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Alt 02.01.2006, 21:28
Antonius Antonius ist offline
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Registriert seit: 02.01.2006
Beiträge: 15
Cool Adenocystisches Karzinom im Weichgaumen und der Kampf dagegen

Hallo,

als ich vor 5 Wochen mit der Diagnose "Krebs im Rachen" konfrontiert wurde,
war ich wie vor den Kopf geschlagen .
Ich ( mänlich, verh. 47 Jahre) hatte noch so viel vor .
Ich konnte und wollte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden das ich an diesem "kleinen Knubbel " im Mund sterben konnte.
Also ab in die Uni Klinik Düsseldorf, HNO Klinik zu Prof. Bier . Dieser machte mir Mut das ich mit einer Operation die keine große Beeinträchtigung meiner Lebensqualität bedeuten würde noch einmal "davon kommen" würde, da der Tumor früh entdeckt wurde.
Er sagte aber auch, dass man erst nach Vorliegen der präoperativen Histologie des entfernten Gewebe entgültige Aussagen über die weitere Behandlung machen könne.
Als ich aus der Narkose erwachte und mit der Zunge meinen Gaumen abfühlte war ich schon mächtig erschrocken. Was für ein Loch !!!
Aber ich fühlte mich erleichtert, dass ich jetzt das Schlimmste hinter mir hatte.
Die Wundheilung verlief ohne Komplikationen und ich war schon im Begriff die Geschichte als erledigt zu betrachten als der Anruf vom Professor kam, ich solle mal in die Klinik kommen es gäbe noch einiges zu besprechen.
Dort wurde mir und meiner Frau eröffnet das 1. , es sich um ein adenocystisches Karzinom handelt welches gerne Zellnester an Nervenbahnen bildet und 2. die Absetzung des entnommenen Gewebe zu nah am Karzinom liegt (0,1mm)
Das heißt es wurde nur soviel weg operiert wie es ohne Beeinträchtigung möglich war. Das führte zu einem zu geringen Sicherheitsabstand zum Tumor.

Dies hieß eine zweite Operation diesmal größer ohne Rücksicht ob mir das Essen danach durch die Nase wieder herausläuft , sowie ob es sprachliche Probleme gibt.
Das war ein Schlag vor den Hals !!!! Die ganze Tortur noch einmal !!
Aber der Prof. machte mir unmissverständlich klar das es keine Alternative gibt.

Meine Einwände das bald Weihnachten sei nahm der Prof zur Kenntnis , alllerdings sagte er auch es sei besser diese Aktion so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen.

Gesagt getan am 21.12.2006 wurde ich wieder operiert und dieses mal war das Loch noch größer das ich mit meiner Zunge ertasten konnte. Das Sprechen , speziell von den Buchstaben "P" "B" "T" bei denen man einen konstanten Druck in der Mundhöhle braucht ,geht seit dem nur noch wenn ich mir die Nase zuhalte .
Beim Essen und Trinken muss ich den Kopf leicht nach hinten halten damit nichts durch die Nase wieder herausläuft.

Alles in Allem verläuft auch die jetztige Wundheilung ohne Komplilationen .

Nach beiden Operationen habe ich nach 3 Tagen wieder angefangen feste Nahrung zu mir zu nehmen . ( Toast, Nudeln etc ) . Die Schmerzen bekämpfe ich mit Diclophenac Tabletten und Novalgin Tropfen . Heute am 02.06.2006
habe ich angefangen die Dosis von 160 Tropfen Novalgin und 150mg Diclophenac herunter zu fahren da ich das Gefühl habe das ich nur noch Novalgin für die Nacht brauche.

Heute war ich auch in der Radiologie der Uni Klinik Düsseldorf ( Prof Budach )
Er führte mit mir ein sehr ausführliches Beratungsgespräch das mir einseits Hoffnung auf Heilung ( Adenoicystische Karzinomen sind nie geheit sonder " schlafen " nur ) andererseits Angst vor den Nebenwirkungen der Strahlentherapie gemacht hat. Aber bei diesem Tumor so hat meine Internetrecherche ergeben scheint es keine Alternative´zu geben.

Warum schreibe ich eigentlich hier ??

Nun am Anfang meiner Krankheit versuchte ich mich über das Internet zu informieren und sties auf dieses Forum. Ich fand viele grauenhafte Geschichten die mir Angst gemacht haben, ich fand nur selten Geschichten die einem Mut machten und so beschloss ich das ich meine Geschichte zu einer "Mut-Geschichte " machen wollte. Ich habe bis jetzt in 4 Wochen 2 heftige OP´s überstanden und werde auch die Strahlentherapie überstehen.
Ich glaube das es sehr wichtig ist sich nicht aufzugeben . Sicherlich kann ich mir nach dem Lesen der Berichte von Forum-Mitgliedern über die Nebenwirkungen der Bestrahlung auch etwas "lustigeres" vorstellen. Aber ich werde alles tun um diese Zeit so angenehm wie möglich für mich zu gestalten.

Als ich nach der OP die drtte Nacht im Krankenhaus aufgrund der Geräusche meines Bettnachbarn nicht schlafen konnte, bin ich zur Schwester gegangen und hab mich selbst entlassen. Allein dieses Gefühl, selbst Entscheidungen zu treffen und nicht nur der "Geduldige" zu sein hat mir bei der Heilung sehr geholfen.
Meine Gespräche mit den Ärtzten wurden von mir "auf gleicher Augenhöhe " geführt, man darf sich weder von einer Krankheit noch von einem Menschen
( Artzt, Kollegen, Fam-Angehörigem) herunterziehen lassen.
Jammern hilft nichts, die Krankheit ist da, Sie ist ein Bestandteil von mir und ich werde damit fertig.

So für Heute soll es reichen , jetzt habe ich zwei Wochen Zeit in der die OP-Wunde heilen wird um mich dann der Bestrahlung zu stellen.

Ich werde Euch weiter berichten ( Auch wenn es einmal Rückschläge sowohl bei der Heilung als auch bei meinem "EGO geben sollte )

Antonius

Geändert von Antonius (03.01.2006 um 15:57 Uhr)
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