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  #1  
Alt 03.01.2005, 10:43
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Standard Hilfe für Therapieentscheidung

Liebe Forumsmitglieder,

meine Frau und ich benötigen eine Hilfestellung bei der weiteren Therapie Ihres Brustkrebses.

Vor 3 Wochen wurde meine Frau brusterhaltend operiert.
Die genaue Diagnose war:

Ductales Carzinom
pT1b
pN0
R0
M0

Östrogenrezeptoren +++
Gestagenrezeptoren +++

Der Onkologe lässt uns bei der Therapie die Auswahl zwischen:

Zoladex (3 Jahre) + TAM (5 Jahre) und
Chemo 4x AC/EC + TAM (5 Jahre)

Wir sollen uns selbst entscheiden, da die Statistik in ihrem Fall bei beiden Methoden die gleiche Erfolgsquote ausweist.

Was sollen wir nun tun?????

Viele Grüße,
Gerd
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  #2  
Alt 03.01.2005, 11:44
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Hallo Gerd,

um die Frage Chemo ja oder nein beantworten zu können, wäre es noch wichtig zu erfahren, welchen Grad die Tumorzellen hatten (G1 gut differenziert, G2 mäßig differenziert, G3 kaum differenziert hat eine schlechtere Prognose). Bei G2 und G3 wird eigentlich immer eine Chemo gegeben. Außerdem wäre noch gut zu wissen, wie der Her2neu Wert ist, negativ oder +++ (= schlechtere Prognose)? Auch das Alter deiner Frau spielt bei ter Therapieentscheidung eine Rolle.
Günstig auf jeden Fall ist schon mal die relativ geringe Größe des Tumors (pT1b) und die Tatsache, dass keine Lympfknoten befallen sind (N0) und natürlich dass der Tumor hormonabhängig ist.
Alles Gute für deine Frau
liebe Grüße Isabelle
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  #3  
Alt 03.01.2005, 13:06
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Hallo Gerd,
wie Isabelle schon schreibt, ist der Grad wichtig und wie alt ist deine Frau?

Gruß
Brigitte
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  #4  
Alt 03.01.2005, 14:26
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Hallo Isabelle und Brigitte,

das sind ja schnelle Antworten. Vielen Dank.

Meine Frau ist 41 Jahre alt,
der Tumor war G2 und
HER2neu ist +

Viele Grüße,
Gerd
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  #5  
Alt 03.01.2005, 15:23
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Hallo Gerd,
der Arzt hat euch ja gesagt, beide Therapien hätten
lt. Statistiken dieselbe Erfolgsquote. Fragt ihn doch mal, was er raten würde, wenn seine Frau BK hätte.
Ich überlege schon die ganze Zeit, wie würde ich mich entscheiden. Aber wieder einmal wird mir klar, daß man alle Entscheidungen im Leben alleine treffen muß.
Wurden die Lymphknoten alle entfernt, oder nur der Wächterlymphknoten?
Wenn ich mich für die 2. Möglichkeit entscheiden würde, also Chemo, dann würde ich nicht Tam nehmen, sondern Arimidex.

Die Entscheidung kann euch nicht wirklich jemand abnehmen, aber vielleicht wäre es möglich, noch eine Zweitmeinung bei einem Onkologen einzuholen.

Gruß
Brigitte
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  #6  
Alt 03.01.2005, 15:30
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Hallo Brigitte,

unser erster Onkologe wollte sich keinesfalls festlegen bei der Entscheidung. Die hätten wir ganz allein zu treffen.
Er hat uns nur geraten, die getroffene entscheidung nie infrage zu stellen.
Wir haben schon einen Termin bei einem zweiten Onkologen gemacht und meine Frau kommt noh in die "Fallkonferenz" des Uniklinikums Göttingen am 11. Januar.

By the way: Bei meiner Frau wurden alle Lymphknoten entfernt. 26 ohne Befund...

Viele Grüße,
Gerd
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  #7  
Alt 03.01.2005, 18:22
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lieber gerd,

ich verstehe diese wahlmöglichkeit nicht wirklich -
mit 41 dürfte deine frau noch prämenopausal sein?
meiner kenntnis nach darf dann eine antihormontherapie (tam) nur in verbindung mit zoladex durchgeführt werden?

oder gilt das nicht für tam, sondern nur für aromatasehemmer???
-> frage an die fachfrauen hier! vielleicht hab ich da ja was falsch verstanden...

liebe grüsse,
ina
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  #8  
Alt 03.01.2005, 18:35
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Lieber Gerd,

meines Wissens, darf man sowohl Tam als auch die Aromathasehemmer nur geben, wenn eine Frau postmenopausal ist. Ist eine Frau noch prämenopausal (ist bei mir der Fall), so werden die Eierstöcke mittels Zoladex oder Enatone sozusagen ausser Kraft gesetzt. In der Regel wird bei einem Befund wie der Deiner Frau Tamoxifen verschrieben. Für Ausnahmefälle (z.B. bei Vorliegen einer Thrombosegefahr, oder eine gehabt...,etc.) werden auch Aromathasehemmer verschrieben.
Ich habe einen ähnlichen Befund wie Deine Frau, bin nur bei der Diagnose 39 gewesen. Ich habe mich für 4*FEC und danach Antihormontherapie entschieden. Dies war nicht der Vorschlag des Krankenhauses. Ich habe mich an zwei weiteren Stellen beraten lassen. Übrigens man kann seine Befunde per Mail an das Tumorzentrum Freiburg senden. Wenn es den Ärzten dort möglich ist, sagen sie einem (bei mir war es kostenfrei) telefonisch, wie sie den Patienten behandeln würden wenn es ihrer wäre.
Wichtig ist in erster Linie, was für ein Gefühl Deine Frau mit der gewählten Therapie hat. Wenn sie sich bewusst für einen Weg entscheidet, so hat sie hoffentlich auch die Kraft den gewählten Weg mit allen Nebenwirkungen (die sie hoffentlich nicht hat) zu gehen. Lasst Euch nicht verrückt machen. Frag mehrere Leute (auch Ärzte) und Du bekommst zig verschiedene Meinungen. Ich finde es gut, wenn ihr die Wahl habt und darüber nachdenken könnt. Das wird den Weg erleichtern auch wenn es jetzt nicht so scheint.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Mut für Euren Weg, Deine Frau kann sich glücklich schätzen, dass sie Dich hat.

Liebe Grüße

Marie
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  #9  
Alt 03.01.2005, 21:19
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Hallo ina und Marie,

Da muss ich euch korrigieren:
Tam darf natürlich auch gegeben werden, wenn man noch seinen Zyklus hat, also prämenopausal ist -im Gegensatz zu den Aromatasehemmern, die eigentlich immer den postmenopausalen Zustand (natürlich oder künstlich durch Zoladex herbeigeführt) voraussetzen.
Man kann das Tam mit Zoladex gemeinsam geben; das wird inzwischen eigentlich meistens so gemacht.
Wenn man das Tam ohne Zoladex bekommt, aber vorher eine Chemo gemacht hat, dann hört der Zyklus oft auch von alleine durch die Chemo bedingt auf.
Unter Tam alleine (nach Chemo) kann der Zyklus dann auch erstmal wegbleiben, aber selbst wenn sich soetwas wie ein Zyklus später wieder einpendeln würde, ist er durch das Tam alleine auch wiederum abgeschwächt.
Dann sollte man auch mal einen Hormonstatus machen lassen, um genauer zu wissen, wie man weiter vorgehen kann.

Grüße von Lilli
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  #10  
Alt 03.01.2005, 21:42
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Hallo Gerd,

ich glaube, dass der Onkologe sich die Sache zu einfach macht. Nicht nur, dass er Euch nicht richtig berät, er überlässt die Entscheidung Euch alleine.

Wenn her2neu 3xpositiv ist, ist weder CMF-Chemotherapie geeignet, noch Tamoxifen als Antihormontherapie. Als Alternative stehen z. B. 6x2FEC-Chemo (ich würde mich nicht für AC/EC entscheiden!) und Aromatasehemmer als A.-Horm.-Therapie zu Verfügung, wobei die Frau, wenn sie premenopausal ist, muss mit Zoladex (oder Entantone) in den postmenopausalen Zustand versetzt werden.

Für Frauen, die her2neu 3xpositiven Tumor hatten, gibt es auch Möglichkeit mit dem Antikörper Herzeptin behandelt zu werden. Wahrscheinlich ist es noch als adjuvante Therapie nicht überall möglich. Aber fragen sollte man schon.

Viele Grüße,
TP
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  #11  
Alt 03.01.2005, 22:03
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Liebe Lilli,

schreibe mal themenfremd, warum ist dann first line therapie ec/cmf auf taxane umgestellt worden? früher gab es taxane erst bei metastasierten formen des Bk? ich kenne auch rezidivfreie frauen mit cmf-chemo aber ich habe auch 4 tote freundinnen mit cmf/ec? manchmal frage ich mich ob ihenen taxane geholfen hätten.. die waren damals in der first-line-theraapie) nicht vorgesehen! klar bei cmf behält man haare. ich weiss es nicht! aber es gibt mir zu denken und ich vermisse meine freundinnen.
gruss
gast
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  #12  
Alt 03.01.2005, 22:53
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Lieber Gerd,

ich hoffe, dass dich die vielen Einträge nicht verunsichern. Findet Euren Weg. Zu Anfang ist es ein Dschungel, der sich langsam aber sicher lichtet.

@Lilli

ich habe geschrieben, dass in der Regel Zoladex gegeben wird, dass heißt wenn sie ihre Regel trotz Chemo oder nach der Chemo wieder bekommt.

@TP

Ich habe nichts von her2neu+++ bei Gerd gelesen. Dieser Befund hat mich seinerzeit auch sehr verunsichert. Ich soll das angeblich nämlich gewesen sein. Sollte diese Testergebnis tatsächlich bei Gerds Frau vorliegen, so würde ich einen Fish-Test machen lassen. Der sagt dann nämlich erst aus ob frau es ist oder nicht. Dann sollte man sich erst Gedanken machen.

Liebe Grüße

Marie
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  #13  
Alt 03.01.2005, 23:23
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Hallo Marie,

bei Gerd stand (um 14.26 Uhr) her2neu plus. Ich war nicht sicher, ob damit tatsächlich nur 1x plus gemeint ist, oder die echte her2neu-Positivität. Fish-Test wäre auf jeden Fall wichtig. Schade, dass der Arzt darüber nichts sagt!

Viele Grüße,
TP
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  #14  
Alt 03.01.2005, 23:50
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@ TP

Hallo TP,
was ist denn das für ein Test? Sollte den jeder machen und wenn ja, wer macht diesen Test?

Ich bin ärztlich (noch) nicht gut versorgt. Wenn ich so lese, was bei anderen gemacht wird, könnte ich manchmal verzweifeln, weil ich hinter allem herlaufen muß und das kostet so viel Kraft, die ich einfach z. Zt. nicht habe.

Vielleicht ein Immunologe oder besser Onkologe?

Herzliche Grüße, Editha
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  #15  
Alt 04.01.2005, 00:45
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Hallo Editha,

Du hast recht, es ist schlimm, wie allein wir mit den wenigen Informationen gelassen werden. Ich musste auch alles, aber wirklich alles mir selbst erschliessen. Nur so konnte ich mir geeignete Therapien erkämpfen.

In Onkologe m u s s das einfach alles wissen. Nur manchmal rücken sie mit ihrem Wissen nicht heraus.

Hier ein guter Link, in dem eigentlich alles erklärt worden ist.

http://www.brustkrebs-kompetenz.de/h...er2neu_th.html

Viele Grüße,
TP
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