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Alt 13.06.2008, 19:53
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard Brachytherapie oder alleinige AHT bei 81-Jährigem?

Guten Abend,

da mir der KK schon selbst geholfen hat (Brustkrebs), wende ich mich heute wegen meines Schwiegervaters (relativ rüstige 81 Jahre) an euch - um ein paar Meinungen zu erhalten, die ihm/uns evtl. bei der Therapieentscheidung helfen.

Der Tumor wurde vor knapp 4 Wochen aufgrund eines erhöhten PSA Wertes und anschließender Stanzbiopsie diagnostiziert - Knochenszintigramm war ohne Befund, d.h. keine Knochenmetastasen. Ein CT vom Abdomen soll folgen.
Die Tumorklassifikation: Adenokarzinom, cT2a, Nx, Mx, G2-3, Gleason Score 7 (4+3), PSA=12,6 ng/ml
Die erste Spritze der Anti-Hormontherapie (AHT) mit Paromelin LA 11.25 hat er bereits bekommen.

Mein Schwiegervater war heute (in Begleitung meines Mannes) wegen einer möglichen HDR-Brachytherapie (nicht Seeds) zum ausführlichen Gespräch im Klinikum Offenbach, in der Radioonkologie.

Nun gibt's wohl 3 Optionen:

1. Zunächst (3 Monate) abwarten und sich dann zur Brachytherapie (3x im 3 Wochen Abstand) entscheiden (nur Monotherapie möglich, also keine Bestrahlung zusätzlich von außen, da mein Schwiegervater 2 künstliche Hüftgelenke hat). Das würde dann aber bis zum OP Termin wiederum gut 3 Monate dauern (und dann ist es Winter)

2. Sofort zur Brachytherapie entscheiden

3. Alleinige AHT (für ca. 3/4 Jahr)

Für Punkt 2 würde sprechen, dass mein Schwiegervater im Moment eigentlich noch ganz gut drauf ist (hat ein paar NW von der AHT) und überhaupt mit seinen 81 Jahren in einem recht guten gesundheitlichen Zustand ist. Trotzdem wäre das mit 3 Vollnarkosen bzw. PDA (Rückenmark) verbunden...
Weiterhin dafür - ob jetzt oder eben in 3 Monaten - spräche auch, dass wohl 90% der Patienten ca. 6 Wochen nach Abschluss der Therapie keine Nebenwirkungen bzw. Folgekomplikationen mehr haben.

Die Ärztin am Klinikum OF spürte bei meinem Schwiegervater wohl eine Tendenz zum "wait & see" und hat das auch genauso vermerkt in dem Arztbrief an seinen überweisenden Arzt. Naja, im Moment ist es ja auch wirklich so, dass er weiß, wo er gesundheitlich steht. Und nach Abschluss der AHT könnte man immer noch drüber nachdenken.

Wie groß ist die Gefahr der Metastasierung bei PK eigentlich wirklich? Angeblich ja eher gering...?

Wir können ihm die Entscheidung zwar nicht abnehmen, aber evtl. ermutigen - schwanken im Augenblick aber selbst noch. 3x Narkose oder PDA ist eben auch nicht ohne, auch wenn er relativ fit ist - trotzdem ist er 81...

Sollten wir sonst noch was beachten?

Wir bedanken uns jetzt schon für eure Antworten & allen hier viel Gutes!

Liebe Grüße
Claudia

Geändert von Claudia C. (13.06.2008 um 19:55 Uhr)
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  #2  
Alt 14.06.2008, 06:47
Cleopatra1 Cleopatra1 ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Brachytherapie oder alleinige AHT bei 81-Jährigem?

Hallo Claudia. Etwa 80% aller 80jährigen haben Prostatakrebs. Das ist eine Altersdegeneration des Mannes, die nicht unbedingt behandelt werden muss. Mir scheint, mit seiner Tendenz zum Wait & See hat Dein Schwiegervater das richtige Gespür.
Um ein evtl. Krebswachstum über die Organgrenze hinaus zu begrenzen reicht eine kurzzeitige Hormontherapie. Metastasen bilden sich nicht zwangsläufig. Dem kann man entgegenwirken durch gesunde Ernährung, Bewegung zur Knochenstärkung, u.U. auch durch Mittel, wie sie bei Osteoperose verschrieben werden (Bisphosphonate).
Auch ein Arztwechsel kann manchmal Wunder wirken.
Gruss und alles Gute, Reinardo

Geändert von Cleopatra1 (14.06.2008 um 09:48 Uhr) Grund: Wortwahl geändert
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  #3  
Alt 14.06.2008, 11:59
Benutzerbild von Claudia C.
Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard AW: Brachytherapie oder alleinige AHT bei 81-Jährigem?

Hallo Reinardo,

vielen Dank für deine Antwort. Ja, im Grunde teilen wir diese Einschätzung ('Alterskrebs').

Vielleicht spricht die AHT ja auch so an, dass man in einigen Monaten schon einen günstigen Verlauf erkennen kann...
Naja, grundsätzlich könnte sich mein Schwiegervater locker 10-15 Jahre weiterhin guter Gesundheit erfreuen (liegt in der Familie), deshalb unsere Gedanken.

Von dem Gespräch mit der Ärztin gestern hat mein Mann nur Positives berichtet - sie schien medizinisch kompetent und sehr menschlich gewesen zu sein, zudem hat sie sich wirklich Zeit genommen.

Für dich ebenfalls alles Gute,

Claudia
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