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  #1  
Alt 27.06.2018, 08:30
Andika Andika ist offline
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Registriert seit: 27.06.2018
Beiträge: 1
Standard Mit 83 Jahren Nierenkrebs und Lungenmetastase. Was tun?

Hallo liebes Forum,
ich wende mich an euch, weil wir als Angehörige gerade nicht wissen, was das beste ist. Zu unserer Geschichte:
Meiner Oma (83) wurde aufgrund von ständigem Husten die Lunge Anfang des Jahres geröntgt und auch ein CT gemacht. Da wurde eine Auffälligkeit entdeckt. Aber nicht nur das, auch eine Auffälligkeit von 3cm an der linken oberen Niere. Nachdem die Ärzte im Krankenhaus sich nun besprochen haben, wurde uns gestern bestätigt, dass es sich um Nierenkrebs handelt, der in die Lunge gestreut hat. Meine Oma ist soweit fit (wie man eben mit 83 Jahren ist), hat allerdings letztes Jahr im September 2 Stands ans Herz gesetzt bekommen. So, nun jetzt zu meinem Anliegen. Ich weiß, dass uns und meiner Oma niemand die Entscheidung abnehmen kann, aber wie wahrscheinlich jeder mit solch einer Diagnose, möchten wir für unsere Oma nur das Beste und möchten, dass sie bis zum Ende noch eine glückliche Zeit hat. Die Ärzte schlagen vor, die Niere komplett zu entnehmen und nach erfolgreicher OP mit einer Chemo zu beginnen. Aber ist das in diesem Alter wirklich sinnvoll? Sind die Risiken nicht zu hoch in diesem Alter solch eine OP nicht zu überstehen und selbst wenn das alles gut gehen würde, diesem "alten und zerbrechlichen Körper" noch eine Chemo zuzumuten? Natürlich möchte keiner meine Oma leiden sehen, gerade weil sie aktuell sich alleine versorgt und sehr gut zurecht kommt. Wir haben einfach Angst, dass alles durch OP und Chemo rasant bergab geht, weil sie das alles nicht mehr verkraftet. Meine Oma ist sehr lebenslustig, macht mit den Senioren aus der Stadt noch kleine Ausflüge und versorgt sich wie gesagt alleine. Wäre es nicht sinnvoller ihr dieses Leben zu lassen so lange es noch geht? Meine Oma selbst ist ziemlich durcheinander mit der Diagnose, möchte sich auch nicht so wirklich damit auseinandersetzen und reagierte mit: "Da lass ich gar nix machen." Ob das jetzt nur im ersten Moment ihre Reaktion war oder ob sie bei dieser Meinung bleibt, wird sich zeigen. Aber ich denke sie hat große Angst vor OP und Chemo und tendiert zu "nichts machen" und die restliche Zeit, die sie hat, zu genießen. Mich würde einfach interessieren wie Betroffene über diese Situation denken, keine Ärzte, keine Familienangehörige, sondern sachliche Meinungen von Menschen, die Erfahrungen in diesem Bereich haben.
Ich hoffe ich habe alles zusammengefasst und freue mich, wenn es jemanden gibt, der mir dazu vielleicht etwas sagen kann.
Andika
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  #2  
Alt 27.06.2018, 10:16
Falco11 Falco11 ist offline
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Registriert seit: 29.03.2017
Beiträge: 130
Standard AW: Mit 83 Jahren Nierenkrebs und Lungenmetastase. Was tun?

Hallo Andika,

die Diagnose Krebs reißt jeden aus dem normalen Leben. Die Beeinträchtigungen kommen meistens erst mit dem Fortschreiten der Krankheit.

Deine Oma ist 83 Jahre alt und mündig. Sie alleine entscheidet, was zu tun ist.

Wäre ich Deine Oma, würde ich mich, soweit "nur" die Niere betroffen ist, operieren lassen. Gibt es hingegen schon Metastasen, dann auf keinen Fall.

Aber das ist meine persönliche Meinung.

Alles Gute für Euch.

LG Falco
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  #3  
Alt 27.06.2018, 21:00
MartinaJ MartinaJ ist offline
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Registriert seit: 16.07.2017
Beiträge: 7
Standard AW: Mit 83 Jahren Nierenkrebs und Lungenmetastase. Was tun?

Mein Opa war etwa gleichaltrig als er an Magenkrebs erfolgreich operiert wurde. Er ist bereits verwirrt aus der Narkose erwacht und war ein halbes Jahr später völlig dement. Nach Aussage der Ärzte kommt das nach langen OPs in dem Alter wohl öfter vor. Ich glaube, das war für alle noch schlimmer.

Sollte man auch mal drüber nachdenken.
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  #4  
Alt 28.06.2018, 16:55
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.911
Standard AW: Mit 83 Jahren Nierenkrebs und Lungenmetastase. Was tun?

Ja, die Narkose ist wirklich ein Thema, das ggf. genau überlegt sein möchte. Auch bei meinem Vater hat sie eine beginnende Demenz mit Mitte 70 extrem beschleunigt.
__________________
lg
gilda
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  #5  
Alt 29.06.2018, 22:51
nita nita ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.08.2016
Beiträge: 42
Standard AW: Mit 83 Jahren Nierenkrebs und Lungenmetastase. Was tun?

Liebe Andika,

Mit OPs/Narkosen im hohen Alter kenne ich mich nicht aus, meine Oma ist allerdings mit knapp 90 an der Galle operiert worden und alles war gut - die Ärzte haben sich aber vorher auch gescheut, scheint also nicht so harmlos zu sein.
Letzten Endes ist ja die Frage, bringt die OP was? Beim Nierenkrebs ist es, so weit ich weiß, so, dass tatsächlich laut Leitlinie die Empfehlung ist, zu operieren, auch wenn bereits Metastasen bestehen. Ob das auch im Alter deiner Mutter geht? Ich würde euch empfehlen, eine Zweitmeinung bei einem Spezialisten zu holen, der sich mit Nierenkrebs auskennt, im Nierenkrebsforum gibt es eine Liste mit Empfehlungen.

Was ich sicher weiß, ist, dass eine Chemotherapie beim Nierenkrebs nicht wirkt und deswegen nicht gemacht wird. Entweder wird mit TKI behandelt, die von den Nebenwirkungen her oft nicht ohne sind (manchmal aber eben auch gut vertragen werden), oder mit der Immuntherapie Nivolumab, wo es sehr unterschiedlich zu sein scheint mit den Nebenwirkungen.
Sollte es in der Lunge nur einen Herd geben, gäbe es unter Umständen auch die Möglichkeit einer OP oder einer Cyberknifebehandlung.

Habe jetzt einen ganzen Roman geschrieben, sorry...

Liebe Grüße
Nita

Geändert von gitti2002 (29.06.2018 um 23:31 Uhr) Grund: NB
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