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  #1  
Alt 17.07.2017, 13:57
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Lieber @Jan 64; @lotol
Jan du schriebst:
Zitat:
(Und wie Du schon schreibst: Was für einen Vortrag im Vorfeld recherchiert, zusammengetragen und aufbereitet werden muss, weiß nur Jemand, der es selber schon gemacht hat. Das lässt sich auch schlecht nachprüfen)
Der Arzt, der dann den Vortrag hält, ist auch meistens nur der Chef eines Teams, das gemeinsam zu diesem Thema gearbeitet hat. Man muss auch auf die vielen kleinen stillen Gehilfen schauen (die nenne ich mal jetzt schon),die mit zum Erfolg beitragen.
Es gibt da auch unschöne Rangeleien um Positionen, z.B.ist es bei der Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Artikels sehr wichtig, wer in der Autorenliste an erster Stelle steht.

Elisabethh.
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  #2  
Alt 24.07.2017, 04:52
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Hallo,

thematisiert habe ich das aus zwei Gründen:

1) Nach meinem Selbstverständnis von Foren muß es auch zulässig sein, "unbequeme" Fragen stellen zu dürfen.
Bzw. auch "unbequeme" Hinweise geben zu dürfen.
Sollte das nicht zulässig sein, taugen dementspr. Foren auch nichts.
Jedenfalls nicht dazu, um Dinge vorurteilsfrei klären zu können, was ja schließlich zweifelsfrei im Interesse aller Teilnehmer in Foren liegt.

Völlig klar:
Es gibt Forenregeln sowie auch Zwänge von Moderatoren, die sie zu befolgen haben.

Demgegenüber gibt es aber auch noch etwas ganz anderes, das "höherrangig" ist.
Nämlich den Anspruch:

2) Der Vorurteilsfreiheit in den Wissenschaften.
Welcher das durchgängig in allen Wissenschaften (incl. Forschung) ist, kann man z.B. hier nachlesen:
http://bht.equipo.de/wp-content/uplo..._Kriterien.pdf


1) bedarf m.E. keiner weiteren Diskussion.
Zu 2):
Mit der Vorurteilsfreiheit ist das natürlich so eine Sache:
Wer ist schon frei davon?

Damit will ich sagen, daß sich jemand subjektiv im Irrtum befinden kann, obwohl er objektiv total "daneben" liegen kann.
Soll heißen:
Jemand kann durchaus im guten Glauben handeln.
Errare humanum est, muß man jedem uneingeschränkt zubilligen.

Die Frage nach Interessenskonflikten erübrigt sich deshalb m.E.


Zitat:
Zitat von Jan64
Und wie willst du als Aussenstehender beurteilen ob der Arzt nun seiner Leistung für das Unternehmen nach adäquat bezahlt wurde? Dies müsste dann in eine Art Kostenkatalog für Leistungen festgelegt werden. Damit wäre dann auch jede Art von Wettberwerb ad acta gelegt. Ist es in der freien Wirtschaft (in der sich dei Pharmafirmen befinden) nicht üblich Spezialisten besser zu bezahlen als die Mitläufer? Ich kann die Ärzte, die sich da nicht outen auch verstehen. In Deutschland geht dann oft gleich eine Neiddebatte los, wenn einer mehr hat als der andere (selbst schon erlebt).
Um eine "Neiddebatte" geht es mir wirklich nicht.
(Ich habe keinerlei Problem damit, daß sich jemand erbrachte Leistungen auch bezahlen läßt.)
Sondern viel mehr darum, daß für Patienten die Vorurteilsfreiheit auch feststellbar ist.

Bei entspr. Transparenz bezogener Entgelte geht es doch nur um Eines:
Die Möglichkeit der Beurteilung davon "einzuräumen".
Warum scheuen sich viele Ärzte, das zuzulassen??

Ist doch nichts dabei, Entgelt für erbrachte Leistungen zu beziehen.
Ist auch nichts dabei, daß sie, sich nur evtl. im Irrtum befindend, argumentieren.

Ich wünsche mir wirklich, daß in der BRD gesetzlich Vergleichbares festgelegt wird, wie das in den USA der Fall ist:
Komplette Offenlegung!

Nur deshalb, damit Patienten die Möglichkeit haben, selbst entscheiden zu können, wem sie nun vertrauen wollen oder auch nicht.

Machen wir uns doch nichts vor:
Wir Einzelfälle sind nur ein "Spielball".
In dem ganzen "Scheiß-Spiel" geht es aber unsererseits um "Gratwanderungen" zwischen Leben und Tod.
Und worum geht es andererseits?


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 24.07.2017, 12:35
Jan64 Jan64 ist offline
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Registriert seit: 07.01.2011
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Beiträge: 852
Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Soll das bedeuten, das Ärzte die viel kassieren nicht vertrauenswürdig sind?

Geändert von gitti2002 (24.07.2017 um 15:35 Uhr) Grund: fehlgeschlagenes Zitat entfernt
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  #4  
Alt 24.07.2017, 20:13
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Hallo,

Zitat:
Zitat von Jan64
Soll das bedeuten, das Ärzte die viel kassieren nicht vertrauenswürdig sind?
Es soll zunächst bedeuten, was ich schrieb:
Komplette Offenlegung, welche Firma wie viel an welche Ärzte bezahlte.

Welche Rückschlüsse daraus dann Patienten evtl. ziehen, ist deren Sache.
Genau so, wie es auch deren Sache ist, welche Kriterien sie bzgl. Vertrauenswürdigkeit haben.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #5  
Alt 24.07.2017, 21:31
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Und wie soll der Patient nach der Liste der Zuwendungen die Vertrauenswürdigkeit der Ärzte(innen) beurteilen können? Kann man Vertrauungswürdigkeit Anhand des Einkommen des Menschen bestimmen?
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  #6  
Alt 25.07.2017, 08:14
Cipramil Cipramil ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Mmh, schwieriges Thema.
Ich denke, eine reine Offenlegung der Pharmafirmen wer wieviel Geld an wen zahlt ist nicht zielführend - wichtig wäre auch für was.
In Krankenhäusern fliessen sogenannte Drittmittelgelder, also Gelder die der Arzt für ein bestimmtes Projekt/Studie bekommt, natürlich nicht in die private Tasche des Arztes. Von dem Geld bekommt die Klinik erstmal einen gewissen Prozentsatz an "Overhead" (je nach Klinik 15-25%) als "Entschädigung" dafür, dass sie Räume, Strom etc. stellt.
Für Studien/Projekte wird dann Material bestellt und vor allem Personal eingestellt - um offen zu sprechen findet mit diesen Geldern zum Teil eine Quersubventionierung der normalen Krankenversorgung und natürlich der Forschung, die kein Geld einbringt, statt.
In meinem Bereich müssten ohne diese Drittmittel Schwestern und Ärzte entlassen werden und die Personaldecke wäre noch um einiges dünner als sie es jetzt schon ist.
Diese Offenlegung ist aber meiner Meinung nach nicht machbar - welches Krankenhaus wäre schon bereit, seine ganze Finanzplanung offen zu legen? Und solange diese Planung nicht offengelegt wird werden sich viele Ärzte scheuen der namentlichen Nennung der Zuwendungen zuzustimmen weil eben nicht sichtbar ist wofür das Geld wirklich ausgegeben wird und ein falscher Eindruck entsteht... .

VG Cipi
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  #7  
Alt 25.07.2017, 13:37
Safra Safra ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Krebsforschung + Ärzte

Zitat:
Machen wir uns doch nichts vor:
Wir Einzelfälle sind nur ein "Spielball".
In dem ganzen "Scheiß-Spiel" geht es aber unsererseits um "Gratwanderungen" zwischen Leben und Tod.
Und worum geht es andererseits?
Worum? Um das liebe Geld? Oder was meinst Du, lotol? Das wundert mich ja nun ein wenig, da du Dich sonst immer so für das Vertrauen in die ärztliche Kunst aussprichst. Als "Spielball" habe ich mich jedenfalls nicht betrachtet. Während meiner Chemo nahmen auch Mitstreiter an einer Studie teil. Aber es war kein Problem, etwas um- oder abzusetzen, wenn es nicht funktionierte. Außerdem hat jeder das Recht, sich zu informieren und/oder eine Behandlung abzulehnen.
Am Geld würde ich die Kompetenz eines Arztes jedenfalls nicht messen wollen.( Es gibt zum Beispiel MEZIS - da kann man sich einen "unbestechlichen Arzt" suchen - bei mir in der Nähe 0). Im Gegenteil: die Ärzte, die regelmäßig an Weiterbildungen (der Pharmaindustrie) teilnehmen bzw. an Studien und daran Interesse haben, sind meist deutlich besser drauf als die anderen. Zum Selberbelesen und Fortbilden muss man nämlich auch Zeit investieren, da ist es in einem netten Rahmen mit vielen Kollegen und guten Referenten vielleicht doch attraktiver. Mal davon abgesehen, dass vermutlich ohne die Angebote der Industrie kaum Weiterbildungen stattfinden würden.

Und ob wir hier mit dem amerikanischen System glücklich wären, möchte ich mal offen lassen...

safra
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