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  #1  
Alt 29.09.2007, 22:32
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Standard was passiert mit uns.....

Meine Mama war bis vor ein paar Tagen auf der Palliativstation im Hospiz und wurde wieder Heimgeschickt. Leider geht es ihr immer schlechter. Hoch depressiv, keine Nahrungsaufnahme, kann mittlerweile nicht mehr auf den Beinen stehen usw.
Ich bin von früh bis spät bei meiner Mama zu Hause und versuche so gut es geht mich um sie zu kümmern. Leider kostet das unheimlich viel Kraft. Da auch ich alleinerziehend bin, bleibt leider nicht mehr viel Zeit für meine Tochter (17Jahre). Der schlechte Zustand meiner Mutter zieht mich auch leider runter. Meine Akkus werden allmählich leer. Zwar nehme ich mir immer vor, stark zu sein, aber das fällt nicht immer leicht.
Irgendwie fängt diese Krankheit an, uns zu trennen. Ich erreiche sie fast nicht mehr. Sie starrt nur ins Leere. Das macht mich so traurig und manchmal auch wütend. Es tut unwahrscheinlich weh, mitansehen zu müssen, was diese Krankheit mir ihr macht.
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  #2  
Alt 30.09.2007, 12:10
Elfie Elfie ist offline
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Standard AW: was passiert mit uns.....

Liebes Blümle,
Du hörst Dich recht verzweifelt an, deshalb mußt Du handeln. Setz Dich mit Eurem Arzt bzw. dem Krkhs. in Verbindung, dass Deine Ma wieder einen Platz im Hospiz bekommt - oder wenn dort im Moment nichts frei ist, hol Dir auf jeden Fall Hilfe vom Pflegedienst, der im Notfall auch nachts zur Verfügung steht. Nur so kannst Du zwischendurch auch mal Luftholen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und weiß wie schwer gerade die letzten Woche bei dieser Krankheit sein können.
Ganz viele Kraftgrüsse sendet Dir Elfie
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  #3  
Alt 01.10.2007, 08:36
Katharina Katharina ist offline
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Standard AW: was passiert mit uns.....

Hallo Blümle,
meine Ma hatte auch solche Phase der Depression. Ich glaube, dass gehört zum Abschiednehmen dazu. Anfangs habe ich immer versucht sie irgendwie aufzumuntern, die Kinder vorzuschicken etc.
Irgendwann habe ich begriffen, dass das nicht okay ist. Sie brauchte ihre Zeit um zu verarbeiten, zu begreifen und zu grübeln.
Manchmal reicht es einfach still beieinander zu sitzen.
Versuche Sie doch einfach so gut wie möglich in Deinen Alltag zu integrieren und mache Dich nicht verantwortlich für ihr Leid. Deine Tochter und Du: gebt ihr Normalität aber auch die Zeit um traurig, depressiv und wütend zu sein. Es ist auch wirklich eine riesen Schweinrerei, dass es diese Krankheit gibt und noch viel fieser, dass es einen trifft. Das hat niemand verdient und ich würde auch sauer und verzweifelt sein. Meine Ma hat dann irgendwann zu sich selbst gesagt: Was solls, das Leben ist endlich, ich habe eine tolle Zeit gehabt und jetzt genieße ich einfach noch einmal auf Deubel komm raus die letzte Zeit! Sie hat sich ein Armani Jäckchen gekauft (hätte sie sonst nieeee getan), hat die Chemo abgebrochen und hat einfach das getan was sie wollte.
So wie Du schreibst kann Deine Ma das wohl nicht mehr. Aber vielleicht hat sie Lust Die vonmIhren Kindertagen zu erzählen, Geschichten aus Deinen Kindertagen oder denen Deiner Tochter.
Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft!! Denkt daran: Das Leben ist endlich, aber mit dieser Krankheit hat man die Chance sich zu verabschieden und sich noch alles zu sagen, was man sagen möchte!!
Alles Gute Euch
__________________
Katharina
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  #4  
Alt 01.10.2007, 22:24
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: was passiert mit uns.....

Danke Elfie und danke Katharina für eure tröstenden Worte
Elfie, ich wollte dich konkret fragen wegen dem Hospiz. Ich frage mich, wann ist der richtige Zeitpunkt zu sagen, dass sie dorthin soll. Auf der Palliativ wurde der Schmerz "eingestellt" und dann wurde sie wieder nach Hause entlassen ...Man sagte mir, dass diese Station leider die Leute entlassen muss, wenn weiter nichts ist. Das fand ich schon etwas makaber diese Aussage. Der Arzt sagte mir auch, ich solle einen Pflegedienst beauftragen. Aber meine Mama möchte das nicht.
Meine Mama stirbt jeden Tag ein Stück mehr und ich weiß nicht, wie ich ihr diesen letzten Weg so angenehm wie möglich "gestalten" kann. Auf der Palliativ hat es ihr super gefallen. Dort wurde sie mit einer unwahrscheilichen Wärme und Liebe gepflegt.
Manchmal, ich hoffe das wird jetzt nicht mißverstanden, wünsche ich ihr, dass sie friedlich einschlafen würde.
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  #5  
Alt 01.10.2007, 22:31
Schnucki Schnucki ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: was passiert mit uns.....

Liebes Blümle,

Palliativstation ist nicht gleich Hospiz. In der Palliativstation werden im Normalfall die Kranken so eingestellt, dass ihnen ein Leben zuhause nochmal möglich ist. Ein Hospiz hat gewisse Aufnahmekriterien, da entscheidet die Hospizleitung im Normalfall anhand des Arztberichtes.

Setze Dich doch mal mit einem richtigen Hospiz in Verbindung, die beraten Dich sicher gerne. Es gibt auch ambulante Hospizbewegungen, die begleiten Euch auch.

LG

Astrid
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  #6  
Alt 26.11.2007, 21:01
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Standard Wie ist das??

Meine Mama ist vor kurzem an BSDK verstorben. Nun geht mir folgende Frage durch den Kopf: wie muß ich mir das vorstellen, wenn jemand unter Morphium steht?
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  #7  
Alt 28.11.2007, 13:16
karanda karanda ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Wie ist das??

Hallo,

Tut mir leid, dass deine Mutter verstorben ist.

Aber ich verstehe deine Frage nicht richtig.

Könntest du deine Frage etwas präzisieren?

LG
Karanda
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  #8  
Alt 30.11.2007, 11:19
Alexa1 Alexa1 ist offline
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Standard AW: Wie ist das??

hallo,

ein stiller gruß von mir...und ganz viel kraft...

aber ich verstehe deine frage auch nicht richtig...

willst du wissen wie sich ein mensch fühlt der unter morphium steht?

gruß

alexa
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  #9  
Alt 01.12.2007, 22:40
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Standard AW: Wie ist das??

Hallo,

erst mal danke für euer Mitgefühl.
Was ich mit der Frage meinte ist:
wenn jemand Morphin bekommt, ist er dann noch "klar bei Verstand"? Wie ist die körperliche Verfassung - ist das, wie wenn man einen Rausch hat?
Ich hoffe, ich habe nicht zu "plump" gefragt.

Gruß
Blümle1
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  #10  
Alt 04.12.2007, 14:36
Alexa1 Alexa1 ist offline
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Standard AW: Wie ist das??

hallo blümle,

ganz genau kann ich es dir auch nicht sagen...

mein cousin bekam morphiumpflaster.am anfang die geringe dosis,später die stärkere.er war oft müde,hat auch viel geschlafen.aber als er wach war, konnte er klar denken und reden,fühlte sich vielleicht manchmal etwas "benebelt".
anders bei einem anderen verstorbenen verwandten von mir.
er bekam morphium aus der spritze (es wurde immer wieder nachgespritzt) und wurde die letzten tage seines lebens gar nicht mehr wach.

vielleicht ist der eine oder andere,der sich besser mit diesem thema auskennt,doch noch bereit dir dies genauer zu erklären.

ich wünsche dir alles gute.

gruß
alexa
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  #11  
Alt 04.12.2007, 20:59
didi79 didi79 ist offline
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Standard AW: Wie ist das??

hallo blümle,

zuerst möchte ich dir mein beileid aussprechen und dir ganz viel kraft für die kommende zeit wünschen.

ich bekam vor einigen jahren selber fast 14 tage lang morphium intravenös . diese 14 tagen fehlen in meinem leben. ich habe in dieser zeit zwar manchmal wahrnehmen können dass sich jemand im zimmer befand, nicht aber genau um wen es sich handelt. was ich in dieser zeit gedacht bzw. gefühlt habe kann ich nicht mehr nachvollziehen. so richtig wach bin ich, bis zum absetzen des morphiums, auch nicht geworden.

ich wünsche dir alles erdenklich gute dieser welt und schicke dir ganz viele kraftpakete

lieben gruß

didi
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  #12  
Alt 07.12.2007, 23:32
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Standard AW: Wie ist das??

Danke für eure Antworten, Alexa1 und Didi79.
Spezifisch für Didi79:
du schreibst, dass du auch Morphin erhalten hast. Hattest du Entzugserscheinungen, als sie dich davon absetzten?

LG
Blümle1
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  #13  
Alt 08.12.2007, 16:10
didi79 didi79 ist offline
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Beiträge: 78
Standard AW: Wie ist das??

hallo blümle,

entzugserscheinungen hatte ich nicht wirklich. ich hatte eher angst, dass ich nach absetzen des morphiums, wieder schmerzen haben könnte. dem war jedoch nicht so.

alles erdenklich gute

liebe grüße

didi
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  #14  
Alt 24.01.2008, 20:37
Blümle1 Blümle1 ist offline
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Standard Wie kann das denn sein????

Hallo,
meine Mama ist im Okt. 2007 an BSDK gestorben. Gestern habe ich einen Arztbericht vom April 2005 von ihr gefunden: von einem Gastroenterologen. Dort wurde mit Ultraschall u.a. die Bauchspeicheldrüse untersucht und alles war gesund!!
Und im Juni 2007 wurde die Diagnose BSDK im Endstadium diagnostiziert. Wie kann das denn sein?
Ich habe heute bei diesem Arzt angerufen und nachgefragt, wie man sich vorsorglich untersuchen lassen kann, da meine Oma auch daran gestorben ist.
Er sagte mir, dass es keine sichere Untersuchung gibt. Tumormarker wäre zu unsicher, auch das CT. Und den Schlauch in den Bauch, da müßten dann schon Vermutungen über Krebs vorliegen. Am besten, so er, wäre ein genauer Ultraschall. Aber auch da liegt die Sicherheit nur bei 90%.
Ich bin total verunsichert. Gibt es wirklich nichts genaueres? Und wie ist es möglich, dass in nur 2 Jahren diese Krankheit so ausbrechen und ein Menschenleben zerstören kann?!
Danke für eure Antworten im Voraus
Blümle1
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  #15  
Alt 29.01.2008, 10:11
Miezel Miezel ist offline
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Beiträge: 146
Standard AW: Wie kann das denn sein????

Hallo Blümle,

auch mein Vati war zu jeder erdenklichen Vorsorgeuntersuchung, es war immer alles i.O. (bis auf seine schwere Herzkrankheit u. Diabetes), auch als seine Durchfälle anfingen, sein Blutbild u. Röntgenbilder waren alle in Ordung, kein Tumormarker, nichts. Eigentlich erst durch diese irren Schmerzen richtig aufgeschreckt fingen dann speziellere Untersuchungen an verbunden mit etlichen KKH-Aufenthalten und erst durch CT u. MRT konnte man dann einiges feststellen bzw. durch Entnahme von Lungengewebe auf Metastasen tippen.
Die Obduktion hat dann im Endeffekt ein etwas anderes Ergebnis gebracht, aber es war trotz allem ein Adenokarzinom im Stadium 4 mit Metas - also inoperabel u. nichts zu machen.
Es ist alles in allem ein sehr heimtückischer, schnell wachsender u. schnell metastasierender Krebs, momentan nicht durch Vorsorge erkennbar.

Vererbbarkeit ist wohl nur in ganz wenigen Fällen gegeben, falls es gehäuft in deiner Fam. auftreten sollte, dann wende dich doch mal an Prof. Mössner hier in Leipzig an der Uni-Klinik.

viele Grüsse

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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