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  #1  
Alt 04.02.2005, 07:04
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Ab 2005 werden in Charité-Berlin NUR Privatversicherte bevorzugt. Viele staatlich versicherte Patienten grundlos aus dem Krankenhaus entlassen. Immer weniger staatlich versicherte Patienten werden aufgenommen und entsprechend behandelt.
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  #2  
Alt 04.02.2005, 08:00
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Wir alle, kämpfen ums Leben. Der Tod ist nie so nah, wie jetzt. Und trotzdem, verlieren wir nicht die Hoffnung. Sonst würde alles kein Sinn haben. Was ist aber, wenn man merkt, dass der Arzt selbst, tut so, als Du kein Wert hättest, als wir NUR einen mittel sind um Geld zu verdienen. Und wenn wir dieses Geld nicht mehr geben können, sind wir einfach RAUS? Was ist, wenn man merkt, Du bist einfach nicht mehr behandelt?
Grausame Entdeckung... und diese Tatsache findet gerade statt, und zwar im Krankenhaus Charité. Hart? Schwer? Nein, es gibt keine Worte zu beschreiben. Es ist eine Schande für dieses Land, das KEIN Rucksicht auf Krankheit hat, sondern auf Geld, jeder, der sich behandeln lassen, leisten kann (und das sind die Menschen, die privat versichert sind).
Mein Mann wurde in November und Dezember mit Topotecan behandelt. Er sollte insgesamt 4 Zyklen machen. Im Dezember wurde entlassen und in Januar nicht mehr aufgenommen. Frau Dr.-gelöscht- sagte uns, das Krankenhaus kann sich nicht mehr leisten ihn zu behandeln, da er NICHT privatversichert ist. Und wunderte, warum wollen wir unbedingt, dass er weiter mit Topotecan behandelt werden soll, wenn er sowieso "Tod" ist? Aber ich kann jeder versichern, wenn irgendwas in dieser Krankheit wirken soll, dann Topotecan. Und glauben sie mir, das ist keine Vermutung, sondern eine Tatsache. Mein Mann war in Oktober 2004 wie Tod. Jetzt, nach SELBSTBEZAHLTE Topotecan-Therapien fühlt er sich so gesund, wie er noch nie, seit dem Krank ist, sich gefühlt hat. Nun, ist das menschlich, in einem Land wie Deutschland deine Behandlung selbst zu zahlen, NUR weil du staatlich versichert bist? Ist das Möglich, aus diesem Grund dich NUR um der billigsten Behandlungen dich zu erfreuen? Willst du eine Behandlung der 80-ger, die sowieso nichts bringt, bist du behandelt. Das ist eine Frechheit, die man einfach nicht fassen kann. Und das schlimmste daran, viel zu viele erkennen diese Wahrheit nicht. Wenn jemand, wie mein Mann, kleinzelliges Karzinom, inoperabel, bekommt als first-line Therapie keine Cisplatin/Irinotecan und second-line Therapie Topotecan, ist VERARSCHT. Und das ist kein Witz. Und wenn sie versuchen mit Prof. -gelöscht- zu reden, mit der Hoffnung, sie würden was erreichen, dann reden sie lieber mit dem Pförtner, er findet bestimmt ein gutes Wort sie zu ermutigen.
Meine Meinung nach, diese Ärzte oder Ms. Krebs aus Spongebob Schwankopf (Zeichentrickfilmserie auf SuperRTL 19:45 Uhr) ist eine bittere, bedauerliche wahre Ähnlichkeit und die ganzen Krankenversicherungen und Gesundheitreforme, ein lächerliches Zirkus, in dem wir, leider die Hauptrolle „spielen“ mussen um die Politiker einen Grund zum Lachen zu haben. Wir sind die Komiker.

[b] Die NAmen wurden aus rechtl. Gründen gelöscht.
Angi (LK-mod)
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  #3  
Alt 04.02.2005, 08:47
Angi Angi ist offline
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Liebe /r Cami

ich verstehe Deine Verbitterung.Es ist indiskutabel wie in Eurem FAll mit Euch umgegangen wurde. Mir ist aber nichts von einer öffentlichen Meldung bekannt die Charite in Berlin würde nur noch Privatpatienten behandeln. Wo wurde das veröffentlicht? Und wenn Du schreibst " Viele staatlich versicherte Patienten" werden " grundlos aus dem Krankenhaus entlassen" dann ist das eine heftige Behauptung , die, wenn Du sie mit entsprechenden Beweisen an die Medien weiterleitest für einen Skandal sorgen werden.
Es ist schon "immer" so, dass es gegen finanzielle Mittel mehr Möglichkeiten der Behandlung gibt ( diese Behandlungen/Mittel kosten ja auch tatsächlich mehr) und dass man unter Umständen es sich nicht leisten kann diese wahrzunehmen, dass habe ich selbst schon erlebt.Menschlich, nein menschlich finde ich das auch nicht. Die Lösung, diese für alle zugänglich zu machen und zum Standard , bedeutetete dann aber wahrscheinlich auch wiederum enorm höhere Beiträge als jetzt. In Großhadern allerdings versicherte mir der behandelnde Arzt auf der neurologischen Intensivstation dass es dort keine "Zweiklassenmedizin " gäbe, dort wo es um akutes Leben und Tod gebe erhalten alle Patienten diesselbe Behandlung.
Das es bei Therapien dann wiederum Unterschiede gibt, ja, das ist traurig , da gebe ich Dir recht.Ein umfassendes Diskussionsthema.

Ich habe die Namen die Du erwähntest gelöscht. Wir können hier im Forum die Tatsachen nicht nachprüfen , haben keine Beweise die Deine Behauptungen belegen, und es gibt auch viele die sehr positive Erfahrungen gemacht haben.Das ändert nichts an Euerer Situation und ich verstehe dass Du Deinem Ärger und Frust Luft machen willst. Vielleicht hinterlässt Du eine Mailadresse falls jemand ähnliches erlebt hat und sich mit Dir austauschen möchte.

Liebe Grüße Angi
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  #4  
Alt 04.02.2005, 09:49
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Liebe Angi,
Du wirst erst dann verstehen, wenn Du diese Krankheit hast und siehst, es gibt Behandlungen, die Dir die Hoffnung geben könnte, Du kannst doch gesund werden, wirst Du aber nicht, weil Du die Behandlungen nicht bekommst.
Es ist erstaunlich, wie viele Menschen damit einverstanden sind und nichts dagegen unternehmen, weil sie Angst haben, gegen der Ärzte, Krankenkassen, Krankenhäuser zu kämpfen.
Es gibt tatsächlich viele Behandlungsmethoden, die wirklich helfen. Aber sie kosten viel und was bedeutet Herr X für die Staat? Nichts, also, wozu so viel Geld, wenn er so oder so stirbt?
Tja, ich mache ja kein Kommentar, ich danke Dir zumindest für Dein Verständnis.
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  #5  
Alt 04.02.2005, 10:43
Angi Angi ist offline
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Beiträge: 841
Standard Behandlungsmethoden im Charité

Liebe Cami,

ja, Du hast recht, oftmals bekommt man das volle Ausmaß der Ungerechtigkeit erst mit wenn man selbst oder nah betroffen ist, irgendwie hat man( also ich hatte ) ja doch so eine Art naives Urvertrauen ganz selbstverständlich mit den bestmöglichsten Mitteln behandelt zu werden. Ich finde auch, wenn es um Menschenleben geht sollte die bestmöglichste Versorgung selbstverständlich sein. Die Realität sieht anders aus und ist bedrückend, es ist mehr als ernüchternd das festzustellen.

Und ich selbst würde auch von Pontius zu Pilatus rennen um bei Krankenkasse/Ärzten /Krankenhäusern/Medien etwas zu erreichen.Aber mir selbst ist auch klar, dass viele Menschen das nicht können und es ist traurig genug dass man sich neben der Schwere der Erkrankung ,die eh schon alle Kraft frisst, die man hat sich mit all diesen Ungerechtigkeiten rumärgern zu müssen .

Liebe Cami, ja ich versuche auch jetzt schon zu verstehen und die Augen offen zu halten. Ich wünsche Dir und Euch dass ihr Erfolg haben werdet, dass die Therapie hilft, dass ihr etwas erreichen könnt, dass es Deinem Mann besser geht.
Liebe Grüße Angi
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  #6  
Alt 04.02.2005, 20:48
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

liebe cami,

das was du beschreibst habe ich schon anfang der 90iger jahre
erlebt.
in der zwischenzeit wird es immer und immer schlimmer.
gerade versuchen die kliniken scheichs an land zu ziehen
die bar zahlen und in jeglichem luxus in einer normalen klinik
mit sonderstatus leben können.
es ist leider mal so und wir werden und können nichts, aber
auch garnichts ändern.
aber es sind nicht nur die krankenhäuser sondern auch
pflegeheime stark betroffen.
wie angi schon schrieb wenn du keine kraft mehr hast oder
keine angehörigen die helfen dann bist du noch schlimmer
dran.
es ist leider so......
weiterhin alles gute, viel kraft und durchhaltevermögen
herzlichst
christa CK
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  #7  
Alt 04.02.2005, 20:52
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Hier ein Link von "Panorama" .
Dort könnt Ihr lesen , wie einige Ärzte
uns Kassenpatienten nennen .

Lieben Gruss
biba
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  #8  
Alt 04.02.2005, 21:10
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Biba der Link fehlt....!!!!

Lieben Gruss Liz und Willy im Doppelpack
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  #9  
Alt 04.02.2005, 21:42
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

Ups ...
http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/...27/aerzte.html
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  #10  
Alt 04.02.2005, 22:45
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

"Ab 2005 werden in Charité-Berlin NUR Privatversicherte bevorzugt. Viele staatlich versicherte Patienten grundlos aus dem Krankenhaus entlassen. Immer weniger staatlich versicherte Patienten werden aufgenommen und entsprechend behandelt."

Dass Privatversicherte "bevorzugt" werden und wurden, ist nicht neu. Das nur auf die Charitè zu beziehen, ist aber sicher falsch. Grundlos entlassen die KH`s die Patienten nicht, vielmehr sind sie gezwungen, einzusparen, wo es geht und daher werden viele "Patientenverträgliche" Möglichkeiten, wie z.B. auch eine frühzeitige Entlassung, herangezogen. Die Probleme liegen nicht nur in unserem heutigen Gesundheitssystem, sondern auch in einer Unterversorgung der Kliniken mit Personal. Ich verstehe die persönlichen Hintergründe und respektiere auch, wenn sich jemand, vor allem nach solchen Erfahrungen, Luft machen muss. Das würde ich auch. Aber man kann nicht eine bestimmte Klinik oder Institution für die Misstände im Gesundheitsbereich verantwortlich machen. Und dass es nicht gegen jede Krebserkrankung DAS Medikament gibt, dürfte jedem klar sein. Neben den Patienten kämpfen ja auch die Mediziner und Forscher gegen den Krebs und so grausam es klingen mag: Manchmal stehen beide Gruppen vor der ernüchternden Tatsache, dass es eben doch nicht "funktioniert", dass der Krebs doch der Stärkere ist. Das ist für Angehörige (ich war eine) schwer zu verstehen und an die Angst, die es dem Patienten bringt, mag ich gar nicht denken. Man ist wütend, verletzt und weiss nicht, was kommen wird.
Ich denke nicht, dass bei medizinischer Notwendigkeit und Aussicht auf Erfolg, die lebenswichtigen Medikamente verweigert werden. Die Bevorzugung von privat versicherten Patienten mag erdrückend sein, aber sie hält keinen anderen Patienten von einer effektiven Behandlung ab, auch nicht in unserem Gesundheitssystem.
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  #11  
Alt 05.02.2005, 17:30
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Beiträge: 1.225
Standard Behandlungsmethoden im Charité

Hallo Biba, Hallo alle anderen

Ja...wenn man das so liest, muß man sich wirklich fragen, was die "Weißkittel" sich denn überhaupt gedacht haben, als sie sich für ein Medizinstudium eingeschrieben haben!?!?!?
"Mein Haus, mein Pferd, mein Boot" !!?!?!?!?!?

Gott sei Dank sind nicht alle so, dennoch schlimm, wenn man den Unterschied so deutlich spürt oder sogar nach Vorschrift so handeln muß...
Ich habe ja als Arzthelferin gearbeitet...weiß also sehr wohl, wie die Menschen sich fühlen und ich mich auch teilweise gefühlt habe!
Seid dem 01.01. bin ich privat versichert...und den Unterschied hab ich am eigenen Leib schon erfahren dürfen! Ich finde das sehr erschreckend und besorgniserregend!

Mit nachdenklichem Gruß

Tanja L.
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  #12  
Alt 05.02.2005, 17:58
Benutzerbild von Thorax
Thorax Thorax ist offline
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Beiträge: 302
Standard Behandlungsmethoden im Charité

Hallo an alle,

erstens Ärzte sind auch nur Menschen deshalb gibt es auch dort selbstverständlich Idioten, deshalb darf man es aber nicht verallgemeinern.

Zum zweiten ich glaube nicht, dass eunem Kassenpatienten etwas lebenswichtiges vorenthalten wird. Wenn es so wäre, würden Reiche nicht an Krebs sterben , oder? Nein die quälen sich nur etwas länger weil mit ihnen noch Geschäfte gemacht werden und ihnen teures Zeug's verkauft wird was letztendlich auch nicht hilft.

Man mag es ausgleichende Gerechtigkeit nennen.


Gruß


Thorax
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  #13  
Alt 05.02.2005, 20:33
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Standard Behandlungsmethoden im Charité

hallo thorax,

das was du schreibst ist richtig.
den vater meiner freundin hat man nicht sterben lassen
und ihn so lange es geht am leben erhalten um zu kassieren.
es ist wirklich so.
man kann es so oder so sehen.
viele grüße
christa cK
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