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  #1  
Alt 06.01.2015, 21:23
Benutzerbild von Panda72
Panda72 Panda72 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Leuchtturm,

mich macht es total wütend, hier immer wieder lesen zu müssen, wie die Kollegen so drauf sind. Ich kenne das gut. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst! Es kann niemand nachvollziehen, wie man sich nach einer Krebsbehandlung fühlt, der keine durchgemacht hat.

Es können alle tauschen, Habt ihr eine Sozialberatung im Unternehmen oder arbeitest Du in einem kleineren Betrieb? Ich war immer während der Therapien arbeiten und bereue es zutiefst, Habe mich eingesetzt und was ist der Dank? Eine ebensolche Reaktion wie bei Dir...

Lass Dich nicht unterkriegen.

Panda
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  #2  
Alt 06.01.2015, 21:57
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Zitat:
Zitat von Panda72 Beitrag anzeigen
Ich war immer während der Therapien arbeiten und bereue es zutiefst, Habe mich eingesetzt und was ist der Dank? Eine ebensolche Reaktion wie bei Dir...
Ganz typische Erfahrungen in meiner Selbsthilfegruppe. Gerade DIE Frauen, die sich fast mehr um den Betrieb Sorgen gemacht haben, als um den Brustkrebs und den Therapien; gerade DIE Frauen, die immer darauf bedacht waren, ja nicht zu lange zu fehlen und den Kolleginnen und Kollegen keine zusätzliche Arbeit aufbürden wollten; gerade DIE Frauen, die sich wegen des Berufs unter Zeitdruck gesetzt haben (keine Reha-Verlängerung, keine Auszeit während Chemo und Bestrahlungen), gerade DIE bereuten hinterher ihr Vorgehen.

Ganz aktuell gibt es einen Fall in der Gruppe, bei dem es so viele Verstrickungen ärztlicherseits, patientinnenbezogener Unwissenheit, Krankenkassenverwirrungen, Kompetenzgerangel etc gegeben hat, dass die Betroffene sich keinen anderen Rat mehr wusste, als von heute auf morgen(!) wieder arbeiten zu gehen; trotz Krankschreibung bis Ende Januar, laufendem Reha-Antrag und einem gescheiterten Wiedereingliederungsversuchs.

Dann sitzt man da, hört zu, schüttelt mit dem Kopf, versucht zu trösten und fragt sich, was das eigentlich für ein System ist, das krebskranke Menschen ohne jegliches Minimum an Verständnis an den Rand von Suizidgedanken bringt.

Passt alle SEHR GUT auf euch auf! Mein Rat: Stellt eure Gesundheit an erster Stelle und nicht die Firma.

Möge es für alle Betroffenen ein gesundes neues Jahr werden!

Liebe Grüße
Norma

Geändert von gitti2002 (06.01.2015 um 22:01 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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  #3  
Alt 06.01.2015, 22:47
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Panda72 Panda72 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo,

bei mir war es zum Glück so, dass ich von der laufenden Verantwortung befreit war und Sonderaufgaben hatte. Das war sehr wertschätzend und gut. Ich konnte also kommen, wenn es mir gut ging und wenn nicht, war ich halt krank. Während der Therapie war ich auch gut bekümmert von allen, nur hinterher in der Wiedereingliederung war es schlimm.

Und: Es war ein bürokratischer Akt mit den ganzen Krankmeldungen hin und her und auch die Einkommensteuererklärung war ein Graus, das hätte ich mir ersparen können und mehr an mich denken sollen. Vielleicht brauchte ich die Ablenkung damals.

Aber ich habe eine vierwöchige AHB gemacht, dann war ich sechs Wochen zu Hause und habe dann bis jetzt eine Arbeitszeitreduzierung und fahre zur Nachsorgekur. Ich habe den Kollegen während der Therapien Arbeit abgenommen, aber ich hätte lieber an mich denken sollen. Das hätte mich weiter gebracht. Aber Frau lernt auch dazu :-))

Ich hatte aber einige Mitpatientinnen, die richtiggehend Angst hatten um ihren Job. Alleinerziehend mit zu versorgenden Kindern... Die haben sich zur Arbeit gequält, aber es wurde nicht gedankt. Auch die AHB haben sie nicht gemacht. Dadurch dauerte die Genesung umso länger.

Ich denke, es muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir haben die Gespräche mit der Sozialberatung gut getan.

Alles Gute

Panda
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  #4  
Alt 07.01.2015, 08:18
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Guten Morgen!

Heute würde ich auch vieles anders machen,was die Arbeit betrifft.
Würde mehr an mich denken.Ich bin auch alleinerziehend mit zwei Kindern,aber man muss auch an die eigene Gesundheit denken,die hat man nur einmal!

Wie schon von anderen geschrieben,solange man in der Behandlung ist,ist alles ganz schlimm und "du arme,das wird schon wieder" etc.

Aber jetzt fühle ich mich im Büro,als ob ich mir mal eben den Krebs zum "ausruhen" daheim im Katalog bestellt habe...
Es versteht dich keiner der nicht schon Krebs hatte oder indirekt mit davon betroffen ist...
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  #5  
Alt 07.01.2015, 19:59
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Panda72 Panda72 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo Leuchtturm,

ich glaube es ist gut, hier ein gesundes Selbstbewußtsein zu haben.
Ich glaube mit einer anderen Haltung (innerlich) strahlt das auch nach außen. Auf der einen Seite möchte man ja auch die Krankheit vergessen, auf der anderen Seite aber ist sie noch da - z.B. in Form von Müdigkeit - und belastet einen. Ich gönne mir z.B. zwischendurch Pausen, da ich mich nicht so konzentrieren kann länger am Stück. Das sieht dann immer so aus, dass ich mir einen lauen Tag mache, aber ich arbeite genausoviel - nur zu anderen Zeiten und anders zusammen gesetzt. Aber mittlerweile mache ich es einfach und lass die anderen reden. Hauptsache ich bin mit meinem Chef klar.

Gruß

Panda
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  #6  
Alt 08.01.2015, 09:23
jule2014 jule2014 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Zweiter versuch 1.antwort ging leider verloren

Ich wünsche euch allen gaaaaanz viel Glück im neuen Jahr

Bei meiner Arbeit habe ich immer alles gegeben. Überstunden waren ein tägliches muss, da man sonst auf der Abschussliste stand. Allerdings habe ich sehr nette Kollegen.

Was mich jetzt so ankotzt ist, daß die Geschäftsleitung mir noch nicht mal ne Weihnachtskarte geschickt hat. Die wissen genau wie krank ich war/bin.

Eigentlich wollte ich so schnell wie möglich (nach reha und weiteren op`s) aber ich bin jetzt so enttäuscht und bleibe so lange wie möglich zu hause.

Wie haben sich eure chefs verhalten?

Viele grüße aus dem westerwald
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  #7  
Alt 08.01.2015, 11:30
distudis distudis ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Mindestens genauso schlimm..

Mein Chef hat mich Anfang des Jahres zufällig vor der Apotheke gesehen (nach kürzlich erfolgter OP mit Wundheilungsstörungen und Ödem humpelnd) und sagte zur Begrüßung: "Wann kommen Sie denn mal wieder zur Arbeit?"

Die Krönung ist , dass nicht ich (oder die behandelnden Ärzte) das entscheiden, sondern der Amtsarzt, zum dem er mich schickt (bin GS-Lehrerin und Landesbeamte).

Auf die Idee, mir eine Karte zu schicken, käme der gar nicht!!!!

Ich versuche nicht dran zu denken, aber es regt mich doch auf!

Geändert von distudis (08.01.2015 um 11:33 Uhr)
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  #8  
Alt 10.01.2015, 19:28
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Aber jetzt mal ganz ehrlich, genauso wenig, wie Deine Kollegen einschätzen können, wie es Dir mit den Nebenwirkugnen geht, kannst Du einschätzen, wie es Ihnen mit Ihren Wechseljahrbeschwerden geht. Einigen meiner Freundinnen geht es wirklich genauso schlecht wie mir nach der Chemo.

Ich denke, man tut auch den anderen Unrecht, wenn man deren Probleme kleinredet, weil man selbst ja Krebs hatte.

Und ja, ich wäre auch jemand, die sagen würde, Bestrahlung ist nicht so schlimm. Gar nicht eigentlich bei mir. Und ich freute mich, wenn man mir sagte, dass ich gut aussehe. Wäre es besser, wenn man sagt "Mann, Du siehst aber fertig aus"? Ich denke, es ist die eigene Wahrnehmung, wenn man ein solches Kompliment als Zumutung empfindet und nicht eine Rücksichtslosigkeit der anderen.
__________________
lg
gilda
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  #9  
Alt 13.01.2015, 10:57
Karo58 Karo58 ist offline
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Lächeln AW: Brustkrebs und die Arbeit...

Hallo zusammen!
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich muss immer daran denken wie ich oft selber reagiert habe wenn ich einen Bekannten mit Krebs gesehen habe. Was sagt man, wie reagiert man.
Oft sind die anderen doch selber nicht in der Lage die richtigen Worte zu finden.
Meine Diagnose BK habe ich erst vorige Woche erhalten. Bin danach auch noch 2 Tage arbeiten gegangen und habe kein Geheimnis daraus gemacht. Ich arbeite im Handel mit über 100 Mitarbeitern. Die Reaktionen waren unterschiedlich. Das war aber niemals böse gemeint. Ich merkte schon das die Leute in meinem Umfeld noch weniger als ich wussten, wie sie mit der Tatsache umgehen sollten. Doch ich glaube das es sich jetzt erst zeigen wird wer zu mir steht und wer nicht. Und die es nicht tun, können einem doch nun wirklich gestohlen bleiben.

Es ist besser mit den richtigen Leuten durch den Regen zu laufen, als mit den falschen in der Sonne zu liegen.
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