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  #196  
Alt 28.12.2011, 11:01
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Billchen Billchen ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Liebes....

: 1luvu:

Danke vielen Dank für deine lieben Zeilen in meinem Thread.....

: 1luvu:

Aber nun zu dir...

Wie geht es euch denn??????

Ich weiß aus eigener Erfahrung daß das erste Weihnachtsfest ganz grausam sein kann.....alles kommt wieder hoch.....und die Sehnsucht ist nicht in den Griff zu bekommen...

Ich hoffe aber trotz Allem das ein wenig Friede in dein Herz einziehen konnte....weißt du ... es ist ganz furchtbar ist daß IHR nur diese besagten 17 Tage hattet....aber vielleicht tröstet es dich ja ein ganz klein wenig daß dein Papa nicht sooooo lange leiden und kämpfen musste wie so manch anderer liebe Mensch hier....vielleicht versöhnt dich dieser Gedanke etwas mit dem Schicksal......

Ich nehm dich jetzt einfach mal behutsam in den Arm und versuche dich ein wenig zu trösten und einfach nur zu halten

Sybille
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen
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  #197  
Alt 28.12.2011, 12:49
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Jäcky, liebe Sybille,

danke Euch von ganzem Herzen für die lieben Worte.

Weihnachten - was soll ich sagen. Es ist halt Weihnachten, aber nicht mehr so wie es war.
Am 4. Advent habe ich meine Mutti in unser Konzert von meinem Chor eingeladen (ich singe im Moment aber nicht mit). Das war so emotional, dass wir beide oft nur geweint haben. Solche Lieder, wie "Weihnachten ist erst, wenn Du bei mir bist" oder eine Textzeile: "Du zählst für Dich die Glücksmomente, die ausgeblieben sind"... da zerreißt es mir das Herz, die Gedanken laufen nur so im Kreis und die Tränen sind einfach da.

Es war trotzdem ein schönes Konzert, weil der Chor das immer ganz toll macht. Für mich fühlte es sich nur so falsch an. Eigentlich sollte ich auf der Bühne stehen und meine Eltern im Publikum sitzen...

Am Heiligabend waren wir dann bei meiner Mutti. Mein Bruder ist auch wieder im Lande. Mein Sohn und seine Freundin waren auch da. Irgendwie ergab es sich, dass ich in Papas Sessel saß und somit auch die Rolle hatte, alles zu organisieren: Bescherung, Essen, abräumen usw. Manchmal fühlte es sich an, als ob ich nur externer Beobachter und gar nicht dabei bin.

Ich hatte ja richtig Horror vor diesem Abend.
Da ich ja nicht so ein gutes Verhältnis zu meinem Bruder habe, fiel es mir aber nicht schwer, gefühlsmäßig etwas distanziert zu sein. Meine Mutter und mein Bruder zicken sich manchmal schon genauso an, wie meine Eltern das die letzten Jahre auch immer gemacht haben. Ich kann da nichts mit anfangen, mag so etwas auch gar nicht.

Es kam dann mal wieder das Thema Friedhof auf. Mein Bruder hat ja unseren Vati dort besucht, wie er sagt. Ich fahre da ja nicht mehr hin, weil mein Vati in meinem Herzen ist und nicht in dieser blöden Friedhofsstehle. Die ist kalt und häßlich. Jedenfalls meinte mein Bruder nur, dass ja in dieser Stehle noch 2 Plätze frei sind. Kann er gerne haben, ich will mal in unseren Friedwald, habe ich ihm gesagt. Worauf meine Mutter wieder mal ganz entsetzt reagiert hat. Ich habe ihr dann nur gesagt, dass wir (meine Eltern und ich) das ja eigentlich mal so vereinbart hatten.
Sie haben es immer noch nicht verstanden, dass ich mit diesem Grab meines Vatis nicht einverstanden bin. Hat mein Bruder ja toll hinbekommen, damals als mein Vati schon im Sterben lag. Denn nur er (mein Bruder) wollte dieses blöde Stehlengrab. Und nun meckert er rum, dass dort immer die Blumen weggeräumt werden. Dafür gibt es ja nur bestimmte Stellen, wo man das hinlegen darf, nur nicht direkt an der Stehle.
Tolles Thema zum Heiligabend, oder? Die sollen mich damit doch einfach in Ruhe lassen!

Bei den Geschenken war es dann ganz witzig, weil ich für meinen Sohn und Freundin das Gleiche hatte, wie sie für uns (ein Heft mit Gutscheinen für Restaurants hier im Kreisgebiet...) Mußte ich echt lachen.
Da können wir nun zu viert losgehen. Hat doch auch was.

Die anderen Tage waren dann ruhig und ich muss leider jetzt die ganze Zeit arbeiten.

Sorry, dass ich nun einen Roman geschrieben habe. Aber mein Bruder mit seiner blöden Friedhofs-Quatscherei geht mir echt auf den Nerv. Er hätte mal lieber im Leben was für unseren Vati tun sollen, da hat er ihm nur Vorschriften gemacht und kaum Verständnis für die Krankheit gehabt. Kein Einfühlungsvermögen oder gar echtes Mitgefühl. Da sind meine Mutter und er sich sehr ähnlich. Kein Wunder, dass ich sie im Doppelpack kaum ertragen kann.

So, Ihr Lieben. Ich melde mich wieder. Euch gaaaanz liebe Grüße
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #198  
Alt 28.12.2011, 13:54
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

auch ich wollte mal wieder reinschauen.

Das mit der Stehle kann ich gut nachvollziehen. Bei uns ist es zwar keine Stehle sondern ein Urnengrab, aber ich bin auch fast nie dort, weil für mich Mama nicht dort ist. Wir waren Weihnachten dort, weil mein Bruder und mein Vater hin wollten, aber ich muss sagen, dass ich dort auch total emotionslos bin, wogegen ich an Orten, an denen Mama und ich gerne waren, es fast nicht aushalte.

Liebe Carla, Weihnachten wäre überstanden (und so sehe ich es, es wurde nicht gefeiert sondern überstanden) und jetzt geht es weiter. Schritt für Schritt. Geh deinen Weg und lass dich dabei nicht ärgern (ich weiß, manchmal leichter gesagt als getan)

__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
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  #199  
Alt 01.01.2012, 15:25
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Ihr Lieben alle da draußen,

ich wollte Euch erst mal ganz liebe Grüße senden und hoffe, Ihr seid alle gut in das neue Jahr gekommen.

Für mich war der Silvesternachmittag richtig schlimm. Überall im Radio und Fernsehen diese Rückblick-Berichte. Und auf was blicke ich denn in 2011 zurück? Ich habe meinen Papa verloren, ihn auf seinem letzten Weg begleitet. Das war plötzlich wieder so präsent, dass ich mal wieder richtig am Heulen war. Es tut immer noch so weh.

Auch wenn meine Therapeutin mir immer wieder sagt, dass das völlig normal ist, überrascht mich die Heftigkeit der Gefühle doch immer wieder. Ich warte noch auf den Tag, wo sich das mal anders anfühlt. Zur Zeit bin ich nur wieder wütend, wie das alles gelaufen ist, diese Lügen der Ärzte, die Bestrahlungen, die alles sooo schlimm gemacht haben, wie wir uns das niemals gedacht haben.
Eigentlich sollte man als erwachsener Mensch darauf vorbereitet sein, dass die Eltern mal sterben müssen. Aber ich merke jeden Tag wieder, dass das nicht stimmt. Und schon gar nicht so, wie das bei uns war.

Vielleicht schaffe ich es ja in diesem Jahr, damit umgehen zu lernen, ohne dass ich ständig diese massiven Gefühlsausbrüche habe. Das Jahr ist ja noch lang...

Euch allen wünsche ich für 2012 Kraft auf Euren Wegen und Liebe und Geborgenheit in Euren Familien.
Carla
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  #200  
Alt 09.01.2012, 13:55
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

auch bei dir möcht ich mich entschuldigen, dass ich nicht so oft schreibe. Aber ich denk oft an dich. Ich werd dir mal ein paar Bilder per Mail schicken, dann hast du was zum schmunzeln.

Wie gehts dir? Ich kann dich so gut verstehen, dein Papa war mit das Liebste in deinem Leben und nun ist er nicht mehr da. Aber vielleicht kannst du ein bisschen nach vorne schauen. Wer weiss vielleicht erwartet dich dieses Jahr noch schönes. Ich möchte nicht weiter denken dieses Jahr. Weisst ja.

Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass du dieses Jahr einigermaßen mit deiner Trauer lernst, umzugehen.

Alles Liebe und dicke Umarmungen

Jäcky
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mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

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  #201  
Alt 13.01.2012, 07:42
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Jäcky,
Du mußt Dich nicht bei mir entschuldigen, Du hast selber so viel um die Ohren und ich weiß, dass Du an mich denkst. Danke auch für die liebe Mail und die schönen Bilder. Wirklich süß Deine Weihnachtszwerge ;-)

Am Mittwoch habe ich von einem Freund und Kollegen Abschied nehmen müssen, der plötzlich vor einer Woche verstorben ist. Wir waren alle wie im Schock. Die Trauerfeier war sehr lieb gemacht. Und es waren sehr viele Menschen da. Auch wenn es für die Familie schlimm war, so viele Beileidsbekundungen entgegen nehmen zu müssen, zeigt es doch, wie Viele diesem Mann verbunden und nah waren.

Mir ging dabei so durch den Kopf wie es bei der Trauerfeier für meinen Papa war. Wir waren ganz alleine, nur ein befreundetes Ehepaar war mit. Meine Mutter hat die Anzeige bewußt erst am Beissetzungstag in der Zeitung gehabt.

Ich glaube nach der Erfahrung diese Woche, dass auch viele andere Menschen sich gerne von meinem Vati verabschiedet hätten, wenn sie die Anzeige vorher gelesen hätten. Und ich habe mich auch sehr alleine gefühlt. Diesen Mittwoch war das anders. Es waren so viele, keiner war allein, wir haben uns in den Arm genommen und festgehalten. Dieses gegenseitige Haltgeben fühlte sich gut an.

Und für uns als Freunde und Kollegen war es auch wichtig, diesen Abschied so zu erleben und sich wirklich verabschieden zu können. Bei meinem Papa ist vielen anderen Menschen diese Chance genommen worden...

Schade, dass das mein Bruder und meine Mutter so entschieden hatten.

Liebe Grüße an Euch alle hier.
Carla
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  #202  
Alt 31.01.2012, 10:59
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo,

nun ist es schon über ein halbes Jahr her, dass mein Papa von dieser Welt gegangen ist. Auf der einen Seite kommt es mir schon so lange vor, auf der anderen Seite sehe ich die Bilder vor mir, als wäre es erst gestern passiert.

Meistens habe ich so viel Arbeit, dass ich tagsüber kaum zum Nachdenken komme und abends geschafft bin.
Manchmal kommen aber doch so Gedanken hoch, die sofort wieder die Gefühlswelle auslösen.

Gerade jetzt wo es so sehr kalt draußen ist, ziehe ich jeden Tag die guten Lederhandschuhe von Papa an. Ich habe immer noch das Bild vor Augen, wie er sie ausgezogen hat, wenn meine Eltern zu uns kamen oder wir irgendwo gemeinsam Essen gegangen sind. Das war so eine bestimmte Bewegung, sorgsam zusammengelegt. Ich gebe zu, ich stopf sie immer in die Jackentaschen, weil ich Angst habe, sie sonst irgendwo liegen zu lassen.

Außerdem habe ich noch eine dicke Felljacke von ihm, die er mir schon vor 10 Jahren geschenkt hat. Als ich die letztens anzog, dachte ich, wie schön, dass es auch Sachen gibt, die ich wirklich direkt von ihm bekommen habe. Nicht erst, nachdem er sie selber nicht mehr brauchte.
Diese Jacke habe ich nun schon so lange und mir nie Gedanken darüber gemacht. Jetzt hat plötzlich alles eine andere Bedeutung.

Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich mir den Arztbrief noch mal von einem Bekannte übersetzen lassen sollte. Leider habe ich den Brief ja erst vor ein paar Tagen in die Hand bekommen. Meine Mutter hatte ihn noch bei den Unterlagen aufgehoben.
Es ändert zwar nichts mehr daran, wie das alles abgelaufen ist, aber vielleicht verstehe ich dann einiges besser. Ich bin da echt hin und her gerissen, ob ich das machen soll. Oder ob ich es einfach ruhen lasse. Keine Ahnung.

Danke Euch fürs Lesen und liebe Grüße
Carla
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  #203  
Alt 31.01.2012, 15:31
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

wie schön, wieder von Dir zu hören. Ist es nicht wunderbar, dass Dich Dein Vater heute noch wärmen kann mit seinen Handschuhen und der Jacke, die Du von ihm bekommen hast? Irgendwie ist es doch seine Wärme für Dich.

Ich würde mir an Deiner Stelle den Arztbrief durchaus übersetzen lassen. Oft sind unsere Gedanken und unsere Phantasie schlimmer als die Wirklichkeit und da kann es unsere Phantasie beruhigen, wenn wir erfahren, was wirklich vorlag. Dann kann man gedankenmässig wieder mal etwas zur Seite legen, was sonst einfach immer nur seine Kreise im Kopf zieht.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #204  
Alt 31.01.2012, 16:25
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

als ich deinen Text las, liefen mir wieder einmal die Tränen herunter, denn so vieles geht ebenso in mir vor. Bei mir sind es Mamas Trägershirt, was ich als Unterhemd benutze, um sie ganz nah zu haben, oder der Schal, den sie mir geschenkt hat und der mich jetzt bei der kalten Pausenhofaufsicht wärmt. Es tut so gut und gleichzeitig so weh. Aber ich möchte nicht in deinem Thema rumjammern, sondern dir nur sagen, dass ich Alpenveilchen absolut zustimme! Nichts, was in dem Bericht drin steht, kann schlimmer sein als die bohrenden Fragen und die Vermutungen in deinem Kopf. Du siehst das schon mit der richtigen Distanz, nämlich dass das Wissen für deinen Vater leider nichts mehr ändert. Für dich kann es allerdings viel ändern!
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
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16.06.2011: Jetzt doch OP?
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  #205  
Alt 01.02.2012, 00:34
undine undine ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

es ist schön, von dir zu lesen. Spontan dachte ich: Ja, die Jacke von ihrem Papa ist wie eine Umarmung von ihm, wenn sie sie trägt.... ein schöner Gedanke!

Wenn du das Gefühl hast, dass der Arztbrief dir keine Ruhe lässt, dann würde ich ihn mir auch übersetzen lassen.

Ganz liebe Grüße, Undine
__________________
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Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #206  
Alt 02.02.2012, 20:36
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Ihr Lieben hier alle,

Vielen lieben Dank für Eure Worte.
Ja, Ihr habt recht, der Brief wird übersetzt, dann weiß ich endlich, was Sache ist. Sonst würde mir das sowieso keine Ruhe lassen.

Und die Jacke und die Handschuhe von Papa wärmen mich ja wirklich, wenn es draußen so bitter kalt ist. Es ist gut, die Sachen so dicht bei mir zu haben. Ich glaube, das hätte er so gewollt.

Liebe Grüße an Euch alle.
Carla
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  #207  
Alt 03.02.2012, 13:03
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

es ist schön, dass dich dein Papa bei den Temperaturen wärmt. Da ist er dir ganz nah. Ich habe auch vor bestimmt 10 Jahren einen Teelichthalter in Form eines Elches mit Geschenk und Schal geschenkt bekommen. Wenn ich diesen jedes Weihnachten auspacke, freue ich mich immer total, da er ja von Papa ist.

Es ist schön, dass wir diese Dinge haben, an denen wir uns noch ein bisschen erfreuen können.

Alles LIebe und eine dicke Umarmung

Jäcky
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seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

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  #208  
Alt 16.02.2012, 09:31
Carlotta76 Carlotta76 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

ich wollte Dir einfach auf diesem Weg ganz liebe Grüße da lassen. Ich hoffe, es geht Dir einigermaßen gut.

Ich würde mich sehr freuen von Dir zu hören und wünsche Dir

Alles Liebe

Carlotta
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  #209  
Alt 16.02.2012, 14:29
carla44 carla44 ist offline
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Liebe Carlotta,

vielen lieben Dank für die Grüße und dass Du weiter an mich denkst.
Bei mir geht es immer noch sehr auf und ab. Manchmal kommen mir die Tränen, nur weil ein bestimmtes Lied gespielt wird und mein Kopfkino dann wieder losgeht.

Letztens waren wir einkaufen, großer Supermarkt, davor ein paar kleine Fressbuden. Wir haben dann selber eine Kleinigkeit gegessen und dabei fiel mein Blick auf die Bratwurstbude gegenüber. Und schon kamen wieder die Gedanken, dass mein Papa jetzt eine Bratwurst gegessen hätte. Er hat immer auf dem Markt oder unterwegs seine Bratwurst gegessen.

Die Leute rundrum haben natürlich geschaut, als mir dann die Tränen über das Gesicht liefen. Es sind in diesen Momenten die Gedanken an all das, was eben nicht mehr so ist und auch nie wieder kommen wird.

Meine Mutter jammert nun auch sehr, wie alleine sie ist. Das kann ich auf der einen Seite verstehen, aber andererseits haben sich meine Eltern die ganzen Jahre immer zurückgezogen und keine wirklichen Freundschaften aufgebaut. Da kann ich auch nichts dafür und ich möchte meine Mutter auch nicht ständig bedauern. Mal zu einem Seniorentreff zu gehen oder so, das lehnt sie kategorisch ab. Den Schritt muss sie aber alleine machen.

Mein Bruder ist wieder in Asien zum Arbeiten, weit weg von allem, nicht erreichbar und muss sich das auch nicht immer anhören.

Nächste Woche ist wieder Therapie, ich mache das jetzt alle 3 Wochen und es tut mir immer noch sehr gut.

Liebe Grüße an Euch alle,
Carla
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  #210  
Alt 16.02.2012, 15:15
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

ich wollte nur schnell sagen, dass ich mich auch sehr freue, wieder von Dir zu hören. Ich finde, Du hast genau recht in Deiner Zusammenfassung der Lage Deiner Mutter und damit, dass Du nun alle drei Wochen zu Deiner Psychotherapie gehst und Dich damit um Dich selbst kümmerst. Das ist bestimmt gut, so einen Kontakt in diesen Abständen über längere Zeit zu halten. Es ist ja nichts, was akut bearbeitet werden muss, sondern Du musst lernen, auf Dauer mit dem Verlust zu leben und mit den Trauerattacken zurechtzukommen, die immer wieder mal auftauchen. Ich denke auch, dass es nicht falsch ist, die Tränen in solchen Situationen, wo die Erinnerungen plötzlich hochflammen, einfach fliessen zu lassen. Sollen doch die anderen Leute dumm gucken. Sie haben eben nicht den Vorzug gehabt, einen so lieben Menschen, wie Deinen Vater kennenzulernen, oder?

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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