papa und bauchspeicheldrüsenkrebs und ich

[christina1220]

hallo, mein vater hat letzten oktober die dignose bauchspeicheldrüsenkrebs mit metastasen in der leber gestellt bekommen. bis jetzt ging es ganz gut - 2 verschiedene chemos, wobei die nebenwirkungen nicht so schlimm waren. allerdings glaub ich, dass mein papa sehr hart im nehmen ist...und nicht immer sagt, dass es ihm schlecht geht. allerdings: seit 2 wochen wird es schwieriger. die speiseröhre am mageneingang ist entzündet - er erbricht blut - heute wieder und gerade ist er ins krankenhaus gebracht worden. außerdem sammelt sich wasser im bauchraum als nebenwirkung der letzten chemo. meine schwestern und ich - mama weniger - sind meister im verdrängen. doch momentan ist die krankheit wieder mit voller wucht zurück! mein problem ist zusätzlich, dass ich 400 km von zu hause weg bin, mein studium gerade mit diplomarbeit beende, die daten sammle und nicht weiß , was ich tun soll!? am liebsten würd ich immer heim fahren..bis jetzt bin ich im 2 wochenrhythmus heimgefahren! aber die nächsten 3 wochen sollte ich für meine diplomarbeit die daten sammeln! und hab ein schlechtes gewissen...versteht mich jemand! ist das egoistisch von mir - ein egoismus, der nicht angebracht ist???

[britta]

Hallo Christina!

Es tut mir Leid, dass es deinem Vater so schlecht geht....

Höre, was dein Herz dir sagt....BSDK ist eine schlimme Krankheit. Mein Papa ist vor 1,5 Jahren daran gestorben, daher weiß ich wovon ich rede. Leider.
Finde jetzt für dich heraus, was das Wichtigste für dich ist.
Ich hätte mich immer dafür entschieden bei meinem Vater zu sein und hätte dafür mein Referendariat unterbrochen. Dazu kam es dann aber nicht mehr, da er eine Woche nach Beginn des Referendariats verstorben ist.
Ich empfinde jetzt jede Stunde, die ich noch mit meinem Vater verbringen konnte als großes Geschenk. Das bekommst du nie wieder...deine Diplomarbeit kann wahrscheinlich auch warten...dein Vater nicht.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

LG, Britta

[christina1220]

danke - das was die erwartete antwort! aber ich zögere noch immer! vielleicht, weil nach hause fahren ein eingeständnis ist, dass es jederzeit vorbei sein kann!wenns nur leichter wär! ich hab ja auch angst davor! über das telefon am laufenden gehalten zu werden, ist zwar auch nicht immer leicht, weil ich mir nicht immer vorstellen kann, wie schwierig oder "leicht" die situation ist. da kommt es schon zu missverständissen...gestern nachmittag war noch alles ok - mit dem üblichen wellenberg und wellental gerede! ich hoffe das die schmerzen nicht so schlimm werden - papa hat zu beginn schon gemeitn, er will auf keinen fall lange leiden! aber das kann man sich nicht aussuchen...ahhhh...und ich kann nicht einschätzen was wirklich los ist! ist das die chemo oder doch der krebs??? werd jetzt wieder mal telefonieren! ich wünsch allen betroffenen viel kraft und alles liebe!

[Taylor]

Hallo Christina,
ich kenne zwar nicht den genauen Verlauf der Krankheit bei deinem Vater und auch nicht den momentanen Zustand! Was habt Ihr alles schon gemacht und wo ward Ihr? Lies dir umgehend den Thread "Ein Alptraum beginnt" durch! Auch mein Vater und Timo`s Vater haben beide BSDK mit metastasen! keiner Wollte mehr helfen, aber in Hammelburg bei Dr. Müller behandelt man meinen Vater jetzt mit dem Ziel in 3 Moaten nochmal zu operieren und den Scheiß Krebs zu entfernen.
Wenn du Fragen hast melde Dich!!!
Alles Gute Taylor!

[christina1220]

helo, der krebs ist nicht operabel. liegt in der mitte - wenn ich das richtig in erinerung hab! metastasen auf der leber! nach 3 monaten wurde die 2. ct gemacht und eine vergößerung festgestellt. allerdings wurde uns gesagt, dass man bei der ct zwischen toten und lebenden gewebe nicht unterscheiden kann und das durch die chemo abgetötete gewebe nicht vom lebenden unterscheiden kann! irgendwie ein hoffnugsschimmer! wenn das stimmen sollte...
angeblich wird jetzt wieder eine ct gemacht! aber genaueres erfahren wir erst! das dauert immer alles so lange - zuerst sagens so dann wieder doch anders...die schmerztherpie wird besser eingestellt! mein papa gehört aber zu den menschen, die nicht zu viel tabletten nehmen wollen...und dann noch mehr leiden...
wir kommen aus österreich und mein vater wird bei uns im bezirkskrankenhaus behandelt. wobei meine schwetser, die als krankenschwester in innsbruck arbeitet, auch onkologen aus innsbruck zu rate gezogen hat, die dann eben eine chemo mit taxotere engeregt haben.
ich glaube, dass bei uns, bsdk als todesurteil gilt. in unsrer ortschaft sind in den letzten 2 jahren 3 menschen daran gestorben...ist doch arg: obwohl bsdk so selten sein soll....und die forschung angeblich nicht so weit ist...auf alle fälle muss da mehr geschehen! das kann doch nicht sein, dass in der heutigen zeit für so viele menschen angeblich keine hoffnung mehr besteht...wann ist der zeitpunt gekommen, an dem man sich damit abfinden muss? ich weiß es nicht! ich weiß auch nicht genau wie das mein papa sieht: gestern haben wir noch vom nächsten wellenberg gesprochen...

baba christina

[Taylor]

Liebe Christina,
nur weil "irgendjemand" sagt der Krebs sei inoperabel MUß DAS NICHT SO SEIN! Hammelburg liegt in Bayern (bei Würzburg)! Auch bei meinem vater hat das kreiskrankenhaus nicht mehr operiert da schon Metastasen da sind! Ihr MÜSST unbedingt zu Spezialisten! Wenn es überhaupt eine Chance gibt dann dort!!! Ihr dürft keine Zeit verlieren!!! Jeder Tag zählt! Wenn Du etwas für deinen Vater tun willst, kopiere alle krankenberichte und die CT`s, rufe in Hammelburg an und schicke die Unterlagen Dr. Müller mit der Bitte Sie sich anzuschauen!!! Ich weiß es ist ein unbequemer Weg aber es geht um das Leben deines Vaters! So müsst Ihr euch später auch nicht mit Selbstvorwürfen plagen! Nimm Kontakt auf mit Dr. Müller!!!
Wenn du Hilfe brauchst melde Dich!
Taylor

[Roland]

Hallo Christina,

Ich schliesse mich voll und ganz Britta an. Mach Dich so schnell wie möglich auf die Socken. Bei BSDK kanns (leider) recht schnell gehen, vor allem mit den Symptomen welche Du beschreibst.

Wie viele hier haben wir diese Erfahrung leider auch machen müssen. Ich will nicht negativ sein, aber realistisch. Besuch Deinen Vater und verbring noch einige Zeit mit Ihm.

Wenn sich sein Zustand wieder bessert, kannst Du Dich viel besser auf Deine Diplomarbeit konzentrieren. Vielleicht kannst Du einen grossteil der Arbeit mit dem Internet und vor Ort erledigen, Dein Vater braucht ja zwischendurch auch Zeit für sich.

Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.

Viel Kraft und die besten Wünsche auch für Deinen Dad

Roland