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Alt 02.05.2005, 19:52
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Beiträge: n/a
Standard Exfrau hat Ovarialkarzinom, wie gehts jetzt weiter

Erst einmal möchte ich den Betreibern dieses Forums meinen Dank und mein Lob aussprechen, für das, was ihr da tut.
Es gibt Information und die Gewissheit, nicht alleine zu sein. Nun zu meiner Fage / Geschichte:
Im Oktober 2004 war nach 3 Jahren Trennungszeit endlich die Scheidung. Die drei Töchter (4, 6 und 7) verblieben natürlich bei der Mutter, obwohl ich meine Einwände vorgebracht habe. Die Mutter sei nicht versorgungsfähig, da dauernd müde, mehrere Unfälle sind schon passiert.
4 Wochen später erreichte mich ein Anruf des Jugendamtes. Ob ich meine Kinder holen könne, hieß es. Ich traute meinen Ohren kaum. War das dieselbe Person, die mir 4 Wochen vorher meine ehemalige militärische Laufbahn vorhielt und als erziehungsunfähig hinstellte? Ich bekam zur Auflage, die Kinder in die gewohnte Schule / Kiga zu fahren. Täglich 200 km. Ich hörte davon, dass die Ex eine Knieoperation hätte.Die von ihr organisierte Freundin hätte wohl einen Rückzieher gemacht.
Als ich die Ex mit den Kids 4 Tage später im Krankenhaus besuchte, sah sie nicht gut aus und hatte einige Schläche aus dem Bauch hängen. Komisch, ob die Weiss-Kittel das Knie nicht gefunden hatten?
Zum Ergebnis / Diagnose wurde ich nicht informiert. Im Dunstkreis von Jugendamt und Sozialarbeiterinnen wurde was von Darmkrebs gefaselt.
Nach einigen Wochen kam sie wieder nach Hause. Das Jugendamt teilte mit, dass sie die Kinder wieder haben wolle. Für die Versorgung der Kinder sei durch Dorfhelferinnen gesorgt. Ich tat wie mir befohlen. Meine Ex verlangte von den Dorfhelferinnen, die selber Familie hatten, auch die Wochenendbetreuung, denn dafür würden sie schließlich bezahlt.Die Dorfhelferinnen streikten und riefen mich an, warum ich denn die Kinder nicht nehmen wolle. Ich fiel aus allen Wolken und erklärte, dass ich sehr gerne die Kinder nehme.
Also holte ich jedes Wochenende die Kinder ab.Sie stellten tausend Fragen und waren verunsichert, da sie von der Mutter keinerlei Antwort bekamen. Im Dezember folgte dann die erste Chemo, im Januar die zweite OP und im Anschluß wieder Chemo. Ich wußte immer noch keine Diagnose. Im April ging sie in die Reha. Wieder das Wochenendprogramm bei mir, Wochenprogramm bei den Dorfhelferinnen.
Zusammen mit meiner Partnerin und den Kindern besuchte ich die Ex vor etwa zwei Wochen. Wir boten ihr an, sie für einige Stunden alleine mit den Kindern zu lassen. Sie lehnte ab.
Ich erzwang ein Gespräch, mit der Bitte um Diagnose. Sie sagte Ovarialkarzinom, 10 cm im Durchmesser, Status IV. Es hätte nicht in andre Organe gestreut. Status IV ist aber mit Metastasen. Ist der Darm, der ihr teilweise entfernt wurde, kein Organ? Sind Lymphen kein Organ? Ist das Bauchnetz kein Organ?

Ich war wütend. Wollte sie mich für dumm verkaufen oder hat sie selber keinen blassen Schimmer über ihre Krankheit?

Zusammen mit meiner Partnerin haben wir zusammen beratschlagt, was wir tun sollten. Krankheit ignorieren und sehen was passiert? Nein, das lehnte ich ab, weil ich mir später von meinen Kindern keine Vorhaltungen machen lassen will. Als aller erstes mussten Informationen her. Hier im Krebskompass-Forum wurde ich fündig über die Krankheit, wie man es den Kids beibringt usw. Aber leider habe ich keine Infos zum Thema: wie gehe ich mit dem Krebs der Ex um?
Ich habe beschlossen, ihr anzubieten,die Kinder jedes wochenende zu nehmen, wenn sie es wünscht, oder auch ausserplanmäßig, die schweren Einkäufe abzunehmen, ihr beim Thema Schwerbehindertenausweis und Frührente zu helfen. Mal sehen, ob sie die Hilfe annimmt oder ablehnt. Denn wer will schon Hilfe vom Ex?

Fakt ist, es geht um die Kinder. Wie geht es jetzt weiter, wenn keine Dorfhelferinnen mehr da sind? Wie wird ihre Krankheit verlaufen? Kann sie die Kinder versorgen, oder kommt es wieder zu Unfällen?
Tausend Fragen, die mir keiner beantworten wird.
Ich habe viele Beiträge von euch gelesen, die von Liebe und Angst berichten.
Drei Jahre Rosenkrieg haben ihre Spuren hinterlassen. Vom Achselzucken bis zum Händereiben gehen die Emotionen bei mir. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll, nur eines weiß ich, ich bin ein guter Vater, meine Kinder lieben mich und meine Partnerin.
Burnett Kniel
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