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  #1  
Alt 27.07.2005, 21:32
Benutzerbild von Esther
Esther Esther ist offline
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Standard Nachdenkliches zur OP

Hallo Susanne,

niemand gibt hier ein pauschales Urteil pro oder kontra OP ab. Martina berichtet von ihren Erfahrungen, ich von den unseren, aber Tatsache ist und bleibt, dass eine OP - wenn sie aus medizinischer Sicht sinnvoll ist - bei Speiseröhrenkrebs die grösste Chance auf eine lange Ueberlebenszeit bietet.

Die Vor- und Nachteile einer Operation müssen von Fall zu Fall - jeder ist anders gelagert - sorgfältig gegeinander abgewogen werden. Dass das nicht in unserer Kompetenz liegt, ist mir klar. Und dass im nachhinein - je nach Erfolg oder Misserfolg - entsprechende emotionale Reaktionen erfolgen, liegt auch auf der Hand. Dein Vater hatte Glück, meiner auch - bisher wenigstens -, aber das verleitet mich keineswegs dazu, davon auszugehen, dass er geheilt ist. Mir scheint, damit würde ich das Schicksal herausfordern, und das ist mir bei etwas so Unberechenbarem wie einer Krebskrankheit viel zu gewagt. Was wir dürfen, ist jeden guten Tag geniessen und hoffen, dass die schlechten in weiter Ferne liegen.

Liebe Grüsse

Esther
__________________
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer.
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  #2  
Alt 28.07.2005, 07:23
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Standard Nachdenkliches zur OP

Liebe Esther,

Danke für Deine Worte, Du hast es sehr gut ausgedrückt, was ich meine. Ich bin ja auch vorsichtig,weil wie gesagt, hier lesen ja auch viele, die am Anfang dieses Kampfes stehen und ich freue mich über jeden, der es zumindest zeitweise geschafft hat.
Und die emotionale Seite, ja die ist noch nicht ganz "geordnet" und jeder ist so unterschiedlich wie wir halt alle Individuen sind.
Ich habe ganz ganz liebe Kinder und Menschen, die mir ganz treu zur Seite stehen, ich kann sogar sagen, ich habe sehr viel verloren, aber auch sehr viel gewonnen.
Und dadurch daß ich selbständig bin, sehr viel Arbeit,
ich muß sagen, meine Kunden halten zu99% zu mir, obwohl "Mitbewerber" versucht haben, in dieser Zeit, Kunden abzuwerben. Das sind große menschliche Geschenke.
Ich mußte lächeln, als ich Deinen Satz "Lächle und sei froh..." gelesen habe, den habe ich oft zitiert in dieser schrecklichen Zeit, als eine Art Galgenhumor, Du hast ja keine Ahnung, wie oft ich an diesen Satz dachte.
Und schön langsam fange ich an, mich an unsere schöne gemeinsame Zeit zu erinnern und die war sehr schön und das beruhigt mich, ich höre im Augenblick aus dem Bekanntenkreis nur, wie schlecht deren Ehen sind- da denke ich mir, solche Sachen mußte ich nicht erleben.
Trotz des ganzen Leides war diese Zeit sehr intensiv und geprägt von Liebe, deswegen tun sich auch die Kinder "relativ" gut damit.
Liebe Grüße noch
Martina H.
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  #3  
Alt 29.07.2005, 08:16
Benutzerbild von Esther
Esther Esther ist offline
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Standard Nachdenkliches zur OP

Liebe Martina,

tja, Galgenhumor hat mir in den letzten drei Jahren auch oft geholfen, nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Unabhängig davon, dass es meinem Vater im Moment gut geht und ich selbst auch keine grossen gesundheitlichen Probleme habe, ist aus meinem Leben von einem Tag zum anderen tatsächlich ein Chaos geworden, und ich bin immer noch am aufräumen. Aber auch ich habe dabei gelernt, dass Verlust auch Gewinn bedeuten kann.

Du hast eine ganz tolle Lebenseinstellung, und was Du über die Beziehung zu Deinem Mann und Eure Liebe schreibst, das ist etwas, was Dir niemals jemand nehmen kann und das leider heutzutage tatsächlich alles andere als selbstverständlich ist. Ich bin überzeugt, dass Du mit Deiner Einstellung alle Herausforderungen meistern wirst und wünsche Dir und Deinen Kindern von Herzen alles Gute.

Liebe Grüsse

Esther
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Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen". Ich lächelte und war froh ..... und es kam schlimmer.
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  #4  
Alt 01.08.2005, 00:16
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Standard Nachdenkliches zur OP

Ich finde den Beitrag sehr wichtig, auch wenn jeder Fall anders ist und immer individuell entschieden werden muss. Eine zweite Meinung kann hilfreich sein.
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  #5  
Alt 19.09.2005, 22:50
Benutzerbild von Michaela68
Michaela68 Michaela68 ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Zusammen,

auch mein Vater wird Donnerstag operiert. Speiseröhrenkrebs St. 3, Metastasen in der Lunge und ein Adenom an den Nieren.

Ich sehe der ganzen Sache skeptisch gegenüber. Ihm geht es jetzt so super, keine Beschwerden, keine Schluckbeschwerden od. sonstiges. Nach der OP werden ja dann Beschwerden kommen, ich darf gar nicht daran denken.

Wenn ich das alles hier so lese wird mir ganz anders. Leider glaube ich auch nicht, daß mein Vater über evtl. Konsequenzen informiert wurde (d.h. was kommt danach). Aber vielleicht geschieht das noch am Mittwoch.

Was mich jetzt irritiert. Habe gelesen, man soll nicht operieren, wenn bereits Metastasen da sind! Oder habe ich das falsch verstanden?

Er soll den Magen und den größten Teil der SP rausbekommen. Was ist nach der OP? Wielange hat man Beschwerden?

Viele liebe Grüße
Michaela
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  #6  
Alt 20.09.2005, 00:24
Benutzerbild von Micha
Micha Micha ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Michaela,

zu einer OP und Metastasen kann ich leider nichts sagen und mit den Beschwerden nach der OP ist es wahrscheinlich auch bei jeden anders. Entscheident ist wahrscheinlich auch, welche Methode angewendet wird. Ich kann dir aber über meinen Heilungsweg schreiben.

Ich hatte vor drei Monaten die gleiche OP. Bei mir ist aber ein Teil vom Magen drinnen geblieben. Bei mir wurden 2/3 der Speiseröhre und 2/3 vom Magen entfernt. Anschließend wurde der Rest des Magens hochgezogen und an den Rest der Speiseröhre angenäht. Dabei wurde der Bauchraum und der Brustkorb von hinten geöffnet. Die ganze OP hat ca. 8 Stunden gedauert.

Die ersten zwei Wochen (davon 8 Tage auf der Intensivstation) waren schon ganz schön hart. Nach dem Aufwachen, hab ich einen riesigen Schreck bekommen. Haben jede Menge Schläuch aus mir rausgehangen.
Auf der Intensiv hatte ich so gut wie gar keine Schmerzen. Haben mich mit Schmerzmittel vollgepumpt. Am dritten Tag nach der OP muste ich schon das erste mal aufstehen.

Nach einer Woche durfte ich das erste mal etwas essen und trinken. Wurde dann auch auf die normale Station verlegt. Dort waren dann die ersten Tage ganz schön schlimm. Hatte große Schmerzen, weil die Schmerzmittel zu stark gesenkt wurden. Muste erst beim Chefarzt auf den Putz hauhen, damit ich wieder eine entsprechende Dosis bekommen habe.

Nach 14 Tagen konnte ich dann entlassen werden und bin sofort zur AHB gegangen. Ab da ging es mit riesigen Schritten aufwärts. Mir ging es wirklich von Tag zu Tag besser. Jetzt nach drei Monaten gehts mir eigendlich schon wieder richtig gut (den Umständen entsprechend). Ich bin so gut wie Schmerzfrei. Nur die Brust ist noch taub und fühlt sich oft an, als ob ich einen Sonnenbrand hätte. Ich kann auch so gut wie alles essen. Nur mit der Menge gibt es noch Probleme. Muß so 6 mal am Tag essen. Große Portionen passen noch nicht rein. Auch kann ich nicht Essen und gleichzeitig Trinken. Dann kommt gleich wieder alles raus.

Ich glaube mit ein wenig Kampfgeist und entsprechender Unterstützung von der Familie und Freunden, war es auszuhalten. Man darf aber sicherlich auch die seelischen Trapazen nicht unterschätzen. Ich war zum Glück immer ein Kämpfer und hatte auch von allen Seiten sehr gute Unterstützung.

Ich hoffe, ich hab dir ein wenig geholfen und auch Mut gemacht. Ich Wünsche deinem Vater ganz viel Glück.

Ganz liebe Grüße

Micha
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  #7  
Alt 20.09.2005, 11:35
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Michaela68 Michaela68 ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Micha,

wenn ich Deine Geschichte so lese, schöpfe ich ja doch wieder mehr Mut. Dein Vorteil ist, daß Du ein Kämpfer bist, mein Vater leider nicht (oder noch nicht).
Toll finde ich, daß es Dir nach 3 Monaten schon besser ging.

Leider ist mein Vater gar nicht von den Ärzten aufgeklärt worden, auch nicht, was so nach der OP passiert. Donnerstag ist es ja soweit. Nur leider kann ich vorher nicht zu ihnen, bin erkältet, mir ist das Risiko zu groß, daß ich ihn anstecke.

Ich hoffe, der Krankheitsverlauf wird so ähnlich sein, wie bei Dir und mein Vater erholt sich wieder ganz schnell.

Dir alles Liebe und viele viele Grüße
Michaela
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  #8  
Alt 21.09.2005, 21:49
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Liebe Michaela,

ich drücke die Daumen, dass dein Vater die OP gut hinter sich bringt.

Mein Vater wurde im Juni 2004 operiert. Seine OP hat 9,5 Stunden gedauert. Beim ihm konnte allerdings kein Magenhochzug gemacht werden, weil er schon mal eine Magen-OP hatte und der Magen daher zu klein war. Ihm wurde ein Stück Dünndarm als Speiseröhre eingesetzt. Er hat jetzt nur noch einen Ersatzmagen, der wurde daraus geformt.

Erschrick nicht, wenn du auf der ITS deinen Vater siehst. Er wird erstmal sehr blass sein und viele Schläuche überall haben. Das muss ja sein. Am zweiten Tag musste mein Vater schon aufstehen. Das fiel ihm natürlich noch sehr schwer. Bis zum 3. Tag war er noch ziemlich schwach. Schwergefallen ist ihm nur das Atmen, weil er Schwierigkeiten beim Abhusten hatte. Ab dem 5. Tag ging es bergauf. Nach einer Woche konnte er wieder auf die normale Station. Von da an konnte man zusehen, wie er jeden Tag große Fortschritte gemacht hat. Am 10. Tag hat er uns schon bis zum Parkplatz gebracht. Zwar noch etwas langsam, aber ganz stolz, dass es ihm schon wieder so gut ging. Nach 2 Wochen konnte er wieder nach Hause. Dann war er 5 Wochen zur Reha. Die hat ihm sehr gut getan. Essen konnte er nach der OP besser wie vorher. Durch seinen kleinen Magen, hat er nur Kinderportionen gegessen. Als er wieder zu Hause war, hat er Massen von Essen in sich reingeschlungen und auch fast alles vertragen. Das muss man dann ausprobieren.

Ich wünsche deinem Vater alles Gute und hoffe, dass er sich schnell von den Strapazen der OP erholt.

Liebe Grüße
Viola
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  #9  
Alt 07.10.2005, 05:50
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peter3 peter3 ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo erstmal
Es ist ganz interesant hier die verschiedenen Meinungen zu lesen.
Es sind alles Angehörige die sich (verständlicherweise)Gedeanken machen.Denkt aber bitte auch an die betroffenen.Man Klammert sich an jeden Strohalm wenn man die Diagnose Speiseröhrenkrebs bekommt.Bei mir war der Befund T3 N1 M0 und ich wurde(nach gründlicher Untersuchung)am 8 Dec 2004 Operiert.Man entfernte mir 5cm von der Speiseröhre und einen Teil meines Magens.Nach der Op lag ich 7 Wochen auf der Intensivstation im Koma.
Der Befund nach der OP lautete T1 N0 M0,einen genauen Befund kann man nämlich erst nach einer OP feststellen. mir geht es heute gut ,kann wieder fast normal essen und ich bin den Ärzten dankbar das sie mir so schnell geholfen haben.Auch meine Frau hat in der zeit einiges mitgemacht stand aber immer hinter meinen entscheidungen.
Ich bin der Meinung das kein Lai wirklich entscheiden kann ob eine OP sinnvoll ist oder nicht.auf wenn solol man sich den verlassen wenn nicht auf die Ärzte.
Was man auf alle fälle machen sollte ,verschiedene Ärzte aufsuchen und sich verschiedene Meihnungen einholen.
Mit freundlichen Gruß
Peter und alles gute für alle.
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  #10  
Alt 07.10.2005, 14:46
ElkeHH ElkeHH ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Peter,

schön zu hören, dass es Dir heute wieder gut geht.

Du hast Recht, dass es in erster Linie um den Betroffenen selbst geht. Auch, wenn wir als Angehörige ohnmächtig davorstehen, muss der Betroffene Partner / Vater etc. alle Entscheidungen für sich selber treffen. Trotzdem habe ich mir in einer Situation einmal erlaubt meinen Vater darauf hinzuweisen, dass er bei seinen Entscheidungen zwar nicht unbedingt uns (meine Schwester und mich) berücksichtigen muss, aber auch nicht nur sich selbst, und z.b. seinen Enkelsohn (Sohn meiner Schwester), der ihn über alles liebt, nicht vergessen darf. Ich hatte dabei ein sehr schlechtes Gewissen, es hat aber seine Entscheidung für die Chemo- / und Strahlentherapie positiv beeinflusst.

Mein Vater hatte vor der Chemo- / Strahlentherapie den gleichen Befund wie Du. Seine OP ist jetzt für den 11. Oktober festgelegt. Uns ist natürlich allen nicht wohl dabei, wir wissen aber auch, dass dies die langfristigste Hilfe ist. Hattest Du vor der OP keine Chemo und/oder Strahlentherapie? Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass der Tumor zunächst verkleinert wird und der Rest dann operativ entfernt wird.

Gruß Elke
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  #11  
Alt 07.10.2005, 19:12
Susanne_T Susanne_T ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Elke,

die Beahndlung vor der OP ist a.) abhängig von der Klink, da gibt es verschiedene Ansätze und sehr wichtig auch ist b.) natürlich die Tumorgröße und auch Ausbreitung innerhalb des Brustraums. Nicht alle Tumore können ohne Chemo operiert werden. Bei meinem Vater war eine OP ohne Cheno zum Beispiel nicht möglich, da die Aorta vom Tumor umschlossen war. Erst nach der Rückbildung des Tumors durch die Chemo ging dann die OP. Manche Tumor werden auch Gott sei Dank so früh entdeckt, dass sie gleich operiert werden können!

Lieber Gruß
Susanne
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  #12  
Alt 10.10.2005, 04:53
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peter3 peter3 ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Zitat:
Zitat von ElkeHH
Hallo Peter,

schön zu hören, dass es Dir heute wieder gut geht.

Du hast Recht, dass es in erster Linie um den Betroffenen selbst geht. Auch, wenn wir als Angehörige ohnmächtig davorstehen, muss der Betroffene Partner / Vater etc. alle Entscheidungen für sich selber treffen. Trotzdem habe ich mir in einer Situation einmal erlaubt meinen Vater darauf hinzuweisen, dass er bei seinen Entscheidungen zwar nicht unbedingt uns (meine Schwester und mich) berücksichtigen muss, aber auch nicht nur sich selbst, und z.b. seinen Enkelsohn (Sohn meiner Schwester), der ihn über alles liebt, nicht vergessen darf. Ich hatte dabei ein sehr schlechtes Gewissen, es hat aber seine Entscheidung für die Chemo- / und Strahlentherapie positiv beeinflusst.

Mein Vater hatte vor der Chemo- / Strahlentherapie den gleichen Befund wie Du. Seine OP ist jetzt für den 11. Oktober festgelegt. Uns ist natürlich allen nicht wohl dabei, wir wissen aber auch, dass dies die langfristigste Hilfe ist. Hattest Du vor der OP keine Chemo und/oder Strahlentherapie? Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass der Tumor zunächst verkleinert wird und der Rest dann operativ entfernt wird.

Gruß Elke
Hallo Elke
Bei mir war der tumor noch nicht so groß, deshalb brauchte ich keine Chemo.
Ich wünsche Deinen Vater und Dir alles gute und das er die Op gut übersteht bei mir hatten meine lungen nicht mitgespielt und ich lag 7 wochen im künstlichen Koma (habe aber alles super Überstanden.
Gruß Peter.
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  #13  
Alt 13.10.2005, 20:15
Susanne_T Susanne_T ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Michaela, Viola und Micha,

ich habe hier was gefunden, das ist speziell für Euch:

Für Micha: Immer schön oben bleiben!



und hi, hi

Viel Spaß beim Reiten weiterhin!!!

Und für Michaela und Viola: Träumt was Süßes


Ihr zwei habt soviel Streß, dass ich hoffe, ihr schlaft einfach mal ne Nacht richtig gut und Euch beide aus. Dafür diese kleine Unterstützung!

Euch alles Gute
Susanne
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  #14  
Alt 13.10.2005, 22:10
Michy aus Italien Michy aus Italien ist offline
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo ich bin neu hier.
Mein Vater hat es leider nicht geschafft. Im Juni 2004 wurde er das erste Mal operiert Speiseroehrenkrebs T3 N1 M0! Eine Chemiotherapie wurde nach der Operation nicht als notwendig betrachtet, sondern man zog es vor jeden Monat Kontrolluntersuchungen vorzunehmen. Ihm wurde die Haelfte der Speiseroehre entfernt und der Magen hochgezogen! Mein Vater ist im August gleich zur REHA und im November ist er sogar wieder arbeiten gegangen. Probleme mit dem Essen hat es immer wieder gegeben, d.h. kleine Mahlzeiten und oefters essen. Wer meinen Vater kennt, er ist immer ein guter Esser gewesen, kann sich vorstellen, dass es fuer ihn nicht leicht war.
Das er immer oefters erbrach schien laut den Aerzten normal zu sein. Er bekam dann Probleme mit dem Magen, d.h. laut den Aerzten hatte er einen Pilz und das Erbrechen wurde immer schlimmer. Das Hungergefuehl fiel auch weg, aber das konnte laut den Aerzten daran liegen, dass bei der Operation ein Nerv durchtrennt worden ist. Im Maerz/April 2005 nahm er rapide ab, da er fast nichts mehr in sich behielt. Er ging zum Arzt, der ihn sofort ins Krankenhaus einwies, wo dann eine Lungenentzuendung (Abzess) festgestellt wurde, die aufgrund einer Fistel entstanden ist, d.h. durch ein Loch im Magen dringten Speisereste in die Lunge! Bei der Resonanz wurde dann festgestellt, dass sich ein Tumor an der inneren Nahtstelle zwischen Magen und Speiseroehre gebildet hat. Die Aerzte konnten sich diese Tumorbildung nicht erklaeren und da mein Vater schon sehr schwach war, schlugen sie eine Operation aus oder besser gesagt, informierten sie meinen Vater, dass nichts mehr zu machen sei. Da er auch nichts mehr in sich behielt, wurde im eine Magen (Darm) Sonde gelegt.
Ich weiss nicht ob da nicht einiges schiefgelaufen ist. Wieso wurde keine Chemio gemacht etc.
Mein Vater kam nach 3 Wochen Krankenhaus nach Hause und ich bin sofort nach D um ihn zu besuchen. Ich kann Euch sagen, dass ich mich noch nie so schlecht gefuehlt habe, denn mein Vater sprach schon, wie er bald sterben muesste. Ich habe auch die Aerzte gefragt wie seine Chancen aussehen,aber eine Antwort wurde mir nicht gegeben. Nur der Hausarzt sagte mir, dass es von der inneren Kraft meines Vaters abhaengt, wie schnell sich der Tumor vergroessert. Im Krankenhausbericht stand dann, dass er sich wieder im Krankehaus melden koennte, wenn sien Zustand sich verschlechtert, d.h. Untersuchungen keine mehr. Wir hatten dann zum Glueck eine Brueckenhilfe, d.h. es kam jeden Tag eine Krankenschwester, die die Sonde saeuberte etc.
Im Mai war ich ihn wieder besuchen und es gab Tage, da uebergab er sich weniger und eine Nacht sagte er mir, sei er aufgewacht und dachte, dass er gesund sei! Juni/Juli hatte er auf einmal eine heissere Stimme und konnte sehr schlecht reden, laut dem Hausarzt wohl durch das staendige Uebergeben.
Er hatte auch teilweise sehr starke KOpfschmerzen, die er mit Scmerzmittel daempfte. August 2005 war ich wieder bei ihm, dieses Mal fuer 1 Woche und man sah ihm an, dass es bergab ging. Wir konnten uns nur sehr schlecht unterhalten und er lag mehr im Bett. Er deutete mir an, dass er lieber sofort sterben wuerde. Ich habe ihm bei meinem Abschied gesagt, dass wir uns ja bald wieder sehen werden, ich hatte schon fuer Ende Oktober gebucht. Aber dazu kam es nicht mehr. Er kam am 24.09.05 ins Krankenhaus, da er morgens sehr schlecht atmen konnte. Er hatte wieder eine Lungenentzuendung durch die Speisereste, die durch das Loch im Magen, durchdrangen, bekommen und sein Koerper und sein Wille waren wohl so schwach, dass er am Tag drauf friedlich eingeschlafen ist. Meine Mutter war bei ihm, er hatte sie noch gebeten alle zu gruessen und wollte etwas schlafen, aber er ist nicht mehr aufgewacht, sondern warhscheinlich in eine Art Koma gefallen und nicht mehr aufgewacht. Haetten uns die Aerzte ueber seinen kritischen Zustand Samstags informiert, haette ich gleich losfahren koennen und noch bei ihm sein koennen. Ich verstehe nicht, wieso die Aerzte meiner Mutter nichts gesagt haben. Ich wollte meinem Vater Sonntags noch einen Brief schreiben, wie lieb ich ihn habe und dass ich immer bei ihm sein werde, aber leider konnte ich das nicht mehr.........
Nun sitze ich hier und habe einen Hass auf die Aerzte, die nicht mehr getan haben, aber nach seinem Tod sofort an ihm herumschnippeln wollten (Obduktion).....Wer weiss was mein Vater in den letzen Monaten durchgemacht hat und wie er sich innerlich gefuehlt hat! Vielleicht wollte er nicht, dass wir uns zu sehr aufregen und hat uns so einiges verschwiegen. Ich bin froh, dass er wenigstens noch sein 2. Enkelkind gesehen hat, welches im Juli 2004 auf die Welt gekommen ist.
Ich habe jetzt etwas lange geschrieben, verzeiht mir, aber ich musste mir dies einfach von der Seeled schreiben. es tut so weh seinen Vater zu verlieren. Meine Vater ist gerade 55 Jahre alt geworden.
Ich hoffe, dass alle hier die operiert worden sind, bessere Chancen haben und ihnen den Leidesweg meines Vaters erspart bleibt.
Liebe Gruesse,

Michaela
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  #15  
Alt 14.10.2005, 21:30
ElkeHH ElkeHH ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Liebe Michaela,

es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater verloren hast. Dein Vater wusste wie sehr Du ihn liebst. Es ist so schwer, seine Lieben gehen zu lassen. Aber wir haben keine andere Wahl. Du hast alles richtig gemacht mit Deinem Vater. Es sollte einfach so sein, wie es gekommen ist. Du hast selber gesagt, dass Dein Vater sehr gelitten hat. Dieses Leid ist nun vorbei. Es geht ihm wieder gut!

Fühl Dich ganz fest in den Arm genommen.

Alles Liebe Elke
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