Bush stoppt Chemotherapie für illegale Einwanderer - Krebs kein Notfall mehr

[Jimbo]

Präsident Bush zeigt mal wieder, wo man sparen kann ...

In einem Artikel zu einem anderen Thema in SpOn findet sich dieser bemerkenswerte Passus

"Bush hatte zuletzt vor knapp zwei Wochen ein Sozialprogramm im Gesundheitsbereich auf die Streichliste gesetzt: Die US-Regierung will illegalen Einwanderern künftig keine Chemotherapie mehr bezahlen. Bisher war sie Teil des staatlichen Hilfsprogramm für Mittellose namens Medicaid, das illegale Einwanderer in Notfällen in Anspruch nehmen dürfen. Nun erklärte die Regierung in Washington, dass Krebs nicht zu den Notfällen gerechnet wird."

(Quelle. http://www.spiegel.de/politik/auslan...509289,00.html)

Man könnte zwar annehmen, dass die illegalen Einwanderer sich die kostspielige Behandlung in den USA erschleichen wollen, aber persönlich finde ich insbesondere die Begründung extrem geschmacklos.

[Norma]

Oha,

ganz schön heftig...

Allerdings gilt auch in Deutschland die Erkrankung Krebs nicht als Notfall. Das soll aber lediglich heißen, dass es fast immer bei Erstdiagnose NICHT unvermittelt um Leben oder Tod geht. Es kommt nicht auf einige Tage an...

Ein verdammt schaler Beigeschmack bleibt trotzdem.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemo)

[Liz und Willy]

Heute kam bei uns in den Nachrichten, dass er auch ein Sozialprgramm für arme Kinde rin den Staaten gestoppt hat, es ahndelt sich um ein Prgramm wo arme Kinder endlich krankenversichert sein sollten.

Nun muss eine 2/3Mehr den Entscheid von Bush kippen - hoffen schwer dass es klappt.

Guet Nacht

[Jutta]

Ich weiß nicht warum diese Nachrichten plötzlich so für Schlagzeilen und Aufregung sorgen? Bitte nicht falsch verstehen ...

In dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kann sich eh nur wer Geld hat eine gute ärztliche Versorgung leisten, oder sich glücklich schätzen, dass der Arbeitgeber in eine oft recht mager definierte Krankenkasse einzahlt (die zu 60% keine Krebsbehandlung beinhaltet).
Meine erste Krebserkrankung hatte ich in den USA, supergute Versorgung und erstklassige Behandlung in einer renomierten Klinik. Aber ... mein Eigenanteil damals (Anfang 70iger) war DM13,000.00!!!! Die mußte ich persönlich aufbringen bevor ich die Klinik verlassen durfte, da sprang niemand für mich ein.
Mittelstand und die Armen ( der allergrößte Anteil der Bewohner) können schon seit Jahren nur auf die von Spenden getragenen "freien Kliniken" hoffen, dass sie ein Minimum an medizinischer Versorgung erhalten.

Ich persönlich finde es eh nicht fair, wenn Menschen, die nie in eine Kasse bezahlt haben, plötzlich in den totalen Luxus einer privaten Behandlung kommen, bedeutend besser wie der zahlende Versichterte behandelt wird.
So war es auch bei uns hier vor der Umstellung von Sozialhilfe auf Harz IV!!!! Die meisten Sozialhilfeempfänger, Asylsuchende bekamen private und durchweg bevorzugte Behandlung, da das Sozialamt die medizinische Versorgung bezahlte!
Der arbeitende und einzahlende Pflichtversicherte mußte sich mit dem abgeben, was die Kasse bereit war an Behandlungen zu bezahlen ... oder mußte ständig bei der Kasse betteln gehen, dass etwas bezahlt wird.

[Gloria-Beetle]

Ich finde:

Grunsätzlich muss jedem kranken Menschen geholfen werden, egal ob versichert oder nicht.

Aber, auch ich habe keine Verständnis dafür, dass ich als jahrzentelang versicherungsbeiträge zahlender Kranker schlechter behandelt werde als Unversicherte.

Liebe Grüsse und eine schöne Restwoche

Gloria

[Liz und Willy]

Also wenn ich das richtig verstehe, ich komem ja aus der Schweiz - so herscht in D eine deutliche Zweitklassenmedizin, aber nicht zu Ungunsten der S.Hilfeempfänge resp. Hartz IV, sondern zu Ungunsten der krankenversicherten.

Das ist heavy.....

Ich mag mich noch gut besinnen, als Willy's Eltern noch lebten - Willy ist Deutscher und demnach waren es seine Eltern auch - wir hatten immer wieder Probleme mit dem Budget. Wenn ihr HA das Budget aufgebraucht hatten wurden diesen alten Leutchen einfach die Medikamente gegeben die sie als Msuterware in der Praxis hatten, egal ob sie wegen dem hohen Alter verstanden, dass es nun ne andere Dosis ist und sie deshalb statt eine Tablette nur noch eine Viertel nehmen dürfen.

Grundsätzlich sollten alle gleich versichert sein und Zugang zur medizinischen Versorgung haben.

In der Schweiz haben wir das Grundversicherungssystem wo diese Grundversorgung (inkl. Chemo) gewährt wird. Wenn man dann sich besser versichern will z.B. Einzelzimmer, zusätzliche Kostendeckung von beispielsweise Spitex (mehr Stunden und auch Haushaltshilfe), Zahnkosten, Krankentransport (im KVG nur 1 Transport von Fr. 500.- pro Jahr), Naturheilverfahren etc. dann muss man sich Zusatzversichern. Der Hacken ist nur um eine solche abzuschliessen muss man gesund sein, ansonsten gibt es ein Vorbehalt auf die Krankheiten die du hast d.h. es wird nichts bezahlt wenn wegen diesen Kranheiten rein musst.

Viele haben ihre damaligen Privatversicherungen die noch erschwinglich waren, bei der Umstellung auf dieses KVG System gekündigt weil es schlicht weg zu teuer ist. Sie haben auch nichts mit den Zusatzversicherungen zu tun.

Leider haben auch wir eine Zweitklassenmedizin in dem Kranken udn Behinderten die Zusatzversicherungen verwehrt werden und sie dadurch oft weitere Krankentransporte falls nötig nicht in Ansprcuh nehmen können, weil sie es nicht bezahlen können oder sie auf Haushilfen verzichten weil sie nicht gedeckt sind.

Als Willy seine Diagnose erhielt, hiess es er müsse 2,5 Monate auf den Bestrahlungstermin warten. Nur durch Vitamin B via eines befreundeten Professors der ausgerechnet noch in der Ethikkommission tätig war, konnte er vorher mit der Behandlung anfangen. Hätten wir dieses Vit B nicht gehabt wäre er heute sicher nicht mehr hier - denn 2,5 Monate ist bei Krebs eine tödliche Zeitverschwendung.

Mir ist bestens bekannt wie schlecht alle in den USA versorgt werden. Hier gehört eine obligatorische Grundkrankenversicherung her - und zwar für alle, statt das Geld in Kriege rein zu buttern.

Handkehrum ist es schwer zu verstehen warum Krebs kein Notfall sein soll - denn auch wenn man ein paar Tage Zeit hat, so ist Zeit ein hoher Risikofaktor. Und wir haben gelernt Zeit ist bei der Einstufung von Notfällen einer der wichtigsten Faktoren. Wenn jemand der amr ist die Diagnose Krebs bekommt, kann er ja wohl nicht mit der Behandlung warten bis er nicht mehr arm ist, oder? Oder auch wenn jemand Asylant ist, kann er nicht warten bis nach 1-2 Jahren das Asylverfahren endlich durch ist. Das man gerade bei Asylanten nur die minimalste Behandlungen nimmt und keine Luxusbehandlung ist eineerseits klar (es fördert sonst ja nur dass noch mehr Asylanten kommen), handkehrum habe ich damit Mühe als Krankenschwester, denn für mich ist jeder Mensch ein Mensch in erster Linie und nicht arm, reich oder Asylant. Als ich auf dem Notfall gearbeitet habe konnte ich auch nicht nein sagen zu einem amren oder Asylanten und nur der reiche oder den Politiker behandeln. Hier geht ist der Reihe nach Dringlichkeit und Schwergrad der Krankheit/Unfalls und sonst nichts. Zumindest sollte es so sein.

Ich auf alle Fälle bin für die Grundversicherung aller udn weniger Geldverschwendung für Kriege etc.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli

[Norma]

Hallo,

jetzt dachte ich aber wirklich, ich hätte da etwas verpennt.
Aber dann kam Monikas Beitrag und hat mein Weltbild wieder gerade gerückt.

Eine nahe Verwandte hat nämlich über 10 Jahre Sozialhilfe in D bezogen und weder sie noch ihre Kinder sind in irgendeiner Weise wie Privatpatienten behandelt und abgerechnet worden. Sozialamt hat die Krankenkassenbeiträge bezahlt... mehr war da ganz bestimmt nicht.

Auch illegale Einwanderer haben in D Anspruch auf Notversorung (Danke Monika, für die Richtigstellung).
Ich möchte den Arzt oder das Krankenhaus sehen, welches so einen Menschen in akuter Gefahr NICHT behandelt... das ist nämlich ein Straftatbestand. Für Ärzte gilt der abgelegte "Hippokratische Eid".

Zwei Klassen Medizin... oh ja, die hat der Arzt meiner Mutter bereits im Jahre 1985 prophezeit...

So, jetzt geh ich aber das schöne Wetter genießen.

Liebe Grüße
Norma

[nikita1]

Hallo,
ich bin Deutsche, lebe aber in einem anderen EG-Land, zahle dort auch meine Sozialversicherung.
Als ich im Maerz meine Diagnose erhielt, wollte ich nach Leipzig, an die Uni-Frauenklinik. Das haette auch geklappt, wenn ich a) privat gezahlt haette oder b) meine hiesige Sozialversicherung damit einverstanden gewesen waere...
Eine gesetzlich verankerte Reha oder ABH gibt es hier auch nicht - in Deutschland haette ich sie fuer ca.5000 Euronen antreten konnen ....

Es ist schon so, dass es immer Gesundheitsschmarotzer gibt, welche sich vom guten Sozialsystem in Deutschland angezogen fuehlen. Ich wollte auch einer sein - hat aber nicht geklappt
Wenn man dann sieht, wie Emigranten oder Asylbewerber ihre bucklige Familie nach D. holen, um sie dort kostenlos behandeln zu lassen, geht mir die Hutschnur hoch.

Einen schoenen Sonntag noch