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Alt 04.05.2004, 09:46
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Standard Hautkrebs! Wo sind die Methastasen?!

Liebe Nadja,
erst mal möchte ich Dir sagen: behaltet alle Euren Mut, gebt nicht gleich auf und stützt Euren Opa so gut es geht mit Euren Gedanken, Eurer Hilfe und Euren Hoffnungen. Denn das Schlimmste, was Ihr jetzt machen könnt, wäre aufzugeben!
Zunächst solltet Ihr mal eine wirklich genaue und sichere Diagnose haben. Von komischem Knochenbefund und irgendwelchen Knötchen in der Brust zu sprechen und ansonsten keine konkrete Auskunft zu geben finde ich ein starkes Stück. Es ist nicht zu verleugnen, dass es sich bei einem metastasierten Melanom um ein lebensbedrohliches Krankheitsstadium handelt und es ist deshalb auch ernst zu nehmen. Aber es steht jetzt absolut nicht die Frage an vorderster Stelle, wie lange Dein Opa noch leben wird. Das kann Dir sowieso niemand sagen und hängt von vielen Faktoren ab. Ich finde es auch sehr gefährlich und eigentlich unmöglich, wenn Ärzte darauf überhaupt eine Antwort geben. Zumindet dann, wenn auch eine Weiterbehandlung noch angeboten wird. Die größte Gefahr für Deinen Opa ist jetzt, wenn er seinen Lebenswillen aufgibt und nicht mehr bereit ist zu kämpfen.
Laut der groben Aussagekraft des Arztes (war es ein Klinikarzt oder der Hautarzt?) gehe ich davon aus, dass man aufgrund der Untersuchung den Verdacht hat, dass sich im Bereich des Mediastinum, das ist das Mittelfell zwischen den Lungenflügeln im Brustbereich, dass das Herz, Luftröhre, Speiseröhre und Blutgefäße beherbergt, die Lymphknoten auffällig sind und daher von einem Metastasenbefall ausgegangen wird. Das würde zunächst bedeuten, dass der Tumor bereits gestreut hat. In welche Regionen bereits eine Streuung stattgefunden hat müsste der Arzt aber eigentlich schon sagen können. Sollte der Verdacht da sein, dass auch die Knochen betroffen sind so kann auch dies festgestellt werden, notfalls mit einer weiteren Untersuchung. Es ist schon wichtig zu wissen, was wirklich alles befallen ist. Natürlich ist es schwerer, wenn schon eine große Streuung vorliegt. Aber eine Abklärung sehe ich hier als sehr wichtig.
Wie alt ist Dein Opa denn? Eine Chemotherapie ist im Moment, wenn sich der Verdacht bestätigt, wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, die die Ärzte jetzt sehen. Im Bereich des Mediastinum kann nicht operiert werden. Aber eine Chemotherapie ist natürlich auch für den restlichen Körper schwer zu verarbeiten. Deshalb sollte Dein Opa möglichst gut vorbereitet und gestärkt die Chemotherapie beginnen, wenn er diese denn machen wird. Die Aussicht, sowieso bald zu sterben ist da sicher nicht hilfreich. Im Gegenteil sollte er sich immer wieder sagen, dass mit jedem Tropfen Chemo der Kampf in seinem Körper beginnt und er als Sieger hervorgehen wird. Helft ihm dabei!!!
Der Grad der Streuung und das Alter und nicht zuletzt die Einstellung des Patienten spielen bei einem Krankheitsverlauf eine große Rolle! Vielleicht versucht Ihr mal, evtl. eine Zweitmeinung einer anderen Klinik zu erhalten. Und versucht vielleicht über die alternative Medizin einen Weg, Eurem Opa über die kommende Zeit mit Hoffnung, Stärke und Glaube zu helfen. Und nicht mit Resignation, Hoffnungslosigkeit und Kummer. Leicht wird's sicher nicht.
Ich möchte Dir noch sagen, liebe Nadja, dass ich da nicht von Dingen rede die mir fern sind. Ich habe selbst vor 5 Tagen die Diagnose erhalten: Verdacht auf Metastasen im Mediastinum und eine Lungenmetastase (die auch operabel wäre). Es war für mich nicht die Frage, wie lange ich noch leben darf. Ich sage mir jeden Tag aufs neue, dass ich leben werde. Ich fühle mich gestärkt und voller Kraft, stelle mir jeden Tag aufs neue vor wie mein Körper gegen die Metastasen kämpft und versuche mich so gut und gesund wie möglich zu ernähren. Ich habe seltsamerweise auch keine große Angst, weil mir mein Inneres immer wieder zu verstehen gibt, dass ich es schaffe. Auch mir wurde eine Chemotherapie angeboten. Ich habe diese noch nicht angetreten, weil ich mir zunächst noch eine oder zwei andere Meinungen anhören will (auch in der alternativen Medizin). Gott sei Dank habe ich auch einen wirklich guten Hautarzt, der kümmert sich sehr um meine Wünsche und Belange und hilft wo er kann. Auch er ist der Meinung, dass sich ein Ankämpfen auf jeden Fall lohnt.
Klar, ich bin noch relativ jung (zumindest für diese Krankheit) und da ist das vielleicht leichter. Ich möchte Dir auch nur damit sagen: gebt nicht gleich auf, begleitet Euren Opa auf seinem Weg und sprecht ihm Mut zu. Das ist besser als ihn zu beklagen.

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht und das Finden des richtigen Weges.

Christine K.
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