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  #91  
Alt 25.03.2002, 19:52
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo ihr 2!
Wir wissen noch nicht, was für ne Therapie sie anwenden. Man weiss ja noch nicht ob gross- oder kleinzellig.... Wenns grosszellig ist, kann man operieren, wenns kleinzellig ist kann man nur ne Chemotherapie machen.
Mein Papa ist zur Zeit zu Hause. Er muss aber wahrscheinlich am Mittwoch wieder in die Klinik zurück.
Ich fahre morgen nachmittag zu ihm. Im Moment bin ich noch zu Hause.
Ich hoff mal dass ich dazukomme bei meinem Vati mal an den Computer zu gehen um zu sehen was es bei euch so neues gibt......
Ich hoff mal, dass es euch einigermaßen gut geht......
Bis dann, Jule
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  #92  
Alt 25.03.2002, 21:24
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Janka,Daniela und alle anderen,

leider ist mein Vati am 23.03.2002 verstorben.
In mir ist eine so große Leere, so viel Trauer und Schmerz und gleichzeitiger Hass auf den Krebs der stärker war als mein Vati.
Er fehlt mir so ich liebe ihn so sehr.
Am Donnerstag ist die Trauerfeier und ich kann mir nicht vorstellen wie ich diese Feier überstehen soll. Aber einen Trost habe ich, er ist am Montag ins Krankenhaus und mußte nicht lange leiden. Die letzten 3 Tage waren sehr schmerzhaft für ihn aber auch für uns. Ihn leiden sehen und nicht helfen können das war das schlimmste.Ich wünsche allen, wirklich allen die in irgendeiner Weise ob selbst Betroffener oder Angehöriger bleibt stark und gebt nicht auf, kämpfen auch wenn es noch so ausweglos erscheint. Auch wenn der Krebs am Ende doch stärker ist aber ihr könnt immer sagen "Wir haben alles versucht". Und noch eines gebe ich euch auf den Weg, wenn ihr eine Familie habt, dann haltet bitte alle zusammen, das ist sehr wichtig.

Ich denke an Euch, Antje
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  #93  
Alt 26.03.2002, 20:21
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Jule, hallo Candy,

wie ihr seht bin ich doch noch da und das leider aus einem sehr traurigen Grund: Meine Mutti ist heute um 13.oo gestorben. Ich bin so fertig. Es kommt immer wieder schubweise, das Heulen, das Schlucken, das Denken, sie ist gleich wieder da...
Auch wenn das für euch beide wirklich eine schlimme Nachricht sein muss, denke ich, ich kann das nicht verschweigen. Es ist sehr schnell gegangen, da alles sehr weit fortgeschritten war. Wenn ihr Genaueres hören wollt, fragt mich bitte, ich antworte gerne!
Meine Mutti ist so in Würde gestorben, ganz toll. Ich bin gestern sofort in Köln umgekehrt (ich wollte in den Skiurlaub und sie hatte mir "befohlen" das auch zu tun, obwohl es ihr am Sonntag so schlecht ging) und wieder zu ihr. Ich hatte kein gutes Gefühl, das die Ärzte (2 unabhängig voneinander) teilten. Das soll euch nur sagen: Wenn man in sich ganz tief hineinhört, weiß man schon Vieles. Als sie mich allerdings gesehen hat, hat sie geweint und gemeint, sie wäre doch gar nicht totkrank! Sie war aber doch auch froh, dass ich da war! Es ging dann alles sehr schnell. Sie hat körperlich sehr abgebaut, die Hirnmetastasen haben sich bemerkbar gemacht und das Atmen fiel ihr sehr schwer. Heute morgen dann hatte ich ein noch schlechteres Gefühl, habe viel bei ihr gesessen und als sie geschlafen hat, habe ich ihr auch gesagt, dass ich sie gerne loslasse, dass sie sich keine Sorgen um mich machen soll. Eine halbe Stunde vor ihrem Tod wollte sie gerne noch eine Zigarette rauchen und ein GLas Wein trinken. Das hat sie auch getan, wirklich cool! Obwohl sie gar nicht mehr richtig schlucken konnte!
Gestorben ist sie dann, als weder meine Schwester noch ich da waren. Sie wollte es so, das hatte sie vorher gesagt.
Sie sah so friedlich und so schön aus! Und es hat so gut getan noch ein bisschen bei ihr zu sitzen und zu ihr zu sprechen!
Ich bin tottraurig und doch dankbar! Sie hatte zwar zwischendurch sehr starke Schmerzen, aber kurz vor ihrem Tod keine mehr...

Ich wünsche euch beiden so viel Kraft, auf dass ihr mehr Chancen habt zusammen mit euren Vätern zu kämpfen, wenn es geht und bei ihnen zu sein, wenn es eben nicht geht. Man hat so viel Kraft in sich, das hätte ich gar nicht vermutet!
Lange habe ich überlegt, ob ich euch das alles überhaupt schreiben soll, aber ich denke, es ist richtig. Man muss die Dinge realistisch sehen und die Zeit nutzen, die einem bleibt!!! Ich denke ganz fest an euch! Und wenn ihr Fragen habt, fragt mich bitte! Ich schaue weiterhin ins Forum! Liebe Grüße!

Liebe Antje und Janka,
jetzt teilen wir unsere Situation! Momentan kann ich noch gar nichts Aufmunterndes sagen, das kommt sicher später. Ich wünsche euch viel Kraft, vielleicht wünscht ihr mir ja auch Kraft für Dienstag, denn dann wird meine Mutti beerdigt - früher geht leider wegen der Feiertage nicht...

Viele Grüße
Vera
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  #94  
Alt 26.03.2002, 20:47
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Standard Wie kommt der Tod?

Liebe Vera,

es tut mir so unendlich leid, dass deine Mutti nun den Krebs nicht besiegen konnte und ich möchte dir mein herzlichstes Beileid aussprechen.
Das macht mich auch sehr traurig.Leider liebe Vera kann ich dir in dieser Situation nicht viel Mut zusprechen, da ich auch selber mit meinen Nerven ganz schön runter bin.
Etwas beruhigend ist es zwar, dass Sie keine Schmerzen mehr hatte,
aber es muss trotzdem so sehr schwer sein, so etwas zu ertragen.
Auf jeden Fall wünsche ich dir alle Kraft der Welt für den Dienstag und auch für weiterhin, damit vielleicht irgendwie fertig zu werden.

Darf ich dich vielleicht trotzdem was fragen?
Ich würd gern wissen, was die Ärzte für eine Therapie unternommen haben?Dazu hast noch nicht viel geschrieben.
Weisst , wenn ich in diesem ganzen Forum die Berichte lese, sind die meisten Menschen an diesem Shit gestorben. Das kann einfach nicht der Sinn sein.
Ich weiss ja nicht wie du so drüber denkst.
Auf jeden Fall würde ich mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben können.
Alles Gute für dich.
Bis bald.
Candy
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  #95  
Alt 27.03.2002, 13:50
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Conni! Schön,mal wieder etwas von Dir zu hören.Wie geht es Dir und Deiner Mutti?Ich schaue auch ab und zu noch in das Forum,es war ja sozusagen ein halbes Jahr auch mein zuhause.So langsam gewinnt man etwas Abstand,aber ganz loslassen kann ich nicht,mir tut es weh,zu lesen wie es den anderen geht und zugleich ist es auch ein wenig Trost,denn hier wird man verstanden.Die Erinnerungen an meinen vater tun nicht mehr ganz so weh,und dennoch habe ich Tage,an denen ich nur traurig bin,weine und ihn unheimlich vermisse.Aber es gibt auch viele viele kleine Momente,in denen ich einfach nur lieb an ihn denke ohne traurig zu sein.Er hat keine Schmerzen mehr-das ist ein Trost.Ich habe einige gute Bücher gelesen,die mir persönlich ein wenig über das tiefe Tal der Trauer hinweggeholfen haben und ich kann es nur weiterempfehlen,sich mit seinen Gefühlen in der Trauer auseinanderzusetzen.Irgendwann findet man dann auch wieder zu einer inneren Ruhe,wenngleich mein Leben nie wieder so sein wird wie früher,dazu fehlt mir mein Vati viel zu sehr.Würde gerne wissen,liebe Conni,wie es Dir so geht,denn wir sind ja auch einen Teil des schweren Weges zusammen gegangen.Liebe Grüße Anke.
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  #96  
Alt 27.03.2002, 15:56
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Standard Wie kommt der Tod?

Liebe Vera!
Es tut mir so unendlich leid für Dich! Aber vielleicht hilft es Dir ja auch zu wissen, dass sie es jetzt mit Sicherheit besser hat als in der letzten Zeit! Sie hat keine Schmerzen mehr und muss sich nicht mehr quälen!
Mich macht das echt wütend! Diese beschissene Krankheit! Und dass man nichts dagegen tun kann, trotz der ganzen Forschungen, macht einen echt fertig!
Liebe Vera, ich wünsche Dir trotz allem viel Kraft das alles zu überstehen! Und denk daran, dass Deine Mutter in Deinem Herzen immer weiterleben wird!
Bis bald und trotz allem alles Gute, Jule
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  #97  
Alt 27.03.2002, 20:53
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Vera,

mein tiefes Mitgefühl möchte ich Dir hiermit aussprechen. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für den Dienstag, wir werden meinen Vati morgen beerdigen, so wie er es sich gewünscht hat in der Kirche mit allen drum und dran.
Es war sein Wunsch und den wollen wir ihm auch erfüllen. Ich weiß zwar noch nicht wie ich diesen Tag morgen überstehen soll aber ich muß stark für meine Mutti sein, sie leidet so sehr. Auf jeden Fall werde ich ganz lieb an Dich denken und ich hoffe Du und Deine Familie ihr habt genug Kraft.

Alle Liebe, Antje
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  #98  
Alt 29.03.2002, 16:07
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo ihr alle!
Es tut so gut Trostworte von euch zu hören. Dankeschön! So langsam fange ich an es auch für wahr zu halten, dass sie wirklich tot ist, dass sie nicht mehr wiederkommt etc. Natürlich wusste ich das verstandesmäßig von Anfang an, aber der Wunsch, dass dies nur ein schlechter Alptraum ist, war doch zeitweilig größer! Ich wünsche euch allen so viel Kraft, die Kranken können sie sicherlich gut gebrauchen! Und man ist so erstaunt, wieviel Kraft man selber hat! Ich habe mich jedenfalls immer wieder gewundert.

Hallo Antje, es tut mir leid, dass ich erst heute ins Forum schaue und dir erst heute für den gestrigen Tag Kraft wünschen kann. Ich hoffe, du konntest mit der Situation klar kommen, deine Mutter ein wenig stützen und dir Trost von den Mitrauernden holen. Vielleicht ist die Beerdigung auch ein guter Schritt selber ein bisschen mehr mit der Situation abzuschließen. Damit meine ich nicht die Gedanken an den lieben Menschen ad acta zu legen, sondern vielmehr in seiner Verarbeitung der vielen Gedanken, Bilder und Erinnerungen ein Stück weiterzukommen. Vielleicht geht es dir da ein wenig ähnlich wie mir, ich erhoffe es mir jedenfalls.
Schön finde ich auch, dass dein Vater eine kirchliche Beerdigung haben wollte, denn ich bin mir sicher, dass der GLaube viel Kraft und Hoffnung vermitteln kann! Und dies wünsche ich dir sehr.

Liebe Candy, du hattest mich noch nach der genauen Behandlung gefragt. Vielleicht erzähle ich auch ein bisschen mehr drumherum, damit du die Entwicklung auch einschätzen kannst!
Meine Mutter hatte im letzten Jahr eigentlich andauernd sehr starken Husten, was sie immer auf eine Bronchitis schob, bis sie dann ab ca. Dezember anfing immer mehr abzunehmen. Sie hat mir dann auch erzählt, dass sie eigentlich schon ab September immer mal wieder Schmerzen in den Rippen hatte, kontinuierlich aber auch erst ab Ende Dezember. Ihr ging es dann immer schlechter, sie war ziemlich schlapp und hat auch weiter abgenommen, bis sie dann endlich Mitte Februar richtig zum Arzt gegangen ist und sie ins Krankenhaus überwiesen hat. Am 26.02. hatten wir dann die Diagnose: männerfaustgroßes Plattenepithelcarzinom, Metastasen in Hirn und Rippen (im Hirn war das wohl schon eine recht große Tochtergeschwulst, ich habe sie jedenfalls auch dem Bild gesehen). Als Behandlung wurde Bestrahlung (ambulant)von Kopf (gesamt, nicht nur Metastase) und Rippen eingeleitet: 2 Wochen Kopf und Rippen gemeinsam, eine Woche zusätzlich nur Rippen. Die letzte Bestrahlung der Rippen wäre am Montag gewesen (da war sie aber schon zu schwach), am Dienstag ist sie gestorben. (Zusätzlich hat sie noch eine Misteltherapie gemacht zum Aufbau, was ihr sehr gut getan hat; sie hatte zumindest an einem Tag viel Kraft und fühlte sich richtig gut (auch diese Therapie dauerte ja nur ca. eine Woche!)
Ich habe den Arzt jetzt im Nachhinein nicht gefragt, ob er es von vornherein gewusst hat und die Behandlung nur zur Beruhigung meiner Mutter gemacht hat, vielleicht will ich es auch gar nicht wissen. Was ich aber zur Verteidigung der Ärtze sagen muss: Sie haben im Krankenhaus (in der Zeit der Diagnosestellung) auf unsere Frage nach einer Prognose geantwortet: 2 Monate bis 1 Jahr; das könnte man aber nicht sagen. Und wie sich heraustgestellt hat, kann man das bei dieser Krankheit tatsächlich nicht!
Ich bin froh, dass ich diesen Hinweis bekommen habe, denn so habe ich mich bemüht so viel es geht bei ihr zu sein und zu versuchen, das, was ich so gerne von ihr noch haben wollte (Informationen, Kuscheln), für mich zu holen. Ich habe nie mit ihr über ihren tatsächlichen Zustand geredet, aber meine Mutter wusste trotzdem Bescheid und hat dies mit meiner Schwester beredet. Ich fühlte mich dazu nicht in der Lage, da ich immer die Hoffnung auf ein Wunder hatte und ihr immer frohgemut entgegen treten wollte, ohne ihr falsche Hoffnung zu machen.

Ich könnte noch ewig weiterreden, aber das wäre sicherlich ein bisschen viel für euch alle.

Ich wünsche euch allen, vor allem euch, Candy und Jule, dass eure Väter noch mehr Chancen auf Heilung haben als meine Mutter sie von Anfang an hatte. Und dass ihr einen gemeinsamen Weg findet, wenn die Diagnose unheilbar lautet. Auch dann nicht die Hoffnung nicht aufgeben, denn jeder Mensch ist anders und auch der Krebs ist sehr individuell! Und dass Prognosen nicht stimmen, habe ich zwar leider in die andere Richtung auch bewiesen!
Wenn ihr noch Fragen habt, bitte fragen! Ich schaue noch oft rein und möchte euch, vor allem Candy und Jule gerne beistehen!
Alles Liebe von
Vera
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  #99  
Alt 30.03.2002, 11:03
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Standard Wie kommt der Tod?

Liebe Vera, liebe Candy!

Mein Papa muss am Dienstag wieder ins Krankenhaus. Am Donnerstag wird er dann operiert. An der Lunge. Er hat ein Adenocazinom. 3cm gross. Über das Stadium kann man aber nach wie vor nichts sagen, da Kopf und Knochen noch nicht auf Metastasen untersucht sind. Die Leber auch noch nicht, wir wissen aber, dass er erhöhte Leberwerte hat...... was aber vielleicht auch von den vielen Medikamenten kommen kann.... das hoffen wir jedenfalls!
Ich werde so schnell wohl nicht mehr reinschauen können-erst wieder in einer Woche!
Macht´s gut bis dahin!
Eure Jule
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  #100  
Alt 30.03.2002, 15:21
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Liebe Vera,

vielen Dank für die Informationen, die du mir hier gegeben hast.
Mein Vati darf über Ostern jeden Tag heim.(allerdings nur 12 Stunden am Tag), sonst spielt die Krankenkasse nicht mit.
Aber besser als gar nix.
Die Ärzte haben jetzt alle Tests abgeschlossen.Ich denke wir bekommen am dienstag oder Mittwoch die genauen Ergebnisse.Hoffentlich kann noch etwas unternommen werden, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Vati nicht mehr da sein soll.Aber an sowas möcht ich eigentlich gar nicht denken.
Ich weiss immernoch nicht, wie ich damit umgehen soll.Es ist irgendwie (wie du schon sagtest) wie ein schlechter Traum.
Auch hat er halt Schmerzen und hofft, dass er operiert werden kann.
Sagen die Ärzte eigentlich den Patienten auch die Prognosen oder nur den Angehörigen wenn danach gefragt wird?

Ich find das echt lieb von dir, dass du mir alten Nervensäge *g* meine Fragen beantwortest.Du hast ja sicherlich selbst mit dir zu tun.Ich wünschte ich könnt dir auch ein bisschen beistehn.

Auf jeden Fall würd ich mich sehr freuen, wenn wir in verbindung bleiben.

Und deinem Vati liebe Jule , wünsch ich auch alles Gute und viel Kraft für die Operation.
Und gib mir mal Bescheid, was die Ärzte dann alles unternehmen wollen. Ich meld mich auch auf jeden Fall.
So ihr beiden.
Seid ganz lieb gegrüßt.
Ciao Eure Candy
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  #101  
Alt 01.04.2002, 16:26
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Standard Wie kommt der Tod?

Liebe Candy,
da ich mir vorstellen kann, wie sehr die Frage nach der Information der Patienten unter den Nägeln brennt, antworte ich sofort. Bei meiner Mutter war es so, dass die Ärzte genau überlegt haben, was sie sagen, da meine Mutter zeitweilig sehr traurig war. Ich glaube, sie haben es gut gemacht... Und ich glaube auch ganz sicher, dass die Kranken oft am besten wissen, wie es um sie steht; jedenfalls hatte ich das Gefühl so bei meiner Mutter...
Auf die Fragen von euch werden die Ärzte sicherlich ehrlich antworten, auch wenn sie keine genauen Prognosen machen können. Das kann man auch einfach nicht verlangen.
Ganz wichtig ist, dass du dafür sorgst, dass dein Vater keine Schmerzen hat, denn das muss nicht sein und macht auch nur unnötig mürbe und raubt Kraft!!! Entweder sollen die behandelnden Ärzte dafür sorgen oder aber wenn das nicht hilft oder klappt solltet ihr einen Schmerztheraupeuten hinzuziehen! Ich drücke euch die Daumen und denke ganz fest an euch!

Liebe Jule, wie schön, dass dein Vater über Ostern bei euch sein kann. Ganz, ganz viel Glück für die OP! Aber das ist ja auch ein gutes Zeichen, dass sie operieren und sicher für deinen Vater auch ein gutes Gefühl, wenn sie den Krebs rausnehmen können! Ich wünsche dir so viel Kraft, Jule, denn auch wenn du es nicht schreibst, glaube ich doch, dass du sehr mitgenommen bist! Die HOffnung nicht aufgeben! Das ist so wichtig und gibt deinem Vater auch Kraft! Und bloß nicht so viel in sich hineinfressen, ist nicht gesund! Weine und rede mit Leuten, die dir gut tun!! Solltest du dich einmal gerne alleine mit mir unterhalten, kannst du das auch gerne! Sag Bescheid!

Euch noch einen schönen Ostertag, denkt morgen ein bisschen an mich, ich habe ein wenig Sorge wegen der Beerdigung morgen...

Liebe Grüße, auch an alle anderen

VERA
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  #102  
Alt 01.04.2002, 16:27
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Candy, habe ich ganz vergessen: Frag mich ruhig Löcher in den Bauch! :-)

Vera
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  #103  
Alt 02.04.2002, 10:28
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Hallo liebe Vera,
ich denk heute ganz viel an dich.Ich hoffe das du am heutigen Tag genug Kraft für die Beerdigung deiner lieben Mutti hast.Das wünsch ich dir von Herzen.

Mir gehts cht bescheiden.Meinem Vati gehts auch nicht gut.Die Schmerzen werden schlimmer.Ich vertrau den Ärzten nicht, weil heute haben sie gesagt, dass er NOCH EINMAL ne CT machen muss, damit sie NOCH EINMAL schauen können, wie weit es schon ist.Das muss man doch bei der 1. CT schon gesehen haben, die sie vor einer Woche gemacht haben??
Morgen soll nun endlich der eindeutige Befund kommen.
Meine Mutti sagt, dass er so am Boden zerstört ist und gar keinen Lebensmut mehr hat.Was soll ich nur machen?
Ich muß doch auch arbeiten gehn und ich wohn 200 km weit weg, da kann ich meine Eltern nicht so unterstützen wie ich es gerne wöllte.
Mein ganzes Leben hat sich seit 2 Wochen verändert.Nichts is mehr wie es war. Aber das geht hier den Leuten wohl allen so.
Ich versuch mir immer selbst bissl Mut zu machen.Aber ich weiss nicht wie lang ich das schaffen werde.
Was ich dich noch fragen wollte, hast du denn auch einen Vati?Und wie geht er denn damit um?
Du kannst auch gerne an meine E-mail schreiben. Würd mich freuen.
Aa.Staind@web.de
Sei lieb gegrüßt.

Ciao Candy
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  #104  
Alt 02.04.2002, 11:08
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Standard Wie kommt der Tod?

hallo ihr lieben

ich bin nun auch endlichmal wieder hier im chat und es erschüttert mich was in 3 wochen alles passiert ist....
mein mitgefühl an allen wo der krebstod über das leben gesiegt hat.......ich hab diesen schritt mit meinem dad ja irgendwann noch vor mir........

bei ihm hat sich auch ein wenig was getan

er hat sich selbst eingewiesen ins krankenhaus da ja zuhause nichts mehr ging weil er keine kraft mehr hatte zum laufen.....er war vom 11.3 bis zum 28.3 im krankenhaus auf der krebsstation.....
aber wie er da behandelt wird gefällt mir gar nicht
an jedem tag ist ein anderer artz für ihm zuzständig und der eine weiss nicht was der andere sagt.......
als ich ihn das erstemal besucht habe im krankenhaus bin ich zu den ärzten hin und wollte mal genaueres wissen....aber sie wollten mir keinen auskunft geben......erst als mein vater sagte er hätte vor uns (meiner mutter,mir und meinem freund) keinen geheimnisse laberte der arzt irgendetwas im medizinjargon was keiner verstehen konnte und verwies auf den chefartzt hin ...... ........tolle info.......
vor ostern wurde wieder eine chemo gemacht und zu ostern durfte mein dad ja nach hause.....aber er kann die wohnung nicht verlassen weil er sich zu schwach fühlt.......
allerdings habe ich das gefühll er befindet sich im zwiespalt mit sich sélbst....er kann sich nicht damit abfinden dass er im moment viele dinge nicht mehr ohen hilfe anderer erledigen kann er war halt immer selbständig........der stolz hilfe nehmen zu wollen ist aber noch zu gross.....

ich bin froh dass sich die diagnose vom hausartzt nicht bestätigt har.....denn dann wäre er jetzt schon 2 wochen tot.....
aber ich weiss nicht wie lange er es noch schafft
ich bin immer rauf und drunter mit mir selbst.....mal komme ich damit super gut klar...und dann könnteich vor allen dingen davon laufen....aber wohin?

bis bald
assi
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  #105  
Alt 02.04.2002, 23:18
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Hallo an Euch alle!

Bin heute das erste Mal hier, und weine nur noch. Meine Mutter hat kleinzelligen Bronchialkrebs mit Metastasen in der Leber und dem Lympfgewebe an und um der Lunge. Auch an der Schädeldecke hat sich wohl schon was gebildet. Wir haben dieses Ergebnis nach langem hin un her vor genau einer Woche bekommen. Meiner Mutter gehts schlecht, sie hat starke Schmerzen trotz Morphin, sie bekommt schlecht Luft, kann kaum reden und ist sehr schlapp. Bis heute Mittag hat sie noch mit Appetit gegessen, allerdings hat sie heute Nachmittag erbrochen.
Über Ostern ist sie zu Hause, morgen soll ich sie wieder ins Krankenhaus bringen. Auch mir geht das alles zu langsam, meine Mutter hat das Gefühl sie haben sie schon aufgeben. Ich hab dem Arzt heute gesagt, sie sollen sie auf jeden Fall morgen wieder aufnehmen, und wenn sie ihr erstmal nur Kochsalzlösung anhängen, bis sie eine endgültige Chemo fertig haben.
Die Ärzte in der Klinik reden sehr offen und doch feinfühlig mit mir über alles, meine Mutter weiß nicht alles. Für sie ist es wichtig das es morgen weiter geht. Nachdem ich all die Beiträge hier gelesen hab, denke ich meiner Mutter geht es schlechter als ich mir eingestehen wollte.

Ich würde all denen, die einen lieben Menschen verloren haben, gerne meinen Trost aussprechen, ich finde nur keine Worte, verzeiht....

Ich hab vor gut 4 Jahren meinen Vater nach einem Autounfall verloren. Er lag noch 5 Wochen auf Intensiv, ist aber nicht mehr zu sich gekommen. Ich war täglich bei ihm, auch als er starb...

(es tut mir leid, wenn ich das jetzt schreibe, habe lange überlegt ob ich es mache, verzeiht wenn es zu horrormäßig klingt, aber vielleicht ging es jemandem auch so, und der meldet sich vielleicht bei mir, daher schreibe ich es doch)

ich empfand und empfinde seinen Tod noch heute als furchtbar!!! Mein Pa war im Koma, die Ärzte hatten die Beatmung abgestellt und mein Dad hat langsam, ganz langsam aufgehört zu atmen. Es hat Stunden gedauert, und immer als wir dachten es sei vorbei, hat er wieder Luft geholt. Ich war zu der Zeit im 7.Monat schwanger. Es war grausam für mich, ich hab seine Hand gehalten und schweigend gewartet. Als er gestorben war, war er sofort kalt und in meinen Augen ein Fremder, das war nicht mehr mein Paps.....

Wenn ich nun bedenke, das es meiner Mutter genauso ergeht, das ich sie bald verliere, könnte ich durchdrehen. Allein meinen Kindern zuliebe halte ich den Alltag einigermasen aufrecht.

Danke, das es so ein Forum gibt!!!!!
Viel Kraft und Mut Euch allen

Silvia
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