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  #1  
Alt 12.03.2009, 12:42
Benutzerbild von Mosi
Mosi Mosi ist offline
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Böse Verzweifelt und Hoffnungslos

Liebe Forumteilnehemer,

bisher habe ich viel in diesem Forum gelesen und selten etwas geschrieben.
Habe auch viele Anregungen gefunden. Es geht um meinen Vater, er hat seit juli 2003 Darmkrebs. Am Anfang dachten wir , er hatte es geschafft. Große Op mit Seitenausgang. Aber der Krebs war nie richtig weg. Nur ein Jahr später
Op am Hintern sowie am re. Harnleiter. Wieder Krebs. Nun fplgte Chemo und Bestrahlung. Es sah gut aus, aber Anfang 2005 hatte er starke Schmerzen im Rücken bekommen. Wirbelzusammenbruch, die Ärzte meinten, Metastasen und untersuchten nicht weiter. Lebenserwartung 3 Wochen. Mittelerweile war er glämt. Die Schmerzen wurden stärker, morphiumdosis wurde erhöht. Bis sich ein Arzt nach ca. 5 Wochen erbarmte, den Herd zu untersuchen. Und es war nicht Krebs , sondern
MRSA-Infektion am Knochen. Nochmalig OP und anschließend ein halbes Jahr REHA. Mein Vater hat sich wieder aufgerappelt und hat sogar wieder laufen gelernt, danach Nachsorge und der Krebs war wieder im kleinen Becken da.
Keine OP mehr möglich. Es folgten Chemo über Chemo, alle Mittel die es gab.
Wir hatten immer die Hoffnung , das der Krebs einschläft. Das war aber nicht der FAll, er ist sogar in die Hüfte gestreut. Die Schmerzen wurden stärker, erkonnte nicht mehr richtig laufen. Der Zusammenbruch kam Anfang dieses Jahres. Es folgte eine Hüft-OP. Seit dem liegt er nur im Bett, kann sich kaum bewegen und isst fast gar nichts. Es ist einfach nur grausam , wie ein Mensch verfällt. Der Diagnosebericht vom Arzt ist eine Seitelang. Man kann ein Buch darüber schreiben, wieviel Krankheiten er hat. Aber ich will mir nicht eingestehen , dass es wirklich so ist.

Es ist einfach nur beschissen, ich kann mir gar nicht vorstellen, was noch alles kommen kann. Bei manchen Berichten , welche hier stehen, denke ich, das ich diese geschrieben habe. Genauso fühle ich mich. Total beschissen.

Viele Grüße
Kathrin
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  #2  
Alt 12.03.2009, 13:01
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Hallo Kahtrin,
sitze gerade an der Arbeit, kann nicht ausführlich schreiben! Möchte dir aber diesen Eintrag dalassen, damit du weisst ich habe es nicht nur gelesen sondern mache mir Gedanken.

Es tut mir so leid, dass du deinen Papa so leiden sehen musst...ich wuensch dir ganz viel Kraft & melde mich später.

Ylva
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  #3  
Alt 13.03.2009, 11:05
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Mosi Mosi ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Hallo Ylva

vielen Dank dass Du geantwortet hast. mir gehen zur Zeit viele Gedanken durch den Kopf. Wie wird es sein, wenn mein Vater nicht mehr da ist. Eigentlich kann ich es mir gar nicht vorstellen und an den Gedanken gewöhnen. Mein Vati wird dieses Jahr 66. Für manche ist das schon alt, aber
für mich nicht. Wir wohen alle im gleichen Haus. Mein Mann, meine Kinder und meine Eltern, haben einen landwirtschaftl. Betrieb, wo mein Vater bis vor kurzem noch etwas mit gearbeitet hat. Jetzt liegt er nur im Bett und kann sich kaum bewegen. Essen tut er ganz wenig. Früher war groß und kräftig, jetzt en häufchen Elend. Zur Zeit lebe ich eigentlich nur in der Vergangenheit, denke wie es vor 10Jahren war und wünsche mir ein Zeittor damit ich dorthin zurückgehen kann. Was morgen kommt, davor habe ich angst.
Ich konnte mir nie vorstellen, dass ein Mensch in kurzer Zeit so verfallen kann, aber wenn man es selber miterlebt.....es ist einfach grauenvoll.
Manchmal denke ich, dass wir mit unseren Problemen allein sind, aber wenn ich mir die Berichte so durchlese, merke ich, dass es vielen Menschen so geht. Vorallem bei Kindern und jüngeren Menschen, eigentlich bei allen. Es hat niemand verdient so jämmerlich zu Grunde zugehen.

Alles Gute und liebe Grüße
Kathrin
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  #4  
Alt 14.03.2009, 13:15
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Liebe Kathrin,

für Krebs ist man immer zu jung! Es ist einfach schlimm, mitanzusehen was diese Krankheit aus einem geliebten Menschen machen kann, und man selbst kann nicht wirklich etwas tun!
Natürlich setzt man sich damit auseinander, was ist wenn die geliebte Person nicht mehr da ist, diese Gedanken kommen - dagegen ist man machtlos. Dennoch, versuche eure gemeinsame Zeit zu "geniessen", sage und mache Dinge die du immer schon für ihn, mit ihm, von ihm tun wolltest! Zeige ihm das du da bist, versuche ihm Kraft zu geben. Ich weiß, es ist nicht leicht. Der Alltag dreht sich weiter, man muss alles auf die Reihe kriegen, muss funktionieren obwohl man eigentlich nur auf AUS drücken möchte. Sich selbst und die Gedanken einfach abschalten will. Aber Gefühle ausschalten, geht nicht. Es ist ungewiss, wieviel Zeit ihr habt, es ist so schwer, dass zu realisieren, dass zu sehen, es zu akzeptieren. Ich wuensche dir, dass du mit deinem Papa viele intensive Gespräche führen kannst, nimm dir Zeit dafür. Soviel leid diese Krnakheit auch bringt, meine Mutter und mich hat es noch enger zusammengeschweisst. Wie oft bekomme ich gesagt, man muss immer das positive sehen, es fällt so schwer, nur die wenigsten verstehen das. Ich persönlich bin der Meinung man selbst muss wissen welcher der richtige Weg ist. Ganz intuitiv macht man das richtige.
Du kannst dich jederzeit bei mir melden!

Habt ihr es schonmal mit Astronautenkost probiert? Sie schmeckt nicht jedem, aber manche mögen sie.

Ich wuensche deinem Papa, dir und der gesamten Familie viel Kraft !!!

Schreibe hier, es tut gut!!

Liebe Gruesse
Ylva

Geändert von Ylva (14.03.2009 um 13:18 Uhr)
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  #5  
Alt 24.03.2009, 22:50
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Mosi Mosi ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Meine lieben Leidensgenossen,

heute ist mein schlimmster Alptraum wahr geworden. Mein Vati ist gestorben.
Ich könnte nur noch Eine Welt ist zusammengebrochen. Unvorstellbar,ich weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll.
Meine ganze Hoffnung, einfach zusammengebrochen wie ein Kartenhäuschen.
Ich sitze auf einen Trümmerhaufen.
Ich seh ihn ständig vor mir, wünschte durch ein Zeittor zu gehen und in der Vergangenheit unsere heile Welt wiederzufinden.
Vielleicht gibt es ein Leben nach dem Tod. Wenn ich die letzten Wochen zurückblicke , mein Vati ging es von TAg zu TAg schlechter, aber trotzdem wir haben immer gehofft. Scheiß Krebs, er zerstört Existenzen . Heute rief das Krankenhaus an , wir sollten sofort reinkommen, sieht schlecht aus , leider haben wir es ncht mehr geschafft................ Viel Verkehr und blödes Wetter.
Wie ich die nächste Zeit überstehen soll, weiß ich nicht. Bin am Ende, habe schon 2 Faustan genommen und trotzdem ...........


Eure traurige Kathrin
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  #6  
Alt 24.03.2009, 23:01
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stellina stellina ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

liebe kathrin, ich drücke dir mein beileid aus. es tut mir so sehr leid, daß dein lieber papi auch den kampf gegen diese krankheit nicht gewonnen hat. von herzen wünsche ich dir und deiner familie kraft und beistand für die nun vor euch liegende ebenso schwere zeit. ich drück dich ganz fest, tina.
Angehängte Grafiken
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__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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  #7  
Alt 26.03.2009, 05:56
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Mosi Mosi ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Liebe pedy85,

ich weiß auch nicht, wie man das überstehen soll. Gerade wenn man noch so jung ist und das Leben vor sich hat. Es ist grauenvoll. Manche Leute regen sich über Müll auf, führen Streitigkeiten über sinnlose Sachen. Wissen gar nicht, das sie eigentlich das wertvollste, was es gibt , die Gesundheit noch besitzen. In den knapp 6 jahren, seit mein Vati krank wurde, habe ich alle Höhen und Tiefen, Hoffnung und Verzweiflung miterlebt. Du weißt ja selber wie das ist. Es ist furchtbar, einfach nur furchtbar. Andere Menschen, welche das nicht kennen, wissen nicht wie es ist. Ich habe meine einstellung über das Leben gändert. Lebe jeden Tag so, als ob es dein letzter wär. geniese und freue dich über die kleinen Dinge des Lebens, über jede Blume, jedes Wetter oder alles Schöne was es auf der Welt gibt.
Wenn der geliebte Mensch nicht mehr da ist, das ist ein Gedanke, an den kann man sich nicht gewöhnen. es gibt auch kein Patentrezept dafür, wie man damit umgehen kann. Die Zeit heilt alle Wunden, ob es so ist , weiß ich nicht.
Zur Zeit bin ich vollkommen fertig, kann mir auch keine Bilder ansehen von meinen Vati. Da seinzige was bei mir hilft, ist reden oder schreiben, wie in diesem Forum. Da ist man mit seinem Scherz nicht allein und kann seine Gefühle rauslasse.

Alles Gut für Deinen Freund und Dich

Kathrin
__________________
Mein geliebter Vati
geb.31.05.1943 - gest. 24.03.2009
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  #8  
Alt 26.03.2009, 06:50
Sari4444 Sari4444 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt und Hoffnungslos

Liebe Kathrin,

meine Mama ist auch am 24.3. gestorben. Sie hat den Kampf auch nicht geschafft. Sie ist im Februar gerade 65 geworden.

Wir haben für den Weg ins Krankenhaus auch Ewigkeiten gebraucht, weil das Wetter so schlecht war. Aber ich bin mir sicher, sie weiss, dass ich da war, dass sie es noch gespürt hat.

Es tut noch so weh, aber ich glaube, da wo sie nun ist, hat sie keine Schmerzen mehr und es geht ihr gut.

Vielleicht hat sie auf der Himmelspforte deinen Papa getroffen und nun sitzen beide da und sagen "schau unsere Kinder, sie weinen um uns"

fühl dich lieb umarmt

traurige Grüße
Sari

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines,
das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein,
war Teil von unserem Leben,
drum wird dies Blatt allein
uns immer wieder fehlen.
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