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  #16  
Alt 31.05.2005, 09:45
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

Hallo ihr,
erstmal vielen Dank für die Tipps und Statements. Werde sie meinenm Papa weiterreichen. Von den THC Tropfen habe ich schon gehört, mal sehen ob der Arzt sie verschreibt. Nutzen denn die Vitamine ADEK auch zum Gewichtsaufbau?

Liebe Grüße Anja
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  #17  
Alt 31.05.2005, 10:07
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

Ich habe auch ein ganz besonderen Saft ,ist zwar nicht zum zunehemen aber damit man alle lebensnotwendigen Stoffe bekommt. Cellagon aurum =Bioaktivgrundstoff auf Fruchtsaft,-Gemüsesaft-und Kräutersaftbasis,mit prebiotischen Ballaststoffen,Traubenkernextrakten,(Omega 3-und Omega 6-haltigen)Pflanzenölen. Cellagon aurum hat bestimmt mehr als 40 verschiedene Bestandteile,wir trinken es alle jeden morgen und wir hoffen und fühlen uns damit sehr gut ,auch mein Vater trinkt jetzt jeden Tag ein Glas (früher wollte er von so einem Zeug nichts wissen)für mich ist es jedenfalls ein gutes Gefühl zu wissen das er alles bekommt was sein Körper braucht.lg gruß und ganz viel Kraft Annie
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  #18  
Alt 31.05.2005, 18:58
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe sonja
ich danke dir das du dich informiert hast, ich kann verstehen wie sehr dir dein vater fehlt und schicke dir auch ein kraftpaket!
alles liebe
juli
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  #19  
Alt 04.06.2005, 18:25
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

Hallo,
zum Thema Magenschutz : mein Vater bekam in der Klinik vorsorglich Pantozol ! Gegen die Übelkeit wurde ihm Paspertin verordnet . Ist in der Klinik wohl Standard bei BSDK.
Nebenbei : kann mir jemand geeignete Quellen nennen , denen ich entnehmen kann dass Fresubin etc. auf Rezept verordnet werden kann und erstattungsfähig ist ? Unser Hausarzt stellt sich mal wieder quer...
LG Simone
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  #20  
Alt 04.06.2005, 19:16
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

Zur Not: Arzt wechseln!

http://tinyurl.com/ax4aw

http://tinyurl.com/77vbx

http://www.dgem.de/leitl.html

unter Onkologie.pdf findet sich die Leitlinie fürs Pancreaskarzinom
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  #21  
Alt 04.06.2005, 19:57
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

War bei meiner mutter, diese ernährung über den tropf gestaltet sich schwieriger als gedacht. ihre venen sind von der chemo völlig kaputt und unbrauchbar und sie wird wohl über eine sonde ernährt werden müssen...sie hat ein angebot bekommen in eine pflegeklinik zu gehen für ca. 3 wochen(ist erstmal angedacht) um sie etwas aufzupäppeln. hat jemand erfahrung mit dieser variante?kann man darauf hoffen, dass das erfolge bringt. feste nahrung bekommt sie ja gar nicht runter...
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  #22  
Alt 04.06.2005, 20:57
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe cat,

viel schlimmer, als dass deine mutter nicht mehr essen mag finde ich, dass du schreibst, sie hätte starke schmerzen.
bsdk muss nicht mit anhaltenden schmerzen verbunden sein.
mein papa wurde auf einer palliativstation endlich von den schmerzen befreit. dass nicht mehr essen können gehört bei nicht operablem bsdk leider dazu. es kommt darauf an, was deine mutter wirklich möchte. möchte sie länger leben? oder ihr leiden nicht hinauszögern? je nachdem ist künstliche ernährung angesagt oder nicht. die mangelernährung verkürzt das leben. kämpft man gegen die mangelernährung an, so lebt man ggf. länger, aber der tumor wird auch immer größer.

liebe cat, gehe in dich und überlege, welchen nutzen deine ma von einer peg-sonde hätte. diese maßnahme wäre ganz und gar keine linderung für sie. hunger wird deine ma auch so nicht haben nicht haben. MÖCHTE deine mutter lebensverlängernde maßnahmen? es geht darum, was sie möchte.


http://www.kreuznacherdiakonie.de/70...rundsaetze.htm

http://www.nahrungsverweigerung.de/s...r_empfehl.html

http://www.dgem.de/leitlinien/I.C.pdf

v.a. diese seite kann das wirrwar im kopf ordnen helfen:
http://www.lebensgedanken.de/

deine mutter in eine pflegeklinik zu bringen halte ich für einen ganz schlechten gedanken. jede minute miteinander ist kostbar. 3 wochen ist eine seeehr lange zeit. welchen erfolg versprecht ihr euch?

ich habe letztes jahr meinen vater bis zuletzt begleiten dürfen und bin sehr froh, alles intuitiv gut gemacht zu haben. nichts ist schlimmer als selbstvorwürfe. alle entscheidungen traf mein pa, ich nannte ihm immer nur pros und contras. und machte ihm klar, dass ich jederzeit und immer gern für ihn da bin, ihm ewig beistehen würde, aber auch: dass er nicht für mich weiterleben muss. erst als meine schwester, meine ma und ich dieses in seiner letzen minute wiederholten konnte papa ins licht gehen. das licht hat papa wirklich gesehen und sah richtig glücklich aus. es kommt weniger darauf an wann man stirbt, als wie man stirbt.

hier findest du hilfe zur lindernden medizin/palliativmedizin:

http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM

ansprechpartner und profis findest du bei ambulanten palliativdiensten, palliativstationen und hospizen.

viel besser als in einer pflegeklinik wäre deine ma in einer palliativstation untergebracht. dort könnte sie sehr gut mit schmerzmitteln eingestellt werden. man muss keine schmerzen haben mit bsdk! nach einstellung könnte sie wieder nach hause. die mitarbeiter dort sind wahre engel und behandeln ihre patienten mit viel liebe und engagement.

bitte fragt die ärzte nach ihrer ehrlichen meinung zum zustand deiner ma. oder betrachte die verschlimmerung und überlege dann, ob eine sonde deiner mutter hilft.

entschuldige meine offenen worte.

lieben gruß,

sonja
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  #23  
Alt 04.06.2005, 23:59
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

Hallo Cat,
mein Mann ist in etwa in der gleichen Situation wie Deine Ma. Er bekommt seine Astroautenkost zu hause über den Port. Letzetens konnte der Port nicht genutzt werden und er mußte die Nahrung über die Armvene erhalten, das bedeutete andere nicht so kalorienhaltige Nahrung-->längere Infusionszeit, Braunüle muß alle 1-2 Tage gewechselt werden!Der rapide Gewichtsverlust wird aber durch die künstliche Ernährung aufgehalten. Obwohl mein Mann nicht auf seine berechnete Kalorienmenge kommt, hat er jeden Monat ca. 1kg zugenommen. In der Praxis unseres Onkologen gibt es mehrere Patienten die auf diese Weise zusätzlich ernährt werden. Magensonden bei BSDK Patienten sind unserer Ernährungsberaterin nicht bekannt- die Magenschleimhaut ist durch die Chemo eh schon angegriffen.
Zum Magenschutz nimmt mein Mann MCP AL Tropfen und Agopton Kapseln. Für die Schmerzbekämpfung gibt es auch eine Palette von Schmerzmitteln bis hin zu Morphiumtabletten bei Schmerzspitzen.
Falls Du Genaueres über die Ernährung wissen möchtest, frag nochmal nach. Kopf hoch!
VlG Lilo
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  #24  
Alt 05.06.2005, 15:35
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

@sonja

liebe sonja,

ich danke dir für deine offenen worte. ich sehe die ganze sache genauso wie du!!!

der ganze krankheitsverlauf ist das totale chaos: bei uns in stralsund(mecklenburg-vorpommern) sind die dinge bei weitem nicht die, wie sie hier oft geschildert werden. ich hätte auch ihr eine optimale Behandlung gewünscht, aber sie ist nicht aus der stadt zu kriegen. sie wollte zu hause sein, in kein anderes kh und schon gar nicht so weit weg-mein papa und ich haben das akzeptieren müssen, nachdem sie sich trotz aller ratschläge für eine ambulante behandlung hier entschieden hat.
dann ging das theater los:
-1600 mg gemzar angeordnet-2000 mg bekommen, weil papiere vertauscht wurden
-MRT-Befunde verloren gegangen
-Onkologe seit 4 wochen mit bronchitis zu haus-keine vertretung gestellt
-keinerlei zusätzliche präparate, von denen ich hier so lesen kann(creatin usw.)

ein rattenschwanz ohne ende. aber sie hat brav alles mitgemacht. ich soll auf ihren wunsch hin mit dem arzt ja nicht mal reden.sie möchte mich schonen...schade, dass sie versucht alles mit sich auszumachen und keine hilfe annehmen will-aber wir akzeptieren alles und ich handle ähnlich wie du es getan hast-nenne ihr pro's und cont's, aber sie hat eben ihren eigenen kopf. und man steht verzweifelt da-man will helfen und kann nicht...

meine mutter ist 47, ich bin 23 jahre alt-dass ist schon alles bitter...
und wie soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man das gefühl hat nichtmal die ärzte wissen es?!

übrigens, denke ich dass diese pallativstation ihre selbsternannte "pflegeklinik" darstellen soll-sie wollte mir wahrscheinlich nur nicht den namen 'hospiz' sagen. es ist ihr wunsch jetzt dahin zu gehen(was auch ich befürworte-zu hause geht es ja so wirklich nicht weiter). und die optimale schmerztherapie-da gebe ich dir völlig recht liebe sonja- ist das wichtigste!!!das mit der sonde und der ernährung wird sie selbst entscheiden...jetzt wartet sie darauf, dass ein bett frei wird auf der station..

alles was ich so über die krankheit weiß(sie redet ja kaum drüber und wenn verschweigt sie mir die hälfte, mit dem arzt soll ich nicht reden) habe ich mir insbesondere in diesem forum angelesen und ich bin froh das es dieses forum gibt und ich so die möglichkeit habe hilfe zu bekommen und erfahrungen auszutauschen!!! danke und nimm es mir nicht übel wenn ich manchmal dumme fragen stelle-ich weiss es nicht besser!

lg cat

@ Lilo

liebe lilo,

auch dir danke für die tipps.das mit dem port ist ja bei meiner mutter auch so. der hat von anfang an nicht funktioniert. deshalb hat sie die chemo seinerzeit ja nur über die venen bekommen und die sind jetzt kaputt und nicht mehr zu gebrauchen. deshalb denkt der arzt über diese sonde nach...sie wird entscheiden ob oder ob nicht!!!

Danke euch beiden!
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  #25  
Alt 05.06.2005, 16:14
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe cat,

nie und nimmer würde ich irgendjemandem hier was übel nehmen. ausgenommen davon sind personen, die hier mist verkaufen wollen.
mein papa wurde 69, ich war da 27. bin jetzt 28.
es ist echt ein riesensch... .
ich würde deiner mutter zu verstehen geben, dass du bescheid weißt. ihr sagen, dass sie dir viel kraft gegeben hat bisher und du möchtest ihr nun was zurückgeben. es tut so gut, dass papa und ich immer offen miteinander reden konnten. und v.a. tat es papa gut. so konnte papa beruhigt einschlafen denn er wusste, wir würden unseren weg machen. offenheit miteinander führt dazu, dass man auch in den letzten schweren stunden und minuten (jawohl: und auch sehr glücklichen) miteinander lachen kann. alles ist klar und rein zwischen elternteil und einem selber. es ist wichtig, dass nichts ungesagt bleibt. und das geht nur, wenn man sich sanft über die fassade hinwegsetzt.


stöber mal auf der seite: http://www.lebensgedanken.de/
es treibt dir bestimmt die tränen in die augen, aber gibt dir auch ein gefühl dafür, wie es in deiner mami aussieht.

nehmt es deiner mama nicht übel, dass sie nicht weg wollte. es hätte doch auch nichts grundlegendes geändert. so habt ihr viel mehr wertvolle zeit miteinander.

lieben gruß,

sonja
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  #26  
Alt 05.06.2005, 16:31
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe cat,

wirklich wichtig finde ich auch diese vollmachten

http://www.lebensgedanken.de/beispie...verfuegung.htm

http://www.lebensgedanken.de/beispie...evollmacht.htm

die ärzte waren froh, dass wir die patientenverfügung hatten. papa wollte das auch und unterschrieb sie in anwesenheit der ärztin, sie zeichnete gegen. auch das "danach" wird enorm erleichtert mit der vorsorgevollmacht. papa beruhigte das alles sehr. er wollte alles geordnet hinterlassen.

lg, sonja
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  #27  
Alt 05.06.2005, 20:32
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liebe sonja,

schön zu hören, dass ihr so offen reden konntet. das würde ich auch gern. war eben bei ihr. sie spricht gar nicht mit uns. mit mir nicht, mit paps nicht, tante,onkel usw. auch nicht. sie antwortet wenn man sie etwas fragt, aber ansonsten starrt sie nur zum fernseher. wenn ich sie frage, wie sie die astronautenkost und das drum und dran verträgt-eigentlich nur nach ihrem befinden frage- ist ihr alles zuviel.dann dreht sie mit den augen oder sie antwortet erst gar nicht oder sie starrt stundenlang an die decke.ich habe angst sie überhaupt noch anzusprechen, man weiss ja nie ob es vielleicht verkehrt ist. auf jede aussage reagiert sie gleich. lachen ist ihr auch vergangen. würde ich jeden tag kommen wäre sie total genervt von mir...

die psychische belastung spiegelt sich in ihrem momentanen zustand wieder. schlimm. sie hat psychologische betreuung strikt abgelehnt-sie hat wohl antidepressiva verschrieben bekommen(was ja nicht anzuschlagen scheint-wenn sie die überhaupt nimmt...)und auch ihre lutschlollys und tabletten für die schmerzen die sie bekommen hat nimmt sie nicht, obwohl sie ja schmerzen hat. sie sagt immer: noch reicht das pflaster ja grösstenteils...das ist mir völlig schleierhaft, wieso sie sich so gegen die schmerzmittel sträubt.tja du kannst dir sicher vorstellen wie "witzig" es ist, wenn man von nix weiss und alles totgeschwiegen wird...

die ernährungstherapeutin hat zu meinem dad heut gesagt das hospiz wird ihr gut tun-es wird ihr auftrieb geben. ich weiss nicht. bei ihrem depressiven Verhalten hoffe ich, schlägt das nicht ins gegenteil um und sie wird noch mürber wenn sie leute sieht, denen es vielleicht schon bedeutend schlechter geht...mal schauen.

eine patientenverfügung hat sie sofort nach der diagnose gemacht. sie war extra mit paps beim notar...das muss sein. so eine verfügung ist echt wichtig..

ich werde morgen in deinen lebensgedanken lesen(danke für die addis). heute lass ich das lieber, muss um 5 raus zur arbeit und kann vielleicht nicht gut schlafen, wenn ich das heut noch lese.

lg cat
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  #28  
Alt 05.06.2005, 23:07
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe cat,

wenn du mit deiner mama nicht reden kannst, so versuche es doch mal damit: hingehen, umarmen und sagen: "ich weiß, du bist unendlich wütend auf die krankheit. und traurig. ich bin es auch. aber ich werde immer für dich da sein." wenn sie genervt ist, dann könnte sie genau das damit ausdrücken. vielleicht kommst du so an sie ran? oder einfach nur die hand nehmen und drücken? vielleicht aber mag sie die fragen nach dem drumrum nicht. weil ihr das alles nebensächlich ist.
dann ggf. einfach fragen, ob ihr was auf dem herzen liegt? oder sage ihr, was dir auf dem herzen liegt. sage ihr alles, was du deiner ma mitteilen möchtest.
ich hatte auch erst bammel vor der palliativstation. völlig unberechtigt! dort wurde gelacht, gescherzt, auf papa eingegangen, dort gab es klangtherapie, reiki, individuell gekochtes essen, bier, richtige milchkaffee, portugiesische vanilletörtchen, fußreflexzonenmassage vom pfleger für meine schwester, ein bett, damit jemand dort bleiben kann etc...
wenn sterben schön sein kann, dann war es das dort. auch nach papis einschlafen wurde er noch mit seinem nachnamen angesprochen und voller respekt behandelt. es wurde uns mitten in der nacht tee gemacht, leise schöne entspannungsmusik angemacht und eine duftlampe hingestellt. so saßen wir noch lange bei papa. die pflegerin fragte uns, ob sie für papa am eingang eine kerze entzünden dürfe. ich bin diesen engeln dort sehr dankbar.

lieben gruß,

sonja
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  #29  
Alt 06.06.2005, 15:54
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liebe sonja,

ich bin sehr froh all das von dir zu hören. ich hoffe auch, dass sie sich dort wieder etwas fängt und meine angst unbegründet ist...schön, dass dein papa auf diese art und weise eingeschlafen ist. ich wünsche mir, dass es mama ähnlich gehen wird. sag mal, wenn sie morphium bekommt-wie ist sie dann? wird sie mich erkennen?gibt es verschiedene phasen der wahrnehmung? wie wird sie sich damit fühlen? sorry, dass ich wieder frage-aber ich habe ja keine ahnung...

das mit dem umarmen und drücken klingt alles sehr logisch. das problem ist die umsetzung. mama hatte zu ihrer mutter nie ein gutes verhältnis, dann starb oma nach langer quälerei an lungenzerfall. mama hat in dieser zeit sehr gelitten.sie hatte nie ein freundschaftliches verhältnis zu oma gehabt(sie hatten 3 jahre auch keinen kontakt). leider hat mama diese erziehungsweise(sicher unverschuldet) so weitergegeben und hat wie sie es gelernt hat alles(freud oder leid) oft mit sich selbst ausgemacht. auch unser verhältnis war daher oft mit streit behaftet und immer sehr oberflächlich. obwohl ich weiss, dass sie mich mehr als alles andere auf der welt liebt!

selbst jetzt schafft sie es nicht dieses verhalten abzulegen. deswegen gestaltet sich unsere beziehung jetzt besonders schwierig. aber ich werde deine ratschläge befolgen. vielleicht wird sie sich besonders freuen.

lg. cat
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  #30  
Alt 06.06.2005, 16:47
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Standard Mein Papa nimmt immer mehr ab

liebe cat,
wir deine mama in ein krankenhaus mit palliativstation verlegt? Oder ein hospiz?
Habe keine angst vor morphium. Es nimmt die schmerzen und macht auch ein wenig eine „egal-einstellung“. Mein papi war bis zuletzt wirklich voll da und ansprechbar. In den letzten stunden dann halt sehr eingeschränkt, es wirkt, als wäre er nur noch halb in unserer welt, halb drüben. Da reagierte er ja auch nur noch auf seine familie, nicht mehr auf pfleger – obwohl er die alle sehr ins herz geschlossen hatte.

Ok ich verstehe, deine ma hatte zu ihrer ma kein gutes verhältnis und konnte deswegen nie aus ihrer haut heraus. Du hast jetzt noch die chance, eure liebe zueinander offenzulegen. Es ist schwer, auf einmal anders zu handeln als man es immer tat. Deine ma steckt in ihrer „rolle“ fest.
Klar ist es komisch (ich hoffe nicht anmaßend), dir ein paar worte mitzuteilen. Aber ich kenne aus anderen bereichen diese art von verhältnis. Und habe meinen papa begleitet. Egal wie das verhältnis vorher ist, es ändert sich durch dieses gemeinsame erleben und übernehmen der schutzfunktion für eltern. Und das ist gut so, denn es gibt ihnen geborgenheit und sicherheit.


Was fällt mir da ein bis auf die bisherigen tipps:
- du umarmst sie und sagst: „wir haben uns ganz doll lieb/wir lieben uns ganz doll“ (fällt dir bestimmt schwer, aber damit kann deine ma dir einfach zustimmen, fällt ihr dann bestimmt leicht)
- “ wir werden uns vermissen“
- umarmen und sagen: „das hätten wir schon viel früher tun sollen“
- statt „ich brauche dich“ lieber sagen: „ich werde dich immer lieben“ (festhaltende worte sind nicht so gut, denn unsere lieben sollen sich ja lösen dürfen)
diese worte erleichtern es ihr enorm, ihre „rolle“ zu verlassen.

Erwarte nicht von deiner mama, dass sie auf dich zukommt. Mach du es. Tue es wie ein sprung vom 5er. Nicht nachdenken, einfach reden. Was bisher war, das ist nun egal. Es kommt jetzt auf die gemeinsame zukunft mit deiner ma in deinem herzen an. Nie sollst du sagen müssen: „ach hätte ich doch“. und v.a. wird deine ma darüber sehr glücklich sein. und dies ist jetzt sehr wichtig. aber auch dein weiterleben ist sehr wichtig.

Ich hatte mit meinem papa ein paar mehr wochen zeit, dass sich unser verhältnis von papa=beschützer zu tocher=beschützerin papas umdrehen konnte. Ich habe meinen papa auf einmal umarmt und geherzt und geküßt, übers gesicht gestreichelt, stunden seine hand gehalten. Wir haben auch noch gemeinsam fotos gemacht. Papa hat sich alle mühe gegeben, fotogen zu gucken, er hatte gar kein problem mit der situation. Im gegenteil, er wollte uns die möglichkeit geben, ihn ganz genau in erinnung behalten zu können. Und er sieht auch gut aus auf den bildern. Bin froh, seine schönen blauen augen auf einem foto zu haben und seine schöne hand in meiner.

Mache dir keine sorgen wegen des morphiums. Wenn schmerzen kommen, dann klingelt SOFORT. Sonst nehmen sie zu. Es ist mit ein wenig glück möglich - ohne jemals länger als ein paar minuten schmerzen zu haben - bis zum schluss nicht abgeschossen zu sein.

Fühle dich ganz doll gedrückt.
Wenn etwas ist: sonjaxxx (at) gmx.net

Ach ja: sei jede minute die es irgendwie geht bei deiner ma. Lasse dich krankschreiben, das macht jeder arzt in deiner situation.

Lg, sonja


Ich finde diese tipps hier wahnsinnig gut:

1.
Lass nicht zu, dass ich in den letzten Augenblicken entwürdigt werde. Dass heißt, lass mich, wenn es irgendwie einzurichten ist, in der vertrauten Umgebung sterben. Das ist schwerer, aber es wird dich bereichern, Sterbebegleiter zu sein.
(dazu: papa fühlte sich mit uns an seiner seite auf der palliativstation viel besser als zu hause, denn auf der station war ein arzt)

2.
Bleibe bei mir, wenn mich jetzt Zorn, Angst, Traurigkeit und Verzweiflung heimsuchen. Hilf mir zum Frieden hindurchzugelangen.
________________________________________
3.
Denke dann nicht, wenn es soweit ist und du hier ratlos am Bett sitzt, dass ich tot sei. Das Leben dauert länger, als die Ärzte sagen. Der Übergang ist langwieriger, als wir bisher wussten. Ich höre alles was du sagst, auch wenn ich schweige und meine Augen gebrochen scheinen. Drum sage jetzt nicht irgendetwas sondern das Richtige. Du beleidigst nicht mich, sondern dich selbst, wenn du jetzt mit deinen Freunden belanglosen Trost erörterst und mir zeigst, dass du in Wahrheit nicht mich, sondern dich selbst betrauerst, wenn du zu trauern beginnst. So vieles, fast alles, ist jetzt nicht mehr wichtig.

4.
Das Richtige, was du mir jetzt sagen möchtest, wenn ich dich darum auch nicht mehr bitten kann, wäre zum Ersten das, was es mir nicht schwehr, sondern leichter macht, mich zu trennen; denn das muss ich. Ich wusste es auch längst, bevor du oder der Arzt es mir mit euren verlegenen Worten eröffnet hattet. Also sag mir, dass ihr ohne mich fertig werdet. Zeig mir den Mut, der sich abfindet, nicht den haltlosen Schmerz. Mitleid ist nicht angebracht. Jetzt leide ich nicht mehr. Sag mir, dass du das und das mit den Kindern vorhast und wie du dein Leben ohne mich einrichten wirst. Glaub nicht, es sei herzlos, das jetzt zu erörtern. Es macht mich freier.
________________________________________
5.
Und wenn dir mein Sterben ferner und ferner rückt, die letzten Kondolenzen beantwortet sind und du, wie es jedermann erwartet, in Trauer zurückfallen sollst, so wehre dich mit aller Kraft. Das viele Trauern in der Welt ist nur die andere Seite unseres Unglaubens, und das Schlimmste ist, dass gerade die meisten Christen Ernst mit Traurigkeit verwechseln und von der Sonne singen, ohne sie zu leben. Du sollst von mir nur wissen, dass ich der Auferstehung näher bin als du selbst.

6.
Nimm mit dir mit, was wir selbst erlebt haben, als ein kostbares Vermächtnis. Lass mein Sterben dein Gewinn sein, wie das Sterben unseres Heilands unser Gewinn ist. Leb dein Leben fortan ein wenig bewusster als dein Leben vor dem Tod. Es wird schöner, reifer und tiefer, inniger und freudiger Leben sein als es zuvor war, vor meiner letzten Stunde, die meine erste ist.
________________________________________
7.
Das Richtige, was du mir jetzt sagen möchtest, wenn ich dich auch vielleicht nicht mehr darum bitten kann, wäre das Wort, aus dem ich gelebt habe. Wenn nichts bleibt vom Leben auf Erden, so sind es doch diese Worte. Und wenn sie nie Wort geworden wären in unserem Leben ,so musst du jetzt versuchen, sie zu finden. Hat es sie nicht gehabt, so hat unsere Liebe doch immer auf ihr Wort gehofft. Vielleicht war es ein einziger Bibelvers, aus dem wir lebten ein Leben lang, ein einziger, der unser Suchen jetzt zusammenfasst. Versuch ihn zu finden und mir ins Ohr zu sagen. Ich höre.

8.
Ich höre, obwohl ich schweigen muss und nun auch schweigen will. Halte meine Hand. Ich will es mit der Hand sagen. Wisch mir den Schweiß von der Stirn. Streiche die Decke glatt. Bleib bei mir. Wir sind miteinander verbunden. Das ist das Sakrament des Sterbestands. Wenn nur noch die Zeichen sprechen können..., so lass sie sprechen.
________________________________________
9.
Dann wird auch das Wort zum Zeichen. Jetzt hättest du mehr von mir zu lernen als ich von dir. Ich blicke schon durch die Tür. Jetzt, da ich davongehe, wünsche ich, dass du beten kannst, das heißt, dass du das Gute erkennst, das Gott uns jetzt schickt. Klage nicht an - es gibt keinen Grund. Sage Dank - ich werde Gott schauen. Und Dir wird es auch geschenkt werden.

10.
Morgen, wenn sie dich nicht mehr allein lassen mit mir, sorge dafür, dass der Ton dieser Stunde zwischen uns nicht verloren geht. Lass die ehrenden Worte in der Anzeige, den Aufwand auf dem Friedhof. Das alles erreicht mich nicht mehr.



Mögliche begleitende Symptome bei Sterbenden:

I.
1. Schlafstörungen
2. Husten, Atemnot
3. Verwirrung
4. Schwäche
5. Appetitlosigkeit
6. Übelkeit, Erbrechen
7. Unruhe verschiedener Ursachen: volle Blase, volles Rektum, ungeklärte Ding- deshalb nicht loslassen können, Schmerzen
=> palliative Maßnahmen einleiten. => home care Arzt?

Relativ kurz vor Eintritt des Todes sind die Sterbenden häufig sehr schläfrig. Sie schlafen immer wieder, auch nach Ansprache, ein.
Es tritt auch eine Bewußtlosigkeit ein oder Koma, welches mehrere Tage anhalten kann.
Es ist dabei zu bedenken, daß der Sterbende dennoch alles hört, wahrnimmt und fühlt, was um ihn herum geschieht.
Insbesondere bei Unruhe des Sterbenden helfen dann beruhigende Stimmen und Hautkontakt. (Streicheln, Halten der Hand etc.) auch meditative Musik, ganz leise im Hintergrund.
________________________________________
II.
a.
Der Sterbende hat häufig ein Gefühl der inneren Hitze, obwohl sich die Haut kalt anfühlt. er muß dann nicht unbedingt zugedeckt werden mit einer dicken Decke, auch wenn er zu fiebern scheint. Er friert nämlich nicht. Ein dünnes Tuch ist ausreichend und angenehmer!

b.
Manche Sterbende haben das Bedürfnis nahezu im Bett zu sitzen. Sie zeigen diesen Wunsch auch mit Gesten oder sogar mit Worten an. Helfen Sie ihm beim Aufrichten und unterstützen mit Kissen oder Decken diese Lage.

c.
Das Gesicht verändert sich vor dem Sterben. Es "fallt ein" Die Haut wird gelblich und "durchscheinend wie Porzellan". Um den Mund herum zeichnet sich ein helles Dreieck ab. Die Augen fallen ganz tief in die Augenhöhlen zurück. Der Blick wird in die Feme gerichtet. Es scheint, als blicke er bereits in eine andere Welt.

d.
Manche Sterbende lassen in den letzten Stunden ein Rasseln beim Atmen hören. Dieses ist kein Zeichen dafür, daß der Mensch erstickt. Er leidet auch nicht darunter. Wenn es zu lange anhält, kann der Arzt ein beruhigendes Mittel spritzen.

e.
Zuletzt wird der Atem unregelmäßig, dann auch mit kürzeren oder längeren Pausen. Zum Schluß ist ein längeres Ausatmen.
________________________________________
Nach Eintritt des Todes

Es ist wichtig, daß Ruhe und Frieden im Raum sind. Nach dem Eintritt des Todes ist zunächst überhaupt keine Handlung notwendig. Nehmen Sie sich die Zeit zum Abschiednehmen, die Sie brauchen. Wenn der Tod in der Nacht eintritt ist es nicht notwendig, nachts bereits den Arzt zu rufen, um den Totenschein ausstellen zu lassen.

Sie können ohne weiteres bis zum Morgen damit warten, insbesondere wenn ein Home Care Arzt die Betreuung übernommen hatte.

Auch das Bestattungsunternehmen brauchen Sie erst dann zu benachrichtigen. In der Regel ist es für die Angehörigen hilfreich, wenn sie sich eine Zeit des Abschiednehmens nehmen.
________________________________________
Der Einstieg in die Trauer ist leichter und es findet ein gewisser Abschluß der meist sehr belastenden Pflege statt. Hilfreich sind dann auch Gespräche in der Familie über das
gemeinsame Leben - die Erinnerungen. Eine Kerze ist möglicherweise anzuzünden.

Für manch einen ist es richtig, den Verstorbenen zu waschen, zu kämmen und zurecht zu machen, die Kleidung anzuziehen, die er im Sarg tragen soll oder möchte. Natürlich ist all dies sehr schmerzhaft. Lassen Sie ihre Trauer zu, erlauben Sie sich Tränen.
(das haben wir auch gemacht mit hilfe einer pflegerin. Es ist schließlich mein vater auch wenn er nicht mehr atmet, papa hat niemand anders umzuziehen.)
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