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  #1  
Alt 15.01.2013, 21:33
bonifax bonifax ist offline
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Frage Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo! Meine Tumorformel lautet: cT2a, pN1 (3/3), G2, ER neg., PR 20%, Her2 positiv (3+), Wachstumsfraktion 10-15%, cM0.
Neoadjuvante Chemotherapie, OP, Herceptin und Bestrahlung des Lymphabflusses habe ich hinter mir. Jetzt raten mir die Ärtze zu einer Therapie mit Tamoxifen. Da ich 35 Jahre alt bin und noch einen Kinderwunsch habe, lautet der Kompromiss zwischen den Ärzten und mir 2 Jahre. Ich habe die Hoffnung, dass ich dann wieder aus den Wechseljahren rauskomme und dann auch die Kraft für ein Kind habe.

Ich habe gelesen, dass Her2 positive Tumore eher selten auf Östrogene ansprechen und mein Tumor ist ja auch östrogen-negativ und nur schwach progesteron-positiv. Es könnte daher sein, dass Tamoxifen gar keine Wirkung hat.

Ich befürchte, dass die hohen Nebenwirkungen von Tamoxifen den geringen Nutzen nicht rechtfertigen.

Hat jemand vielleicht Erfahrung damit und könnte mir bei der Entscheidung helfen?

Vielen lieben Dank!
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  #2  
Alt 15.01.2013, 22:17
Benutzerbild von mary-lara
mary-lara mary-lara ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

hmmm schwierige entscheidung...anderseits warum versuchst du es nicht einfach mal mit dem tam..?ich habe zum beispiel praktisch keine nebenwirkungen, würde sogar sagen keine, aber das kann ich ja erst beurteilen wenn ich es nicht mehr nehme;-)

und nach chemo solltest du so oder so mindestens 2 jahre warten mit versuchen schwanger zu werden, deshalb diese zeit nicht noch "sinnvoll nutzen"mit tam..

die entscheidung kann dir niemand abnehmen...ich werde auch 36 sein wenn ich die aht durch habe, aber ich kann dann immerhin sagen ich habe alles versucht. ich möchte mich so gut wie nur möglich auf der sicheren seite wissen.

liebe grüsse

mary
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  #3  
Alt 15.01.2013, 22:43
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

ich würde an deiner Stelle das Tamoxifen nutzen!

Du bist noch jung, deine Hormone werden nach Tam bestimmt wieder aktiv werden und du kannst dann immer noch schwanger werden.
Ich hab im Juli 2012 die Tam-Einnahme nach 5 Jahren beendet und meine Hormone sind wieder erwacht (das hätten se ruhig bleiben lassen sollen), ich werde in Kürze 46!

Gegen den Krebs sollte man wirklich mit allen Waffen schießen! Ich kannte welche, die das nicht taten, die sind nicht mehr unter uns.

l.G.
Kirsten
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  #4  
Alt 16.01.2013, 05:40
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Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Guten Morgen Bonifax,

Du hast die Chemo neoadjuvant gemacht.

Wie hat sie denn angeschlagen?
Komplettremission?
Dann könnte man vielleicht überlegen, diese Option wegzulassen.
Wenn nicht, hättest Du mit der AHT eine evtl. Waffe gegen den Krebs in der Hand.
Mit 3 befallenen LK und Her2 neu positiv ist die Ausgangsbasis nicht die Beste.

Ich weiss hier von einigen Frauen, die bei Östrogen 0 und schwach Progesteron positiv eine AHT machen.

Wie gesagt, es ist eine zusätzliche Waffe gegen den Krebs. Die würde ich nicht leichtfertig wegwerfen.
2 Jahre sind schnell um, dann bist Du 37- immer noch früh genug, um ein kind zu bekommen.
Nach Beendigung der Therapie sollte man ohnehin 2 Jahre warten, bevor man schwanger wird; zum einen, wegen der ganzen Giftstoffe im Körper, zum anderen, da das die Zeit ist, in der die Rückfallgefahr am Größten ist.

Alles Gute für Dich und die richtige Entscheidung,

Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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  #5  
Alt 16.01.2013, 10:13
timra timra ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo Bonifax,

ich habe fast die gleichen Daten wie Du gehabt - allerdings G3, aber auch nur PR positiv und dazu HER 2neu positiv. Lympfknoten waren wohl befallen (wurden erst nach der Chemo entnommen - da war alles "platt").
Ich hatte ebenfalls eine neoadjuvante Chemo, Ablatio und Bestrahlung. Gleichzeitig mit der Bestrahlung begann die 5 jährige AHT - die letzte 3 Monatsspritze ist "intus" und nun noch 3 Jahre TAM.
Ich hatte auch meine Zweifel - gerade weil nur PR positiv war. Aber mein Onkologe hat an seiner Meinung gar keinen Zweifel gelassen - mit 33 Jahren sollte ich alles mitnehmen was geht.
Das habe ich getan bzw. tu es immer noch. Es gibt schöneres im Leben als die AHT Aber mit viel Sport ist es gut auszuhalten!
Ach ja - meine Diagnose ist vom Juli 2010 - bis jetzt ist alles gut (drei mal auf Holz klopf`)
Kinderwunsch besteht bei uns allerdings keiner mehr - wir haben zwei gesunde Töchter und die Chance auf ein drittes Kind haben wir damit begraben.

Ich wünsche Dir alles Gute und das Du die für Dich beste Entscheidung finden kannst!

LG
Timra
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  #6  
Alt 16.01.2013, 13:54
Christine86 Christine86 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo,

ich habe mir die gleichen Gedanken gemacht wie du...
Bei mir hat das Östrogen 1% und Progesteron 5%.
Und trotzdem wurde mir empfohlen über 5 Jahre, oder evtl. sogar 10 Jahre, Tamoxifen zu nehmen.

Früher wurde die AHT wohl erst ab 10% gemacht.
Inzwischen weiß man, dass auch Frauen unter 10% davon profitieren können.

Ich persönlich würde jede Möglichkeit ausschöpfen die es gibt um das Ding ein für alle mal zu bekämpfen!

LG Christine
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  #7  
Alt 26.09.2013, 13:54
bonifax bonifax ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo,

ich bin vor kurzem mit meinem Partner von Berlin nach Hessen umgezogen. Nun stellen sich mir drei Fragen:

1. Mir stellt sich die Frage, ob ich das Brustzentrum wechseln soll.

Ich war in der GeparSixto-Studie und habe Herceptin bekommen. Ich habe also von Herceptin-Studien, an denen Frauen vor zehn Jahren teilgenommen haben, profitiert. Ich kann jetzt entweder für die Nachsorge immer nach Berlin fahren, damit meine Werte in die GeparSixto-Studie mit einfließen oder ich wechsel nach Heidelberg, was für mich einfacher wäre. Dann aber gehen meine Daten für die Studie verloren. Es ist also ein moralisches Dilemma. Was denkt Ihr darüber?

2. Sage ich es den Nachbarn?

Wir sind in unserer neuen Straße das einzige kinderlose Paar. Alle anderen haben mind. zwei Kinder oder sogar mehr. Eigentlich wollte ich mit dem Umzug auch das Thema BK in den Hintergrund schieben. Aber irgendwie ist das gar nicht so einfach. Der BK spielt ja schon 'ne große Rolle. Er erklärt unsere Kinderlosigkeit, meine Stimmungsschwankungen, meine Hitzewallungen wg. AHT. Das heißt, einerseits wäre es einfacher, wenn die Leute Bescheid wüssten. Andererseits möchte ich normal behandelt werden. Und in Berlin wurde ich von einigen Freunden aus Angst vor meiner Antwort nicht mehr gefragt, wie es mir geht. Das möchte ich eigentlich nicht wieder haben. Sich jetzt aber eine Geschichte ausdenken und irgendwann mit der Wahrheit herausrücken, ist aber auch blöd. Besonders weil nächstes Jahr mein Implantat gegen Eigengewebe aus dem Bauch ausgetauscht wird. Und so eine OP kann man ja vielleicht vor den Nachbarn nicht verheimlichen.

3. Soll ich die Brustaufbau in Berlin oder Hessen machen?

Vor unserem Umzug war klar, dass ich den Wiederaufbau in Berlin machen lasse. Ich hatte mit den Plast. Chirurgen auch schon Vorgespräche. Aber sollte ich diese OP nicht lieber in Wohnortnähe machen lassen, also in Hessen! Immerhin ist man zehn Tage im Krankenhaus und bei Komplikationen mit der Wundheilung und so müsste man doch eh zum eigenen Operateur, oder? Könnt Ihr Heidelberg für den Wiederaufbau empfehlen?

Ich wäre Euch für Eure Meinungen sehr dankbar!

Viele liebe Grüße
bonifax

Geändert von gitti2002 (26.09.2013 um 14:51 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #8  
Alt 26.09.2013, 14:43
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo,

wegen der Studie würde ich mit den Ärtzen (der Charité?) reden. Ich weiß jetzt nichts über die Studie, aber eine Person weniger sollte nicht gravierend ins Gewicht fallen. Das ist doch Alltag eines Statistikers, würde ich denken, dass Leute wegziehen

Zu den Nachbarn: Wir sind im Jahr nach der Chemo (nur innerhalb Berlins) umgezogen. Ich habe kein Problem, jemanden zu sagen dass ich Brustkrebs hatte, aber ich finde, das muss dann auch in den Kontext passen. "Hausieren" gehe ich damit nicht. Ich wäre auch irritiert, wenn jemand mit solchen Informationen ins Haus fällt ("Guten Tag, ich bin Frau M. und hatte Brustkrebs.")

Ich glaube auch, dass Du Hitzewallungen und Kinderlosigkeit zu sehr aus Deiner Perspektive siehst. Ich wollte nie Kinder, daher käme ich gar nicht auf die Idee, den Leuten zu erklären, warum ich keine Kinder habe. Dafür braucht es doch keine Begründung.

Und wenn meine Freundinnen in den Wechseljahren gerade eine Schweißausbruch vor ihren Kunden und Mandandten haben, finden die es auch nicht prickelnd, geben aber auch keine Erklärungen ab, wie das so als Frau in der Menopause ist.

Verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht für das Tabuisieren von irgendwas. Aber ich finde auch nicht, dass man seinen Mitmenschen alles über sich erklären muss. Es gehört schon eine gewisse Vertrautheit dazu, bis man mit solchen Dingen um die Ecke kommt. Ich will mich nicht über meine Krankheit(en) definieren, und auch nicht darüber definiert werden.

Als bei mir MS diagnostiziert wurde, lernte ich, das die Leute mich so sehen, wie ich mich sehe. Sehe ich mich hauptsächlich als Kranke, machen das die anderen auch. Ich entschied mich damals dagegen und bin heute noch froh darüber, gerade auch nachdem noch Brustkrebs dazugekommen ist.
__________________
lg
gilda

Geändert von gitti2002 (26.09.2013 um 14:52 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
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  #9  
Alt 26.09.2013, 14:56
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo bonifax,

was das "wechseln" angeht, habe auch ich manchmal Probleme.
Gerade, wenn man immer zufrieden gewesen ist, sich gut aufgehoben gefühlt hat und sich "nur" die Entfernung geändert hat... muss ich an folgenden Ratschlag, den ich mal bekommen habe, denken:

"Ändere NIE ein System, welches ausgezeichnet funktioniert. Was du hast, weißt du, was du bekommst, weißt du nicht".

Ich habe deshalb, trotz zweier Umzüge, keine Änderung vorgenommen.

Viel Glück bei der Entscheidung!

LG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann
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  #10  
Alt 26.09.2013, 18:01
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Aber Norma, das würde ja bedeuten, dass man sich jeglichen Neuerungen verschließt, da es für die wenigsten Dinge im Leben Garantien gibt. Man kann doch nicht glauben, dass es nur ein Ärzteteam in der Republik gibt, bei dem man gut aufgehoben ist. Wie will man denn vergleichen, wenn man sein Winning Team auf Gedeih und Verderb nicht ändert?
__________________
lg
gilda
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  #11  
Alt 26.09.2013, 20:58
bonifax bonifax ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Tamoxifen wirklich notwendig?

Hallo,

vielen Dank für Eure Gedanken!

Was die Nachbarn angeht, mache ich mir wohl wirklich zu viele Gedanken. Ich denke immer, man sieht mir die Krankheit an der Nasenspitze an, aber das ist ja Quatsch. Da muss ich wohl noch cooler werden.

Was die Wahl des Brustzentrums angeht, ist es einfach so, dass mich jetzt 600 km von meinem alten Ärzteteam trennen. Und das ist schon ziemlich viel. Ich bin ja gerade erst ein halbes Jahr in der Nachsorge und noch ziemlich nervös und wenn das Brustzentrum so weit weg ist, kann man mal nicht eben schnell dort hin, wenn man bei einen unguten Gefühl mal etwas kontrollieren lassen will.

Vielen Dank nochmal!

Liebe Grüße

bonifax

Geändert von gitti2002 (26.09.2013 um 21:49 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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brustzentrum, her2 neu 3+, progesteron 20% positiv, tamoxifen, wiederaufbau, östrogen negativ


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