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Alt 13.12.2023, 17:03
Dani W Dani W ist offline
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Standard Erst Gallengangskrebs und jetzt Lebermetastasen

Ich bin 57 Jahre alt, bei mir wurde bei einer Routineuntersuchung ein fast 10 cm großer Tumor im Gallengang entdeckt und im November 22 sehr erfolgreich in der Uniklinik Essen komplett entfernt, es waren auch keine Lymphknoten befallen und der Tumor war noch in keinerlei Gewebe eingewachsen. Sicherheitshalber empfahl man mir eine Chemo mit Capecitabine, die ich Anfang Januar 23 begonnen habe.

Leider zeigten sich gleich beim ersten Kontroll-CT Mitte März trotzdem Metastasen in der Leber, die aufgrund ihrer Vielzahl und verstreuten Lage inoperabel waren. Die Behandlung wurde umgestellt auf eine stärkere Chemo mit Gemcitabin, Cisplatin und der Immuntherapie Durvalumab.

Beim nächsten CT Mitte Juli war die Entwicklung unterschiedlich, die Metastasen waren teilweise geschrumpft, teilweise unverändert und teilweise gewachsen. Die Medikation blieb zunächst unverändert. Im August waren jedoch die geplanten 8 Zyklen durch, so dass die beiden Chemomedikamente Gemcitabin und Cisplatin abgesetzt und nur noch mit der Immuntherapie Durvalumab weitergemacht wurde.

Das nächste CT Ende Oktober zeigte dann leider ein deutliches Wachstum und Vermehrung der Metastasen, wie der Tumormarker schon hatte vermuten lassen, der zunächst langsam und dann immer stärker gestiegen war.

Essen hatte im August schon weitere genetische Untersuchungen des Tumors vorgenommen, da sich ja schon angedeutet hatte, dass die Therapie immer weniger anschlug. Erfreulicherweise wurde dabei eine Mutation festgestellt, für die es seit 2021 ein spezielles Medikament gibt und zwar Pemigatinib. Das bekomme ich also jetzt seit Anfang November und wir müssen nun abwarten, ob das anschlägt.

Mir geht es die ganze Zeit über sehr gut. Von dem Krebs habe ich bisher noch überhaupt nichts bemerkt, sogar das Blutbild damals war völlig in Ordnung und auch die Chemotherapien vertrage ich sehr gut. Die Nebenwirkungen waren bisher sehr erträglich und gingen fast alle mit der Zeit sogar während der Therapie noch weg. Aktuell habe ich mit Pemigatinib noch die meisten Unannehmlichkeiten, ich schmecke gar nichts mehr und habe mit Mundtrockenheit zu kämpfen, so dass ich nachts öfter aufwache, weil ich trinken muss und auch Probleme beim Essen bzw. Runterschlucken habe. Auch die Mundschleimhaut ist durch die Trockenheit lädiert und bildet gelegentlich Aphten. Aber ich bin jetzt im 2. Zyklus und zumindest die Mundtrockenheit ist schon besser als im 1. Zyklus – vielleicht weil ich jetzt vorbereitet bin und schneller Gegenmaßnahmen ergriffen habe oder, wenn ich das gleiche Glück wie bei den vorherigen Chemos habe, werden auch diese Nebenwirkungen mit der Zeit besser.

Das gute Allgemeinbefinden ist zwar sehr schön, nützt mir aber leider nichts, wenn die Sache nicht mehr heilbar ist. Aber was nützt es, ändern kann daran keiner etwas und es sind schon viele viel jünger als ich gestorben. Also versuche ich, das Beste daraus zu machen und mein Leben erst mal zu genießen, solange es mir noch so gut geht. Mit der Arbeit habe ich deswegen sofort aufgehört und ab morgen geht meine ambulante Reha los.
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