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  #1  
Alt 25.01.2012, 13:35
Benutzerbild von Bella1984
Bella1984 Bella1984 ist offline
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Beitrag Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Nun bin ich vom Lungenkrebsforum hier gelandet und hier noch mal der Text von drüben, ich denke hier bin ich besser aufgehoben)

Dies ist bestimmt ein Beitrag von vielen und doch denkt man immer man ist mit dem Schmerz, der Verwirrung, dem Schwanken zwischen Angst und Hoffnung ganz allein auf dieser Welt.

Bei meiner Mama wurde letztes Jahr im November die Diagnose Lungenkrebs festgestellt... Ich war zu der Zeit grade hochschwanger. Inzwischenwird mein Kleier bald 1 und meiner Mama geht es zunehmens schlechter...

Sie macht so ne Art Tablettenchemo, ist wohl ne Studie und nennt sich Iressa die Tablette. Erst hat es gut angeschlagen, doch nun soll sie zuätzlich oder stattdessen (ist noch nicht ganz klar) eine normale Chemo bekommen.
Bei Diagnosestellung waren bereits Metastasen im Gehirn und in den Knochen...
Die Metastasen im Gehirn sind bis auf eine ganz kleine weg und die Knochen werden im 4 Wochen Takt durch einen Tropf gestärkt.

Meine Großeltern leben auch noch und sind nun 91 und 87 geworden um ihre einzige Tochter so leiden zu sehen, das macht einen fassungslos und noch mehr traurig.


Meine Mama hat sich grade in letzter Zeit stark verändert... Sie spricht nicht mehr mit uns, weil sie immer Angst hat uns (mich und meine 2 Jahre ältere Schwester) traurig zu machen. Und seit ein paar Wochen isst sie kaum noch, nun haben wir sie soweit, dass sie sich diese Nahrung (als Trinken) verschreiben lässt, aber mehr aus Zwang als aus Willen heraus.
Sie sagt ihr schmeckt es nicht mehr, aber sie ist doch schon erwachsen, da muss man doch die Einsicht haben, dass man auch essen muss auch wenn es nicht schmeckt!!! Ich kann es nicht verstehen, ich glaube sie hat schon aufgegeben und lässt langsam aber sicher den Krebs gewinnen!

Es gibt doch so viel wofür es sich zu leben lohnt!!!
Ich bin so unendlich traurig und muss funktionieren für mein Kind und meinen Mann (der seine Mama bereits mit 12 an den Krebs verloren hat und ich ihn deshalb nicht zu doll belasten will). Ich steh etwas neben mir und ich will nur noch weinen...

Aber alles weinen, alle Traurigkeit hilft nicht und vor allem niemandem, ich will ihr ein Video machen mit Bildern um ihr aufzuzeigen, dass es sich zu leben lohnt, dass sie kämpfen soll, das sie kämpfen muss.

Ich bin ein (wie ich es immer nenne) ein "Mamakind", das Verhältnis zu meinem Vater ist mehr schlecht als recht obwohl dieser auch mehr als nur krank ist und schon 2 Jahre über seine Lebenserwartung lebt...

Wie sieht meine Zukuft aus??
Meine Oma und Opa sind alt, meine Mama und Papa krank...
Mein Stievpapa ist wundervoll kümmert sich toll, aber leidet selbstverständlich auch sehr...

Nun habe ich hier in Kürze meine Sorgen runtergeschrieben, hoffe ein paar Antworten oder einfach nur ein paar Worte von Menschen zu hören die das Gleiche durchmachen oder durchgemacht haben...

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 25.01.2012, 13:37
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Bella1984 Bella1984 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Aktuell:

Hallo Ihr Lieben,

hier noch kurz der aktuelle Stand:

Iressa wurde jetzt nach 13 Monaten abgesetzt weil es keinen Nutzen mehr hatte... Nun gibt es Chemo... Erst mal 3 Stück, dann sieht man weiter. Mama hat seit Absetzen etwas mehr Appetit, trinkt aber 2x am Tag (mein Stievpapi versucht drauf zu achten) "Fresubin?"
Hat aber seit dem sie die Tabletten nicht mehr nimmt, stärkere Schmerzen

So blöd es klingt, aber die Umstellung von Tabletten auf Chemo hat ihr scheinbar wieder mehr Mut gemacht (naja wenn man das so sagen kann) sie hat jetzt wieder das Gefühl es passiert etwas...

Wir warten die Erste Chemo ab, Anfang Februar, viel gegenzusetzen hat sie ja nicht, aber wir helfen ihr so gut es geht!

Wenn jemand Tipps hat, was man tun kann damit die Nebenwirkungen nicht zu dolle sind... Immer her damit. Wir haben jetzt von einer Misteltherapie gehört, hat jemand damit schon positive Erfahrungen gemacht oder überhapt?

Ganz liebe Grüße
Bella
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  #3  
Alt 25.01.2012, 13:46
Sternenkreuzer Sternenkreuzer ist offline
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Beiträge: 108
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Hallo liebe Bella,

wir sind ja in einer sehr ähnlichen Situation zur Zeit.

Ich kenne dieses funktionieren müssen, mein Kleiner ist nun grade 4 Monate. Aber weißt du, eigentlich bin ich sehr froh, dass das alles jetzt erst passiert, weil ich durch den Kleinen nicht nur funktioniere, sondern auch jeden Tag etwas habe worüber ich mich freuen kann neben all der Trauer und der Angst. Ich glaub wenn das fehlen würde, dann könnte ich das gar nicht alles schaffen.

Darf ich fragen was für eine Art Lungenkrebs deine Mama hat? Ist der Tumor unter den Tabletten weiter gewachsen und sind die Metastasen weiterhin da?

Ich freu mich, wenn wir uns etwas austauschen und wünsch dir weiterhin ganz viel Kraft.
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  #4  
Alt 25.01.2012, 15:39
Jaecky Jaecky ist offline
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Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 454
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Liebe Bella,

ich habe zwar keine Erfahrungen, denn mein Papa hat ein Multiples Myelom aber ich will dir trotzdem schreiben und versuchen, dir ein wenig Mut zu machen.

Mein Papa hat seit 6 Jahren Krebs und es geht ihm zusehends schlechter. Aber auch ich habe meine Zwillinge, sie sind im Oktober 4 geworden, und diie beiden brauchen mich. Auch ich bin so froh, dass ich meine beiden Süßen habe. Sie haben mir in den Jahren so viel gegeben, auch wenn ich sooft funktionieren muss. Denn diese Unbeschwertheit, mit denen Kinder leben hilft ungemein. Was würde ich ohne die beiden machen.

Ich kann dir nur raten, wenn es alles zuviel wird, suche dir Hilfe. Ich gehe seit ca. 3 Monaten zu einer Therapeutin, weil ich auch nicht mehr konnte. Und das Schreiben hier, hilft mir auch sehr. Die Leute hier sind so nett und ´wir haben ja alle irgendwie die gleichen Sorgen und Probleme.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft und noch viele schöne Momente mit deiner Mama.

LG Jäcky
__________________
mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!!
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  #5  
Alt 25.01.2012, 16:39
LauraS LauraS ist offline
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Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 25
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Hey,

tut mir wirklich leid um deine Mama. Fühl dich gedrückt von mir.

Zum Thema Chemotherapie: ich denke die Nebenwirkungen variieren sehr sehr stark. Mein Vater war auch an LK erkrankt und hat eine Chemo mit Cisplatin und Navelbine bekommen. Gleichzeitig wurde er täglich bestrahlt. Dazu muss man sagen, dass er persönlich die Nebenwirkungen der Bestrahlung als belastender empfand.

Die Chemos hat mein Papa relativ gut vertragen, es gab nur einen Abend an dem es ihm etwas dreckig ging, aber dann haben wir gleich versucht alle Symptome zu unterdrücke. Unser Vorteil war, dass mein Schwester Frauenärztin ist und in einer Onkologischen Tagesklinik arbeitet. Deshalb konnten wir vorher die diversen Nebenwirkungen schon mit Medikamenten abdecken und hatten diese dann immer vorsorglich daheim.

Wichtig ist, dass deine Mama bei jeder noch so kleinen Veränderung ihres Allgemeinzustandes sofort was sagt. Sobald ihr wirklich nur ein bissl schlecht ist (wo man normalerweise nichts machen würde), gleich lieber was dagegen einnehmen ( Paspertin Tropfen, Zofirax Schmelztabletten). Dies hat meine Schwester uns so empfohlen und wir sind sehr gut damit gefahren.
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  #6  
Alt 27.01.2012, 20:54
Benutzerbild von Bella1984
Bella1984 Bella1984 ist offline
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Registriert seit: 19.01.2012
Beiträge: 10
Standard AW: Meine Mama hat Lungenkrebs, manchmal denke ich sie hat schon aufgegeben.

Liebe Laura und liebe Jaecky,

das Schreiben hier hilft mir wirklich schon viel
Weil irgendwie jeder mitfühlen kann...

Danke für die lieben Worte und Ihr alle habt so Recht, ich wüßte auch nicht was ich ohne meinen kleinen Zwerg machen würde er schenkt mir Kraft und so viel Freude und er sorgt dafür, dass ich mich nicht hängen lasse... Und falls doch mal so ein Tag kommt, hab ich einen wundervollen Mann an meiner Seite...

Wow Zwillinge... Bewundernswert)) und schön!

Ich werde berichten wie die erste Chemo war und sicher beim nächsten Mal mehr schreiben, heut wartet mein Liebster auf der Couch)

Ich freu mich hier zu sein und wünsche euch auch Kraft für alles ws kommt...
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