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  #1  
Alt 28.08.2014, 10:24
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard Sexualität

Nun ist es fast 1 1/4 Jahre nach meiner OP, bei der alles entfernt wurde wegen Endometriumkarzinom.
Bisher tauchte in keinster Weise wieder irgendwas auf, gott sei Dank.
Ich geh brav alle 3 Monate zum (Ganzheits)Check.

Ich habe dafür einige andere gesundheitliche Probleme bekommen, die mir das Leben schwer machen.

Und: die Sexualität bzw. das Empfinden ist weiterhin am Boden.
Kein Gefühl mehr. Kein gar nichts mehr.
Ich hab weiterhin Geschlechtsverkehr mit meinem Mann, auch andere Arten von Sexualität, aber ich empfinde dabei nichts mehr.
Das war vor meiner OP nie so.

Es fühlt sich an wie, hm, Zähne putzen, oder dergleichen. Ich registriere eine Berührung, aber sonst nichts.
Für die Feuchtigkeit, die ja auch nicht mehr da ist, verwende ich praktisch täglich Zäpfchen und Cremes, dann tut es mir wenigstens nicht weh.

Ich hab mir zum "Training " ein Ei gekauft, um mich damit zu stimulieren, das brummt und ruckelt, aber es half in keinster Weise, wieder was zu fühlen.

Weiters hab ich (angeblich) gefäßerweiternde Gleitcremen ausprobiert, eine Riesensauerei, aber kein erwünschter Effekt.

Ich mache Beckenbodengymnastik.

Ansonsten das Übliche, viel Zeit gelassen, für gute Atmosphäre gesorgt, und was einem sonst noch einfällt.
Und halt alles getan, um den Kopf frei zu kriegen und nur zu fühlen.

Ich hab naiverweise gehofft, dass das "wieder irgendwie wird".
Viele haben mir das auch versichert.
Aber nun ist es doch schon einige Zeit her, und ich verspüre keine "Besserung", ich spüre gar nichts. Wann "wird das wieder"????
Meine Gyn meinte, dass es sicher auch damit zusammenhängt, dass bei der OP Nerven verletzt wurden, denn meien OP war ja keine "einfache" Gebärmutterentfernung samt Eierstöcken, sondern wurde wegen eines Karzinoms gemacht.
Da wird radikaler vorgegangen, meinte sie.
Und ob die Nerven sich je erholen, kann kein Mensch sagen.
Und dazu käme ja noch, dass ich keine Hormone mehr in mir hätte.
Diese Kombi wär wohl fatal für ein spürbares Sexualempfinden, meinte sie.
Mein Hirn hat das verstanden, mein Herz und meine Seele weinen.

Habt ihr Erfahrung mit Sexualtherapie?
Hat das einen Sinn in einem Fall wie meinem?
Kann ich was tun, aktiv, was mir noch nicht eingefallen ist?
(irgendjemand sprach mal von der Yoni Massage)

Dieses Thema treibt mich um, weil ich ja noch relativ jung bin.
Ja, es ist gut, dass bisher nix mehr "gefunden" wurde.
Nein, es ist nicht gut, dass dieser so menschliche Bereich sich nicht nur "verändert" hat, sondern praktisch ausgefallen ist. Das ist ein (großer) Unterschied.


Ihr seid hier die Fachfrauen!
Ich find es gut, dass man auch über solche Dinge in diesem Forum sprechen kann.
Verzeiht die direkte Wortwahl und die Offenheit. Es ist ein Tabu offenbar.

Mit Ärzten kann man das kaum.
Man fühlt sich so allein mit diesem Thema.
Und auch unverstanden, Freundinnen können gar nciht nachvollziehen, wie das "wichtig" sein kann. Schließlich hatte ich ja Krebs, der wär geheilt, da wär doch nachher "alles andere" egal.
(sie hatten nie Krebs, sie wissen nicht, dass grade dann nachher NICHT alles egal ist)

Wars früher für mcih ja auch nicht, es war einfach eine schöne Selbstverständlichkeit im Leben, eine Bereicherung und ein wichtiger Teil meiner/unserer Lebensqualität.
Aber wenn das einfach ausfällt, merkt man erst, wie beschissen sich das anfühlt.
Vielleicht fällt euch was ein, was ich noch nicht entdeckt habe.
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  #2  
Alt 19.11.2014, 13:48
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Ich bin so traurig, denn meine Familie hat meine Erkrankung leider nicht gut "überlebt". Das wird immer mehr klar. Weihnachten kommt, und ich bin mir nicht sicher, ob es eines mit oder eines ohne meine Familie werden wird. 1,5 Jahre nach meiner Krankheit und OP.

Meine Tochter, mitten in der Pubertät, ist einfach nur mehr gemein zu mir. "dass du zur Hexe wirst, nachdem du Krebs hattest, konnte ja niemand ahnen" hat sie mir an den Kopf geworfen. Ja, ich bin nicht mehr die geduldige, kraftvolle, energievolle Mama, die ich mal war. Zu heftig sind die gesundheitlichen Folgen meiner OP. Ich bin oft am Ende meiner Kraft. Es ist ein täglicher Kampf. Und ich brauche alle Kraft für mich. Und sie sagte mir, ich hätte mich so verändert, ich wär eine andere. Und sie will die "alte Mama" wieder haben. Nur, die gibts nicht mehr.


Mit meinem Mann und mir gehts bergab, weil wir seit meiner OP viele Probleme haben. Und das nach 20 Jahren Zusammenleben und dem gemeinsamen Kind. Und einer guten Beziehung! Er versteht nicht, dass ich nicht wieder "so wie vorher bin", sondern leider plötzlich in vielen Dingen eingeschränkt. Für ihn ist die Sache "erledigt". Es ist ja alles weggeschnitten!!
Ich leide aber sehr an den OP Folgen, das ist für Außenstehende/Nichtbetroffene wohl schwer zu verstehen. Und das hat enorme Auswirkungen auf unser Familien- und Paarleben.
Wir haben große sexuelle Probleme aufgrund der Auswirkungen der OP, die unseren Alltag und unser Zusammenleben sehr beeinträchtigen. So eine Art Wechselwirkung und Teufelskreis. Er möchte keine Zärtlichkeiten mehr, weil "das endet eh immer nur gleich" (nämlich mit nichts). Wozu dann noch?


Ich spüre, dass meine/unsere Familie dieses Drama nicht überstehen wird.
Zuviel ist kaputt gegangen.
Es herrscht seit meiner Erkrankung eine latente Vorwurfsatmosphäre im Haus.
Wir streiten und streiten und streiten. So viel gestritten haben wir in den 20 Jahren vor meiner Erkrankung zusammen nicht wie jetzt!!! Und es wird nicht weniger, sondern mehr.
Weil: ich bin ja wieder "gesund". Und da muss der Mensch dann wieder "funktionieren". Nach sooo langer Zeit...Grade wenn man Familie hat. Und einen Job. Das kann ich aber nicht mehr. Und das ist unbegreiflich und nicht nachvollziehbar. Für mich, aber auch für meine Familie. Wegen "sowas"....(Arztzitat: das ist doch heilbar)

Einerseits denk ich mir, ich bete, dass es doch noch hält. Ich wär sonst ganz alleine.

Andererseits denk ich mir, meine Familie ist durch meine Erkrankung auch massiv betroffen, sie sind noch jung und gesund und ein Neuanfang für die zwei ohne mich wäre wohl schmerzhaft, aber möglich.
Ich denke, dass mein Mann wohl denkt: das tut man nicht, eine Frau, die Krebs hatte, zu verlassen. Auch wenn das Zusammenleben mit ihr seither scheiße ist. Er spricht nicht. (tat er eh noch nie, aber wir waren auch nie mit so was Argem konfrontiert)

Ach Scheiße.
Ich erinnere mich noch so an den Arzt, der mir die Diagnose unterbreitete: "Aber Frau Hexlein, das ist doch alles net so schlimm, Sie können geheilt werden".
Hat er DAS damit gemeint?

Wie gings euch mit euren Familien und Partnerschaften?
Hat vorher jemand mit ihnen gesprochen, was nachher mit der Frau und Mama anders sein wird? Was alles nicht mehr möglich sein wird? Und was demzufolge die ganze Familie trifft?
Mit meiner Familie hat niemand gesprochen, nicht ein Wort.


Ich suche Halt, Trost, Gewissheit, aber in meiner Familie, die mir "vorher" viel Kraft gab, kann ich sie nicht (mehr) finden seit meiner Erkrankung.

Geändert von gitti2002 (03.05.2015 um 00:14 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wieder hergestellt
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  #3  
Alt 19.11.2014, 14:22
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Familienzusammenbruch

Es ist sicherlich sehr schwierig für dich und ich Leder raus wie verzweifelt du bist. Leider kann ich deine Situation überhaupt nicht beurteilen. Natürlich verstehe ich dich, wenn du sagst du leidest unter den Folgen der op, und auch wenn der Krebs weg ist, bist du nicht die selbe. Soetwas verändert Menschen sicherlich.
Aber wenn deine Familie mit dieser Veränderung nicht umgehen kann, weiß ich auch keinen Rat. Vielleicht meinen sie es nur gut, und meinen du sollst lieber nach vorne sehen, statt zu leiden. Was ich auch verstehen könnte (ich war auch nie erkrankt...).
Egal was passiert, sprich mit Ihnen. Setz dich mit Ihnen an einen Tisch und sage, was du zu sagen hast. Auch, dass du obwohl du wieder gesund bist einfach stärker unter den Folgen leidest, als sie dir zugestehen und dass du dir irre Unterstützung wünschst um wieder vollends auf die Beine zu kommen.
Bei solch emotionalen Themen schreibst du dir am besten einen Leitfaden zum Thema, damit dir kein Punkt flöten geht, im Eifer des gefechts... Aber bitte höre dir auch unvoreingenommen die andere Seite an. Denn ich glaube deine Tochter und dein Mann haben sich sehr gesorgt. ICh hab meine Mama diesen Sommer an den Krebs verloren und ich litt die komplette Krankheit unter der Angst, sie zu verlieren, oder dass sie diese schrecklichen Schmerzen ertragen muss und die Nebenwirkungen der chemo. Ich glaube nicht, dass das deinen lieben am A... vorbei ging.
Ich hoffe, ihr schafft das! Ich wünsche die ganz viel Glück!
Tazi!
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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  #4  
Alt 19.11.2014, 14:49
Krabbe76 Krabbe76 ist offline
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Standard AW: Familienzusammenbruch

Liebes Hexilein,

leider weiß ich grade nicht was ich dazu sagen soll. Deine Worte machen mich wirklich sehr traurig (bitte versteh das jetzt aber nicht als Vorwurf!!!).

Ich möchte dich grade einfach nur in den Arm nehmen und drücken!!

lg
Krabbe
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  #5  
Alt 19.11.2014, 23:20
Line1967 Line1967 ist offline
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Standard AW: Familienzusammenbruch

Liebes Hexelein, es macht mich auch grad sehr traurig, was du durchmachen musst, da ich es auch am eigenen Leib erfahren habe. Allerdings war es die Zeit als ich in der Therapiephase steckte und mich nur auf mich konzentrierte bzw. auch nur dafür die Kraft hatte. Es wurde mir von der engsten Familie Egoismus und das ich nur die Krankheit im Kopf habe vorgeworfen. Ich habe vieles mit mir selbst ausgemacht, daher kann ich mich nur den Vorrednern anschließen: Rede mit deinen Lieben! In Bezug auf deinen Gatten, kann ich dir nur empfehlen es mit einer Paartherapie zu versuchen, wenn man keine körperliche Nähe mehr zulässt, entfernt man sich immer mehr voneinander. Man profitiert wirklich von einem Gespräch mit einer dritten Person. Liebe Grüße und ich hoffe sehr, dass die blöde Krankheit nicht noch eine Familie zerstört!
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  #6  
Alt 20.11.2014, 12:27
nichnack2001 nichnack2001 ist offline
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Standard AW: Familienzusammenbruch

Liebe Hexilein,
du steckst so voller Traurigkeit und Verzweiflung das ich dich auch am liebsten erstmal nur umarmen möchte

Diese ganze Situation ist für alle schwer und manchmal kann es dann hilfreich sein eine Familientherapie zu machen. Denn so wie es sich für mich im Moment anhört ist von euch kaum einer noch für den anderen emotional zugänglich. Jeder steckt in seiner Verzweiflung fest. Da kann es gut sein, jemanden von außen zu haben der euch wieder mehr Zugang zueinander verschafft. Für mich klingt es so, als wenn ihr da alleine nicht mehr rauskommt. Ich habe mal gelesen, dass es sogar Therapeuten gibt die sich Spezialisten haben auf Menschen die lebensbedrohlich onkologisch erkrankt sind. Vielleicht machen die ja auch Familientherapie. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und versuche nicht aufzugeben auch wenns schwer fällt
Lg nichnack2001
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  #7  
Alt 11.12.2014, 09:14
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Ich habe seit meiner OP (Gebärmutter, Muttermund, beide Eierstöcke), die im Juni 2013 war, insgesamt schon 6 kg zugenommen.

Mich stören diese Kilos so sehr.
Die Kilos sind nur am Bauch zu finden, an der Brust zb hab ich weniger als vorher! Sie ist richtig eingeschrumpft. Auch meine Beine sind weiterhin sehr schlank, hab auch keinen Hintern. Dafür: die Wampe. Und Taille hab ich auch verloren.

Ich lebe nach dem Motto 5x Obst und Gemüse am Tag, 2x am Tag Milchprodukte, wegen Calcium.
Ich esse sehr wenig Fleisch, aber Hülsenfrüchte und Eier und auch Fisch.

Achte sehr auf Fettgehalt der Speisen (nur magere Jogurts, nur fettarmen Frischkäse, nur Magermilch, keine Salami oder andere Bomben) und versuche, "gute" Öle wie Leinöl zu mir zu nehmen, in sehr bescheidenem Umfang.
Weiters praktiziere ich 2-3x die Woche Dinner Cancelling, also nach 16 Uhr nichts Kalorienhaltiges mehr essen. (was sehr schwierig ist, meine Gyn hat mir dazu geraten, Krebsprophylaxe)


Ich treibe auch Sport, gehe 1x/Woche zum Zumbatanzen, gehe mehrmals die Woche längere Runden stramm spazieren, also sehr schnell, komme auch ins Schwitzen. Ich habs mit Laufen versucht, das ging einfach nicht, zu viele Schmerzen in Gelenken/Beinen und im Beckenboden, vor allem am Tag danach war ich fast nicht imstande herumzugehen. Unmöglich.
Hin und wieder geh ich auch schwimmen, aber leider tut das meiner Haut nicht gut und auch Harnwegsinfekte hatte ich schon mehrmals nach Schwimmbadbesuch (hatte ich vor der OP nie!).
Der Sport strengt mich zehnmal mehr an als vor meiner Erkrankung, aber ich versuche trotzdem alles, um ihn durchzuhalten.
Ich gehe viel zu Fuß, weil wir kein Auto haben.

Im Herbst hab ich sogar Weight Watchers probiert. Hab mich genau ans Programm gehalten, 6 Wochen lang. Erfolg: - 300 Gramm. Die Trainerin meinte erstaunt, dass sie das noch nie gehabt hätte. Das würde sonst IMMER funktionieren, WW garantiert einen Gewichtsverlust von 5 kg in 6 Wochen- wenn man sich ans Programm hält! Ob ich mich sicher an das Programm gehalten hätt? Ja, hab ich.

Mein Schilddrüsenwert, also das TSH, ist normal. Die anderen wurden nie gemessen.

Ich weigere mich einfach, mit Anfang 40 zur Matrone zu werden. Ohne dass ich schuld hab, weil ich zuviel esse und mich nicht bewege!!
Wollte mir neulich ein Kleid kaufen- ging nicht, an den Schultern hängt alles, der Bauch steht vor und macht den Sitz hässlich. Das ist so frustrierend.

Den Gipfel setzte meine Mutter, indem sie meinte: du wirst auch alt, darfst halt nicht so viel fressen, du musst dich zurückhalten. Als wenn ich fressen würd!!! Das ist wirklich eine Gemeinheit.

Als ich bei WW war, hab ich aus reinem Interesse meinen Kalorienverbrauch auch ausgerechnet, zusätzlich zu den Points. Ich hab pro Tag durschnittlich 1400 Kalorien gegessen.
Das ist normalerweise eine Menge, bei der man abnimmt, aber nicht in diese "Sparflammendings" kommt. Aber ich nicht.

Kann es sein, dass durch den Hormonsturz mein Umsatz so dermaßen herabgesetzt ist, dass ich von Minimengen schon zunehme? Geschweige denn abnehmen kann?

Wie macht ihr das mit dem Gewicht nach der Eierstockentfernung?
Ich weiß, dass viele mit schlimmeren Dingen zu tun haben, aber mich stört das einfach. Es ist für mich ein (weiteres) Stigma des Alters, so eine Matronenfigur plötzlich bekommen zu haben, denn ich bin halt noch nicht 70, wo ich wohl sagen könnte, egal.

Geändert von gitti2002 (03.05.2015 um 00:13 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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  #8  
Alt 11.12.2014, 09:47
Waldhotel Waldhotel ist offline
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Standard AW: Gewichtszunahme

Liebe Hexlein,
ich habe fast zu 100% die gleichen Probleme nach der Total OP mache nicht ganz soviel wie Du aber fast, sogar auf Reha habe ich nicht abgenommen, mein Bauch ist auch viel, viel dicker geworden und irgendwie habe ich vermehrt Hunger auch auf süßes und ich ernähre mich wie Du beschreibst, mein Mann hat bei dieser Kost abgenommen, da er mitißt! Laufen geht auch nicht wie bei Dir wegen Gelenkschmerzen und beim schwimmen habe ich auch vermehrt Harnwegsinfekte. Radle wie verrückt auf meinem Hometrainer täglich.
Neulich traf ich eine Pharmareferentin die auch Medizin studierte und die bestätigte mir, daß es hormonell ist und daß die Gelenkbeschwerden auch zum größtenteils davon kommen nur viele Ärzte geben das nicht zu, oder haben sich zuwenig beschäftigt damit. Die denken alle einschließlich Familie und Freunde ,
Die ißt halt zuviel!!!!
Schönen Tag!
Waldhotel
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  #9  
Alt 11.12.2014, 10:14
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Das ist wirklich gemein!

Da plagt man sich ab mit gesunder Ernährung, mit Sport usw und muss dann hören: Friss halt nicht so viel. Von nix kommt das nicht. Das hat mit der OP sicher nichts zu tun.
Komisch nur, dass das Problem genau seither besteht!

Mich ärgert das fast noch mehr als die Tatsache, dass ich zunehme bzw. einfach nix abnehmen kann, obwohl ich mich so abmühe.

Geändert von gitti2002 (03.05.2015 um 00:11 Uhr) Grund: Ursprünglichen Titel wieder hergestellt
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  #10  
Alt 12.12.2014, 15:43
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Ach hexlein,
Ich bin so traurig wenn ich das lese. Ein nicht erkrankter Mensch würde wohl denken: "du hast überlebt! Das zählt!" Natürlich zahlt das. Ich bin aufgrund einer anderen Erkrankung an vielen Stellen des Körpers entstellt. Ich stört mich, aber ich lebe damit. Deshalb kann ich es verstehen wie du denkst.
Dieses sexualproblem, gepaart mir dem steigenden Gewicht, wo man nicht nur Angst hat, man kriegt es nicht weg, sondern auch weiter Denkt, im Sinne von: es wird immer mehr.

Nur weil man eine Krankheit hatte (oder gerade weil...) will man wieder attraktiv, fit und schön sein. Ich werde das nie mehr erreichen und habe mich damit auch angefreundet, wäre es allerdings möglich würde ich auch alle Hebel in Bewegung setzen! Das deine Familie so mit dir umgeht finde ich eine Frechheit! ��
Wie kann man denn jemandem sagen, dass er zuviel frusst, obwohl er es augenscheinlich nicht tut und darunter leidet? Ich fühle mit die und finde das wirklich taktlos!

Ich hoffe, dass dein sexualempfinden zurückkommt, ich kenne mich mit diesem Thema leider null aus... Aber ich wünsche es dir einfach!

Liebe Grüße und genieße die weihnachtliche Besinnlichkeit soweit es geht!
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  #11  
Alt 12.12.2014, 19:13
Brigitte66 Brigitte66 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Mit dem Zunehmen kann ich auch so bestätigen. Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich mit den Hormonen zusammen hängt. Denn auch mir wurden die Eierstöcke entfernt.
Man denkt ja wirklich bei jedem Happen, das wirst du büßen. Aber man muss ja auch mal was essen.
Ich empfinde es auch sehr schlimm.

MFG Brigitte
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  #12  
Alt 18.12.2014, 09:11
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard AW: Neu hier- Endometriumkarzinom, 40 Jahre jung

Ich verstehs nicht, wer dir bitte sagt, nach 3 Wochen (!!!) sollst du "nach vorn schauen" und alles vergessen. Da kann ich nur sagen, das ist wirklich strunzdumm, so eine Aussage. Obwohl:
Ich war einen Monat nach meiner OP mit einer Freundin für ein paar Tage weg. Mir ging es sauschlecht, ich hab nur geweint, hatte Schmerzen, war komplett gaga.
Und was sagt sie mir mit leicht vorwurfsvollem Blick: "Meine Kollegin hatte auch eine Gebärmutternentfernung und die hat nach 6 Wochen wieder Schicht gearbeitet, du musst da enldich mal hinwegkommen".
Sehr witzig. Mich hat das damals so verletzt, wir haben kaum mehr Kontakt.
Ich hab mir damals wirklich gedacht: kriegst halt auch mal Krebs und musst dich deswegen komplett kastrieren lassen, dann sagst sowas nicht mehr.
Ganz böse, aber das hab ich gedacht.

Menschen sind manchmal Idioten.
Aber sie wissen es nicht besser.
Bitte, setz dich nicht unter Druck!!!

3 Wochen nach so einer Riesen-OP ist nichts, gar nichts!!
Das ist keine Blinddarm-OP.


Zu deinem Mann: Ich hatte 5 Wochen nach der OP wieder Geschlechtsverkehr mit meinem Mann.
Das ging nicht nur von ihm aus, auch von mir, weil ich unbedingt wissen wollte, ob ich noch "funktioniere". Ich fühlte mich schrecklich amputiert und wollte das unbedingt für mein Ego. Verlangen danach hatte ich null, es war rein kopfgesteuert.


War aber zu früh und ich hab geblutet.
Nach 8 Wochen war die Bluterei nach vaginalem Sex denn vorbei und es war "technisch möglich". Das ist bis heute so, wenngleich ohne Gleitmittel es nicht mehr möglich ist.


Leider ist es bei mir so, dass nun, 1,5 Jahre nach der OP, mein sexuelles Empfinden weiterhin komplett tot ist. Ich konnte es irgendwann nicht mehr ertragen, meinen Mann was vorzuspielen, ertrug es aber auch nicht, "es" nur über mich ergehen zu lassen ohne Empfindungen, egal welche Art Sex. Das war erbärmlich. Ohne jegliches Lustempfinden ist Sex einfach nur kacke für mich, ich fühle mich als "funktionierende Leiche" dabei und dieses Gefühl ist so schrecklich, dass man eigentlich nur mehr alles vermeiden kann, was damit zu tun hat.

Da kann man noch so viel daherreden von wegen "einfach nur Nähe genießen". Daher haben wir keine Sexualität mehr, mein Mann und ich. Auch das kann passieren. Das ist dann sehr hart. Für beide. Fällt mir ein, weil dein Mann offenbar drauf wartet, dass alles bald wieder normal läuft. Dann kann auch zu maßloser Enttäuschung führen. Möglicherweise ist das bei dir aber nicht so!
Es soll Frauen geben, deren Empfindungen nicht komplett tot sind nach solchen OPs. (ich gehör da nicht dazu, leider)

Geändert von gitti2002 (03.05.2015 um 00:10 Uhr) Grund: Titel bitte belassen und nicht mitten im Thema ändern
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  #13  
Alt 14.04.2015, 09:44
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard Stärkung Immunabwehr

Habt ihr Geheimtipps diesbezüglich?

Seid meiner OP, die fast 2 Jahre zurückliegt, bin ich ungefähr 10 mal so viel krank wie "vorher".
Mich plagen vor allem Harnwegsinfekte und vaginale Infektionen (Pilze, Bakterien), wohl auch deswegen, weil ich eine Atrophie entwickelt habe und somit der Nährboden für allerlei Zeug offen ist. Ich gehe nicht mehr schwimmen aus Angst vor Infektionen. Ich esse Cranberrytabletten.

Aber auch sonst, ich kann nach wie vor schlecht schlafen (nehme mittlerweile Schlaftabletten), und ein Infekt jagt den nächsten. Mal Magen Darm, dann Bronchitis, dann Ohrenentzündung, dann wieder ein Vaginalpilz, dann Augenentzündung, oft Kopfweh.
Hab noch nie so viel AB geschluckt wie in diesen zwei Jahren.

Der Körper ist geschwächt und ich komme nicht zu Kräften.

Ich nehme Vit D in Höchstdosis zu mir, auch Magnesium und Calcium, und ich versuche, so gut es geht, irgendwie Sport zu machen (es geht oft nicht gut, durch die permanente Erschöpfung und die Schmerzen in Gelenken und Knochen, die ich seit der OP habe, ich leide auch an einem Fersensporn und an Artrose in den Schultern). Und ich esse wahnsinnig viel Obst und Gemüse. Vitaminmangel kann es nicht sein. auch mein Eisenwert ist dank Infusionen gut.

Nehmt ihr irgendwas, um das "Dauerkranksein" nach dem Krebs-Kranksein zu mildern?
Ich habe das Gefühl, alle Kraft ist seit der OP aus dem Körper geronnen und dadurch bin ich schutzlos allen möglichen Sachen ausgeliefert, die so kreuchen und fleuchen.
Ich bin berufstätig und durch das dauernde Kranksein ist das eine weitere Belastung.

Ich muss meinen Organismus stärken, nur glaub ich, dass die üblichen Sachen, die man so in den Apotheken um teures Geld bekommt, nicht so das richtige sind. Ich bräuchte was "stärkeres".
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  #14  
Alt 16.04.2015, 18:56
Elfenbein2481 Elfenbein2481 ist offline
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Standard AW: Stärkung Immunabwehr

Hallo Hexlein,

ich hatte zwar noch keine OP und auch noch (hoffentlich) keinen Krebs, aber mich würde das auch interessieren, was man da so machen kann.
Habe ständig mit Lippenherpes und grippalen Infekten zu kämpfen. Es kommen auch immer weitere Sachen dazu (letztes Jahr eine Gürtelrose, Mittelohrentzündungen mit 33, Erschöpfungszustände, ständige Müdigkeit etc.)

hoffe es geht dir bald wieder besser!

LG
Elfenbein

Geändert von gitti2002 (16.04.2015 um 19:30 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #15  
Alt 22.04.2015, 08:16
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Standard Und noch eine Frage: Lynch Syndrom und Endometriumkarzinom

Da ich erst 39 Jahre alt war, als ich das Endometriumkarzinom bekam (bzw. es diagnostiziert wurde, ich hatte es vermutlich schon vorher), wurde ich von anderen Patientinnen (nein, nicht Ärzten) hingewiesen auf das Lynch Syndrom.

Das ist eine Erberkrankung, bei der bestimmte Krebssorten bereits in untypisch jungen Jahren vorkommen.
z.b. Erkrankung an einem Endometriumkarzinom vor dem 45. LJ.

siehe zb. hier:
http://elsevier-medical.net/news/395...en-h%C3%A4ufig

Ich habe eine 15-jährige Tochter und ich mach mir jetzt Gedanken- was ist, wenn ich das habe und es an sie weitergebe???


Hat sich jemand von den Frauen, die noch sehr jung waren, als sie ein Endometriumkarzinom bekamen, testen lassen?
Wenn ja, wo? Wie lief das ab?
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