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  #46  
Alt 20.02.2003, 21:37
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Standard Was kommt da noch......

Hallo Burgi, es gibt in Bad Aibling bei München eine Klinik die einen sehr guten Ruf hat. Sie heisst St. Georg Klinik. Auf jeden Fall dürft ihr keine Zeit verlieren, den die hat man bei Leberkrebs nicht. Mein Vater ist vor 4 Monaten an Leberkrebs gestorben. Die Krankheit dauerte auch genau 4 Monate von den ersten Symptomen an. Ich hatte diese Klinik aus dem Internet und habe sie ihm vorgeschlagen aber zu der Zeit hatte man bei ihm schon mit einer Chemoembolisation begonnen. Er meinte dann wen die nicht anschlägt können wir es ja mit der Klinik versuchen. Aber dann ging alles so schnell. Vielleicht kann man Euch ja helfen.
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen viel Glück und viel Kraft.
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  #47  
Alt 21.02.2003, 09:03
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Standard Was kommt da noch......

Hallo!
Vielen Dank für deine Zeilen, seit gestern weiß ich, dass Mutti den Primärherd nicht in der Leber, sondern in den Gallengang, bzw. in der Gallenblase hat.
Der Professor vom AKH sagte nicht wirklich viel, vielleicht auch besser, weil Mutti dabei war. Es ist jetzt so, dass sie am 10.3 eine Chemo beginnt. Sie bekommt im Zyklus 1. Tag, 14. Tag jeweils 2 Infusionen, muss eine Nacht im Krankenhaus bleiben, dann wieder 1. Tag und 14. Tag, danach vier Wochen Pause und diese Behandlung erst einmal über 3 Monate.
Ich fragte den Professor auch, wieviele Lebermetastasen sie hat, er meinte aber, das ist nicht so wichtig.
Den Arztbrief bekommt Muttis Hausarzt zugeschickt und den möchte ich dann schon fragen, wie krank sie wirklich ist - das hat sich gestern so harmlos angehört und 2 Tage vorher hörst du vom Oberarzt unheilbar und Chemo nützt auch nichts mehr.
Ich weiß echt nicht, was ich denken soll, weiß nur, dass mir eure Zeilen sehr helfen und sag von Herzen DANKE
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  #48  
Alt 21.02.2003, 09:55
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Standard Was kommt da noch......

Hallo,

ich noch einmal an alle hier und insbesondere an Burgi!
Ich habe jetzt lange gelesen und schon lange nichts mehr gepostet. Meine Empfehlungen in Sachen Pilzextrakt verlaufen ins nichts und es tut mir in der Seele weh helfen zu können und nicht zu dürfen. Es gibt eine Möglichkeit den Krebs zu bremsen (ich spreche nicht von Heilung!!).
Viele sehen meine Aussagen vielleicht als Geldmacherei an. Ich schwöre auf meinen krebskranken Vater das ich es hier nur gut meine (bedeutet mir mehr als ihr euch vorstellen könnt). Als mein Vater noch die stationäre Chemo bekam versuchten wir gemeinsam die betroffenen Bettnachbarn von der Wirksamkeit der Pilze zu überzeugen...Ergebnislos!!
Der Arzt hat gesagt es kann ja gar nicht wirken...ist nicht erwiesen...man soll lieber noch einmal in Urlaub fahren!!
Mein Vater lebt aber schon 3 Jahre mit Lebermetasthasen..und nicht schlecht! Wir haben eine Stagnation der Streuung erreicht! Die Blutwerte sind Bestens. Er bekommt seit drei Jahren einmal pro Woche die ambulante Chemo, ist aber topfit und wuselt tüchtig in seinem Schrebergarten rum.
Die Chemo nimmt dem Körper so einiges, schwächt ihn und entzieht dem Blut die wichtigsten Bestandteile. Durch die Plize wird das Immunsystem erheblich angeregt und das Blut sozusagen gewaschen. Logische Schlußfolgerung: Durch diese Naturdialyse wird die Belastung der umliegenden Organe erheblich gemildert. Ich kann nur nochmals darauf hinweisen das es sich hierbei um meine höchstpersönlichen Erfahrungen handelt und es noch keine deutschen Studien zu diesem Thema gibt. Erste Versuche finden gerade in Österreich statt, umfangreiche Studien gibt es in China und Japan. Das Shiitake-Extrakt zum Beispiel wird in Japan offiziell als Magenkrebstherapeutikum eingesetzt. Mit Erfolg! Aber kein Naturheilmittel wirkt sofort...es braucht gute 2-3 Monate bis der Körper eingestellt ist.
Wie gesagt, Heilung nein, Verlangsamung oder Stagnation des Wachstums ja...! Infos unter www.gamu.de.
Die ganz mißtrauischen unter euch sollten vielleicht erst einmal das Buch zum Thema lesen: "Die Heilkraft der Pilze" von Prof. Dr. Lelley (Fa. Gamu, Krefeld), frage meinen Vater noch nach dem Verlag.
Jeder von euch hat einen Zeitraum genannt bekommen wie die Einschätzungen der Ärzte bezüglich des Krankheitsverlaufes sind.
Wenn es eh nicht mehr viel zu verlieren gibt kann man doch eigentlich nur noch gewinnen oder ? Und 60€ im Monat (Preis für 1 x Ganodermin + 1 x Lentinulin) ist jedem von euch das Leben eurer Familienmitglieder wert!
Jetzt ihr....

Gruß
Bernd
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  #49  
Alt 21.02.2003, 18:09
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Hallo. Ja das Buch heißt "Über den Tod und das Leben danach" von Elisabath Kübler-Ross, Silberschnur Verlag. Auch ich konnte die anderen Bücher z.B. Interviews mit Sterbenden nicht im akuten Stadium lesen, geschweige denn verpacken. Aber das oben genannte Buch hat mir wirklich geholfen. Es ist positiv. Und es zeigt einen Weg auf der nicht mit dem Tod aufhört sondern die von Dir beschriebenen Fragen danach zu einem Teil beantortet und insbeondere dem Tod seinen Schrecken nehmen kann. Das Tor zum Leben. Sieh es Dir einfach mal an. Ich habe in den letzten Tagen und Stunden das Glücg gehabt, viele unbeantwortete Fragen mit meiner Mutter klären zu können, ich habe mit ihr über die Angst vor dem Tod, den Tod ihrer Mutter, Ihres Vaters, Ihres Bruders sprechen können. Über Ihre Gefühle und ihre Träume und Gedanken. Es gab große Gemeinsamkeiten mit dem Buch. Sie sah in den Tagen zuvor in ihren Träumen/ Tagträumen ein Tor mit einer großen bunten Wiese dahinter, es war unglaublich. Sie selbst hat dieses Buch nie gelesen oder auch mit ähnlichen Büchern Kontakt gehabt. Es war unheimlich aber wunderbar. Was immer auch geschieht, es ist einfach wichtig, dass ihr wißt, wie der von euch so geliebte Mensch über all diese Dinge denkt und fühlt. Es passiert von selbst. Es hat was mit loslassen zu tun. Das gilt für beide. Auch ich mußte lernen loszulassen, das war so unglaublich schwer. Meine Mutter ebenso. Aber dann kamen die Stunden in denen klar war, es ist alles gesagt, es ist für uns alle gesorgt und meine Mutter konnte in Frieden und ohne Sorgen um uns alle von uns gehen, und auch davon handelt dieses Buch. So geschah es dann auch.....Es hört sich jetzt sicher alles zu positiv an, so war es natürlich in diesen Tagen und Monaten zuvor wahrhaftig nicht. Aber heute, mit etwas Abstand bin ich froh, dass ich sagen kann, ich glaube wir haben in dieser schweren Zeit fast alles richtig gemacht und keine Sekunde verschenkt. Versucht alles was möglich erscheint, gebt niemals auf, jede Minute zählt. Viel Kraft und Glück für euch alle ! Markus
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  #50  
Alt 22.02.2003, 21:39
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Hallo Markus, vielen Dank für Deine Antwort zu meiner Buchfrage. Ich werde es mir mal anschauen. Wir hatten leider nicht mehr die Möglichkeit mit meinem Vater alles zu besprechen, d.h. wir konnten es nicht. Obwohl der Tod so direkt vor uns stand wollten wir es nicht wahrhaben. Wir haben nicht gewusst wie wir damit umgehen sollen, da mein Vater selbst bis 24 Stunden vorher daran geglaubt hat noch wieder gesund zu werden. Wie also hätte man da mit ihm über den Tod reden sollen ?? Wie sagt man so schön "Die Hoffnung stirbt zuletzt."Die Ärzte hatten uns noch ein paar Wochen vorher geraten ihm nicht zu sagen das er nie wieder gesund werden würde und das es sich nur noch um eine "lebensverlängernde Massnahme" handelt (könnte ich die Zeit zurückdrehen würde ich es wohl anders machen). Darum frage ich mich jetzt, was in ihm vorging als er selbst aufeinmal merkte, das es nichts mehr werden würde. Wir waren alle bei ihm in seinen letzten Tagen und Stunden, das ist für mich schon eine grosse Erleichterung aber mir tut es weh ihm viele Sachen nicht mehr gesagt zu haben und das jetzt auch nicht mehr zu können.
Das nimmt mir manchmal die Luft zum atmen.
Vielen Dank für deine Zeilen. Entschuldigung an die anderen, ich weiss das das nicht in dieses Forum gehört, aber ich konnte nicht aufhören zu schreiben.
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  #51  
Alt 22.02.2003, 21:56
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Hallo Burgi, eine Bekannte von mir hat auch einen Gallengangstumor mit Lebermetastasen. Das wurde vor ca. einem halben Jahr festgestellt. Ihr hat man auch erst nicht viele Chancen gegeben und gesagt eine Chemo würde zu 99% nicht anschlagen. Aber die Chemo hat angeschlagen, die Metastasen sind weg und ihr geht es zur Zeit sehr gut. Allerdings hat man ihr auch gesagt das es nicht ganz heilbar ist. Aber jeder Fall, jeder Patient ist anders. Dir wird wahrscheinlich niemand eine konkrete Antwort geben. Das kann man nämlich bei dieser furchtbaren Krankheit nicht. Man muss einfach abwarten und hilflos dabeistehen.
Es hilft deiner Mutter sicherlich das Du für sie da bist.Das ist ganz wichtig. Liebe Grüsse.
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  #52  
Alt 24.02.2003, 09:27
burgi
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Hallo Stern und alle anderen die hier immer wieder Mut geben!
Vielen Dank für deine Worte, ich hoffe so sehr, dass bei Mutti die Chemo hilft, sie beginnt am 10. März und ich hab solche Angst um sie.
Im Mai 1997 ist mein damaliger Lebensgefährte an einem Gehirntumor gestorben, es war eine schreckliche Zeit, ihn so leiden zu sehen - er war 31 Jahre jung. Mir haben dann die Bücher von Elisabeth Kübler Ross sehr geholfen und doch steh ich heute wieder vor dieser Mauer aus Angst.
Mein Vater ist seit 5 Monaten im Pflegeheim mit Alzheimer, er war immer so gescheit, so offen und heute kennt er uns glaub ich gar nicht mehr. Er spricht schon lange kein Wort. Und jetzt das mit Mutti, ich denke ununterbrochen an sie und weiß, dass ich ihr nicht helfen kann.
Gestern sind wir zusammengesessen, Mutti ist so müde und doch weiß sie nicht, wie krank sie ist, wie geht ihr damit um???
Am liebsten würde ich Tabletten nehmen und dann alles vergessen, aber ich weiß schon damit ist niemandem geholfen, hör dann im Radio Grönemeyers Lied und möchte weinen, weinen, weinen!
Und wenn nur bei einem von euch so ein Ausreisser dabei ist, so ein Wunder, dann hat alles wieder ein bisschen Sinn!
Alles Liebe und danke für eure Hilfe!
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  #53  
Alt 24.02.2003, 11:39
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Hallo Burgi, du kannst Deiner Mutter helfen indem du ihr zuhörst wenn sie reden möchte, sie in den Arm nimmst wenn sie eine Schulter zum Anlehnen braucht und sie weinen lässt wenn sie mal weinen möchte. Eltern meinen leider meistens das vor ihren Kindern verbergen zu müssen. Warum weiss deine Mutter nicht wie krank sie ist ?? Mein Vater wusste es auch nicht, oder doch ??!! Ich weiss bis heute nicht ob es richtig war ihm nicht die ganze Wahrheit zu sagen, den ich denke jeder hat das Recht selbst zu entscheiden was richtig ist (Chemo oder nicht ). Aber das kann wohl keiner wenn er nicht weiss was wirklich los ist. Ich für mich habe entschieden falls mich diese Krankheit mal treffen sollte, auf jeden Fall wissen zu wollen, wie krank ich wirklich bin. Wie siehst Du das ??
Hast Du dich mal in Bad Aibling erkundigt ?? Das ist nämlich eine ganzheitliche Klinik in der die Patienten auch in Sachen Ernährung, Bewegung usw. bei Krebs beraten werden. Liebe Grüsse und mit vergessen ist wirklich niemandem geholfen. Das wäre zu einfach.
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  #54  
Alt 24.02.2003, 12:56
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Hallo Stern,
ja du hast recht, mit vergessen ist niemandem geholfen und ich werde alles tun, was mir möglich ist, heute rede ich mit dem Arzt einmal alleine und wenn ich dann genau weiß, was ihr fehlt werden wir weitersehen!
Wir sind in Niederösterreich zu Hause und weißt du, zu weit weg können wir auch nicht, weil Mutti erhält schon am Leben, dass wir jeden Samstag zu Vati ins Pflegeheim fahren, das weiß sie - sie wird gebraucht!
Ich bin ganz deiner Meinung, wenn ich eine Krankeit hätte oder habe, möchte ich die ganze Wahrheit wissen, aber können wir das jezt so einfach sagen???
Mutti war immer eine glänzende Verdrängerin und soll ich sie konfrontieren mit etwas, das sie gar nicht hören will?? Es ist so schwer, das richtige zu tun und mir hilft es sehr, wenn ich dann lese, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht. Ich hab auch noch drei Schwestern, aber wir sind alle vier so ratlos - wie lange wird es wohl dauern, bis wir begriffen haben, dass das alles kein schlechter Traum ist??
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  #55  
Alt 25.02.2003, 06:58
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Hallo Bernd!
Danke auch dir für deine Worte - wo bekomme ich die Pilze her, ich brauch sie schnell, weiß nicht wieviel Zeit Mutti noch hat.
Ich war gestern mit ihr beim Hausarzt und hab den Befund vom Krankenhaus gelesen, der Arzt sagt, die Galle ist voll angegriffen der Primärherd aber ist doch von der Leber, es sind die Nieren, die Lymphe nicht mehr in Ordnung und er selbst meint, Chemo ist für den Patienten oft ein Rettungsanker, aber bei meiner Mutti wird die Chemo nicht wirklich helfen. Er hat ihr eine Vitaminkur verschrieben und möchte mit ihr eine Mistelkur machen.
Weißt du, als Mutti dann mit dem Arzt geredet hat, hab ich das Gefühl gehabt, sie hat eine harmlose Grippe - ich denke, man muss auch lernen eine Krankheit annehmen zu können, wenn das nicht so schwer wäre.
Wie ist das mit den Pilzen, geht es Mutti da auch nicht schlecht? Ich möchte alles besorgen, wenn es ihr nur hilft!
Burgi
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  #56  
Alt 25.02.2003, 15:40
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Hallo Burgi,

es tut mir so leid zu lesen wie es bei Dir gerade so aussieht. Ich kann es gut nachvollziehen, denn meine Mutter war ebenfalls eine Künstlerin in Sachen Verdrängung. Aber glaube mir, Sie weiß es, ganz sicher ! Meine Mutter wußte es die ganze Zeit ebenso, sprach und handelte uns gegenüber zwar anders, aber wie wir nachher auch von der Ärztin und ihrer Lieblingsschwester erfahren haben, hat Sie es die ganze Zeit versucht von uns und ihr fernzuhalten. Sie sagte mir in den letzten Wochen einmal in einem überraschenden Moment, daß Sie es nicht schaffen würde und auch nicht möchte, sich von uns verabschieden zu müssen, d.h. wirklich aussprechen zu müssen, dass es soweit ist. Meine Mutter hat es zwar mit sich selbst ausgemacht, aber eben auf Ihre Art, überspielen, verdrängen und die letzten Tage nicht zu verschenken und in Gedanken an den Tod kaputt zu gehen. Dennoch hat Sie und haben wir es jeder für uns geschafft mit ihr über den Tod zu sprechen, immer nur vereinzelt und indirekt, manchmal einfach auch durch Blicke und blindes Verständnis, wenn es soweit ist, wird deine Mutter auf dich zu kommen. Sowohl Sie als auch Du wirst spüren wann es soweit ist. Du wirst da sein, ganz sicher (wenn Sie es will). Es ist unglaublich wie sehr sterbende Menschen in der Lage sind noch auf Ihre Art etwas zu bewegen, zu lenken und dann loszulassen. Auch ich hatte in den Monaten zuvor wie Du ja hier im Forum sehen kannst die gleichen Ängste und Nöte. Sei einfach für deine Mutter da, genieße die Zeit, die Minuten mit ihr wenn es schön ist, wenn ihr euch ablenken könnt, kümmer dich um sie, lass Sie spüren wie dehr Du sie liebst, das ist etwas was Du tun kannst, etwas ganz großes. Verschenkt eure Zeit nicht nur mit Trauer und Angst und Sorge. Nutze jeden Tag, jede Stunde, es ist wichtig für das nachher ! Viel Kraft und viel Glück ! Ach ja, die Chemo, bei meiner Mutter hat Sie auch nicht angeschlagen, aber sie brachte Sie psychisch für ein Jahr nach vorne, man hatte das Gefühl etwas passierte und hoffte immer wieder noch auf ein Wunder, so konnte meine Mutter aber auch des öfteren die Diagnose vergessen und ihre Ängste verlieren. Sie genoß für ca. 6 Monate nochmal das Leben, trotz Chemo. Nachher hat ihr die Chemo mehr geschadet und Sie wurde schwächer und schwächer bis wir auch auf ihren Wunsch hin abbrachen, das war ein Tiefpunkt und ab da wurde alles anders.
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  #57  
Alt 25.02.2003, 20:22
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Hallo Burgi, das sind ja alles andere als gute Neuigkeiten, ich würde Dir gerne irgendwie helfen, aber leider ist man (wie immer) hilflos.
Bei meinem Vater sah es nach der ersten Chemo auch erst noch gut aus. Aber danach (die Chemo wurde in einem 5 wöchigen Abstand gemacht) ging es rapide bergab. Auch ich muss im nachhinein sagen das ihm die Chemo mehr geschadet als genutzt hat. Aber auch er hat natürlich nach jedem Strohhalm gegriffen. Die Ärzte sagten damals auch das es "natürlich" noch Hoffnung gäbe. Ich glaube er ist nur ein Versuchsobjekt gewesen. Also, wenn der Arzt bei Euch meint das die Chemo nicht helfen wird, sollte man es sich vielleicht doch (zusammen mit deiner Mutter) überlegen, ob sie so eine Tortur noch machen möchte oder ob man einfach die Zeit die einem bleibt geniessen sollte, soweit man das kann. Hört sich jetzt vielleicht etwas hart an, aber ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen. Sei fest gedrückt. Ich weiss, es ist eine furchtbare Zeit, jeden Morgen wacht man auf mit dem Gedanken "WARUM" ??.Du schaffst das schon irgendwie. Diese Zeit macht einen irgendwie stark, aber tut verdammt weh.
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  #58  
Alt 26.02.2003, 07:32
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Lieber Markus, lieber Stern!
Ja genau, dieses WARUM und immer wieder Fragen, an nichts anderes denken können. Und dann eure Zeilen die so sehr helfen - bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben!
Hab mir fest vorgenommen, jeden Tag nach der Arbeit zu Mutti zu fahren, wir wohnen auf dem Land, sie allein im großen Haus, Vati ist ja im Pflegeheim. Gestern hab ich mit ihr Tee getrunken, Mutti schaut so müde aus und doch mag sie nicht wirklich über ihre Krankheit reden, ich denke sie glaubt Chemo ist wie Grippebehandlung oder so. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man da zusammen sitzt, einfach nicht gehen zu wollen? Komisch, dachte immer, Mutti ist viel lieber mit meinen anderen drei Schwestern zusammen und dachte immer, wenn mit ihr was ist, sind die anderen da. Und jetzt dieses totale Gefühl der Zusammengehörigkeit - so ein inniges Verhältnis hatten wir nie, ich hab ihre Verdrängerei und ihr Heile Welt spielen nie verstanden.
Wißt ihr, ich denke das ganze Leben ist ein Puzzle und eines fügt sich ins andere. Mein Sohn ist vor drei Wochen ausgezogen, es wurde ein Zimmer frei und dieses Zimmer ist jetzt für Mutti hergerichtet. Ich weiß ja nicht, wie lange sie noch allein sein will und kann.
Für mich wäre es leichter, mit ihr über sie reden zu können, aber du hast sicher recht Markus, wenn sie das will, beginnt sie von selbst.
Gestern haben wir über die Chemo geredet und ich hab ihr gesagt, wenns dir schlecht geht, hörst einfach auf und wir machen die Mistelkur und sie sagte nur, wir müssen da positiv denken, wird schon wieder werden.
Das tut so weh und ich habe großen Respekt vor euch, die ihr alles so geschafft habt.
Ich werde für Mutti da sein, so wie ihr es getan habt, und immer daran denken, dass wir uns alle eines Tages wiedersehen, daran denken, dass das Sterben nur eine Brücke in ein anderes Leben ist, dass wir alle Schmetterlinge werden. Nach dem Tod meines Freundes vor 6 Jahren hab ich gedacht, die Welt geht unter und dann hab ich ihn immer wieder gespürt, er war und ist so oft bei mir und ich denke, das ist bei allen unseren Lieben so.
Mit diesen Gedanken bin ich bei euch und danke noch einmal für eure Zeilen, ich lese und lese immer wieder und weiß dass es für uns alle keine Unendlichkeit gibt!
Ganz liebe Grüße, Burgi
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  #59  
Alt 27.02.2003, 13:25
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Liebe Burgi, die Worte deiner Mutter kommen mir allzu bekannt vor. Mein Vater hat auch immer gesagt, positiv denken, da müssen wir jetzt nunmal
durch, das wird schon wieder. Wahrscheinlich wollte er uns alle nur nicht beunruhigen.
Deine Mutter scheint der gleiche Typ zu sein und deswegen wird auch sie sicherlich nicht viel über ihre Krankheit sprechen, das muss man dann wohl akzeptieren, aber ich weiss es ist schwer. Darf ich fragen wie alt deine Mutter ist ?? Wollt ihr mit der Chemo anfangen ??

Liebe Grüsse
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  #60  
Alt 27.02.2003, 14:01
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Lieber Stern,
bin immer so erleichtert, wenn ich lese, wiviel Anteilnahme man hier findet.
Hab gestern mit einem Professor vom AKH geredet, er hat sich den Befund angesehen, hat gemeint, eine Chemo mit Gemzar und Oxiliplatin ist ein modernes Schema und hilft bei manchen, bei manchen nicht, im günstigsten Fall wird meine Mutti 6-12 Monate leben!
Dann sitz ich da, möchte mit ihr reden, möchte sie fragen, was sie noch alles machen möchte, ob sie irgendwohin fahren will, ich würde mir sofort Urlaub nehmen und ihre Wünsche soweit das geht erfüllen. Meine Mutti ist 70 und ich will sie nicht verlieren, wie alt war dein Vater eigentlich und wie ist es dir gegangen?? Wie hast du das geschafft?? Wie lange hattest du deinen Vater noch nach der Diagnose?? Wie bist du damit umgegangen, dass du mit ihm nicht offen reden konntest???
Heute hol ich Mutti zu mir und ich hoffe, sie bleibt bis Sonntag, ich werde sie so richtig verwöhnen!
Wenn ich mit ihr zusammen bin, reden wir über Gott und die Welt nur nicht über sie und ich bin dann nicht traurig, bin so glücklich, sie sprechen, sie lachen zu hören und erst wenn ich dann wieder alleine bin, geh ich ins Forum und bin so dankbar, dass es euch gibt. Immer wenn ich geschrieben oder gelesen habe, wie ihr das alles geschafft habt, dann bekomm ich wieder Kraft und Energie und am 10.3 beginnt die Chemo - Mutti sieht dem positiv entgegen - es soll wahrscheinlich so sein!
Alles Liebe und DANKE!!
Burgi
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