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  #46  
Alt 25.02.2008, 21:48
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Elli,

zunächst möchte ich Dir sagen, dass Du mir mit Deinen Worten sehr hilfst.

Der soziale Dienst des Krankenhauses ist bereits aktiv, sie suchen für meine Ma einen Hospizplatz.

Habe heute noch mal das Thema Pflege Zuhause angesprochen, die Krankenschwester schaute mich nur an und meinte, dass ich das allein körperlich, von der Psyche ganz abgesehen nicht schaffen könne.

Das Problem ist einfach einen Hospizplatz in unserer Nähe zu finden.

Ich wohne in einer Kleinstadt in der Nähe von Bonn, das nächste Hospiz ist in Bonn und total ausgelastet.

Die Vorstellung, dass meine Ma nach Köln, Lohmar oder in die Eifel muß, macht mich wahnsinnig, wie soll ich sie dann jeden Tag beuschen???

LG
Christine
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  #47  
Alt 25.02.2008, 23:36
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

lass Dich drücken. Denke Du hast die richtige Entscheidung gefällt,bezw. bist gerade dabei sie zu fällen.
Habe mal gegoogelt,und es gibt in Bonn bezw. um Bonn herum verschiedene Hospize bezw. Hospizvereine.Wenn Du bei google den Begriff "Hospize in Bonn" eingibst,wird Dir ganz oben eine Seite angezeigt.Dort findest Du die verschiedene Häuser.Vielleicht ist dort etwas dabei,was bei Dir in der Nähe ist,und wo Du Deine Mutter regelmäßig besuchen kannst.
Falls der Sozialdienst Dir im Moment nicht weiterhelfen kann,dann ruf einfach mal die verschiedene Häuser an.Evtl. ist ja irgendwo ein Platz frei,oder man kann Dich auf eine Warteliste setzen.Obwohl ,Warteliste,hört sich ja schon echt blöd an.
Ich möchte Dich nochmals in Deiner Entscheidung bestärken,das Deine Mutter und Ihr auch,in Frieden Abschied nehmen könnt.Ihr seit dann nicht mit der Pflege belastet und könnt die noch verbleibende Zeit zusammen und unbelastet verbringen.
Ich denke Ihr als Angehörige erfahrt dort auch die Unterstützung die Ihr dringend braucht und findet bestimmt immerein offenes Ohr für Eure Sorgen,Nöte und Ängste.
Ich drück jetzt mal ganz fest die Daumen,das bald ein Platz gefunden wird,und Du wieder ein bisschen zur Ruhe kommst.

Liebe Grüsse
Elli
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  #48  
Alt 29.02.2008, 23:46
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

darf ich mich noch mal hier bei Dir einklinken,und ganz,ganz vorsichtig nachfragen ; wie es bei Euch so geht?
Hoffe Du bist jetzt mal ein bisschen zur Ruhe gekommen,und hast ein bisschen Zeit für Dich.

Wie geht es Deiner Mutter? Habt Ihr inzwischen einen Hospizplatz gefunden?
Ich weiß Fragen über Fragen.Wenn Du möchtest ,dann melde Dich doch nochmal ganz kurz.

Liebe Grüsse
Elli
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  #49  
Alt 02.03.2008, 21:48
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Elli,

konnte ein paar Tage nichts schreiben, es geht mir nicht besonders gut.

In Bonn gibt es nur ein Hospiz und das gehört zum Waldkrankenhaus in Bonn Bad Godesberg, alle anderen sind so weit entfernt, dass ich meine Ma nicht jeden Tag besuchen kann.

Die letzten Tage war meine Mutter kaum ansprechbar, heute jedoch hat sie mich, meinen Mann und meine Cousine erkannt.

Sie saß sogar 2 Stunden im Sessel und hat etwas gegessen.

Was mir besonders weh tut, ist die Tatsache, dass meine 27-jährige Tochter sie erst einmal besucht hat, ausgerechnet hat sie an diesem Tag niemanden erkannt.

Als ich heute sah, dass meine Mama bei klarem Verstand ist, habe ich meine Tochter angerufen und sie gebeten gemeinsam mit ihrer Hündin ins Krankenhaus zu kommen. Leider zog meine Tochter es vor, mit einer Freundin und den Hunden spazieren zu gehen, ich glaube das kann ich ihr nie verzeihen.

Als meine Ma dann wieder im Bett war, umarmte und küßte sie mich und sagte mir, das sie mich liebt.

Wir waren schon auf dem Weg zur Türe da rief sie zweimal ganz laut nach meiner Tochter, es hat mir das Herz gebrochen...

Traurige Grüße
Christine
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  #50  
Alt 02.03.2008, 23:01
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe christine,

ersteinmal vielen,vielen Dank,das Du Dich gemeldet hat.
Kann mir schon vorstellen das es Dir im Moment nicht gut geht.Ichfreue mich jedoch sehr,das Ihr heute doch einige schöne Stunden gemeinsam verbringen konntet.

Ich denke Du solltest Deiner Tochter nicht böse sein.Vielleicht kann sie Ihre Oma einfach nicht besuchen,weil sie mit der Situation einfach überfordert ist. Weißt Du,in dem Alter macht man sich absolut keine Gedanken über den Tag X,und reagiert deshalb wahrscheinlich etwas unsensibel.Meine Schwester hat auch lange Zeit nicht wahrhaben wollen oder auch können,das es unserem Vater so schlecht ging.Selbst als das Krankenhaus mich anrief,und ich sie dann sofort anrief,hatte sie grosse Probleme sich der Situation zu stellen.Ich war damals auch unheimlich wütend und traurig.Im Nachhinein tat sie mir dann nur noch leid.Leid weil sie mit der Situation völlig überfordert war.Dabei ist sie von Beruf Diplom Sozialpädagogin und Psychotherapeutin.Aber vielleicht liegt es auch an ihrem Beruf. Ich glaube sie konnte sich der Situation nicht stellen,weil sie mit der Wahrheit,
nicht zurechgekommen ist.Aber wie gesagt,inzwischen habe ich ihr verziehen,wenn ich es ihr auch nie vergessen kann.
Ich wünsche Dir so sehr,das Du Deiner Tochter auch irgendwann einmal verzeihen kannst.

Liebe Christine,wenn Du keinen Hospizplatz für Deine Mama finden solltest,dann kann Dich vielleicht ein ambulanter Hospizdienst bei der Pflege unterstützen.So wärst Du wenigstens etwas entlastet,und könntest Zeit mit Deiner Mama verbringen.
Ich wünsche Euch allen so sehr,das bald eine Lösung gefunden wird,die für Euch Alle akzeptabel ist.

Lass Dich einfach noch mal ganz,ganz fest in den Arm nehmen.Ich schicke Dir mal ganze Heerschaaren von Engel,die Dich stützen mögen.

Ganz liebe Grüsse
Elli
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  #51  
Alt 04.03.2008, 22:31
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Elli,

das Krankenhaus hat meine Mama nun in dem Bonner Hospiz angemeldet.

Ich wurde nun vor die Wahl gestellt, ob ich sie bevor sie ins Hospiz verlegt wird noch für eine Woche nach Hause holen soll oder sie bis ein Platz frei ist im Krankenhaus bleiben soll.

Habe gestern Rotz und Wasser geheult, wie gerne würde ich ihr noch ein paar Tage Zuhause gönnen, würde mir dann Urlaub nehmen.

Aber was ist dann? Ich glaube sie würde es nicht verstehen, wenn sie nach einer Woche in der gewohnten Umgebung wieder von den Maltesern aus ihrem Bett geholt würde und ins Hospiz gefahren würde - oder?

Habe mich jetzt dazu entschlossen in der ersten Woche wo sie im Hospiz ist Urlaub zu nehmen und dann fast den ganzen Tag dort bei ihr zu sein um ihr das Eingegewöhnen, sofern sie es überhaupt mitbekommt zu erleichtern.

Ich habe das Gefühl, dass einige Pflegekräfte auf der Palliativ mit meiner Ma überfordert sind. Sie hat Phasen, da spricht sie sehr laut wirres Zeug, so auch bei einem meiner Besuche.

Ihre Zimmertüre war nur angelehnt, plötzlich kam eine Schwester rein und meinte, sie würde nun die Türe fest schließen, dann bräuchte sie sich das wenigstens eine zeitlang nicht anzuhören.

Meine Tochter hat übrigens vor, meine Ma morgen nach der Arbeit gemeinsam mit ihrem Freund und Hündin Feli zu besuchen, hoffe nur, dass sie dann ansprechbar ist.

LG
Christine
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  #52  
Alt 04.03.2008, 23:28
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

Boah eh,was ist denn das für ein Personal ????
Die gehören ja sonst wohin,nur nicht auf so eine Station!!!! Da stehn mir ja echt die Haare zu Berge,zumindest die die ich inzwischen wieder habe!!!
Liebe Christine,lass Dic hbloß nicht argern,das ist wirklich die Höhe.So,das musste jetzt aber mal raus.

Jetzt geht es mir aber auch schon wieder besser,und ich werde versuchen Dir zu antworten.
Erstmal ist doch super das jetzt ein Platz gefunden worden ist.Auch wenn es noch eine Woche dauert,bis Deine Ma umziehen kann.
Ich weiß das diese Entscheidung nicht leicht ist,und das Du Dir ganz,ganz viele Gedanken gemacht hast und bestimmt immer noch machst.Bei meinem Vater war es damals so,das das KH für ihn auch nichts mehr tun konnte,habe ich dann das Thema Hospiz angesprochen.Meine Schwester natürlich total dagegen.Sie wollte auch Vater unbedingt nach Hause holen,wenigstens für ein paar Tage.War natürlich dagegen,eben aus den Gründen ,die Du nennst. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht,ihn erst nach Hause,und dann wieder dort aus der gewohnten und vertrauten Umgebung heraus zu holen.Meine Schwester warf mir damals Herzenskälte vor.Ich war aber damals der Meinung,das meine Mutter trotz Pflegedienst nicht in der Lage gewesen wäre,Vater zu betreuen.Er war zeitweise sehr unruhig und auch total verwirrt.Du musst wissen,meine Mutter ist ausserhalb des Hauses auf den Rollstuhl angewiesen,und kann sich im Haus nur auf Krücken fortbewegen,und ich konnte auch nicht immer zu meinen Eltern fahren.
Ich denke tief in Deinem Herzen hast Du schon die richtige Entscheidung gefällt.Deine Mutter noch eine Woche im KH zu lassen,und sie dann gleich ins Hospiz zu bringen. Wenn Du wirklich die Möglichkeit hast,dann nimm Dir die erste Woche Urlaub und verbringe soviel Zeit wie möglich mit ihr.Auch wenn sie verwirrt ist,bin ich mir sicher,das sie Deine Anwesenheit spürt und weiß das Du für sie da bist.Zumal Du auch dort Unterstützung finden wirst.Nach meinen Informationen,werden dort die Angehörigen auch begleitet und betreut,nicht nur die Patienten.Denke mal ,das wird Dir auch guttun.Und Du brauchst Dich nicht um die Pflege zu kümmern,sondern kannst Dich ganz und gar auf Deine Ma konzentrieren.
Wünsche Euch von ganzem Herzen,das Deine Tochter morgen die Kurve kriegt,und die Oma besuchen kann. Denke es wird dann auch gleichzeitig ein Abschied werden.

Liebe Christine,drücke Dich ganz doll.
Bitte lass Dich in Deiner Entscheidung nicht beirren.Du hast es schon richtig gemacht.

Liebe Grüsse
Elli

PS.Ich möchte dir noch ganz kurz sagen:lass Dich bitte nicht auf den "Deal" mit dem nach Hause holen ein.Denke mal das das KH mehr Druck ausüben kann,wie Du und Deine Familie.
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  #53  
Alt 05.03.2008, 13:01
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo.
Ich mische mich mal ein...
Ich finde die Idee mit dem Hospiz sehr gut. Mein Papi war auch 4 Tage im Hospiz, wo er rundherum bestens versorgt und betreut wurde und wo wir rund um die Uhr bei ihm sein konnten. Obwohl es ein trauriger Anlass war, dass er dort eingezogen ist, fühlten wir uns fast wie in einem Hotel.
Ich empfehle es jedem, der mit der Pflege (trotz Hilfe von guten Pflegediensten) zuhause nicht mehr ein noch aus weiß.
Wir waren vollends zufrieden und Papa ging es gut dort.
(Ich habe unter dem Thema "Positive Erfahrungen..." über das Hospiz berichtet)

Mute deiner Mama nicht einen zusätzlichen Transport nach Hause zu.
Es wird auch dir noch mehr in der Seele weh tun, wenn du sie dann wieder gehen lassen musst, damit sie ins Hospiz kann.
Auch wenn das Personal im KH dort unter aller Kanone ist... dazu kann ich nicht viel sagen, ich wüsste nicht, wie ich reagiert hätte. Sowas haben wir nie erlebt.

Ich wünsche dir alles Gute und weiterhin viel Kraft und wärmende Sonnenstrahlen fürs Herz.
Du kannst sicher sein, dass du das beste für deine Mama tust.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #54  
Alt 06.03.2008, 22:51
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Ihr Lieben,

zunächsr muß ich noch was zum Personal der Palliativ-Station schreiben.
Es ist eigentlich nur eine Schwester, die so unfreundlich ist, das hat selbst meine Ma schon bemerkt, in einem lichten Augenblick bezeichnete sie diese Schwester als Biest.

Aber was soll ich tun, kann ihr ja schlecht sagen, dass sie ihren Beruf verfehlt hat, meine Ma müßte drunter leiden.

Der Termin für den Umzug in das Hospiz steht nun doch noch nicht fest, zumindest nicht in das was in meiner Nähe ist.

Seit gestern hat sich der Zustand meiner Mama drastisch verschlechtert und ich bin fast nur noch am heulen.

Sie war gestern den ganzen Tag nicht bei Besinnung, stöhnte im Schlaf und war sehr unruhig. Sie hielt sich immer wieder den Kopf und hatte offenssichtlich starke Schmerzen. Eine nette Krankenschwester wollte ihr Novalgin-Tropfen geben, entschied sich dann jedoch für Morphin.

Nach der Gabe des Morphins wurde sie ruhiger und schlief entspannt ein.

Heute war sie noch schlechter dran, als ich nach der Arbeit in ihr Zimmer kam erfuhr ich, dass sie seit gestern keine Flüssigkeit und Nahrung mehr zu sich genommen hatte.

Dann wurde sie GsD doch noch wach und sagte sie habe Hunger. Ich wärmte ihr Mittagessen (Milchreis mit Kirschen) in der Mikrowelle und sie aß etwas davon, einen Becher mit Wasser hat sie auch getrunken.

Was mir auffällt ist, dass sie fürchterlich röchelt. Die Krankenschwester erklärte mir, dass dies bei Sterbenden oft der Fall sei, der Schleim würde halt festsitzen und könne nicht mehr abgehustet werden. Sie bekam daufhin ein Medikament gespritzt, was ihr das Atmen erleichtern soll.

Ich glaube sie schafft es nicht mehr in das Hospiz umzuziehen, am liebsten würde ich sie zum Sterben nach Hause holen, zumindest habe ich vorhin ihr Krankenbett, es steht ja immer noch hier im Wohnzimmer wieder überzogen.

Bitte entschuldigt evtl. Rechtschreibfehler, meine Augen sehen im Moment nicht klar.

LG
Christine
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  #55  
Alt 07.03.2008, 07:09
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine.
Es tut mir so unendlich leid... Worte können das alles nicht ausdrücken.
Zum Röcheln wollte ich was sagen:
Mein Papi war auch total verschleimt und hatte keine Kraft mehr zum Abhusten. Der Arzt und die Hospiz-Schwestern beruhigten mich, dass er auf keinen Fall erstickt - das wäre die Hölle in der Hölle gewesen!
Sie sprühten ihm Flüssigkeit in den Mund und dann ging es besser. Leider weiß ich nicht, welche Flüssigkeit das war... nur Wasser oder was mit Geschmack (denke ich eher) oder Medizin? Leider keine Ahnung.
Aber Palliativ-Schwestern müssten das wissen! Ich bin da etwas fassungslos, wenn ich die Kommentare des Personals lesen muss, die du da schreibst.
Du weißt wohl, dass es mit deiner Mutti nicht besser wird, aber es als "selbstverständlich" abzustellen, dass alle Sterbenden röcheln, finde ich sehr grausam.
Es gibt leider solche und solche...
Ich wünsche dir viel, viel Kraft und Mut, Stärke und Gelassenheit für den Moment, wenn deine liebe Mutti loslassen und hinter den Horizont gehen möchte.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #56  
Alt 07.03.2008, 10:18
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

möchte mich Annikas Worten anschließen.Es ist wirklich unter aller Kanone zu behaupten,das Sterbende röcheln.
Ich denke ,Deine Ma hat nicht mehr die Kraft,den Schleim ,der sich in der Lunge bildet abzutransprotieren (ein furchtbares Wort-Sorry).Bei meinem Vater wurde damals der Rücken eingerieben und abgeklopft,damit er besser abhusten konnte.
Als es ihm immer schlechter gung,bekam er auch Morphine.Er wurde dann ganz ruhig und entspannt.Mir hat es sehr gut getan,das das Personal so kompetent reagiert hat,und er sich nicht quälen musste.
Liebe Christine,ich kann Dich sehr gut verstehehen,das Du Deine Ma zum Sterben nach Hause holen möchtest.Wir hätten es bei meinem Vater auch so gerne getan.Allerdings hat da bei mir wieder mal die "Vernunft"gesiegt.Soweit man da überhaupt von Vernunft sprechen kann.Ich hatte während der Zeit mein Bauchgefühl völlig ausgeschaltet,und nur mit dem Kopf "gearbeitet".War wahnsinnig schwer,da ich ihm auch seinen letzten Wunsch,zu Hause zu sterben erfüllen wollte.Aber dann habe ich gemerkt,das dies zu Hause nicht zu leisten war.Er hat im Krankenhaus die beste medizinische Versorgung bezüglich Shmerzmittel usw. bekommen.Ich bin die ganze Zeit bei ihm geblieben und habe ihn auf seinem Weg ins Regenbogenland begleitet.Mir hat es sehr viel geholfen,das die Pflege,Schmerzmedikation usw. nicht in meiner Verantwortung lag. So hatte ich genügend Zeit um mich von ihm zu verabschieden und auf all seine Wünsche einzugehen.
Liebe Christine,ich wünsche Dir und Deiner Mutter von ganzem Herzen,das der Leidensweg bald ein Ende hat,und Ihr voneinander zum rechten Zeitpunkt Abschied nehmen könnt.Das Deine Ma loslassen kann und Du auch,wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Ich kann Dir immer nur ganz viel Kraftpakete und ganz viel Engelschaaren senden,die Euch auf Eurem schweren Weg begleiten.
Möchte Dich noch mal ganz lieb drücken.

Liebe Grüsse
Elli
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  #57  
Alt 07.03.2008, 10:34
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine.
Mir fällt noch was ein:
Es gäbe wohl auch die Möglichkeit, sie an einen Absauger anzuschließen.
Da mein Papi im Hospiz war und daher auch eine Patientenverfügung hatte, hat uns die Leiterin dort "geholfen" und erklärt, dass solch ein Absauger eine immense Belastung für ihn sein würde, da er dann immer wieder angeschlossen werden müsste. Es wäre ziemlich unangenehm für ihn.
Außerdem sollten wir bedenken, dass er durch seine Patientenverfügung bestimmt hat, das sein Leiden nicht "unnötig" verzögert werden soll - und genau DAS würde mit dem Absauger geschehen.
Ohne das Gerät hätte er für die verbleibende Zeit eine so gute Lebensqualität wie möglich.
Und da wir sehr großes Vertrauen zur Leiterin und ihren Angestellten hatten, haben wir das eingesehen und wollten unserem Papi das nicht auch noch zumuten.
Ich finde es wichtig, dass man das bedenkt. Ich hätte es vorher auch nicht gewusst.
Viel Kraft weiterhin.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #58  
Alt 07.03.2008, 13:54
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

es macht mich betroffen, was ich lesen musste.

Als mein Mam auf der Palliativstation lag, waren alle so nett und lieb zu ihr. Wenn Zeit war, haben die sich sogar zu meiner Mam gesetzt.

Wir waren auch an dem Punkt, dass wir entscheiden mussten, ob mam in ein Hospiz gehen soll oder wir sie nach Hause holen wollen.
Wir haben sie nach Hause geholt. Aber wir hatten so viel Hilfe: mein Papa ist Frührentner, wir Kinder waren jeden Tag da und haben geholfen, der Hausarzt war fast jeden Tag da, der Pflegedienst kam 2 mal am Tag und wenn irgendwas nicht in Ordnung war. Wer weiß schon, wann man Tabletten geben muss usw. Das hat der Pflegedienst getan. Als es Mam schlecht ging, kam die vom Pflegedienst (sie war bereits zu Hause), blieb über eine Stunde und meinte, dass meine Mam jetzt stirbt und wir könnten jederzeit anrufen.

Ich bin glücklich darüber, dass wir Mam noch nach Hause geholt haben und das sie es auch noch mit bekommen hat.
Aber alleine hätte mein Papa das nicht geschafft. Und das war eine sehr harte Zeit.

Ich habe über Hospize nur gutes gehört und wir waren auch kurz davor, dass Mam da hingeht. Aber mein Papa konnte es nicht übers Herz bringen. Als es ihm letztes Jahr so schlecht ging, war meine Mam für ihn da und da haben sie sich versprochen, dass keiner in ein Heim kommt. Und dann kam die fruchtbare Diagnose.

Vielleicht hilft es dir, wenn du mit einer netten Schwester redest. Uns haben die auf der Station viel geholfen und beraten - danach der Pflegedienst (begleiten Sterbende).

Ich schicke dir viel Kraft!!!

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #59  
Alt 09.03.2008, 00:13
Christine S. Christine S. ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure lieben Worte, sie helfen mir sehr.

Hatte gestern ein langes Gespräch mit den stellvertrendem Stationsarzt, der übrigens sehr nett und einfühlsam ist.

Er ist der Meinung, dass es unmöglich ist, dass meine Ma noch einmal nach Hause kommen kann, sie kann jederzeit einen Krampfanfall bekommen und dann ist keine ärztliche Hilfe da.

Er hat sie in dem Hospiz im Bonner Waldkrankenhaus angemeldet und bis dort ein Platz frei wird, soll sie auf der Palliativ bleiben.

Gegen das Röcheln bekomt s e nun ein Medikament gespritzt und das scheint zu wirken.

Trotzdem gibt es so einige Sachen, die mich sehr nachdenklich machen. Vorgestern war meine Mama gar nicht ansprechbar, sie hat weder Nahrung, noch Flüssigkeit zu sich genommen.

Auf die Frage, warum sie keine Infusion bekäme, bekam ich zur Antwort, dass dies in der Palliativmedizin nicht gemacht würde. Es sei ein ganz natürlcher Sterbevorgang, wenn Menschen nichts mehr zu sich nehmen würden.

GsD hat sie gestern und auch heute wieder ein wenig gegessen und auch Flüssigkeit zu sich genommen, aber erst nachdem ich nachmittags bei ihr war.

Heute war sie richtig klar, hat mich und meine Cousine erkannt und wir konnten sogar fast alles verstehen, was sie gesagt hat.

Sie ist sehr schnell erschöpft, seit 3 Tagen wurde sie nicht mehr aus dem Bett geholt, trotzdem war ich glücklich, dass sie sich heute wenn auch nur kurz mit uns unterhalten konnte.

LG
Christine
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  #60  
Alt 09.03.2008, 06:59
Elli Elli ist offline
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Standard AW: Meine 92-jährige Mama hat einen Hirntumor

Liebe Christine,

sehe geradde das Du geschrieben hast.
Bin schon wieder auf dem Sprung,unsere Tochter besuchen.
Melde mich heute Abend ausführlich.Werde Dich nicht vergessen!!!!!

Liebe Grüsse
Elli
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