Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.09.2015, 14:36
B.ea B.ea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2015
Beiträge: 26
Standard Zufallsbefund Speiseröhrenkrebs bei meinem Vater

Hallo an alle hier im Forum,

damit ich nicht wahnsinnig werde und die ganze Geschichte niederschreiben kann, habe ich mir gedacht das dies ein guter Ort dafür ist, da Schreiben ja bekanntlich eine gute Hilfe sein soll um mit Geschehnissen zurecht zu kommen.

Letzte Woche Freitag habe ich mit meiner Mutter zusammen meinen Vater zur Magenspiegelung begleitet da er beim Essen immer Magenschmerzen hat. Noch während mein Vater benommen von der Narkose war, habe ich mir den Befund durchgelesen und ihr könnt euch denke ich vorstellen, dass ab dann alles anders war. Ich arbeite selber im Krankenhaus und habe häufig mit Krebspatienten zu tun und weiß ganz genau was diese Form des Krebses bedeuten kann. Zum Glück hat die auch festgestellte Magenentzündung Probleme gemacht.

Zuhause habe ich dann sofort einen Termin mit dem Krankenhaus zur Besprechung vereinbart und mich sofort an den Laptop gesetzt um mich mit der Diagnose auseinanderzusetzen. Die Geschichten im Netz haben mirr wirklich sehr wenig Mut gemacht und ich habe in den letzten Tagen soviel geweint, dass ich nur noch müde und fertig war.

Da ich weiß, dass solche Krankheiten am besten in spezialisierten Krankenhäusern durchgeführt werden sollten, habe ich auch dahingehend recherchiert. Zum Glück habe ich zurzeit Urlaub und konnte mich um alles mit meinem Freund kümmern, denn meine Eltern besitzen keinen Führerschein. Mein Freund und ich haben dann auch unseren Urlaub in Barcelona abgesagt um alles in die Wege leiten zu können. An Urlaub wäre definitiv in dieser Situation nicht zu denken gewesen.

Wir haben für den Dienstag mit sehr viel Glück (Sprechstunde eigentlich schon sehr voll) einen Ternmin mit dem Oberarzt Prof.Dr. Palmes in Münster bekommen. Es ging also sehr schnell. Er hat uns drei Optionen genannt (je nach kommenden Untersuchungen).
1) Tumor hat noch nicht infiltriert, sofortige OP
2) Tumor ist bereits tiefer in die Wandschichten eingedrungen bzw. Lymphknoten sind befallen, dann Chemo & Bestrahlung
3) Metastasen, dann nur Palliativ

Ich fand es sehr gut, dass er von Anfang an ehrlich zu uns war und nichts beschönigt hat. Er hat dann für den nächsten Tag Ultraschall per Magenspiegelung und CT angeordnet, auch das ging also alles recht fix.
Der nächste Tag war eine Zereissprobe, da es im Klinikum mehrere Notfälle gab und sich die Untersuchungen ziemlich verschoben haben. Ich kann aber auch hier nur betonen wie nett auch die Leute in den Funktionsabteilungen waren, einfach unglaublich und nicht selbstverständlich. Dafür bin ich sehr dankbar. Ein weiterer Glückfall war auch, dass die Tumorkonverenz am Nachmittag nach den Untersuchungen stattgefunden hat und mein Vater dort auch besprochen wurde.

Wir mussten bis gestern dann auf den Anruf vom Prof. warten (bis ca.16 Uhr), bis dahin hatte ich mehrere Heulattacken. Dann hat mein Vater mich angerufen und mir gesagt, dass es keine Metastasen gibt. Ich weiß man soll stark sein aber ich habe einfach nur angefangen zu weinen weil ich so sehr geführchtet habe, dass das Mistding gestreut hat. Ein Lymphknoten ist minimal vergrößert und deshalb soll jetzt da mein Vater laut Arzt noch jung (61 Jahre) und fit ist, erstmal Chemo - Bestrahlung laufen und dann die OP. Der Arzt möchte auf Nummer sicher gehen und wirklich alles mögliche getan haben.

Nächste Woche Mittwoch ist dann der Besprechungstermin, da ja noch ein Port implantiert werden muss und die Klinik die Vorgaben bzgl. Chemo - Bestrahlung gibt, allerdings die Vorbehandlung in der Nähe von uns (Dinslaken) stattfinden soll, da meine Eltern ja nicht mobil sind.

Seit dem Befund habe ich nur noch Alpträume, keinen Appetit mehr, geschwollene Augen vom ganzen Weinen. Ich habe Angst davor Hoffung zu haben, da die Prognosen nicht die Besten sind. Ich habe Angst davor fröhlich zu sein, da ich Sorgen habe enttäuscht zu werden.
Mein Vater geht so wahnsinnig gut damit um, macht weiterhin Sport, lebt sein Leben. Ich weiß er ist ein Stehaufmännchen, aber ich bin einfach nur fertig. Mein Vater hat schon so einiges in seinem Leben hinter sich, als Kind Kinderlähmung, dann einen fast tötlichen Umfall auf der Arbeit, usw.

Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr vollgetextet, aber es hat einfach gut getan das alles niederzuschreiben.

Falls jemand noch Tipps hat, worauf mein Pa bei seiner Ernöhrung bei Chemo und Bestrahlung achten sollte bzw. was die Bildung von Metastasen evtl. bloccken könnte wäre ich sehr dankbar für Infos.

Viele liebe Grüße und danke das es dieses Forum gibt,

Bea
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55