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  #91  
Alt 28.06.2005, 22:37
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Standard Russisch Roulette.......

Hallo,

in meinem letzten Beitrag, den ich mit meinem gehetzten (sehr passendes Wort, Alina!) Kopf geschrieben habe, bin ich nicht so wirklich auf Euch eingegangen. Dabei will ich noch sagen, dass Eure "Ratschläge", Worte so zutreffend und richtig sind. Das sehe ich, aber wie vorher konfus erklärt, es ist momentan nicht wirklich möglich, bei der Arbeit und meinem Studium kürzer zu treten. Denn mit dem Studium realisiere ich endlich meinen absoluten Lebenstraum. Und, erst durch Mamas Krankheit bemerkt, hätte ich dies schon viel eher machen sollen. Genauso mit der Trennung von meinem Freund. Da war immer diese Angst vor dem Alleinsein. Aber der Krebs hat mir gezeigt, dass man in manchen Lebenssituationen immer allein ist, egal ob jemand neben dir ist. Und der Krebs hat so viele Veränderungen voran getrieben, so dass ich wirklich vor einem ganz neuen Lebensabschnitt stehe, und das in jeder Hinsicht! Aber das der Krebs immmer versucht, mit meiner neu gewonnenen Energie Schritt zu halten, macht die Sache natürlich enorm schwer.
Ich glaube auch irgendwie, dass es Mama glücklicher macht, wenn sie sieht, dass mich ihre Krankheit nicht völlig vereinnahmt. Vielleicht bewältige ich dieses Pensum auch, damit sie sich weniger sorgt, dass ich mich nicht entmutigen lasse, damit auch sie sich nicht entmutigen läßt?!?
Liebe Kerstin, ich weiß es zu schätzen, was Du mir geschrieben hast, gerade weil es für Dich nicht leicht war. Danke!
Nun werde ich ins Bett huschen, um den neuen Tag kräftiger entgegen treten zu können. Liebe Grüße, Saphir
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  #92  
Alt 29.06.2005, 10:50
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Standard Russisch Roulette.......

Liebe Saphir,

du bekommst hier so viel liebevolle, herzliche Unterstützung, deshalb möchte ich mich nur sachlich einbringen (IS ist meine nüchterne, pragmatische persona). Das heißt natürlich nicht, daß ich nicht mit dir fühle. Sonst würde ich hier gar nichts schreiben.

Ich möchte nochmal auf das 'planen' zurückkommen, denn ich denke, in einer so schwieigen Situation wie der deinen ist es sehr wichtig, alles so gut wie möglich unter Kontrolle zu haben.
Deshalb denke ich, daß du für das 'worst case scenario' planen solltest, den Fall, daß deine Mutter eventuell für längere Zeit Rund-um-die-Uhr-Betreung braucht. Warte nicht damit, bis es so weit ist, tu es jetzt. Wenn die Situation nicht eintritt ist es gut, wenn sie dich aber unvorbereitet trifft, wird dir der Boden unter den Füssen wegbrechen.
Nun habe ich wahrscheinlich deinen Sorgen eine weitere hinzugefügt. Das tut mir leid, aber, wie schon gesagt, in deiner Situation halte ich es für wichtig.

Liebe Grüsse und alles Gute!
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  #93  
Alt 29.06.2005, 13:54
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Standard Russisch Roulette.......

Hallo Saphir,

Du hast Dir Deine Antwort also selbst gegeben, das ist doch Klasse. Du hast Dich gefragt: ...."Gibt es tatsächlich Menschen, die trotz so einer "Krebsphase" ihre anderen Verpflichtungen so einwandfrei hinbekommen? Mir entzieht die Krankheit so viel Energie, die ich aber auch dringend für das Studium, sowie für die Arbeit und überhaupt zum leben brauche. Wenn es mit Mama jetzt richtig bergab geht, wie soll ich das durchstehen?".....

Deine Antwort ist jetzt doch: dass Du einfach durchalten wirst, und nichts weiter über Bord schmeissen wirst. Ich denke, diese Entschlossemheit wird Dir die Kraft verleihen das auch zu schaffen. Natürlich ist es hart und Du wirst an deine Grenzen gehen. Dann musst Du eben akzeptieren dass Du vermutlich noch so manche Nacht mit ausgebrannten leergeweinten Augen da sitzen wirst. Du wirst Dich fragen was soll ich nur tun... ich schaffe das nicht (siehe oben...). Und dann wenn dir alle wieder sagen: na gut dann schmeiss was über Bord... und dann kommst Du sicher wieder zu dem Schluss: nein mache ich nicht. Den entbehrlichen Ballast (Deinen Freund...) hast Du abgeworfen. Jetzt gehst Du deinen Weg. Die Schwäche (wenn es denn eine ist) ab und zu "nicht mehr zu können" kannst Du Dir gern zugestehen. Man kann und muss nicht immer "tapfer" sein. Aber Du rappelst Dich auf und machst weiter, deine Ziele vor Augen.

Du kannst stolz auf Dich sein. Deine Mutter ist es sicher auch. Du hast vermutlich Recht, dass sie es besser finden wird wenn Du nicht alles wegen ihr hinschmeisst. Aber letzten Endes wäre auch das DEINE Entscheidung, und Du könntest ihr (falls Du es tätest) sagen: aber ich WILL es so, alles andere kann warten. Es wäre je kein seufzend getanes Opfer sondern immer deine Entscheidung.

Kerstin
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  #94  
Alt 02.07.2005, 21:19
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Hallo,

sind aus Frankfurt zurück. Es ist momentan alles so schrecklich. So wie es aussieht, wird Mama nicht mehr lange leben. Es sei denn, es geschieht noch ein Wunder. Aber es spricht momentan nicht viel dafür. Würde mich am liebsten mit ihrem Morphium betäuben, um weiter durchzuhalten. Frage mich, wieviel Tränen ich noch vergiessen kann, es hört einfach nicht auf.
Das man gezwungen ist, diesem Elend zuzuschauen. Nach allem, wofür man gekämpft hat, schlägt es einem übel ins Gesicht. Dieser wahnsinnige Schmerz. Saphir hat ihre Rüstung abgelegt. Und ich finde sie nicht wieder. Zumindest für den Moment. Wenn ich überlege, was ich Schönes für sie machen kann, kommt mir jetzt immer ihre Beerdigung in den Sinn. Die Musik, die sie sich wünscht, die Blumen etc. Kann ich meine Verzweiflung nicht in den Griff kriegen??? Was habe ich bloß für schreckliche Gedanken?!?
Es ist eine wiederlich miese Prüfung des Lebens, durch die man wandert. Wozu soll das bloß gut sein? Saphir
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  #95  
Alt 02.07.2005, 22:19
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Liebe Saphir,

das sind die Situationen, in denen man vor der Tastatur sitzt und auf eine Eingebung hofft, auf DIE Worte und man weiß, daß es da keine gibt. Das sind die Situationen, in denen man am besten still neben einem Menschen sitzt, seine Hand hält und mit ihm weint.

Liebe Saphir, es ist schwer, eigentlich unmöglich, von hier aus Aufrufe zum Durchhalten, Mut haben, Kämpfen zu versenden, Dir wieder die Rüstung hinzuhalten. Selbst wenn ich mehr an Information hätte, ich bin nicht Du, nicht Deine Mama. Genauso unmöglich ist es aber auch zu sagen, lasst das Kämpfen, nützt die Zeit, verbringt sie so angenehm als möglich. Das kann man alles nicht sagen. Dabei wäre es wahrscheinlich das, was Du herbei sehnst: daß einer kommt und sagt, geht diesen Weg, der ist der richtige.

Ist Deine Mama über alles informiert, oder weißt nur Du genau Bescheid? Jetzt braucht Ihr Zeit um diesen Schrecken halbwegs zu verarbeiten. Wenn ich Dir einen Rat geben kann, geben darf, dann den, frag Deine Mama was sie möchte. Ich kann mir denken, daß sie jede noch so belastende Therapie alleine deshalb auf sich nimmt, um länger bei Euch zu sein. Da ist ein großer Unterschied im Aushalten, ob man Kinder hat, oder nicht.

Daß Du an das Thema Beerdigung denkst, Deine Gedanken in auch diese Richtung wandern, ist normal, liebe Saphir. Aber ich garantiere Dir, spätestens morgen kommen Dir andere Ideen wenn Du darüber nachdenkst, was Du noch für sie tun kannst, welche Freuden Du ihr machen kannst.

Du bist eine kluge, besonnene junge Frau, aber ich möchte auf den Beitrag von IS zurückkommen. Was sie schreibt ist wichtig. Plane vor.

Vielleicht magst Du ein bißchen mehr schreiben - ich meine, welche Möglichkeiten bieten sich an, wie ist es mit den Schmerzen?

Ich schau hier wieder vorbei.
Jetzt einmal eine Umarmung.
Briele
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  #96  
Alt 02.07.2005, 23:37
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Meine liebe Saphir,

dein Schmerz macht mich auch ganz stumm, Worte können nur immer ungenügend sein.Ich weiß noch so gut, Saphir,wie es mir ging,als es bei meiner Mama so weit war. Ich war richtig atemlos vor Erschrecken und ich hatte Angst, Angst, Angst.Auch ich habe schon an ihr Begräbnis gedacht und mich geschämt dafür.
Was hat mir geholfen ? Eigentlich waren es folgende Gedanken, die mir wieder Eneregie gaben, nicht ganz zu verzweifeln. Ich dachte:" So, jetzt scheint es so zu sein, dass ich Mama nicht mehr lange bei mir habe.Ich habe solche Angst vor dem was kommt, aber es ist ja Mama, die den schwereren Teil zu leisten hat. Sie geht auf das Unbekannte zu, sie ist es, die nun alles verlassen muss, was sie geliebt hat.Ich bin bis jetzt bei ihr gewesen, den Rest des Weges schaffe ich auch noch.Jetzt ist mal sie wichtig,um mich kümmere ich mich später" Das war dann so meine Parole,mein unbedingter Wunsch und es ist dann immer irgendwie weiter gegangen.Mein eigener Schmerz hat mich immer wieder eingeholt, da bin ich dann mit meinem Hund in den Wald gegangen und da konnte ich dann weinen. Das half!
Eines habe ich aber auch verabsäumt,nämlich mit Hospizbewegung bzw.dem mobilen Palliativteam rechtzeitig zu sprechen. Es kam zwar anders mit Mama,sie starb letztlich schnell innerhalb von drei Tagen im KH. Der Krankheitsverlauf hätte mich aber auch völlig überrollen können.
Deshalb Saphir, auch mein dringender Rat, erkundige dich, was es an ambulanten Hilfen gibt.

Schreib wieder, Saphir, und lass hier deine Verzweiflung raus, deine Rüstung brauchst du hier nicht.
Du schaffst das,
Alina
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  #97  
Alt 03.07.2005, 14:13
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Hallo, ihr Lieben!

Ich erzähle jetzt ein wenig mehr über Mamas Zustand. Sie war vor Frankfurt ja austherapiert. In Frankfurt kam sie dann in mehrere Studien, da die ersten auch nicht angeschlagen haben. Die jetzige hatte ja bei der letzten Untersuchung einen Stillstand erzeugt, und es ging ihr auch gut. Doch dann kam plötzlich der Wechsel. Sie hat nur noch gebrochen, Schmerzen traten wieder auf, und an manchen Stellen der Metastasen traten Beulen auf.
Dazu hat sie 20 Kilo abgenommen, und sie muß wieder soviel liegen. Die Schmerztherapie wurde drastisch erhöht, trotzdem kommen die Schmerzen wimmer wieder durch. Es ist praktisch so, dass die Ärzte mit der Schmerztherapie kaum nachkommen, weil sich alles so unerklärlich schnell steigert. Die Medikation wurde jetzt erhöht, und die nächste Untersuchung ist dann in 3 Wochen. Ich meine CT, Skelettzintigramm und Röntgen.
Freitag Nacht saß ich dann mit meinen Verwandten bis 5h morgens zusammen, und wir haben alle geweint. Das tat gut, wir konnten alle Ballast abwerfen. Und es ist mittlerweile ein so schönes, intensives Verhältnis zwischen uns allen, das tut Mama auch gut. Aber sie hat von dem Gespräch nichts mitbekommen, da sie natürlich längst im Bett war.
Es ist nur unerklärlich, warum das neue Medikament auf einmal nicht mehr wirken soll.
Der nächste Schritt von mir wird sein, dass ich eine Patientenverfügung machen lasse.
Ich habe mir vor längerer Zeit Adressen von Hospizen, etc. geben lassen. Damit muß ich jetzt aber warten, wenigstens bis zur nächsten Untersuchung. So blöd wie es für Euch vielleicht klingt, aber ich will das jetzt einfach noch nicht.
Heute fühle ich mich so erschlagen, schockiert, einfach total verhuscht im Kopf. Bin nicht richtig "da". So eingehüllt durch den Tag zu gehen, tut aber auch gut. Es ist wahrscheinlich eine körperliche Maßnahme, um mein tiefes Seelenleben zu schützen. Den Zustand hatte ich auch dem Tod von meinem Pferd und meiner Katze. Ich habe jetzt nächste Woche noch eine weitere Klausur, und ab übernächster Woche zum Glück Ferien. Die werde ich gut brauchen können.
Liebe Alina, meine Hunde und Katzen geben mir auch oft Glücksmomente. Das ist eine gute Sache. Meine Tiere sind wirklich Seelen und Lebensretter. Und Dir (das kann ich raushören) geht es bestimmt genauso. Auf die Tiere!!! Alles Liebe, Saphir
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  #98  
Alt 03.07.2005, 22:19
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Liebe Saphir,

ich kann dich ja so gut verstehen, dass du die Auseinandersetzung mit Hospizbewegung usw.noch aufschiebst bzw.scheust.Mir ging es ja genauso.Irgendwie dachte ich, ich gebe Mama schon auf, wenn ich mich mit diesen Themen beschäftige und es ging ja dann auch "gut" mit meiner Mama. Außerdem hast du ja Verwandtschaft, die zum Glück auch da sein wird, wenn es zu organisieren gilt.

Und ja,Saphir,meine Tiere bedeuteten mir enormen Halt während dieser schweren Zeit.Das tun sie sowieso immer,habe einfach immer schon einen besonderen Sinn für sie gehabt.Im Hospiz, wo Mama an ihrem letzten Tag lag, war es erlaubt, die Patienten mit den Tieren,die ihnen etwas bedeuten, zu besuchen. Ich hatte schon vereinbart,Mama am nächsten Tag mit Chandra,meiner bzw.unserer Hündin zu besuchen.In der Nacht starb sie jedoch. Es war wohl auch nicht mehr "nötig", denn Mama und Chandra haben sich immer irgendwie "blind" verstanden, die beiden wußten schon,was kommt,da bin ich sicher.

Saphir,wie gut,dass du dann Ferien hast.Wer weiß, vielleicht gibt es auch wieder eine schmerzlosere Zeit für deine Mama? Bei meiner war es nämlich so, und wir konnten diese Zeit gut nutzen.
Hoffnung gibt es immer !
Alles Gute,
Alina
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  #99  
Alt 05.07.2005, 09:20
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Liebe Saphir!!!!!


Bitte versteh meine Nachricht nicht falsch!

Ich bin froh das wir (meine Schwester und ich) uns an die Hospizbewegung gewandt haben!
Ich weis ja nicht, wie weit du bei bei anderen mitliest, aber ich möchte hier nicht nochmal, meine Geschichte (Geschichte meiner Mutter verfassen)!
Ich finde nicht das es ein "aufgeben" ist, sich an die Hospizbewegung zu wenden! Sie kümmern sich um uns, sind bei meiner Mutter, wenn meine Schwester oder ich in der Arbeit sind, ja sie nehmen uns eine "gewisse last" ab!!!
Was mich sehr für dich freut, ist das deine Verwandtschaft für dich da ist! Meine Schwester und ich erledigen, dass fast alleine und da tut es auch mal gut mit einem aussenstehenden Menschen zu reden!!

Ausserdem wünsche ich dir für deine Klausur alles gute, viel Kraft und alles erdenklich gute für deine Mama!

Und nochmal, bitte nicht falsch verstehn!!!!!!!
Alles Liebe
Mario
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  #100  
Alt 06.07.2005, 12:06
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Lieber Mario,

da gibt es nichts falsch zu verstehen. Du möchtest mich doch nur stärken. Ich behalte Eure lieben Briefe immer im Hinterkopf, und das macht mich stark. Denn wie schon so oft gesagt, hier bin ich nie allein. Ihr seid immer da für mich.
Tja, die Sache mit meinen Verwandten ist nicht ganz so, wie es sich vielleicht angehört hat. Ja, sie sind da für uns. Aber wohnen weit weg, und somit bin ich mit meinem Bruder auch allein, was Mama betrifft.
Ich rufe sie ab und zu an, und manchmal sehen wir uns. Wenn was ganz Schlimmes passieren sollte, würden sie natürlich kommen, denke ich.
Heute bin ich schon gefestigter. An manchen Tagen bricht einfach alles über mich zusammen, und dann meine ich, ich schaffe das nicht mehr.
Der Gedanke, dass ich bald mehr Freizeit habe, tut auch gut. In drei Wochen kommt die nächste Untersuchung, und bis dahin werde ich tapfer sein.
Liebe Briele, liebe Alina, wie geht es Euch denn? Ihr kümmert Euch nur noch um meine Belange, habe nie gefragt, wie es Euch eigentlich geht?!? Tut mir leid, dass das so war. Aber ich denke oft an Euch, und wünsche Euch alles erdenklich Gute.
Das wünsche ich übrigens jedem hier in diesem Forum. Gemeinsam sind wir stark, oder wie heißt es?
Gut, nun muß ich weitermachen. Alles Liebe für Euch, Saphir
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  #101  
Alt 06.07.2005, 14:01
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Liebe Saphir,

heute ist schon Mittwoch - übermorgen dann Deine Prüfung. Da wünsch ich alles Gute und ich zünde eine Kerze an. Das ist in meiner Heimat ein Brauch, wenn es eine "Prüfung" gibt, dann wird eine Kerze angezündet. Isa, mit der ich mich austausche, schrieb mir unlängst, daß sie das auch macht. Es gibt ja verschiedene Prüfungen im Leben, nicht jede gleich schwer, aber bang ist einem immer.

Heute schreib ich nichts anderes. Daß ich an Deine Mama denke weißt Du ohnehin.

Alles Liebe
Briele
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  #102  
Alt 08.07.2005, 16:27
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Liebe Briele,

habe gestern meine 2. Klausur geschrieben, und die 1. heute wiederbekommen. Leider vollkommen verhauen. Zwar konnte ich alles, nur mein Kopf war nicht frei. An dem Klausurtag hatte Mama ja auch eine wichtige Untersuchung, und so ganz so "cool" wie ich dachte, habe ich diese Prüfung dann wohl doch nicht gemeistert. What a shame!
Aber ist nicht so schlimm, in den Ferien habe ich ja Zeit, alles nochmal durchzugehen. Muß jetzt aber nur einen Weg finden, meinen Kopf besser frei zu bekommen, um in Zukunft im Studium gefestigter zu sein....
Die Chancen sind aber besser. Hatte schließlich zuviel um die Ohren: arbeiten, Trennung von meinem Freund nach einer fast 7-jährigen Beziehung (er zieht morgen endlich aus), eine berufliche Problemgeschichte, und dann die allseits bekannte Erkrankung von Mama. Klar, dass das gelernte nicht so lange im Hirn haften bleibt, oder?
Nun gut, ist zwar nicht das beste "Vor"-Geburtstagsgeschenk, aber da habe ich sowieso einen viel wertvolleren Wunsch. Möge der in Erfüllung gehen.
Das mit den Kerzen finde ich schön. Erinnert mich an meine verstorbene, jüdische Oma. Von wegen Flammen gegen das Böse, etc.
Ja, ich finde das so gut von Dir, ich möchte das auch in Zukunft machen. Schön, Euch zu haben!!! Ihr gebt einem wirklich ein Stück Sicherheit. Ich bin froh, wenn ich Dir hin und wieder auch eine Kerze anzünden kann.
Liebe Alina, heute werde ich auch ganz lieb von meinen Tieren getröstet, obwohl ich garnicht weine. Sie haben so ein irres Einfühlungsvermögen, dass verdutzt mich immer wieder.
Seid lieb gedrückt, Saphir


P.S. Liebe Briele, das nächste Mal sage ich vor einer Klausur genauer Bescheid. Dann kann auch nichts mehr schief gehen.
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  #103  
Alt 08.07.2005, 21:57
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Liebe Saphir,

ich will lieber ein bißchen warten bis Du das Ergebnis der 2. Klausur bekommst. Du weißt ja, was ich hinaustrompete, wenn das Ergebnis gut ist, Kerzchen, und immer schön vorher der Briele sagen, usw.

Du hast wirklich viel um die Ohren und ich bin direkt froh, daß nun einiges abfällt. Vom Freund glaubte ich, daß der schon längst nicht mehr in Deinem Leben ist. Du schreibst morgen zieht er "endlich" aus, also hat Dir der lange Abschied auch geholfen, ich hoffe es ist Dir nicht weh ums Herz. Jeder Abschied, auch einer, den man herbeisehnt, tut weh. Du weißt, jedes Herzensproblem kann hier besprochen werden.

Also der Freund ist weg, in der Uni sind Ferien, hast Du auch Urlaub von der Arbeit? Wie kommt Dein Bruder zurecht? Ach Saphir, ich hoffe so sehr, daß Deiner Mama geholfen werden kann, fürs erste, daß sie ein verläßliches Schmerzmittel bekommt.

Mir ist momentan nicht klar welche Tiere Du hast. Wenn ich zurückblättere ist mein Text weg. Hast Du das je geschrieben? Alina hat eine phantastische Hündin, sie heißt Chandra. Manchmal erzählt sie uns -im thread nebenan - eine Geschichte. Wir sind schon süchtig danach!

Das ist lieb, daß Du auch eine Kerze für mich anzünden willst, und ich werde Dich darum bitten wenn ich eine "Prüfung" habe.

Manchmal ist es mit Kerzchen und guten Worten nicht getan. Das dachte ich in der Vorwoche. Da konnt ich einem Menschen nur mit Geld helfen und einem anderen mit Knochenarbeit (Übersiedlung). Ehrlich gesagt war mein erster Einsatz mit freundlichen, aufmunternden Worten, aber dann schien mir das doch nicht so hilfreich.

Nun wünsche ich Dir ein hoffentlich erholsames Wochenende, alles Gute für die Mama und - hoffentlich bis bald!
Briele
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  #104  
Alt 08.07.2005, 23:31
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Liebe Saphir,

schau mal,was du schon alles geschafft hast: Du gehst arbeiten UND studierst nebenbei. Du hast den Mut,dich aus einer Beziehung zu verabschieden,anstatt in ihr zu verharren aus Angst, wie es dir womöglich ohne diesen Mann geht und aus Bequemlichkeit.Du hast öfters Angst und überwindest sie doch immer wieder. Und das Wichtigste:du bist an der Seite deiner Mama und stellst dich mit ihr zusammen dieser Krankheit,auch wenn deine Knie manchmal zittern.
Saphir, was zählt da schon eine verhaute Klausur ? In der Klausur "Leben" bist du super !

Ach ja, Saphir,weiß auch gar nix über deinen Zoo. Erzählst du mal?

Schlaf gut,
Alina
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  #105  
Alt 09.07.2005, 09:56
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Guten Morgen,

ihr habt ja so recht! Liebe Briele, natürlich schmerzt der Abschied von meinem Freund sehr, nach fast sieben Jahren. Aber ich wollte mich schon seit 2 Jahren trennen, habe es aber nie geschafft. Er ist ein lieber Mensch, was es schwer macht, aber wir haben uns anders entwickelt. Und ich weiß, dass ich an seiner Seite auf der Stelle trete, und nicht weiter komme.
Ist eine längere Geschichte, die hier den Rahmen sprengen würde. Nur ist es ganz schlimm, jemand Liebes weh tun zu müssen.
Nun zu meinen Tieren.
Seit ich auf der Welt bin, bin ich absolut vernarrt in Tiere. Sie bedeuten alles für mich, immer schon. Soviel zu meiner Beziehung zu Tieren.
Ich bin auch immer von Tieren umgeben, mein Leben lang. Habe andauernd sogar Tiere angeschleppt, was ich "leider" bis heute nicht stoppen kann.
Das erklären unsere jetzigen Tiere auch.
Wir haben nur gerettete Tiere. Unseren heute 5-jährigen Dobermannrüden haben wir einem Tierschänder auf der Strasse abgekauft. Der Arme war total abgemagert, und verängstigt, 3 Monate alt. Ihn haben wir schnell aufgepäppelt, doch sind Knochenschäden zurück geblieben. Unsere Dobermannhündin, 3 Jahre alt, haben wir mit 12 Monaten aus dem Tierheim geholt. Sie wurde mißhandelt, und hat bin heute psychische Schäden, die wir mit viel Liebe und Geduld versuchen, wieder hinzubekommen. Die beiden leben bei Mama.
Bei mir in der Wohnung habe ich drei Meerschweinchen und zwei Katzen. Die beiden Katzen habe ich aus Spanien im Alter von 6 Wochen nach Deutschland geflogen. Die Mutter von ihnen war schon tot. Und die beiden Geschwister wurden noch vor der perversen Tötung bewahrt. Sie sind sehr glücklich. Und ich freue mich jeden Tag aufs Neue, sie um mich zu haben. Also, dass sind meine Kinder.
Nur jetzt zwinge ich mich, keine neuen Tiere zu holen. Das reicht erstmal. So, dass war´s erstmal. Muß jetzt loslegen. Seid gegrüßt, alles Liebe Saphir
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