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  #1  
Alt 29.03.2008, 18:33
Benutzerbild von marvi
marvi marvi ist offline
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Registriert seit: 01.03.2008
Ort: Hameln
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Standard AW: Angst um Papa

Hallo Uschi,

meinem Vater geht es im Moment sehr gut. Nach seiner letzten OP war er komplett halbseitig gelähmt. In der Reha hat er dann wieder laufen gelernt. Nur der linke Arm will bis heute nicht, es ist zwar Kraft drin was uns auch schon einige bestätigt haben, nur der Befehl vom Gehirn kommt im Arm nicht an.
Vor einer Woche hatten er das letzte mal einen Termin zum MRT und das sah auch sehr gut aus, die Chemo spricht an.
Man hat aber immer im Hinterkopf das es in vier Wochen schon wieder ganz anders aussehen kann und das macht mich fertig. Dieses Monster ist eine tickende Zeitbombe. Ich weiß man soll sich mit solchen Gedanken nicht kaputt machen aber es ist nunmal so und ich werde die Zeit ganz intensiv mit meinem Papa nutzen und noch hat dieses Monster nicht gewonnen und ganz so einfach werden wir es ihm auch nicht machen.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute...und ganz viel Kraft.

Katrin
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  #2  
Alt 29.03.2008, 19:41
Benutzerbild von Pflegefrau
Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Beiträge: 208
Unglücklich AW: Angst um Papa

All diese Anzeichen und Aussetzer des Tumors kenne ich genauso von meiner Tochter. Auch sie hat fast 11 Monate gegen das Glioblastom gekämpft, nachdem sie 2x vorher schon an einem Astrocytom III operiert wurde, und doch verloren. Und Dein Vater spürt wie es um ihn steht! Warum darf er nicht weinen, er hat doch allen Grund dazu! Und auch Ihr dürft weinen, auch wenn er es sieht! Es ist doch ganz natürlich und menschlich, dass Ihr alle Angst vor diesem Monster und seinen Folgen habt! Darum nutzt die Zeit, die Euch noch bleibt. Für mich war in der schweren Zeit des Kampfes die Lebensqualität meiner Tochter wichtiger als die Quantität, ich konnte die Zeit nutzen, möglichst intensiv viel davon mit ihr zu verbringen, und dafür bin ich heute sehr dankbar! Diese schönen Erinnerungen, auch während des Krankheitsverlaufes gab es schöne Zeiten, bleiben mir und geben mir ein wenig Trost. Ich habe immer versucht, diesen schrecklichen Krankheitsverlauf aus Sicht meiner Tochter zu sehen, sonst hätte ich es glaube ich nicht aushalten können! Sie wollte uns nicht alleine lassen, konnte aber nicht mehr leben. Und ich konnte ihr sagen, sie darf gehen wenn sie es möchte und nicht mehr kann, wir werden sie immer in unserer Mitte haben! 2 Tage später schlief sie in meinem Arm ein. Und es war eine Erlösung für sie. Ich bin dankbar, dass ihr so viele Qualen wie Wesensveränderung, Aggressivität, dauernde Krampfanfälle und starke Schmerzen erspart geblieben sind. Aber ich bin auch unheimlich traurig, dass ich sie nie wieder in den Arm nehmen darf, nie wieder ihre Stimme hören werden, .............aber mein Kind ist immer in Gedanken bei mir, überall!
Ich wünsche Deinem Vater noch viele schöne Momente im Kreise seiner Lieben, Menschen, die ihm etwas Trost und Kraft geben, sein hartes Schicksal annehmen zu können und vor allen Dingen eine schmerzfreie Zeit!
Für Euch Angehörige ist es eine schwere und harte Zeit, da Ihr einfach machtlos seid dem Schicksal gegenüber, aber Ihr könnt soviel tun: gebt dem Vater Eure Nähe, Eure Liebe soviel Eurer Zeit wie es möglich ist!

Ich schicke Euch mein Geschwader
als Beistand in den vielen schweren Momenten und Stunden.

Seid gedrückt
Hedwig
__________________

Jeder Tag ist ein Stück Abschied

Geändert von Pflegefrau (29.03.2008 um 19:44 Uhr)
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  #3  
Alt 29.03.2008, 19:47
lamerbodo lamerbodo ist offline
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Beiträge: 128
Standard AW: Angst um Papa

Liebe Uschi,Du schreibst,Dein Vater macht sich Sorgen um Dich und Deine Mutter,Diese Sorge müßt Ihr ihm unbedingt nehmen.Zeigt Ihm das Ihr stark seid und glaube mir Du ahnst heute noch nicht wie stark Du sein kannst.Sprich mit Ihm ganz ruhig,auch wenn Du glaubst er ist verwirrt,er versteht Dich ganz bestimmt,er kann nur die Wörter nicht mehr richtig ordnen,was aber nicht heisst das er dich nicht hört und versteht.Ich bin mir sogar sicher,jenachdem auf welcher Ebene er ist ,das er sogar weiß was Du denkst,Glaube mir er merkt Diene Liebe und die tut ihm gut.Manchmal kann man nicht mehr geben als Liebe,aber die ist so wertvoll.Mein Mann ist im November,nach nur sieben Monaten,am Glioblastom verstorben.Glaube mir ich habe ihn wirklich schweren Herzens gehen lassen,weil er meine große Liebe war,aber Ihn noch einen Tag länger so leiden zu sehen hätte mir auch das Herz gebrochen.Sei stark für deinen Vater,Du wirst später mal viel Kraft daraus schöpfen können.Alles Liebe BARBARA!!!!!!!
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