir einen kleinen Jungen kennen. Er war ca. 9 Jahre. Er war so tapfer. Für uns war es ein Anblick, den man nicht vergessen kann. Jürgen sagte immer:" Was hat dieses Kind nur schlimmes auf der Welt gemacht um mit dieser Krankheit bestraft zu werden ? " . Er dachte dabei nicht an sich. Er lächelte den Jungen zu und zeigte den Daumen nach oben. Und der Junge lachte.
Es sind so viele erlebte Momente, da schnürt es einem die Luft ab. Da möchtest du, das der Film aufhört. Du möchtest aufwachen und alles ist gut.

Aber wir sind im Hier und unsere Lieben sind erlöst. Wir müssen versuchen den Verlust zu verarbeiten. Dabei ertappe ich mich eigentlich ganz oft an den Gedanken:" Warum haben wir einen solchen Kampf auf uns genommen ?
die Ärzte redeten uns ein er hätte schon länger etwas merken müssen. Aber Jürgen spürte nichts. Ich stelle mir oft die Frage, was wäre ohne Besrtrahlung und Chemo geworden ? Wären dann die ganzen Nebenwirkungen nicht gewesen ? Hätten wir eine viel ruhigere Zeit verbringen können ? Wäre es Jürgen besser gegangen ?
Viele Fragen und dazu keine Antwort. Ich weiß es bringt mir meinen Mann und Lisa`s Papa nicht wieder. Aber es ist verrückt, auf welche Gedanken und Gefühle man stürzt. Getragen von Schmerz und Trauer, von Einsamkeit und Sehnsucht will man nicht verstehen. Und es ist richtig, man kann es nicht verstehen.
Mein Jürgen ist über ein Jahr gegangen und es ist noch immer, als wäre es GESTERN gewesen.




GLG
Grit mit Lisa und unseren Kämpfer fest im Herzen





Oh, du mein lieber Jürgen !

Du bist weg, dein Platz ist sooo leer und es kommt uns so vor, als hast du gleich Feierabend und kommst zur Tür rein.
Wir vermissen dich so sehr, wir tragen dich in unseren Herzen und doch haben wir große Sehnsucht, dich zu spüren.
Papa, deine Lisa ist so tapfer. Sie stürzt sich in ihre Musik. sie spielt wie verrückt. Schulband, Kirchenband und ihre eigene Band. Wenn du unsere Maus hören würdest mein Schatz, dann würde es dir wie mir gehen. Wir würden uns halten und staunen und lauschen und vor Freude weinen. Sie ist wie dein Papa. Sie lebt die Musik.
Die Schule läuft gut. Sie schlägt sich Klasse. Es gibt Momente, da wird Lisa sehr leise. Papa, dann sind die Gedanken bei dir. sie trägt zu Schulaufgaben deinen Pullover. Auch wenn er zu groß ist, er bringt Glück. Und ich lasse Lisa mit deinem Pullover gehen.
Heute waren wir am Friedhof, die Mama von Werner ist gestorben. 93 Jahre alt. Ich stand am Grab und schickte liebe Grüße mit. Die ganze Zeit waren meine Gedanken bei dir. Ich konnte der Trauerrede nicht folgen. Ich habe nichts gehört. Und Lisa ging es nicht anders. Papa, einmal würde ich dich gern in meine Arme nehmen. Einmal.
Wir haben viele Veränderungen vorgenommen. Wir mußten es tun. Wir haben alle Zimmer neu oder anders eingerichtet. Die Farben an den Wänden gewechselt. die Erinnerungen sind so , das man ständig meinte,gleich bist du zu Hause. Mein lieber Jürgen, sei nicht Böse. Wir haben dich nicht vergessen und werden dich nicht vergessen. Wir mußten uns vor uns selbst schützen. wir wären zerbrochen. Verzeih uns.
Ich möchte dir einen dicken Kuss zum Himmel schicken, dir sagen wie sehr ich dich vermisse. Und mein Schatz, die Hoffnung die ich habe:" Wir sehen uns wieder-irgendwann"
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