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  #166  
Alt 22.10.2002, 09:18
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Standard es tut so weh

Hallo Birgit
und auch all die anderen,
vielen dank für Deine lieben Zeilen. Es ist ja unfaßbar, was ich da so lesen muß. Das tut mir sehr leid für Dich. Es ist ja bei Deinem Vati auch noch gar nicht so lange her. Finde ich aber gut, daß die Krankenkasse sich darum kümmert. Vielleicht hätte ich mich auch an die Krankenkasse wenden sollen. Aber ich dachte, unser Fall ist schon an der richtigen Stelle, nämlich der Staatsanwaltschaft. Nachdem diese und auch die Generalstaatsanwaltschaft keine Klage erhoben hatten war ich erst einmal schockiert und hatte keine Kraft mehr. Aber vielleicht sollte ich doch noch mal einige Schritte unternehmen??? Ich muß mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Es gibt ja da noch die Schlichtungsstelle der Ärztekammer in Hannover. Aber die Staatsanwaltschaft war ja der Meinung, die Ärzte haben alles richtig gemacht. Wieviel Chance hab ich da???
Ich vermisse meinen Vater auch sehr doll, das erste halbe Jahr habe ich nur mit starken Beruhigungsmitteln überstanden. Dann habe ich diese auf eigenen Wunsch abgesetzt. Ich habe mir gesagt, ich muß, ich muß die Kraft aufbringen, für meine Mutter, die ja jetzt selbst schwer krank ist und für meine Tochter. Es fällt mir sehr, sehr schwer. Aber was bleibt mir anderes übrig. Ich bin diejenige, die die Aufgaben meines Vaters übernehmen muß, und ich kann von Glück reden, daß ich all die Jahre viel Zeit mit meinem Vater verbracht und vieles mit ihm gemeinsam gemacht habe. So konnte ich mir doch einiges abgucken.
Wenn ich alleine bin, oder abends im Bett liege, dann weine ich sehr viel. Ich glaube, nie mehr ein normales, geschweige ein glückliches Leben führen zu können. Aber es kann doch auch nicht den Rest meines Lebens so weiter gehen. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe auch niemanden, mit dem ich reden kann. Deshalb bin ich sehr froh, daß ich dieses Forum gefunden habe. Hier versteht man mich. Und hier kann ich mich ausweinen. Ich hoffe zumindest, daß Ihr mich versteht. ich versteh Euch sehr gut, denn jede Phase, die Ihr beschreibt, habe ich bislang auch durch.
Heute hätten meine Eltern ihren 42. Hochzeitstag. Im vergangenen Jahr haben wir an diesem Tag im Krankenhaus noch zusammen gesessen und Kaffee getrunken.12 Tage später war er hirntod und genau 3 Wochen später tod. Ich habe solche Angst vor die nächste Zeit. Hoffentlich kann ich mich auf der Arbeit soweit ablenken, daß ich nicht laufend daran denken und weinen muß. Meine Kollegen haben nämlich wenig Verständnis dafür. Bis auf eine Kollegin, die hat vor 2 Jahren kurz vor Weihnachten ihre Mutter verloren. Aber die anderen haben noch ihre Eltern und wissen offensichtlich gar nicht, was es heißt, Vater oder Mutter zu verlieren, schon gar nicht, wenn man wie ich alleine ohne Partner ist. Außerdem arbeiet ich im handel und die Kunden würden ja auch nicht wissen, was los ist, wenn ich verheult vor ihnen stehe. Naja, ich muß versuchen mich zusammen zureißen.
So, nun habe ich Euch wieder mal genug vorgeheult, ihr habt ja selbst genug Schmerz.

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute und viel, viel Kraft.

Ich möchte Euch umarmen!!!!!!!!!
Liebe Grüße von
Petra
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  #167  
Alt 24.10.2002, 09:42
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hallo petra und natürlich alle anderen,

petra, ich würde dir auf jeden fall empfehlen, mal die krankenkasse anzurufen, denn die meines papas war sehr interessiert daran!!! natürlich mache ich mir überhaupt keine hoffnungen, aber ich kann sagen, dass ich es versucht habe.

mir geht es genauso, ich habe keinen partner, allerdings auch kein kind. von daher weiß ich oft gar nicht, wo ich halt finden kann.
gestern hatte meine mama geburtstag. sie befindet sich ja zur zeit in italien (der gemeinsam von meinen eltern gebuchte urlaub). als ich sie gestern abend im hotel anrief war sie TOTAL verzweifelt. sie hat ganz schlimmes heimweh...sie leidet soooo sehr! wir haben eine ganze weile zusammen geweint! ich bin sooo froh, wenn sie wieder zurück ist.
wie hast du denn im letzten jahr das weihnachtsfest überstanden? ich darf da wirklich nicht drüber nachdenken...am liebsten würde ich mich vor weihnachten irgendwo einbuddeln und nach silvester erst wieder raus kommen. ich hab' solche angst vor den feiertagen!!!!!!

ich wünsche allen wie immer ganz viel kraft!
birgit
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  #168  
Alt 24.10.2002, 15:42
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Hallo

ich bin heute das erste mal auf HinterbliebenenSeite. Meine Mutti ist am 8. September also vor gut 6 Wochen eingeschlafen. Wir haben Ende März diesen Jahres erfahren, daß Sie ein kleinzelliges Bronchialkarzinom hat. (Meine Mutti war da 64 Jahre alt) Zwischen Ende März und dem 8.September liegt für mich eine wunderbare Zeit. Das mag vielleicht eigenartig klingen. Aber meine Mutti hat mir mal gesagt, daß ich Ihre beste Freundin bin und so haben wir diese Zeit Ihrer Krankheit zusammen genossen so gut es nur ging. (ich wohne ca. 100 km von Ihrem Wohnort weg und habe zwei kleine Kinder und einen Mann) Habe aber immer versucht sie mindestens 2 x die Woche zu sehen und (da Danke ich meinem Mann und meinen Kindern ganz besonders) ich konnt noch mal ein paar Tage mit Ihr in den Urlaub fahren das war einfach wunderschön. Ich hab viele Tage mit Ihr im Krankenhaus verbracht, wir hatten gute Gespräche, haben viel gelacht und gespielt, ich hab für Sie Ihre Lieblingsessen gekocht und Körbeweise ins Krankenhaus getragen.
Es war einfach eine wunderwunderschöne geschenkte Zeit.
Bis sie am 27.August (dem Geburtstag meines Vaters) einen Darmriss hatte, der Notoperiert werden mußte, davon konnte Sie sich nicht mehr erholen. Am Samstagabend wußte ich es dann schon. Sonntagmorgen, bin ich ganz zeitig aufgestanden habe geduscht und 7.30 Uhr klingelte das Telefon bei uns, meine Schwester war dran und sagte, wir sollen ganz schnell kommen. Wir haben dann meine beiden kleinen Kinder geweckt und sie nur ganz schnell angezogen und sind so schnell wie noch nie nach Nürnberg gebraust. Mein Mann ist mit den Kleinen zu Mc Donalds gefahren und ich durfte zu meiner Mutti und Ihre Hand halten. (Meine Schwester, mein Bruder, mein Vater und meine Tante waren schon da) Ich hatte noch ein Geschenk von meinem kleinen Sohn für Sie, hab es Ihr gegeben und viele Küßchen von meiner Tochter. Ich hab Ihr noch viele Sachen, die uns verbunden haben ins Ohr gesagt und ich hatte so den Eindruck, als ich Ihr sagte, daß sie loslassen soll, daß es gut ist für uns und daß wenn sie loslässt, daß Ihre geliebte Mutti auf sie wartet, daß sie wirklich loslassen konnte. Ihr Herz hat um 9.45 Uhr aufgehört zu schlagen. Und ich denke es war gut so, denn für sie war immer das schlimmste in Ihrem Leben, daß sie vielleicht mal zu einem Pflegefall werden könnte. Und es war für sie sehr wichtig, daß sie den Krebs besiegt und das hatte sie damit geschafft.
Ich hab dann meinen Mann auf dem handy angerufen und er ist auch gleich gekommen. Das schlimmste für mich war, es meinen kindern zu sagen. Sie hatten immer ein ganz besonders gutes Verhältnis zu Ihrer Omi (es war Ihre einzige Omi) und die beiden sind und waren immer die Lieblinge meiner Mutti (Sie hat nur noch einen Enkel und er ist schon groß)
Ich weiß es noch wie heute, ich hab die autotür aufgemacht und es den beiden gesagt, mein sohn hat geweint, so bitter habe ich ihn noch nicht weinen hören, Meine Tochter hat ganz still geweint (Meiner Tochter ihren 6. Geburtstag haben wir im august noch zusammen mit Ihrer Omi im Krankenhaus gefeiert und mein Sohn ist ein paar Tage nach dem Tod seiner Omi 4 Jahre alt geworden.)
Es ist einfach immer noch eine sehr sehr schwere Zeit für uns alle. Meine Kinder leiden zu sehen, ist daß schlimmste für mich und ich weiß nicht so recht, ob wir ales so richtig mache, wie wir es bis jetzt gemacht haben.

Das schreibe ich aber sicher das nächste Mal, denn für heute bin ich mit meiner Kraft am Ende.

Vielen Dank fürs zuhören.
Sylvia
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  #169  
Alt 24.10.2002, 20:02
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Hallo Sylvia, hallo Birgit und all die anderen!

Sylvia,ich möchte Dir und Deiner Familie mein aufrichtiges Beileid ausssprechen. Ich wünsche Euch für die nächste Zeit viel Kraft. Ich weiß,wie furchtbar das für alle ist, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich habe auch immer gedacht, so etwas könnte ich nicht ertragen, aber man kann es und man muß es auch können. Bei mir ist es jetzt über 11 Monate her, als ich meinen Vater und meine Tochter ihren Opa verloren haben. Ich weiß nicht, wie, aber wir haben diese Zeit überstanden. Es ist immer noch sehr schwer für uns, wir vermissen ihn sehr und weinen noch oft.
Ich denke, Kinder können sich besser ablenken und sie werden Dir helfen, die schwere Zeit zu überstehen.

Ich werde mal versuchen, bei der Krankenkasse vorzusprechen. Ja, letztes Weihnachten war schrecklich. Ich hatte auch furchtbare Angst davor. Da wir aber keine kleinen Kinder mehr in der Familie haben konnten wir die Vorbereitungen ziemlich schleifen lassen. Unsere Kinder hatten Verständnis dafür, daß es mal keine Überraschungsgeschenke gab. Wir hatten einfach nicht die Nerven dafür, einzukaufen. Wir waren einfach zusammen mit meiner Tochter einkaufen und sie hat sich etwas ausgesucht. Es hatte auch niemand Interesse an das Weihnachtsfest.Wir haben Weihnachten mit meiner Schwester und Familie bei meiner Mutter zusammen gesessen, viel erzählt und uns mit ein paar Spielen abgelenkt. Irgendwie mußten wir ja die Zeit rumkriegen. Wir habe ebend das Beste daraus gemacht. Einen Weihnachtsbaum hatten wir allerdings. Auch ich hatte mir einen in meine Wohnung gestellt. Natürlich waren wir auch an jedem Tag auf dem Friedhof. Wir haben von unseren Weihnachtsbäumen je ein Ast auf das Grab meines Vaters gelegt und ich habe eine Kerze angezündet und auf das Grab gestellt.
Was wir Silvester gemacht haben, weiß ich gar nicht mehr. So richtig bewußt habe ich seit dem gar nichts mehr gemacht,einfach nur funktioniert. Ich kann mich an vieles aus den letzten 11 Monaten nicht mehr erinnern.
Meine Tochter hatte am 16. Januar ihren 16.Geburtstag. Auch da haben wir nur im engsten Familienkreis zusammen gesessen. Meine Tochter hatte auch kein Interesse mit Freunden zu feiern.
Unsere Geburtstage sind dieses Jahr gänzlich ausgefallen. Lediglich zu meine Mutters Geburtstag kamen die Verwandten. Dieser war genau zwischen ihren beiden Krankenhausaufenthalten und demzufolge zwischen ihren beiden schweren Operationen. Aber von Geburtstag feiern konnte auch da keine Rede sein.
Dieses Jahr wird Weihnachten nicht viel anders werden. Vorher kommen ja noch ein paar andere schwere Tage für uns. Und am 11. Dez. hätte mein Vati Geburtstag. An Weihnachten darf ich noch gar nicht denken.Ich habe überhaupt nicht die Kraft nachzudenken, was ich jedem schenken könnte. Das ist für uns auch alles so unwichtig geworden. Den Wunsch, den wir alle haben, kann uns sowieso niemand erfüllen. Birgit, ich weiß ja nicht was Du für Möglichkeiten hast, Weihnachten zu verbringen. Ich denke Mal sicherlich wirst Du mit deiner Mutti zusammen sein. Versucht Euch irgendwie abzulenken, damit Ihr nicht so viel grübelt. Wir hatten so ein Quizspiel und ich glaube, das war das Beste ,was wir tun konnten.


Ich wünsche Euch allen alles Gute

Liebe Grüße von
Petra
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  #170  
Alt 25.10.2002, 00:37
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Liebe Conni!

Bist DU es? Ich habe oft an Dich gedacht und freue mich so Dich hier wiederzulesen! Auch ich habe inzwischen das Forum gewechselt und hier begegnen wir uns nun also wieder.

Ich hoffe, Du schaust hier wieder mal vorbei!

Sei ganz lieb gegrüßt!
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  #171  
Alt 25.10.2002, 08:05
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Liebe Petra und alle anderen,
ja Weihnacheten wird für uns alle nicht einfach werden. Ich fühle mich jetzt schon nicht gut. Mami fehlt mir und das wird auch noch
andauern...
Ich hab mit meinem Mann und Papi überlegt und eigentlich möchte ich Weihnachten für dieses Jahr ausfallen lassen.
Vielleicht fahren wir zu den Schwiegereltern, da ist immer Trubel. Mein Mann hat 3 Geschwister und die haben jeweils 2 Kinder im Alter von 4 -9. Vielleicht ist das etwas Ablenkung für uns. Papi möchte auch wegfahren. Ach ich weiß auch nicht... Was macht ihr denn so...
Mami ist jetzt über 2Monate weg und ich kanns einfach nicht fassen...
Alles Liebe für euch. Bin froh, daß es euch gibt!
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  #172  
Alt 25.10.2002, 09:53
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hallo ihr lieben,

ich sehe wir denken alle das gleiche.
wie bekommen wir am besten diese für uns ja zum ersten mal,ohne den geliebten menschen, schrecklichen feiertage hinter uns? das fest der familie?ich weiß es auch noch nicht wie ich das überstehen soll.
es rückt leider unweigerlich näher.
am liebsten würde ich mich verkriechen, ganz alleine sein.bis es vorbei ist.
es geht leider nicht.man hat ja auch noch verantwortung für die eigene familie.
es wird sehr schwer, diese tage zu überstehen.
ich fühle mich jetzt, wenn man die ganzen weihnachtssachen in den geschäften liegen sieht, schon so traurig, mag gar nicht an diesen auslagen vorbeigehen, sie mir ansehen.
ach, wenn es doch schon vorüber wäre.

machts gut ihr lieben, bleibt gesund und stark für die zukunft
gela
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  #173  
Alt 25.10.2002, 13:19
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Hallo ihr Lieben,
auch ich möchte die Festtage am liebsten streichen. Es ist das erste Weihnachtsfest ohne meine Oma seitdem ich lebe. Habe Angst davor und bin jetzt schon sehr traurig.
Und so haben wir mal wieder alle das gleiche Problem und die gleichen Sorgen.
Wir werden im Sauerland sein,weg von zu Hause, denn ich glaube das könnte ich garnicht ertragen.
Auch ich wünschte mir es wäre schon vorbei.
Werde gleich mal losfahren und das Grab bepflanzen.Die Grabplatte ist diese Woche gekommen. Ja, jetzt ist es 7 Wochen her.Ich weine jeden Tag und vermisse sie so sehr.
Gesundheitlich geht es mir seit einer Woche ein wenig besser.Laut meiner Ärztin ist mir die Trauer auf die Lunge geschlagen.Ich hatte Erstickungsanfälle und hohes Fieber. Als meine Mutter vor 12 Jahren starb bekam ich Astma,was ich aber schnell in den Griff bekam. Hoffe nicht das es wieder soweit kommt.
ich danke Euch für's zuhören.
Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.
Seid nicht zu traurig.
Alles Liebe
Tanja
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  #174  
Alt 26.10.2002, 21:07
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Hallo Ihr Lieben,

für mich wird es ja nun schon das zweite Weihnachtsfest ohne meinen Vati. Es wird aber nicht anders werden als im vergangenen Jahr. Ich habe keinerlei Interesse an Weihnachten. Ich arbeite ja nun in einem Supermarkt, aber ich gehe total interessenlos an dem Weihnachtszeug vorbei. Ich darf an Weihnachten gar nicht denken. Aber ich werde mich dieses Jahr zwingen, wenigstens ein paar Geschenke für meine Verwandten zu kaufen. Ansonsten hoffe ich mal, daß wir wieder mit meiner Schwester und meine Mutter zusammen sitzen werden. Wie Ihr Euch fühlt, kann ich gut nachvollziehen, denn im vergangenen Jahr ging es mir so und es ist heute noch nicht besser.

Ich habe jetzt angefangen Bücher über die Trauer zu lesen. Ich erhoffe mir davon Hilfe. Im Moment habe ich nur leider zu wenig Zeit zum Lesen, da meine Mutter zur Anschlußheilbehandlung ist und ich ihr Haus, Hof und Tiere mit versorgen muß. Ich hoffe nur, daß bei meiner Mutter jetzt alles in Ordnung ist und bleibt.

Es wird jetzt auch Zeit, daß sie wieder nach Hause kommt und ich wieder ein klein wenig mehr Zeit für mich habe. Seit Juli ist sie ja nun fast ununterbrochen weg. Das zehrt ganz schön an den Kräften. Aber wichtig ist, daß sie wieder gesund wird.

Wenn sie jetzt fertig ist mit ihre Behandlung, gehe ich für ein paar Wochen ins Krankenhaus.
Ich plage mich schon seit meiner Kindheit mit starken Kopfschmerzen, die immer schlimmer werden und das soll jetzt endlich mal vernünftig untersucht und behandelt werden. Wenn meine Mutters Krankheit nicht dazwischen gekommen wäre, hätte ich das schon hinter mir. Aber so ging ja meine Mutter erst einmal vor.
Jetzt kam es auf ein halbes Jahr bei mir auch nicht mehr an.

So, das wars erst einmal wieder von mir.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Euch Petra

Danke, daß es euch gibt!!!!!!
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  #175  
Alt 27.10.2002, 17:00
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hi ihr lieben,

wie geht es euch allen denn so?
habt ihr nicht auch sehr oft das gefühl einfach laut schreien zu müssen vor lauter sehnsucht?
mir geht es immer häufiger so.

es vergeht die zeit, der schmerz wird aber nicht weniger, er wird immer intensiver.
was soll man nur dagegen tun?
ach es tut so unendlich weh.

ach petra, es ist super wichtig, dass deine mutti wieder gesund wird aber wie ich mitbekommen habe, hast du sehr viel arbeit und bist selber auch angeschlagen.
aber in der arbeit kann man ein wenig vergessen, stimmts?
ich hoffe von ganzen herzen, dass du bald selber etwas ruhe findest und dich richtig untersuchen lassen kannst.

ja tanja, angst ist das richtige wort,ich habe auch richtig angst vor diese feiertage.wir werden sie zu hause verbringen, wie jedes jahr.es wird schrecklich werden.
man petra, wenn du noch im supermarkt arbeitest, ist es ja auch nicht schön, die ganzen weihnachtssachen zu sehen.ich schaue weg, wenn ich einkaufen gehen muss.ich will einfach nicht an weihnachten erinnert werden.es tut mir einfach nur weh.
aber ihr habt ja alle die gleichen erfahrungen vor euch.und fühlt genauso wie ich.

ich drücke euch mal alle ganz lieb und wünsche euch einen ruhigen sonntagabend
gela
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  #176  
Alt 27.10.2002, 18:22
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Hallo Gela,
mir geht es soweit ganz gut. Aber ich bin nach wie vor sehr, sehr traurig und weine oft. Ich vermisse meinen Vater so sehr und es tut nach wie vor verdammt weh. Soweit ich mich erinnern kann, ist es bei Dir jetzt so 4-5 Monate her, seit Du Deinen Vati verloren. Da kann ich Dir nur sagen, da war es bei mir auch besonders schlimm. Da fängt man wohl erst an zu begreifen, was passiert ist und kann es noch nicht richtig glauben. Jedenfalls war es bei mir so. Zu Beginn stand ich unter Schock, habe überhaupt nicht begriffen, was geschehen ist. Und ich mußte ja mit meiner Mutter die ganzen Wege erledigen.Allerdings habe ich lange Beruhigungsmittel genommen. Dadurch ging es vielleicht auch ein wenig leichter. Außerdem hatte ich ja auch bis Mai noch die Hoffnung, daß der Arzt zur Verantwortung gezogen wird. Aber dann kam die lange Phase, wo ich angefangen habe zu begreifen. Aber wir haben uns in die Arbeit gestürzt und Du hast recht, das lenkt schon etwas ab. Danach kam ja der nächste Schock, die Krankheit meiner Mutter. Irgendwie haben wir die 11 Monate überstanden. Aber ganz so schlimm ist es jetzt nicht mehr. Wie schon gesagt, ich weine zwar noch oft, aber die Abstände werden immer größer. Man kann ja sowieso nichts daran ändern. Und irgendwie geht es auch weiter. Ich habe aber große Angst davor, wie es weiter gehen wird.
Heute, als ich auf dem Friedhof war, habe ich eine ehemalige Klassenkameradin getroffen. Ihre Mutter ist kurz vor meinem Vater gestorben. Wir haben uns lange unterhalten. Es tat so gut, jemandem so nah gegnüber zu stehen, der das gleich schicksal hinter sich hat. Leider fing es an zu regnen und wir mußten unsere Unterhaltung beenden. Aber seit dem Gespräch habe ich doch wieder einen kleinen Lichtblick. Immerhin hat mir das noch intensiver als im Forum gezeigt, daß ich nicht alleine mit so einem Schmerz bin. Meine ehemalige Klassenkameradin ist Altenpflegerin und macht Sterbebegleitung. Sie hat mir schon einige Dinge aufgezeigt. Jedenfalls fühle ich mich ein kleines Stück besser.

Ich hoffe, es geht bei Dir auch bald bergauf. Ich wünsche Dir und allen anderen alles Gute!

Schreibe morgen weiter, muß jetzt noch zu meine Mutters Haus fahren. Wir schlafen während ihrer Abwesenheit dort. Draußen ist der Sturm im Anmarsch. War schon Sturmwarnung und das man nicht mehr mit dem Auto fahren soll. Aber ich muß noch ein kleines Stück fahren
Bis dann ! Liebe Grüße von

Petra
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  #177  
Alt 28.10.2002, 09:10
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hallo petra,

danke für deine lieben zeilen.ja es ist jetzt vier monate her.manchmal kommt es mir wie eine ewigkeit vor, dann wieder als ob alles erst gestern passiert wäre.
so geht es immer bergauf und bergab.

schön dass es dir soweit ganz gut geht.aber denke trotzdem ein wenig auch an dich.ich weiß, man stellt sich hinten an, meine mutter ist auch sehr krank, so will man ja in erster linie für sie da sein.sie haben ja noch viel mehr verloren als wir selber.
ja das forum ist eine erleichterung für uns.kann mir aber gut vorstellen, wenn man direkt mit einem menschen sprechen kann, der das gleiche erlebt hat, dass es doch eine enorme erleichterung für einen selber ist.man merkt noch deutlicher, es gibt sie, die menschen, die jetzt fühlen wie wir.man ist nicht allein mit seinen empfindungen.

gerade jetzt wird deine ehemalige klassenkameradin ja wissen, wie sie mit den menschen in den letzten stunden umgehen wird.hat man es selber erlebt, geht man doch sicher viel intensiver darauf ein, was menschen in ihrer letzten stunde denken und fühlen, was sie möchten und was sie nicht wollen.
ich finde, es ist ein begnadeter beruf, sterbebegleitung zu machen,es liegt nicht jedem, ich denke man muss da sehr einfühlsam sein.
ich denke oft über die letzten stunden meines lieben vaters nach,das schiksal wollte es leider nicht , dass ich in den letzten stunden bei ihm war.das macht mir alles noch viel schwerer.

ich wünsche dir und allen anderen einen guten start in die neue woche

liebe grüße

gela
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  #178  
Alt 28.10.2002, 09:36
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hallo ihr lieben,vor allem gela,

jetzt kann ich weiter schreiben. Um noch mal auf das Weihnachtszeug zurück zu kommen. Ich arbeite in der Bedienungsabteilung. Da habe ich mit dem Weihnachtszeug wenig zu tun und kann einen großen Bogen darum machen, was ich momentan auch noch tue.
Aber ich habe mir fest vorgenommen, mir dieses Jahr etwas mehr Mühe mit den Einkäufen zu geben, als im vergangenen Jahr.
Es bringt ja nichts, wir müssen irgendwie weiter machen, auch wenn es noch so schwer fällt.
natürlich wird es nie mehr so werden, wie früher, aber wir müssen eben versuchen, das beste daraus zu machen.
Wir haben doch eh keine andere Wahl. Ich denke, wenn bei Euch auch etwas mehr Zeit vergangen ist, werdet Ihr das genauso sehen.Vor wenigen Tagen habe ich auch noch gedacht, ich kann nicht mehr weiter leben. Aber man muß doch, schon alleine der Angehörigen wegen, die man ja noch hat. Denen kann man doch nicht noch mehr Schmerz zufügen. Sicherlich glaube ich nach wie vor, nie mehr glücklich werden zu können.
Und auch das Lachen habe ich total verlernt. Aber wie schon gesagt, es geht aufwärts und dabei habt Ihr mir sehr geholfen. Zu wissen, daß man nicht alleine mit so einem Schmerz ist, hilft enorm. Und auch die Bücher, die ich gelesen habe, haben mir sehr geholfen. Gleich nach dem Tod von meinem Vater habe ich Erfahrungsberichte gelesen. Wahre Geschichten, über Menschen, die auch einen ihrer Liebsten verloren haben.

So, nun habe ich wieder mal genug gejammert.

Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe bald wieder von Euch zu lesen, Wie es Euch geht usw.

Liebe Grüße von
Petra
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  #179  
Alt 28.10.2002, 11:59
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hallo ihr,

nun, ich glaube wir werden unser weihnachtsfest mit den selben abläufen wie immer gestalten.nur das etwas , einer fehlt.für mich wird es dann ganz besonders traurig werden.
gott sei dank, haben wir nicht immer so ein großen rummel veranstaltet und wirklich nur in der familie gefeiert.
aber ich glaube mit jedem weihnachtseinkauf den ich tätigen werde, wird der schmerz da sein, das denken ohne meinen lieben vater all die sachen zu kaufen und er nicht dabei sein wird, er nicht all das mit uns teilen kann, lässt mir mein herz schwer werden.ich werde wohl alles hinauszögern, die ganzen einkäufe, werde mit ganz anderen augen, dieses erste weihnachtsfest ohne ihn , sehen.
ja petra, wir haben keine andere wahl, wir müssen das schaffen.obwohl ich auch manchmal denke, ach könnte ich doch nur bei ihm sein.
aber ich will auch nicht nur von meinen ängsten und schmerzen schreiben.es geht eben manchmal schon besser, dann halt wieder etwas schlechter,ein auf und ab der gefühle.

lachen kann ich seitdem auch nicht mehr, wenn dann ist es ein kurzes künstliches lachen, welches mich aber sofort wieder verstummen lässt.ich habe nicht das bedürfnis über irgend was zu lachen.
aber wir werden es schaffen.

liebe petra, du hast doch nicht gejammert, wir schreiben uns gegenseitig unsere sorgen und nöte hier auf, also jammere soviel du möchtest, solange es uns hilft, ist es gut.
wir stützen uns gegenseitig.
sag mal, kannst du mir mal den titel der erfahrungsberichte aufschreiben, vielleicht ist das ja auch was für mich.

so ihr lieben bleibt alle gesund

bis bald gela
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  #180  
Alt 28.10.2002, 13:29
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Hallo,
ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, weil mir einfach der Antrieb gefehlt hatte.
Ich hatte gestern Geburtstag, hatte ziemlich Angst vor diesem Tag. Als ich von Samstag auf Sonntag Nacht ins Bett bin, kam alles hoch, ich wollte ihn so gerne dabei haben an meinem Geburtstag.
Die Schwester meines Freundes hat mir dann wieder ganz arg eingetrichtert, daß er mir gestern näher war wie an sonst einem Geburtstag.
Dann ist noch was kommisches passiert. Vormittags ist meine Blumenampel runtergeknallt, der Hacken war ausgebrochen, jedoch ging der Blumentopf nicht kaputt. Ich hab mich natürlich gleich gefragt, ob es Zufall war oder ob jemand Zeichen geben wollte. Ich wollte es als Zeichen aufnehmen.

Sonst habe ich meien guten und meine schlechten Tage, aber ich habe gelernt, daß das Leben wirklich weitergeht. Ich kann wieder lachen, mich über etwas freuen. Klar trauere ich auch, vermisse ihn, weine, könnte manchmal einfach losschreien, aber ich führe auch wieder das "andere Leben", das "normale". Ich glaube, ich mache ihn damit glücklicher, als wenn ich nur Trübsal blase und niedergeschlagen bin.
Abend gehe ich immer auf den Balkon, ein einziger Stern leuchtet immer ganz extrem und blinkt, wenn es bewölkt ist, suche ich ihn immer, frage wo er ist. Es ist wirklich so, als wäre er trotz allem immer um mich. ich rede mit dem Stern, mit seiner Kerze, mit der Luft, er ist immer bei mir.

Träumt ihr eigentlich? Ichhatte gleich am Anfang 2 Nächte von meinem Dad geträumt, die letzten 2 Wochen regelmäßig. ich weiß zwar, daß er in meinem Traum war und um was es ging, jedoch kann ich mich morgens nicht klar an ihn erinnern, daß Bild wieder aufrufen.

Vor Weihnachten habe ich auch Angst, der Heiligabend hat immer meinen Eltern gehört, wir haben zusammen gegessen und dann die Geschenke ausgepackt. Und diesmal sind wir alleine! Zumindest können wir ihn nich tsehen, ihm schöne Weihnachten wünschen, es wird sicherlich schlimm.

Aber wir müssen es schaffen, ihnen zuliebe.

Liebe Grüße
Karin
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