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  #1  
Alt 21.01.2012, 14:49
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo..

ich heiße Henner (35 J.) und bin mit meiner besseren Hälfte Sonja (50 J) jetzt seit 13 Jahren sehr glücklich in wilder Ehe zusammen.
Sonja hat aus Ihrer früheren Ehe 4 Kinder Jenny 30, Tim 25, Thomas 21 und Julia 20, mitgebracht. Gemeinsam haben wir uns dann noch ein Nesthäkchen zugelegt Robin 8.

Etwa einen Monat vor Weihnachten bemerkte Sonja in Ihrer rechten Brust einen Knoten. Daraufhin ist sie zu Ihrem Frauenarzt gefahren. Dort wurde ein Ultraschall der Brust gemacht und Antibiotika verschrieben. Mit der Einnahme des Antibiotikums wurde der Knoten etwas kleiner ging aber nicht weg. Daraufhin hat Ihr Frauenarzt eine Mammographie für Mittwoch den 11.01.2012 angesetzt.

Über die Weihnachtsfeiertage und auch Silvester war Sonja sehr schlapp und klagte immer mal wieder über Bauchschmerzen und Blähungen. Da Sonja auch noch Gallensteine hat dachte ich natürlich an eine Entzündung der Galle. Deshalb sind wir am Montag den 09.01.2012 zu Ihrem Hausarzt gefahren um das abklären zu lassen. Bei dem dort gemachten Ultraschalls des Bauchraumes fiel dem Arzt auf das die Wände der Gallenblase deutlich dicker waren als sie sein sollten. Auch konnte er auf dem Ultraschall Punkte auf der Leber erkennen die er sich nicht erklären konnte. Deshalb hat er sie ins Krankenhaus geschickt.

Im Krankenhaus ging es dann los: Erst mal noch ein Ultraschall und Blutentnahme. Dann passierte bis Mittwoch den 11.01.12 nichts mehr. Bei der Visite fragte dann der Chefarzt wie denn die Ergebnisse des CT´s und dem Kontrastmittel Sonogramms wären. Als er merkte das dort außer dem Ultraschall bei der Aufnahme noch nichts passiert ist wurde er … naja sagen wir mal etwas böse.

Das hatte zufolge das noch am gleichen Tag Bewegung in die Sache kam.
Kontrastmittel Sonographie, CT vom Bauch und Brust, Mammographie der Brust, Stanzbiopsie der Brust.

Einen Tag später folgten dann noch ein MRT vom Kopf und verschiedene Röntgenaufnahmen.

Am 17.01.2012 bekamen wir das Ergebnis der Biopsie: Invasives ductales Mamma Karzinom.

Auch sind Metastasen in der Leber und den Knochen nachgewiesen worden.
Für Donnerstag sei vorgesehen dass Sonjas Fall bei dem Tumorbord vorgetragen wird und dann das weitere Vorgehen abgesprochen wird. Wir sollten dann am Freitag den 20.01.2021 Bescheid bekommen. Aber jetzt dürfte ich Sie erst mal mit nach Hause nehmen. Alles weiter würde man dann sehen wenn die restlichen Ergebnisse da sind. Nur morgen früh um 09:00 Uhr soll Sonja bitte noch mal kommen um das Knochenszintigramm zu machen. Auch das haben wir hinter uns.

Am 19.01.2012 haben wir dann Ihren 50 Geburtstag gefeiert. War eine gedrückte Stimmung aber im Großen und Ganzen recht schön.

Am 20.01.2012 haben wir Telefonisch die Ergebnisse bekommen.

T4NXM1 alle Tumormarker sind erhöht und der primär Brusttumor ist Hormon Negativ (?)

Die Ärtzte wollen mit einer Chemo (Taxan?) beginnen. Wenn möglich gleich zu beginn der nähsten Woche. Erst danach denken sie das eine OP Sinn macht.
Sooo das ist der aktuelle stand. Was denkt Ihr?

Gruß
Henner

Vielleicht sollte ich noch erwähnen das Ihr Ehemann 1998 an Krebs (Non-Hodgkin-Lymphom) gestorben ist. Entsprechend Sensibel sind hier alle. Selbst die älteren Kinder. Ich frage mich ob Ihr vielleicht ein paar Tipps für mich habt wie ich mit Ihnen am besten umgehen kann ohne an alten und vielleicht auch ünnötigen Ängsten zu rühren?

Gruß
Henner

Geändert von Chapxy (17.02.2012 um 12:53 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #2  
Alt 21.01.2012, 15:40
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Henner,
herzlich willkommen hier-auch wenn der Anlass kein schöner ist.
Ihr wisst seit kurzer Zeit,dass Deine Partnerin Brustkrebs hat.
Leider mit Metastasen in den Knochen und der Leber.
Das ist ganz schön viel zu verdauen am Anfang.
Auch wenn der Behandlungsmarathon professionel klingt,möchte ich doch fragen,ob ihr an einem Brustzentrum seid oder in einem ganz normalen Krankenhaus?
Wenn ihr nicht an einem BZ(Brustzentrum) seid,solltet ihr ein solches möglichst aufsuchen-dort ist die Behandlung zertifiziert und man hat die nötige Erfahrung mit Brustkrebs.
Es ist gut,dass sofort etwas unternommen wird und mit Chemo angefangen wird.So kann der Tumor verkleinert werden,so dass man anschließend operieren kann.Oft sprechen gerade die hormon negativen Tumore gut auf die Chemo an!
Der Tumor ist hormonnegativ,aufgrund dessen kann man anschließend keine Antihormontherapie machen.Umso wichtiger ist die Chemo-da sie vor der OP gemacht wird,kann man sehen,wie der Tumor auf die Chemo anspricht.
Wurde etwas zu den Her2 neu Rezeptoren gesagt?Sind die positiv oder negativ?
Ich tippe jetzt mal negativ,sonst hätte man das schon erwähnt?
Wie auch immer,ihr müßt jetzt zusammen halten und gemeinsam den Kampf aufnehmen.
Die Zeit wird nicht leicht,aber sie ist zu meistern!Viele hier haben das durchgemacht bzw.machen es gerade durch.
Schau mal in den Thread:http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=47634
Da sind die Frauen am Anfang,mitten drin oder am Ende der Therapien.
Man bekommt hier immer Ratschläge,wenn man Fragen hat,man wird aufgemuntert,wenn alles ätzend ist und bekommt Mut zugesprochen.
Es ist ja auch ein großer Berg,der sich da vor einem auftut.Aber,Schritt für Schritt kann man diesen Weg gehen.

Tja,wie mit den Kinder umgehen: immer zuversichtlich und immer nur gerade das mitteilen,was wichtig ist.Das gilt gerade für kleine Kinder,ihr habt ja noch einen Kleinen.Evtl.in der Schule Bescheid sagen,so dass die Lehrer über eure belastende Situation informiert sind.
Nichts verheimlichen-Kinder merken sofort,wenn was nicht stimmt.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Durchhaltevermögen in der kommenden Zeit.
Liebe Grüße,Jule
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  #3  
Alt 21.01.2012, 17:09
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Jule66.

Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
Auch wenn der Behandlungsmarathon professionel klingt,möchte ich doch fragen,ob ihr an einem Brustzentrum seid oder in einem ganz normalen Krankenhaus?
Wenn ihr nicht an einem BZ(Brustzentrum) seid,solltet ihr ein solches möglichst aufsuchen-dort ist die Behandlung zertifiziert und man hat die nötige Erfahrung mit Brustkrebs.
Wir sind in einem normalen Krankenhaus. Die Ärzte dort haben uns auch das Brustkrebszentrum in Saarlouis empfohlen. Allerdings fühlt sich Sonja hier sehr wohl und da die Ärtze hier eng mit Saarlouis zusammenarbeiten... naja es bleibt die Angst etwas falsch zu machen. Wir haben uns jetzt überlegt sie hier beginnen zulassen damit es möglichst schnell weitergeht und trotzdem mit allen Unterlagen noch nach Saarlouis zu fahren. Mal höhren was die Ärtzte dort meinen.

Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
Wurde etwas zu den Her2 neu Rezeptoren gesagt?Sind die positiv oder negativ?
Ich tippe jetzt mal negativ,sonst hätte man das schon erwähnt?
Wie auch immer,ihr müßt jetzt zusammen halten und gemeinsam den Kampf aufnehmen.
Dazu wurde etwas gesagt. Bin mir aber nicht mehr sicher. Werde es am Montag erfragen und dann hier Posten.

Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
Sehr guter Link! Danke.


Zitat:
Zitat von Jule66 Beitrag anzeigen
Tja,wie mit den Kinder umgehen: immer zuversichtlich und immer nur gerade das mitteilen,was wichtig ist.Das gilt gerade für kleine Kinder,ihr habt ja noch einen Kleinen.Evtl.in der Schule Bescheid sagen,so dass die Lehrer über eure belastende Situation informiert sind.
Nichts verheimlichen-Kinder merken sofort,wenn was nicht stimmt.
Wir sind bis jetzt mit der Situation sehr offen umgegangen. Die 4 großen wissen alles was wir auch wissen. Beim Robin waren wir etwas vorsichtiger. Er weiss das seine Mama Brustkrebs hat und das sie in der nähsten Zeit sehr starke Medikamente bekommt. Auch das dann eine OP folgt haben wir ihm gesagt. Aber die Metas haben wir ihm verschwiegen. Ich denke das wäre etwas viel für ihn mit seinen 8 Jahren.
Auch mit seiner Klassenlehrerin habe ich gesprochen. Sie wird stärker auf ihn achten. Sollte Ihr etwas auffallen meldet sie sich sofort bei mir. Und wenn er fragen hat kann er wenn er es möchte auch zu Ihr gehen.

Ansonsten danke ich dir für die prompte Reaktion. Es hat Sonja schon gut getan (mir auch) zu sehen das es Menschen gibt die wissen wie es ihr jetzt geht.


Gruß
Henner
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  #4  
Alt 25.01.2012, 12:21
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

lieber henner,

ich kann dir in sachen brustkrebs nicht wirklich weiterhelfen. aber ich möchte dir und deiner familie ein riiiiesiges kraftpaket schicken. ich wünsche euch alles, alles gute- ihr schafft das!!!

lg, nicole
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  #5  
Alt 28.01.2012, 19:14
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo,

mal ein Update:

Am Freitag hat Sonja einen Port bekommen. Ambulante Op. Danach nach Hause.

Am Dienstag bekommt Sonja die erste Chemo.

Und eine Berichtigung: Der Tumor ist Hormon Positiv (nicht negativ).

Her2 neu Rezeptoren sind negativ.

Vielen lieben Dank Nicole. Kraft können wir jetzt alle brauchen.

Gruß
Henner
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  #6  
Alt 02.02.2012, 07:16
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Sooo. Am WE hat Sonja noch einen Harnwegs Infekt entwickelt mit Schmerzen und Fieber. Wenn es einen erwischt dann bitte aber richtig?

Also bekommt Sie jetzt Antibiotika und Schmerzmittel.

Am Dienstag dann das erste mal die Chemo. Ich bin mit Ihr morgens dahingefahren. Super liebe Leute dort. Erst haben Sie Ihr Blut abgenommen (durch den Port) dann eine Infusion mit Cortison und i-was gegen Übelkeit. Nachdem dann die Blutwerte da waren bekamm sie dann die Chemo. Bis jetzt scheint Sie diese auch relativ gut zu vertragen. Bislang nur geringe Nebenwirkungen.

Kennt Ihr das auch? Oder wie war das bei euch? Ich beobachte Sie eigentlich fast die ganze Zeit und erwarte das die "Medizin" jetzt endlich wirkt und gleich wieder alles gut ist oder das die Nebenwirkungen jetzt schlagartig einsetzten.
Ab und an frage ich mich wie Sie es mit mir aushält... Ich denke ich werde noch einige Zeit brauchen bis ich kapiert habe das uns dieser BK noch sehr lange beschäftigen wird.

Ich sollte aufhören sie immer im Auge haben zu wollen. Das kann ich sowieso nicht lange durchhalten oder?

Vielleicht grübel ich auch einfach zu viel.... mal abwarten was der Tag heute so bringt.
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  #7  
Alt 04.02.2012, 10:43
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Henner, ok, Dein Thema ist verschoben worden...

Was die Nebenwirkungen der Chemo angeht - was für eine bekommt denn Deine Frau? Bei den meisten Medikamenten ist es so, dass die NW erst zeitverzögert kommen. Bei mir war jeweils Tag 4 und 5 der schlimmste (hatte 4 EC und 4 DOC), danach ging es aufwärts, und in der dritten Woche war ich voller Tatendrang - wir haben viel renoviert im letzten Jahr, waren auch verreist. Das Bild, das man im Kopf hat, solange man nicht betroffen ist - der leichenblasse Chemopatient mit Augenringen bis in Kniehöhe, der pausenlos ko... und leidend in der Ecke liegt - stimmt wohl so nicht mehr - GottseiDank!!!


Was das bemuttern und im-Auge-haben-Wollen angeht - schwierige Sache das. Mein Mann hatte auch immer Angst, sich zu wenig zu kümmern, und das war dann manchmal zu viel... Wir hatten tatsächlich in der Mitte der Chemo eine ziemliche Krise deswegen.
Mein Rat: reden, reden, reden - und klar sagen, was man vom anderen erwartet. Ich brauchte immer auch mal ein bisschen Zeit für mich (mein Mann war dummerweise zu der Zeit auch noch arbeitslos), als das dann klar war, ging es wieder besser.

Aber eins ist auch klar - viel schlimmer als zuviel kümmern ist zuwenig oder garnicht - es hat schon Angehörige gegeben, die zu Weihnachten ihrem Krebspatienten gesagt haben, er verderbe mit seinem Thema die Stimmung...
Du hast Recht, dieser Krebs wird Euch beschäftigen, und zwar noch lange und spürbar. Das ist leider so...

Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute - berichte immer mal wieder, ich werd auch hier immer mal reinschauen...

Liebe Grüße
Ulrike
__________________
Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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  #8  
Alt 04.02.2012, 15:44
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Ulrike,

Sonja bekommt PAC alle drei Wochen für erstmal 4 Monate.

Sind jetzt am 4 Tag nach der ersten Chemo und die NW halten sich immer noch in Grenzen. Gereizte Schleimhäute in Mund und Nase. Etwas Übelkeit.

Also alles noch erträglich denke ich.... aber wie gesagt ich stecke da ja nicht drinn.

Ab Mo. soll ich wieder Arbeiten gehen.... nicht weil mein Chef das unbedingt will sondern weil Sonja das will. *Grübel* Bin mir noch nicht sicher was ich davon halte. Werde es aber machen. Und ich denke nach vier Wochen zuhause wird es auch mir gut tun mal was anderes zu sehen. Bin mir nur nicht sicher ob ich mich auch auf die Arbeit konzentrieren kann. Aber wie sagt man immer so schön? Versuch macht Klug...

Gruß
Henner

Geändert von Chapxy (04.02.2012 um 17:36 Uhr)
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  #9  
Alt 04.02.2012, 18:30
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Henner,

es tut mir schrecklich leid, dass Sonja krank ist und drücke ganz fest die Daumen, dass alles gut für sie verläuft und sie gute Chancen hat, den Brustkrebs und auch die Metastasen zu besiegen!!!

Ich denke auch, dass es besser für dich ist, wieder zu arbeiten. Auch für Sonja ist es wichtig zu wissen, dass trotz ihrer Krankheit wieder ein wenig Normalität und Alltag einkehrt. Und wichtig ist ja auch (so blöd und banal das klingt), dass ihr finanziell halbwegs abgesichert seid. Vielleicht solltest du auch mit deinem Arbeitgeber sprechen und eure aktuelle Situation schildern. Wenn du Glück hats, zeigt er Verständnis und lässt dich dann gehen, wenn es mal notwendig sein sollte.

Ich kenne mich überhaupt nicht mit Brustkrebs aus und kann dazu leider gar nichts sagen. Da sind meine "Vorschreiberinnen" wesentlich versierter. Aber ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich solche Sorgen um einen geliebten Menschen macht. Es ist sehr schön, dass du Sonja so sehr den Rücken stärkst und alles mit ihr gemeinsam bewältigt hast, was jetzt angefallen ist. Sicherlich hilft ihr das auch ein wenig über den Schock hinweg. Sei einfach für sie da und frage sie, was du für sie tun kannst. Auch ich kenne es, dass man den anderen so argwöhnisch beobachtet, weil man ihm gern alle Unanhemlichkeiten abnehmen will. Versuche, Sonja nicht zu "bemuttern" und lass ihr ein wenig Zeit für sich. Die wird sie vielleicht benötigen, um selbst mit der Situation zurecht zu kommen.

Ich finde es auch wichtig, dass ihr so offen über alles sprecht auch mit euren Kindern. Wir sind zwar alle unterschiedlich und verarbeiten Erlebnisse dementsprechend auch anders, aber ich finde es sehr wichtig, dass alle wissen, was los ist und jedes Kind (und sei es dem Alter nach auch schon "groß") weiß, dass es mit dir oder Sonja sprechen kann. Ihr könnt euch gegenseitig Kraft und Trost geben und das tut ihr ja auch.

Wie gesagt, du machst das alles sehr gut! Lass dich von der Angst und der Sorge nicht unterkriegen! Auch von mir ein großes Energiepaket an euch alle und vor allem an Sonja!!!
Liebe Grüße
Miriam
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  #10  
Alt 05.02.2012, 11:31
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Miriam,

mit meinem Arbeitgeber gibt es bis jetzt keine Probleme. Ich hatte ein Termin bei meinem Chef. Ich habe Ihm die Situation geschildert und war sehr angenehm überrascht von seiner Reaktion.

Die Firma macht einiges damit es für uns zuhause passt. So will er z.B. einen weiteren Mitarbeiter auf meiner Schicht einsetzten der dann einspringen kann wenn ich überraschend nach Hause muss. In der hinsicht mache ich mir keine Sorgen.
Ich bin sowieso sehr postiv überrascht von den Reaktionen unseres Umfeldes. Bisher haben wir nur sehr freundliche und bestärkende Reaktionen bekommen.

Tja und wenn sich die NB nicht noch massiv verschlimmern spricht denke ich nichts dagegen wenn ich morgen arbeiten gehe.

So. Jetzt fange ich mal an zu kochen. Ich habe festgestellt das es mir unheimlich Spaß macht. Heute mache ich Rouladen gefüllt mit Dörrfleisch Zwiebeln und Senf dazu Rotkraut und Salzkartoffeln....
Bekomme schon Hunger beim Schreiben.

Euch allen noch einen schönen Sonntag.

Gruß
Henner
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  #11  
Alt 05.02.2012, 14:04
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Henner,

das klingt ja sehr lecker! Dann scheinst du ja ein guter Koch zu sein und wenn dir das sogar Spaß macht, ist es um so besser.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass Sonja keine Nebenwirkungen hat und alles gut verläuft! Und wenn es dir hilft, dann schreibe hier weiter. Irgend jemand findet sich immer, der dich ein wenig aufzumuntern versucht, der dich verstehen kann oder der gute Tipps hat, weil er eine ähnliche Situation bereits bewältigen musste.

Alles Gute für euch,
Miriam
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  #12  
Alt 13.02.2012, 17:32
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo meine Lieben.

Denke es ist mal wieder Zeit für ein Update:

Am Sonntag (05.02.12) abend hatten wir noch den Bereitschatsarzt zuhause. Bei Sonja hatten sich als Nebenwirkung der Chemo heftige Darmkrämpfe eingestellt. Nur durch eine Morphin Injektion konnte der Artz ihr Linderung verschaffen. Das hat dann allerdings sehr gut funktioniert.

Am Montag (06.02.12) habe ich ihr dann Morphintabeltten besorgt. Mit diesen haben wir die Schmerzen im Griff. Nur das die Schleimhäute im Mund jetzt Wund werden. Ausserdem hat sie einen ausgeprägten Salzgeschmack. Egal was sie isst oder trinkt. Auch muss sie jetzt ein Abführmittel nehmen weil das Morphin eine verstopfung verursacht. Trotzdem bin ich seit dem wieder arbeiten. Auch das klappt ganz gut und vor allem sorgt es dafür das ich ab und an mal auf was anderes denke.

Am Dienstag 07.02.12 waren wir bei Sonjas Friseur. Dort hat sie sich eine schöne Perücke ausgesucht. Noch hatt sie zwar alle Haare aber.....
Am Donnerstag 16.02.12 haben wir dann den Termin an dem die Haare fallen sollen. Bin mal gespannt.

Der Rest der Woche und auch das WE verlief dann im großen und ganze recht ruhig. Ab und an hat sie noch massive Schmerzen. Aber durch die Einnahme der Morphintabletten ist es erträglich.

Heute waren wir dann wieder in der Klinik wo Sonja ihre Zometa Infusion für die Knochen bekommen hat und nochmal Blut abgenommen wurde. Bin mal gespannt auf die Ergebnisse.

Jo.... das war es bis heute.

Ein gutgelaunter und hoffnugsvoll in die Zukunft schauender

Henner
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  #13  
Alt 16.02.2012, 18:02
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Und weiter....


jetzt sind sie ab. Das war es dann mit Sonja´s Haaren. Gestern fingen sie an auszufallen. Heute waren wir dann beim Frieseur. Alles abrasiert.

Schon i-wie komisch. Aber Sie hat eine sehr schöne Kopfform. Und so komme ich besser an ihren Nacken..... zum kutschen..

Naja die Perücke ist noch etwas ungewohnt sieht aber gut aus.

Das war es für heute schon wieder.

Gruß
Henner
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  #14  
Alt 16.02.2012, 21:20
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Hallo Henner,

schön, dass Sonja dich hat und du auch den Gang zum Friseur mit ihr gemacht hast! Für sie war's bestimmt nicht so einfach. ich glaube, als Frau ist es schwerer sich von den Haaren zu trennen. Mein Papa war da relativ schmerzfrei. Aber das stimmt auch nicht ganz. Er hatte keine Perücke, weil er meinte, er würde unter Leuten lieber ein Base-Cap tragen, aber als Mann ist das etwas anderes.
Ich musste lächeln, als ich las, dass du jetzt besser Sonjas Nacken knutschen kannst;-) Mach das!!! Immer und immer wieder!

Alles Liebe für euch beide und eure Kinder! Ihr schafft das schon!!! Und halte uns auf dem Laufenden!
Gute Nacht
Miriam
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  #15  
Alt 02.03.2012, 09:34
Chapxy Chapxy ist offline
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Standard AW: Brustkrebs mit Metas in der Leber und den Knochen

Kennt Ihr das auch? Wenn der Mensch mit dem Ihr sonst alles gemeinsam entschieden habt, mit dem Ihr alles besprochen habt, der sich sonst um fast alles mit euch zusammen gekümmert hat, auf einmal nicht mehr so kann wie er möchte?

Ich finde es einfach zu kot***!

Am Dienstag den 21.02.2012 hat Sonja ihre zweite Chemo bekommen. Leider verträgt sie diesesmal die Chemo überhaupt nicht gut. Ihre Mund- und Rachenschleimhäute sind wund. Sie kann kaum Sprechen oder i-was schlucken.

Am Mittwoch den 29.02.2012 waren wir zur Blutuntersuchung bei unserem Onkologen. Ihre Leukos liegen bei 1,04k. Und sie werden in den nächsten Tagen auch noch etwas mehr fallen. Außerdem sind ihre Entzündungswerte sehr hoch. Sollte Sonja Fieber bekommen müssten wir sofort in die Klinik kommen. Außerdem hat er Ihr wieder Antibiotika verschrieben. Wahrscheinlich hat Sonja eine Entzündung im Mund. Damit sie überhaupt noch etwas schlucken kann hat sie ein Lidokainspray bekommen. Damit kann sie den Mund- und Rachenraum kurzfristig betäuben. Dummerweise enthält das Spray fast 30% Alkohol. Könnt Ihr euch vorstellen wie gut es sich anfühlt sich selbst Alkohol in einen völlig offenen und Entzündeten Mundraum zu sprühen? Ich kann euch sagen... da kommen mir nur beim Zuschauen schon die Tränen. Außerdem hat der Arzt ihr Sonden Nahrung mitgegeben. So bekommt sie wenigstens i-was in den Magen. Wobei sie sich auch damit schwer tut.

Positiv ist das Ihre Tumormaker im Schnitt um 50% gefallen sind! Und das schon nach der zweiten Chemo!

Unser Onkologe meinte wir sollten damit rechnen das wir mit dieser Dosierung der Chemo nicht weitermachen können. Die Nebenwirkungen sind zu stark.
Tja er hat wohl Recht. Sonja hat trotz Morphin starke Schmerzen und kann sich kaum noch aus eigener Kraft bewegen. Sie liegt fast nur noch. Ich hoffe dass die Nebenwirkungen bald etwas abklingen.
Aber den Mut hat sie nicht verloren. Sie will die Chemo genauso weitermachen wie sie im mom ist. Das wird bestimmt eine heftige Diskussion mit dem Onkologen wenn wir am Montagmorgen bei Ihm sind.

Gestern hatte Sonja Pechschwarzen Stuhlgang. Laut unserem Onkologen deutet das auf Blutungen im Darm hin. Aber solange der Stuhl nicht zu flüssig wird und es sich nicht wiederholt sollten wir uns keine Sorgen machen. Wenn aber doch sollen wir sofort in die Klinik kommen. Was für ein Scherzvogel!

Die letzte Nacht war durchwachsen. Alle 45min musste Sonja Pinkeln... dachte sie. Es kam aber nichts. Vielleicht doch einen Blasenentzündung? Da sie es aber nicht alleine bis zur Toilette schafft weckte sie mich also. Jedes mal wenn sie mich weckte bekam ich fast eine Panikattacke weil ich dachte jetzt müssten wir doch in die Klink fahren. Und dann? Tja dann stehe ich vor der Badezimmertür und hoffe das sie keinen schwarzen Stuhlgang hat. Bescheuert oder?

Heute Morgen scheint sich nicht viel verändert zu haben. Schlucken ist immer noch extrem schwer. Immerhin hat sie in 1 Std etwa ein halbes Glas Eiswasser getrunken. Gleich müssen wir noch Ihre Tabletten nehmen.... davor graut mir schon jetzt.

Es kommt mir so vor als würde ich jetzt mit meinen 35 Jahren doch noch erwachsen.

Gruß
Henner
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