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  #1  
Alt 31.03.2007, 18:26
soletina soletina ist offline
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Registriert seit: 04.03.2007
Ort: nrw
Beiträge: 7
Standard Fragen über fragen!

hallo ihr lieben!
bisher war ich nur eine stille leserin und hatte noch keine kraft zu schreiben... ich bin 35 jahre alt und meine (schwieger)mutter, zu der ich ein sehr inniges verhältnis habe, hat auch diese sch.. krankheit!
seit ende 2005 wissen wir, dass sie ein kleinzelligis bc hat. damals wurde auch eine metastase entdeckt, die aber unter chemo und strahlentherapie verschwand. ebenso hatte es den bc gut angegriffen! seit anfang diesen jahres hat sie nun metastasen, knochen, rückenmark, milz, evtl. schon hirn, die symptome sprechen dafür! die ärzte sprachen nach drängen von ca 6 monaten.... hat jemand hier ähnliches krankheitsbild und kann mir sagen, was noch auf uns zukommt!? therapie ist abgeschlossen, sie bekommt seit einer woche morphium und ist dadurch (?) sehr schläfrig! die feinmotorik ist schon angegriffen, aber sie hält sich tapfer und klagt fast nie!
sie hat ihre krankheit verdrängt und macht es uns dadurch nicht unbedingt einfacher! im gespräch wirft sie dann aus heiterem himmel auf einmal sätze ein, wie ihre beerdigung aussehen soll etc. und wenn man es aufgreifen will, schaltet sie schnell wieder um! ich möchte die wahrheit hören, damit ich mich vorbereiten kann auf die kommende situation... sie will und wird zu hause sterben! bei uns!
ich wünschte es wäre alles nur ein böser traum! ich weiß nicht mehr weiter!
ich hoffe ihr antwortet mir!
liebe herzliche grüße
sole tina!
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  #2  
Alt 02.04.2007, 09:47
Benutzerbild von tinchen71
tinchen71 tinchen71 ist offline
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Registriert seit: 28.10.2005
Ort: Nähe Düsseldorf
Beiträge: 671
Standard AW: Fragen über fragen!

Liebe soletina ,

ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen, heute vor 6 Wochen habe ich meinen Mann (nicht-kleinz.BC) verloren.
Ich kann nur raten, suche das offene Gespräch mit Deiner Mutter, erzähle ihr auch ruhig von Deinen Ängsten. Sie wird sich vielleicht öffnen.
Vielleicht will sie ihre Familie nur schützen und " verdrängt" deshalb so viel ?
Du hast recht, am Anfang der Morphiumeinnahme ist man meist sehr schläfrig, normalerweise gibt sich das aber nach einiger Zeit. Es ist ganz wichtig, das ihr durch Schmerzfreiheit noch ein klein wenig Lebensqualität erhalten bleibt.
Da muss man auch oft bei den Ärzten drängeln und "meckern".
Deine Mama wird leider sterben, also versuche vielleicht so viel Zeit wie möglich bei Deiner Mama zu verbringen. Mach es ihr richtig schön !
Versucht die Zeit intensiv zu nutzen, die Euch noch bleibt.
Es tut mir sehr leid, gerne hätte ich etwas positiveres geschrieben, aber das wäre dann nicht die Wahrheit.

Alles Liebe für Euch !
Christina.
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  #3  
Alt 02.04.2007, 10:08
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2005
Beiträge: 528
Standard AW: Fragen über fragen!

Liebe Sole Tina!

Glaub mir es ist nicht bös gemeint, und eigentlich wollte ich schon längst in Deinem Thread schreiben. Aber es ist so, dass man erst einmal die richtigen Worte finden muss. Das ist nicht einfach, denn entweder ist man selbst Betroffen, hat einen Angehörigen in der gleichen Lage oder hat gerade das mit einem Angehörigen miterlebt.

Mein Vater ist im Dezember am Kleinzeller gestorben. Zuletzt wurde uns auch gesagt "austherapiert". Strahlentherapie Lunge, Hirn und Knochen waren abgeschlossen, Chemo musste unterbrochen werden und mein Vater war so geschwächt, dass er nicht mehr laufen konnte. Essen war vorerst auch nicht mehr möglich, aufgrund der stark verbrannten Speiseröhre. Drüber reden, dass es irgendwann zu Ende geht wollte er auch nicht direkt. Auch er hat uns immer nur "happen" hingeschmissen und dann bei vorsichtigem Nachfragen, ziemlich unwirsch geantwortet und das Thema gewechselt. Das tat sehr weh und vor allem glaubt man, bzw. nein man ist sehr traurig, dass man nicht alles bereden kann, man möchte so vieles sagen, aber diese Reaktionen halten einen dann davon ab. Ich habe vom Hospiz ein sehr gutes Heft bekommen, um z.B. anzeichen und auch "nicht reden", "nicht essen", vermehrtes schlafen oder nicht anwesend sein besser zu verstehen. Danach ging es auch mir besser und ich konnte entspannter mit der Situation umgehen und mich auf die letzten Tage und Wochen mit meinem Vater besser einlassen. Auch heute bin ich noch so traurig, und das warum nagt, obwohl man ja weiss wieso!

Es ist halt ein sehr schwieriges Thema, und es möchte Dir bestimmt niemand vor den Kopf stoßen oder Dir mit einer unbedachten Äußerung weh tun und daher wird sich wohl auch nicht direkt jemand hier gemeldet haben.

Ein sehr schwerer Weg den Ihr nun gehen müsst und für diesen wünsche ich Euch viel viel Kraft.

Wenn Du irgendwelche Frage hast, oder einfach Dein Herz ausschütten möchtest, schreib schreib schreib.... wenn auch nicht sofort, aber Du wirst hier immer jemanden finden, der Dir gerne zur Seite stehen wird.

Liebe Grüsse
Milki
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