Erfahrung mit Gamma-knife?????

Hallo,
gibt es hier jemanden, der sich Hirnmetastasen (nach Brustkrebs) mit dem gamma-knife behandeln hat lassen???
Bitte dringend melden!!
Danke!
Gruss Ute

Hallo Ute,

ich habe mir am 13.01.05 mit dem Gamma-Knife 2 Hirnmetastasen radiochirurgisch behandeln lassen. Die Metastasen lagen im Bereich Sehfeld und Motorik der Hand. Ich gehe davon aus, dass die Behandlung auch angeschlagen hat, da die subjektiven Symptome zurück gegangen sind. Eine MRT-Kontrolle habe ich noch nicht.
Welche Fragen hast Du und was möchtest Du wissen ?Ich hatte auch das Gefühl, ich finde zum Gamma-Knife zu wenig Infos und wollte eigentlich noch einen Erfahrungsbericht schreiben, komme zeitlich aber gerade nicht dazu. Also, wenn diese Antwort noch nicht zu spät ist, melde Dich.

Meine Mutter hat 1-2 Metastasen am Kleinhirn.
Bei einer Nachfrage beim Arzt, ob diese Methode (Gamma-Knife) für meine Mutter auch in Frage komme, hat dieser geantwortet, das sei zu ungenau, weil Gefahr für das Kleinhirn bestehe. Was ist von dieser Argumentation zu halten?

Hallo Andy, genau weiss ich das natürlich nicht, aber zu "ungenau" ist eine komische Antwort. Soweit ich weiss, können Metastasen an der Hirnhaut nicht mit Gamma-Knife behandelt werden. Viele Ärzte kennen die Methode nicht so und sind daher eher skeptisch. Am sinnvollsten ist es wohl, die Sache nochmals mit einem anderen Arzt zu besprechen. Liebe Grüße Josefine

Hallo Andi,
die Entscheidung ob eine Gamma-Knife-Behandlung in Frage kommt kann m.E. nur ein Arzt
treffen der diese Behandlung auch durchführen kann. Versuche einen kompetenten Ansprechpartner zu finden da diese über die entsprechende Erfahrung verfügen.Bei Google findest du sicher weitere Informationen.
Meine Behandlung liegt jetzt 7 Monate zurück und mein letzes MRT war in Ordnung.
Liebe Grüße und alles Gute für deine Mutter von Gela

Hallo Andi,ic hab einen inoperablen Tumor am Kleinhirn und wurde stereotaktisch bestrahlt,das ist mit Gamma-Knife zu vergleichen,kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen,such dir einen Arzt,der dich mit den Worten-ungenau-nicht stehen läßt.Ich kann dir as Ansprechklinik sehr die Uni-Klinik Köln empfehlen,Prof.Sturm ist eine Kapazität auf dem Gebiet.Hier stell ich mal die dortige Tel.Nr.rein,es meldet sich Fr.Bohle,die vorzimmerdame o221-4784580 .Versuch es dort mal,wenn du fragen hast,immmerzu,Susanne

Danke erstmal für die Antworten! :-)

Im Moment ist meine Mum nicht reisefähig, deshalb ist Köln für uns zu weit. Wir haben uns deshalb mit dem Gamma-Knife-Zentrum in München in Kontakt gesetzt. Die dortigen Ärzte haben gesagt, wir sollen die momentan laufende Betrahlungstherapie vollends zu Ende bringen und danach in München bei ihnen vorstellig werden.
Ich hoffe jetzt, daß die Bestrahlung das Wachstum der Metastasen soweit eindämmen kann, daß man danach (noch) die Gamma-Knife-Methode anwenden kann, bzw. dass diese Methode überhaupt geeignet ist. (Das soll bei einer ersten Voruntersuchung festgestellt werden)

Hallo Andy,ich hab seinerzeit,als gross über Gamma-Knife berichtet wurde auch meine Unterlagen nach München gesandt,nicht wissend,das es eben mit der Stereotaxie vergleicbar ist.München sagte ,mit Prof.Sturm wär ich in guten Händen,sie würden ähnlich vervahren,also,du bist da bestimmt gut aufgehoben.Ich wünsch euch allen ganz viel Kraft und Ruhe,Susanne

8 Jahre nach meiner Meningeom-OP wurde ein neuer Tumor festgestellt, der vor 3 Jahren mit Gamma-Knife erfolgreich bestrahlt wurde. Meine Krankenkasse hat die Bestrahlungskosten nicht übernommen, obwohl Gamma-Knife die kostengünstigere Therapie ist. Wer hat Erfahrung mit der Kostenübernahme durch die Krankenkasse?
Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.

Hallo Edith,ich weiß nicht,ob das dir heute noch hilft,aber ich(siehe oben)wurde stereot.bestrahlt und es kam nicht eine Nachfrage der Barmer.Nur bei einer probeweisen Chemo als Testperson damals wollten sie wissen,ob es denn nötig wäre.Nach meiner Frage,ob sie das auch ihre Angehörigen fragen würden bekam ich die Kostenübernahme.Da sich aber ja in den letzten Jahren viel im Kostenbereich getan hat könnte das heute vielleicht auch anders aussehen.Viele liebe grüsse von Susanne

Hallo Edith,

meine Frau hatte im Januar einen Gamma-Knife-Eingriff. Ich war dabei, um 'Händchen zu halten'. Bei den Einzelbestrahlungen konnte ich natürlich nicht dabei sein, hatte mich statt dessen über zwei Stunden mit dem Arzt über allerlei unterhalten, auch die Kstenfrage. Zwar ist Gamma-Knife billiger als eine Gehirn-OP, allerdings fehlt eine 'Abrechnungsziffer' in der Gebührenordnung für Ärzte. Damit muss der Sachbearbeiter bei der Krankenkasse sozusagen auf eigene Verantwortung die Kostenzusage erteilen. Das fällt manchen nicht leicht. Durchsetzen und Druck, Vorgesetzten verlangen, dass ist die Devise. Denn Zustimmung ist rechtlich bei Indikation zwingend! Notfalls muss geklagt werden, am besten zum Fachanwalt für Sozialrecht gehen und eine einstweilige Verfügung erwirken. Alklerings ist bei dir der Zug abgefahren. Der ablehnende Bescheid wird nach einem Monat rechtskräftig.

Aus dem Gespräch mit dem Arzt habe ich erfahren, dass zukünftig eine Ziffer zumindest für die stationäre Behandlung geschaffen wird.

Liebe Grüße

Jochen

Hallo Edith,
wie oben bereits gesagt wurde ich vor 7 Monaten mit den Gamma-Knife behandelt. Die BEK
hat die Behandlungskosten abgelehnt mit der Begründung sie sei nicht im Leistungskatalog enthalten und eine wenig erforschte Behandlung. Eine Ganzhirnbestrahlung sei mir lt. KK durchaus zuzumuten.Kein Hinweis auf eine stereotaktische Behandlung mit dem Linearbeschleuniger, davon habe ich erst später erfahren.
Nun zu meiner Frage:
Ist Gamma-Knife wirklich kostengünstiger als die Stereotaxie,habe darüber nirgends Auskunft bekommen??

Hallo Mann von Josefine (witzige Anrede)
Was meinst du mit "Zustimmung ist rechtlich bei Indikation zwingend"?? und wer stellt diese Indikation gegenüber der KK. Ich hatte eine kleine solitäre Hirnmeta und der Antrag (mit zwei Begleitschreiben der beh.Ärzte) wurde durch den MDK abgelehnt (Bemerkung des MDK-Arztes gegenüber meinem beh.Arzt: Bei so einer schlechten Prognose eine so aufwendige Behandlung zu machen sei unwirtschaftlich).
Mittlerweile liegen mein Unterlagen beim Sozialgericht und wir warten auf die Verhandlung.
Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße von Gela

Hallo Gela,wie oben schon geschrieben hatte ich damals keinerlei Schwierigkeiten,versuch doch mal einen Rat in Köln direkt einzuholen,Uni-Klinik,bei Prof.Sturm,die Tel.Nr.lautet 0221-4784580,es meldet sich Fr.Bohle,vielleicht kann die dir weiterhelfen,toi,toi,toi,Susanne

Hallo Gela!

Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben gemäß § 27 Abs.1 SGB V u.a. Anspruch auf Krankenbehandlung, die notwendig ist, um eine Krankheit zu heilen oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Nach § 2 Abs.1 S.2 SGB V sind dabei "Besondere Therapierichtungen" nicht ausgeschlossen. (Ich hoffe, dass die §§ korrekt sind, Sozialrecht ist nicht mein erstes Fach).

Nach der herkömmlichen Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) gilt insbesondere, dass die Behandlung mit "Außenseitermethoden" dann von der GKV zu tragen ist, wenn die Methode im Einzelfall mit ausreichender Wahrscheinlichkeit wirksam erscheint und die Schulmedizin keine entsprechenden Möglichkeiten bietet (BSGE 63, 102; ebenso noch: Krauskopf, Soziale Krankenversicherung, Pflegeversicherung, § 2 SGB V Rdn.6). Inzwischen wird zusätzlich gefordert, dass die "Außenseitermethode" nicht nur im konkreten Einzelfall Erfolgsaussichten haben müsse, sondern ihre Wirksamkeit zudem wenigstens statistisch (empirisch) bei einer "relevanten" Zahl von Fällen nachgewiesen ist (BSGE 76, 194; Wagner, in: Krauskopf aaO. § 13 SGB V Rdn. 17; Straub, Gesetzliche Krankenversicherung, 2. Aufl., S.162).

Nachdem die Behandlung mit dem Gamma-Knife nun zumindest als stationäre Behandlung in die Gebührenordnung der Ärzte aufgenommen wird, spricht dies für alles andere als eine Aussenseitermethode. Zum Erfolg der Behandlungsmethode und deren Geschichte gibt es hier mehr:

http://www.gkfrankfurt.de/

mit vielen weiteren links.

In der heutigen Form wird das Gamma-Knife in den angelsächsischen Ländern seit 1971 eingesetzt. Von einer Aussenseitermethode kann also nicht die Rede sein. Insoweit kann die Kostentragung nicht verweigert werden.

Die Aussage des MDK zielt wohl auf die Effizienzklausel im SGB ab: Die Versorgung soll demnach ausreichend und zweckmäßig sein, sie darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muss wirtschaftlich erbracht werden. Viele wissen aber gerade nicht um die Kosten des Gamma-Knife. Aber vier Stunden Bestrahlung sind nun mal günstiger als eine OP nebst 2 Wochen stationären Aufenthalts und zwei Wochen Reha im Anschluss, abhängig von der Region deiner Metastase im Gehirn. Also kann auch mit dieser Begründung die Kostenübernahme nicht verweigert werden.

Wenn der Arzt nun den Eingriff als notwendig erachtet, darf die GKV die Kostenübernahme nicht verweigern.


Bitte beachte: Ich erteile hier keine Rechtsberatung. Die Einzelheiten in deiner Sache sind mir unbekannt. Und selbst wenn: Ich dürfte es gar nicht. Aber sei dir sicher: Dein Anwalt wird dich bestmöglich vor dem Sozialgericht vertreten. Und wenn du Fragen hast, Frage ihn; dafür ist er da.


P.S.: Mein Name hier rührt daher, dass ich nicht unmittelbar betroffen bin, sondern nur als Angehöriger und meine Frau Josefine hier auch schreibt.


Ich drücke dir aufrichtig die Daumen!

Jochen

Hallo Jochen,
vielen Dank für Dein ausführliches Posting, ich glaube Du hast mir damit
ein ganzes Stück weitergeholfen.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Deine Frau von Gela