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  #1  
Alt 29.08.2010, 11:59
Mischa1409 Mischa1409 ist offline
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Standard Jetzt hat es mich auch erwischt

Am Donnerstag letzter Woche habe ich die Schockdiagnose Hautkrebs erhalten.
Noduläres malignes Melanom CL IV Tumordicke 4,7mm.
Nachdem am Anfang des Jahres schon einmal einen Arzt auf den Fleck angesprochen hatte sagte der nur ich sollte mir keine Sorgen machen da ist nichts.
Vor knapp drei Wochen bin ich dann zur Vorsorge gegangen und wurde am nächsten Tag gleich operiert.
Die Diagnose hat mich vom Hocker gehauen.
Morgen geht es jetzt erstmal ins UKE nach Hamburg.
Ich habe eine sch... Angst und ganz viele Fragen.

Wird das entfernen der Lymphknoten unter Vollnarkose gemacht?
Ist man danach lange Arbeitsunfähig?
Wie sage ich es den Menschen die mir am meisten bedeuten?
Kann man mit der Interpheron Therapie arbeiten?
Wer klärt einen über die Krankheit auf?
Meine Ärztin hat mir so gut wie garnichts gesagt.
Den Befund habe ich selber geöffnet und hier ein wenig recherchiert.

Zu meiner Person ich bin weiblich,stehe kurz vor meinem 42 Geburtstag,habe keine lebenden Angehörigen und lebe auch noch alleine.
Es gibt ein Ehepaar welches sich in meinen jungen Jahren um mich gekümmert hat und an denen mir heute noch sehr viel liegt.
Leider gibt es dort in der eigenen Famillie und im Bekanntenkreis sehr viele Krebsfälle die nicht immer gut ausgegangen sind.
Mir fällt es deshalb sehr schwer ihnen davon zu erzählen das ich jetzt auch betroffen bin.

LG
Mischa
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  #2  
Alt 29.08.2010, 13:04
Benutzerbild von Karolinchen
Karolinchen Karolinchen ist offline
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Standard AW: Jetzt hat es mich auch erwischt

Frag die im UKE bloß alles was Du wissen möchtest, mach Dir einen Zettel. Von alleine wird man irgendwie nicht wirklich aufgeklärt, wurden wir bis heute auch nicht, und mein Vater kann schon 6 Monate lang nichts mehr zu sich nehmen (Speiseröhrenkrebs).

Ich würde es dem Ehepaar trotzdem sagen, wenn es Deine einzigen Freunde/Angehörigen sind. Niemand kann nur allein alles durchstehen, man braucht doch jemanden zum Reden oder der einem ein "Familiengefühl" gibt.

Aber Freunde hast Du doch, oder stehst Du wirklich ganz alleine da?
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  #3  
Alt 29.08.2010, 13:26
Mischa1409 Mischa1409 ist offline
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Standard AW: Jetzt hat es mich auch erwischt

Hallo Karo,
ja Freunde habe ich.
Denen und meinen Kollegen habe ich es auch schon gesagt.
Es war schwer aber es ging.
Nur bei den beiden weiß ich wirklich nicht wie ich es anstellen soll.
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  #4  
Alt 29.08.2010, 14:13
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Jetzt hat es mich auch erwischt

Hallo Mischa,

erst einmal ein herzliches Willkommen.

Verständlich, dass der Befund ein Schock ist und dann gleich diese Tumordicke. Eine vorhandene Wut auf den ersten Dermatologen kann ich nachvollziehen, viele, auch ich, haben ähnliche Erlebnisse gehabt bis das "Ding" endlich draußen war.

Zu Deinen Fragen:
Ob man den oder die Wächterlymphknoten unter Vollnarkose oder einer örtlich begrenzten Narkose entnimmt, kommt auf den Ort Deines Melanoms an. Ist das Melanom im Gesicht oder Hals, dann mit Vollnarkose, da Eingriffe im Hals doch sehr gefährlich sind. War das Melanom am Rücken oder Arm, dann ist die Lymphstation Achsel an der Reihe. War das Melanom an den Beinen ist die Lymphstation die Leiste. Bei beiden kann es zur örtlichen Betäubung kommen, kann, muss nicht. Das wird Dir der Chirurg bzw der Narkosearzt erzählen. Auch wie der Eingriff vonstatten geht. Die Entnahme des Wächters ist kein großer Eingriff. Selbst nach den beiden Eingriffen im Hals habe ich eine Woche später wieder an meinem Schreibtisch gesessen. Etwas anderes ist es, wenn der / die Wächter Metastasen aufweisen, dann kann es zu einer sogenannten Ausräumung der jeweiligen Lymphstation kommen. Da gibt es aber auch Abstufungen in der Ausräummenge. Hier kann es dann je nach Verlauf des Heilprozeßes und der Radikalität doch zu unterschiedlichen Ausfallzeiten kommen, von ein paar Wochen bis zu Monaten. Da aber keine Infos von Dir da sind und es außerdem doch noch Zukunftsmusik ist, kann und sollte man das auf nach der Sentinel Node Biopsie (=Wächterlymphknotenentnahme) verschieben.

Wie sagt man es seinen Leuten? Nun, je nach Typ, Charakter desjeweiligen. Aber sagen würde ich es, denn Du wirst auch in tiefe Löcher fallen, mal einfach erledigt sein, die Nebenwirkungen des Interferons können unterschiedlicher nicht sein.

Ja, man kann unter Interferon arbeiten. Wir haben einen ganzen Thread rund ums Thema Interferon. Vielleicht liest Du ihn. Es gibt die unterschiedlichsten Nebenwirkungen in der unterschiedlichsten Stärke. Manche können es mit Sport und anderen Dingen in den annehmbaren Griff bekommen, andere müssen ihre Arbeit aufgeben. Zu welchem Typ Du gehörst kann Dir am Anfang keiner sagen. Aber es sollte Dir bewusst sein, dass vorhandene Wehwehchen unter dem Inteferon verstärkt auftreten können, nicht müssen, aber wohl werden .

Aufklären, ein leidliches Thema. Eigentlich Aufgabe der Ärzte. Eigentlich, aber meist leider nicht. Deswegen kommen auch so viele ins Forum, eben weil die Aufklärung fehlt. Auch die kleinen Hinweise, was das Interferon alles anstellen kann, fehlen häufig. Oder Möglichkeiten, die NBW abzudämmen, werden nicht aufgewiesen. Und ganz wichtig, das Internet mit seinen Suchmaschinen ist ein Quell des Wissens. Das Forum, das soll im grunde helfen die Diagnose besser zu verarbeiten, zu verstehen, Mittel und Wege aufzuzeigen, wie man mit den Therapien besser fertig wird, aufzeigen wie andere Kliniken arbeiten etc. Aber Fachwissen wird man übers Internet suchen und finden.

Und was das Alleinleben anbelangt, gibt es genügend Menschen, die allein leben. Es gibt auch genug Menschen, die eigentlich einen Partner haben und trotzdem allein dastehen oder es sogar durch den Partner noch erschwert bekommen. Gottseidank, gibt es aber genügend Angehörige,die helfen und zur Seite stehen. Man muss aber auch immer davon ausgehen, dass es Angehörige und Freunde gibt, die einfach mit der Diagnose komplett überfordert sind. Und das muss man akzeptieren. Man muss immer im Auge behalten, es können sehr, sehr viele Menschen mit der Endlichkeit des Lebens, insbesondere bei Erwähnung des Wortes Krebs, nicht umgehen. Krebs gleich sterben ist irgendwie in den Köpfen der Menschen verankert.


Und jetzt noch eine Bitte: Lies nicht so viel quer im Forum. Du stehst am Anfang. Noch ist der tatsächliche Status nicht festgestellt. Es kommen noch einige Untersuchungen ( Thoraxröntgen, Abdomenultraschall, Kopf-MRT) auf Dich zu, neben der Wächterlymphknotenentnahme. Mit dem Lesen hier (hier schreiben die Fälle mit Metastasen,schweren Operationen mit ihren heftigen Ausfallerscheinungen, verunsicherte Leute und in laufender Therapie befindliche Betroffene und deren Angehörige etc) machst Du Dich nur verrückt und das ist jetzt nicht gut. Du musst mit einem klaren Kopf in die Gespräche und nicht durch die Geschichten hier verunsichert.


Folgende Links kann ich Dir empfehlen, sie sind auch als wichtig gepinnt:
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=35912
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=41359

Interferon-Thread:
http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=808


Für morgen wünsche ich Dir einen klaren Kopf und gute Gespräche mit den Ärzten. Und richtig, mach Dir einen Zettel mit den Fragen, man vergisst schnell mal etwas zu fragen. Stift, ein gutes Buch gegen die Warterei, etwas zu trinken und der Tag kann kommen . Toi,toi,toi!
__________________
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Geändert von J.F. (29.08.2010 um 14:39 Uhr)
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  #5  
Alt 29.08.2010, 16:04
Mischa1409 Mischa1409 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2010
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 23
Standard AW: Jetzt hat es mich auch erwischt

Danke J.F. du hast mir sehr geholfen:
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  #6  
Alt 03.09.2010, 21:30
katharina110 katharina110 ist offline
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Registriert seit: 03.09.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Jetzt hat es mich auch erwischt

Hallo Mischa (und natürlich alle anderen),

habe im Juli den "Nachschnitt" durchführen lassen und den Lymphknoten entfernen lassen. Tumor war an der Wange und der Lymphknoten wurde am Hals entfernt, allerdings ohne Vollnarkose...hatte auch riesen Angst, da ich sehr änstlich bin was OP´s, etc. angeht. Muss aber sagen war bei weitem nicht so schlimm, wie man es sich vorher vorstellt.

Habe jetzt auch schon mit der Interferon-Therapie begonne seit 2,5 Wochen. Außer der ersten Nacht habe ich keine Nebenwirkungen, d. h. ich kann arbeiten kann. Ob das so bleibt, weiß ich natürlich nicht aber ich hoffe es.

Hatt anfangs auch vor allem Angst...was kommt auf einen zu, wie sage ich es meinen angehörigen, freunden, arbeiteskollegen, wie geht es weiter.

Ich habe es nicht allen in meinem Umfeld gesagt, lediglich denen die mir sehr nah stehen und denen die es wissen mussten. Ich finde man muss es nicht jedem sagen, das sollte man ganz nach Gefühl machen.

Ich hoffe bei dir klappt auch alles so gut und man hört bald wieder von dir.

Drück die und allen anderen die Daumen, dass alles gut wird.
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