Hautkrebs im Endstadium/Metastasen im ganzen Körper - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

darkangel_22 · #1 26.08.2010, 16:16

Liebe Leute!!

Bin ganz neu hier, habe jedoch schon etliche Beiträge gelesen zu diesem Thema.
Nun würde ich gerne eure persönliche Meinung zu meinem Fall hören.

Mein Papa (49) hat vor voriges Jahr im Sept. die Diagnose malignes Melanom im Enddarm bekommen. Er wurde daraufhin operiert, bekam ein Stoma und war vorläufig Tumorfrei. Man sagte aber uns damals schon, dass es wenig Chance auf Heilung gibt und der Tumor wahrscheinlich bereits gestreut hat und sich sehr schnell verbreiten wird. Danach bekam er eine Interferontherapie in Graz. Im Februar 2010 dann die Diagnose Metastasen im Gehirn, Leber, Lunge, Becken, Niere, Milz und Knochen darauf bekam er verschiedenste Arten von Chemos keine half ihm. Vor 3 Wochen dann der „Schock“ er bekommt keine Chemo mehr und hat bereits Metastasten (Tumore) die bereits Ø von 10 bis 15 cm haben im ganzen Körper. Sie können nix mehr machen. Wurde in die häusliche Pflege entlassen. Jetzt kommt wöchentlich ein Palliativ Team zu uns das sich um ihn und uns kümmert.

Er bekommt jetzt viele viele Schmerzmittel, Schlaftabletten und ähnliches.

Hat einen Bauch wie eine im 9ten Monat schwangere Frau durch die Tumore, seine Füße sind angeschwollen das glaubt man nicht. Die Ärzte sagen weil er nichts mehr isst und auch net viel trinkt. Sie können nix tun. Jetzt versuchen sie es mit Lymphdrainage damit das Geschwollene zurückgeht. Seine Hände sind dürr wie bei einem Magersüchigen und das Gesicht eingefallen. Kurz gesagt er schaut furchtbar aus.

Er kann kaum noch gehen, sprechen, trinken oder essen. Am Tag schläft er sehr viel, wenn man mit ihm redet merkt man, dass er nicht mehr wirklich anwesend ist. Oder redet von was, was du gar net gesagt hast oder gibt dir ein ganz andere Antwort die nicht dazu passt. Meine Mama (48) hat in der Zwischenzeit ihre Arbeit aufgeben da man ihn nicht mehr alleine lassen kann. In der Nacht ist er sehr lebendig. Steht dauernd auf, geht aufs Klo ins Bad, in die Küche treibt überall das Licht auf aber nicht ab. Macht alle Türen auf, sogar die Haustüre und steht einfach draußen oder sitzt in da Hollywood schaukeln. Heute hat ihn die Mama sogar im Obstgarten gefunden am Boden. Er sagt da liegt er gut. Die Ärzte meinen das sind Panikattacken, kann das sein? Vielleicht Angst das er nicht mehr aufwacht oder so? Er redet nicht über seinen Tod, hat er noch nie getan, ist auch noch nichts geregelt Finanziell usw.

Langsam wissen wir net mehr weiter. Er redet fast gar nix. Will auch net das wir in seiner Nähe sind. Zumindest ich (24) und mein Bruder (19). Wie können wir ihm noch helfen? Es tut weh in so leiden zu sehen. Mama ist auch schon ganz fertig, verständlich, wenig Schlaf usw.

Hat jemand so was ähnliches erlebt? Dauert es noch lange bis zum Ende? So traurig es klingt, aber ich glaube es wäre eine Erleichterung für alle Beteiligten. Auch wenn wir unseren Papa verlieren, aber so wie es jetzt ist, ist es auch net schön zum Mitanschauen und Hoffnung gibt es keine mehr. LEIDER!!

Mir ist schon klar, dass mir keiner sagen kann wie lange es noch dauert, aber seine Erfahrungen mit solchen Symptomen wären gut zu hören.

Vielen Dank für eure Antworten und entschuldigt meinen Roman.

Sonne114 · #2 26.08.2010, 17:28

hallo darkandel 22.

Erst mal willkommen! Wenn auch unter diesen Umständen.
Dir zu Antworten fällt mir nicht so leicht.Möchte es versuchen.
Kurz zu mir .Habe im Januar 09 auch die Diagnose "maligne Melanom im Enddarm /Rektum bekommen,Dann Metastase in Nebenniere.Jetzt Metastasen Bauch und Skabula.Bekomme zur Zeit Chemo ,palliativ. Das kann Du ja nachlesen.

Darf ich Dich fragen wo Dein Vater behandelt wurde,
Zu der Unruhe von Deinem Vater in der Nacht,Ja das kann Panik sein.Und da er nicht über sich und seinem Zustand redet versucht er in der Nacht mit klar zu kommen. Alleine .Aber wie kann man ihm helfen? Gibt es vielleich einen guten Freund oder Bekannten der mit Deinem Vater sprechen kann.Manchesmal fällt einem das ja leichter,weil man den nächsten Angehörigen nicht das Herz noch schwerer machen möchte.
Du schreibst ,die Angelegenheiten sind nicht geregelt.Das kann einen Menschen auch unruhig machen.
Da wäre auch ein Ansatz Deinem Vater zu helfen.
Du und Dein Bruder können am besten Deine Mutter ,so gut es geht, entlasten.
Dann spart sie Kraft für Deinen Vater.
Ansonsten versucht alle Hilfe anzunehmen was möglich ist.
Wünsche euch allen viel Kraft für die nächste Zeit.
l.G. von Doris

darkangel_22 · #3 26.08.2010, 17:36

Hallo Doris!!

Das glaub ich dir, dass es dir schwer fällt mir zu Antworten.

Ich drücke ganz toll die Daumen für deine weiteren Chemos. Das ist sicher net leicht für dich.

Wir sind aus Österreich/Steiermark daher wird es dir nicht viel helfen wenn ich dir sage wo er behandelt wurde oder? In Graz und Fürstenfeld.

Vielen Dank für deinen Beitrag.
Werde mal mit meiner Mama darüber sprechen ob es jemanden gibt mit dem er reden würde. Mit uns tut er es ja nicht.

Bin mir sicher das es die Angst ist die er hat, eben weil er net weiß wie es weitergeht und lässt doch junge Menschen zurück die er gerne aufwachsen gesehen hätte.

Es ist alles sooo furchtbar.

Wir versuchen eh so gut es geht da Mama beizustehen und sie zum Entlasten, damit sie auch mal rauskann.

Als Familie halten wir alle zusammen.

Dir wünsch ich nochmal ALLES ALLES GUTE.

lg Bianca