Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin/Non-Hodgkin)

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.01.2010, 14:18
Giaccomo Giaccomo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.01.2010
Beiträge: 22
Standard Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Bei meinem Sohn (er wurde am 26. Januar 33 Jahre alt) wurde im Oktober ein cerebrales B-Zell NHL diagnostiziert. Der Diagnose ging eine 14stündige Operation auf der Neurochirurgie einer Uni-Klinik voraus. Wenige Tage nach der OP wurde er auf die Innere verlegt. Zweimal durfte er bisher das Krankenhaus für einige Tage verlassen.
Vor drei Wochen wurden ihm Stammzellen entnommen.
Heute sollte eine Herzuntersuchung durchgeführt werden. Dazu kam es aber nicht. Man hat bei ihm eine Lungenentzündung diagnostiziert. Er kann sie sich eigentlich nur im Krankenhaus zugezogen haben.
Ich finde seine derzeitige Unterbringung nicht für optimal. Die Station ist eine Infektionsstation, mit Schleuse vor jedem Zimmer. Sie ist zuständig für Krebsbehandlung, für Hämatologie und Infektionskrankheiten. Bis vor kurzem lag ein junger Patient mit ihm im Zimmer. Er war HIV-positiv, was ich nicht als das eigentliche Problem ansehe. Aber er hatte noch eine andere Infektion, die nicht im Zusammenhang mit HIV stand. Und er musste gelegentlich husten.
In Phasen der Aplasie eines Patienten müssen Besucher und auch das Pflegepersonal einen Nasen- und Mundschutz anlegen. Ist zwar unbequem, aber man macht es gerne, wenn es dem Patienten nützt.
Sein Mitpatient brauchte keinen Mund-/Nasenschutz. 24 Stunden mit dieser Maske möchte ich auch keinem zumuten.
Aber ist es vom Krankenhaus aus verantwortlich, Patienten in der Aplasie mit infektiösen Patienten zusammenzulegen?
Wie sieht das in anderen Kliniken aus?
Es ist vorgesehen, ihn nach einer Erholung auf eine Spezialstation zu verlegen, auf der er mit hochdosierter Chemie behandelt wird. Danach sollen ihm seine Stammzellen wieder zugeführt werden. Auf dieser Station gelten wesentlich strengere Isolationsbestimmungen. Aber man sollte sich doch auch auf einer anderen Station bemühen, niemanden mit stark geschwächter Abwehrkraft (0,1 Leukos) mit einem an einer Infektionskrankheit leidenden Patienten zusammen zu legen.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 28.01.2010, 18:01
eva weiss eva weiss ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 1.605
Standard AW: Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Hallo Giaccomo!
Herzlich willkommen hier bei uns!
Finde das auch nicht toll,dass ma da nicht mehr Rücksicht nimmt.Ich würde da schon einmal mit den Ärzten reden,ist ja wirklich nicht muß,dass man Deinen Sohn da zusätzlichen Gefährdungen aussetzt,als wenn nicht alles schon reichen würde....
Wünsche Deinem Sohn von Herzen,dass er alles gut übersteht und bald wieder auf die Beine kommt,liebe Grüße Eva
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 28.01.2010, 18:52
Giaccomo Giaccomo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.01.2010
Beiträge: 22
Standard AW: Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Danke Eva, für deine Antwort.

Ich habe heute einen Arzt darauf angesprochen. Er meinte, dass man schon darauf achte, dass man keine Patienten zu anderen legt, deren Krankheit über Tröpfcheninfektion übertragbar ist.

Ich erinnere mich aber noch an einen Fall, den mir ein früherer Mitpatient meines Sohnes erzählt hatte. Er litt an Leukämie. In einer Asplasiephase legte man einen Patienten mit ausgeprägter Lungenentzündung zu ihm. Seine Frau beschwerte sich bei einem Pfleger, der meinte, dies sei nicht schlimm. Zehn Minuten später wurde der Leukämiepatient in ein anderes Zimmer verlegt.

Die Lungenentzündung wird meinen Sohn in der Behandlung wohl um eine Woche zurückwerfen. Seine Blutwerte sind nahezu normal und weisen in keiner Weise auf eine Lungenentzündung hin.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.01.2010, 21:30
eva weiss eva weiss ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 1.605
Standard AW: Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Lieber Ciaccomo!
Kann Dich gut verstehen,am liebsten möchte man in dieser Phase alles in einem Höllentempo durchziehen aber die Sicherheit hat Vorrang.Hatte auch immer zahlreiche Infekte die ich zuhause nicht in den Griff bekam.Nach ein paar Tagen Krankenhausaufenthalt war's dann wieder okay.Dein Sohn wird's auch gleich überstanden haben und so eine Stammzellentransplantation ist das non plus ultra.Ich hab es immer als große Chance gesehen und empfinde es heute nach 7 Jahren auch noch so.Man muß halt einmal reinbeißen,aber der Kampf zahlt sich aus und die Zeit nach den überstandenen Strapazen kann ich persönlich als eine der schönsten Abschnitte in meinem Leben nennen.Entschuldige,das war jetzt ein bißchen viel,es ist gerade so über mich gekommen....Mir hat es sehr geholfen,dass ich mich immer eher auf die Zeit und das Leben danach konzentriert habe und mich nicht völlig von der Krankheit beherrschen lassen habe.
Alles Gute,das wird schon,,,liebe Grüße Eva
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 31.01.2010, 14:59
Giaccomo Giaccomo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.01.2010
Beiträge: 22
Standard AW: Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Mein Sohn hat jetzt zu seinem Lymphom noch eine massive Lungenentzündung bekommen. Da ihm die Atmung sehr schwer fällt, und die Sauerstoffsättigung des Blutes auf unter 90 Prozent gefallen ist, wurde er gestern auf die Intensivstation verlegt. Zunächst wurde eine Sauerstoff-Überdruck-Beatmung durchgeführt. Ab heute wird er künstlich beatmet.

Ab 16:30 Uhr ist heute Besuchszeit. Ich fürchte, er wird uns nicht mitbekommen.
Ich hoffe aber sehr, dass man die Lungenentzündung in den Griff bekommt.

Die Entzündungswerte im Blut sprachen eigentlich gegen eine Lungenentzündung. Die Leukos waren mit 8,5 im Normalbereich und der CPR-Wert mit 3,2 ebenfalls.

Dies spricht wahrscheinlich dafür, dass seine körpereigene Abwehr völlig zusammen gebrochen ist.

Kommt so etwas eigentlich öfters vor?

liebe Grüße
Giaccomo
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 31.01.2010, 15:34
eva weiss eva weiss ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.01.2009
Beiträge: 1.605
Standard AW: Chemo- und Infektionspatient in einem Krankenzimmer

Lieber Ciaccomo!
Das tut mir sehr leid,dass sich der Gesundheitszustand Deines Sohnes verschlechtert hat.Es ist schon eine Zeit lang her,da schrieb hier ein Mann,dessen Schwester auch wegen schwerer Lungenentzündung auf Intensiv mußte,sie wurde sogar in künstl.Tiefschlaf versetzt,hatte ganz schlechte Lungenfunktion,mir scheint weniger als fünfzig Prozent.Das Ganze hat sich aber wieder gebessert,sobald die Entzündung abgeklungen ist....
Wünsch Euch vonHerzen,dass es bald wieder aufwärts geht und Dein Sohn alls gut übersteht,liebe Grüße Eva
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:02 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55