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  #1  
Alt 01.06.2005, 10:18
Yunus Yunus ist offline
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Standard Alles ganz neu...

Hallo,
ich bin heute das erste mal hier im forum. meine tante hat nierenkrebs und gestern wurde eine metastase in der wirbelsäule festgestellt. alles ging so schnell, donnerstag mit schmerzen ins krankenhaus, montag wurde die niere entfernt und jetzt die metastase. ich bin noch ganz durcheinander und werde von allen informationen erschlagen. ich weiß nicht wo ich anfangen soll und wie ich an die wichtigen informationen komme. was fragt man die ärzte und woran erkennt man wie kompetent diese sind? wie geht man mit dem krebskranken um und was kann man tun um zu helfen? vieleicht finde ich ja beu euch ein paar antworten.
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  #2  
Alt 02.06.2005, 00:43
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Standard Alles ganz neu...

Hallo Anna! Auch ich bin noch ganz neu hier und kann Dir leider nicht mit Infos helfen, da ich selbst total verwirrt bin. Bei meinem Vater wurde Lungenkrebs im Endstadium festgestellt - er hat Metastatsen im Hirn und in der Leber. Der Arzt hat mir mal eben so um die Ohren geknallt, dass mein Papa wohl nur höchstens noch 12 Monate zu leben hat, aber ich versuche einfach die Hoffnung nicht aufzugeben, denn schließlich gibt es immer mal wieder "kleine medizinische Wunder". Aber vielleicht verdränge ich auch alles nur. Ich mache das nun so, dass ich den Ärzten auf die Nerven gehe und die mir alles erklären sollen, denn ich finde, dass die sich bei so einer schlimmmen Krankheit nunmal auch Zeit für die Angehörigen nehmen müssen und einen zumindest aufklären müssen. Die Ärzte sagten mir, dass man mit dem Patienten auf jeden Fall offen und ehrlich sprechen soll, auch über Ängste und Sorgen. Mein Vater versucht die ganze Zeit, mir einzureden, das wäre alles ganz harmlos weil er mich schützen will, aber ich bin kein kleines Kind mehr und Familien sollten zusammenhalten und das gemeinsam durchstehen. Denke, dass es Deiner Tante einfach gut geht, wenn Du ihr zeigst, dass Du für sie da bist und sie unterstützt - was jetzt auch kommen mag. Wünsche Dir viel Kraft und Deiner Tante alles Gute!
Nadine
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  #3  
Alt 02.06.2005, 09:34
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Standard Alles ganz neu...

Hallo Anna, hallo Nadine,

ich kann Euch nur berichten, wie es für mich war... nachdem mein Vater die Diagnose Darmkrebs erhielt war ich zwar erst schockiert aber habe nach seiner ersten OP schnell alles wieder verdrängt, zumal das auch sein Umgang mit der Krankheit war. Er konnte/wollte sich nicht damit auseinandersetzen. Das mit der "Ehrlichkeit" ist so eine Sache... ich denke der Betroffene muss das "Tempo" vorgeben. Man kann sagen oder signalisieren, dass man offen ist für Gespräche, aber vielleicht will derjenige es garnicht, oder vielleicht nicht gerade mit dem eigenen (wenn auch erwachsenen) Kind.... dann kann man evtl. helfen Angebote für Gespräche mit anderen Menschen zu finden, Selbsthilfegruppen etc., das hatte ich damals alles für meinen Vater gemacht aber er wollte nicht, und das musste ich dann auch akzeptieren.

Ich denke es ist wichtig dem Betroffenen zu zeigen dass man für sie/ihn da ist, aber nun nicht gleich so ganz anders mit ihm umzugehen, denn der Mensch ist ja noch der gleiche.... es hilft sicher beiden Seiten, wenn man es schafft auch zu sagen "ich weiss jetzt nicht wie ich mich Dir gegenüber verhalten soll/kann/darf....", oder einfach zu sagen: "kann ich was für Dich tun"?....

Mir hat es geholfen hier im KK zu lesen und zu schreiben. Es gibt auch viele Bücher (siehe die Buchtipps) über die Krankheit, den Umgang mit Kranken usw.

Alles Gute für Euch
Kerstin
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  #4  
Alt 02.06.2005, 09:48
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Standard Alles ganz neu...

Danke erst mal für Eure Antworten, mir hilft es schon mal nicht alleine zu sein mit meinen Zweifeln und Fragen. Im Moment warten wir auf den pathologischen Befund der Niere und sind so ein bischen zum nichts tun und warten verdammt. Dieses ohnmächtige daneben stehen und nichts tun können macht mir am meisten zu schaffen. Ich will so gern mehr tun als nur "da sein"!
Im Moment habe ich das Gefühl, je mehr ich über die Krankheit lese , desto panischer werde ich, kennt Ihr das?
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  #5  
Alt 02.06.2005, 10:10
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Standard Alles ganz neu...

Hallo Anna und Nadine und Kerstin,
ich kenne das auch, dass man immer panischer wird je mehr man über diese Krankheit weiss. Aber ich finde dieses Forum trotzdem sehr informativ, auch wenn es manchmal ziemlich weh tut, die anderen Beiträge zu lesen. Auch kann man sich hier mal alles von der Seele schreiben und muss Freunde oder Verwandte nicht belasten bzw. nerven. Denn die Freunde können sich nicht in einen hineinversetzen!!
Mein Vater hat seit 1 1/2 jahren Darmkrebs u Metastasen in der Leber, mittlerweile schlagen die Chemos nicht mehr an und er soll Antikörper bekommen.
Aber Nadine ich wollte dir auch nochmal nahelegen, dass ihr die Hoffnung nicht aufgeben sollt. Nachdem mein Dad eben vor 1 1/2 Jahren operiert wurde, meinte der Arzt, man kann bei ihm nichts mehr machen, nehmen Sie ihn mit Heim und machen Sie ihm die letzten 4 Monate ein schönes Leben. KLASSE!
Das haben wir zum Glück nicht gemacht! Er hat zwar auch Darmkrebs im Endstadium und sie sagten ihm letzte Woche auch, wenn er nichts mehr machen lässt hat er noch ein Vierteljahr!
Aber die Hoffnung geben wir nicht auf!
Ich bin auch immer noch total verwirrt und die Gedanken kreisen ständig nur um die Krankheit und das man einfach nur zusehen und Hoffen kann.

Alles Gute für Euch weiterhin
Wir müssen stark sein
Liebe Grüsse Kerstin
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  #6  
Alt 02.06.2005, 11:13
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Standard Alles ganz neu...

Hallo Anna,

Ja, das Gefühl mit dem panischer werden, kenne ich. Man wird auf einmal mit einem Haufen von Informationen erschlagen und das schlimmste für mich ist, dass man sich auf einen langen Leidensweg vorbereiten muss. Dass mein Vater keine langen Jahre mehr vor sich haben wird, ist schlimm genug, aber ich habe Angst davor, dass er lang und stark leiden muss evt. Und das stimmt, man fühlt sich einfach so ohnmächtig und würde gern soviel mehr tun, aber ich glaube, dass Du Deiner Tante einfach unheimlich viel Kraft geben kannst, damit sie das alles durchstehen kann und man muss immer auch Hoffnung in sich tragen, denn nicht jede Krebsdiagnose ist ja ein Todesurteil. Habt Ihr denn nun schon den Befund bekommen?

Hallo Kerstin,

ich bin auch sehr froh, dass ich dieses Forum gefunden habe, denn es ist wirklich sehr schwer mit Freunden darüber zu sprechen. Entweder wird mit mir voller Mitleid umgegangen oder man bekommt Floskeln zu hören "Ihr müßt abwarten, vielleicht wirds ja wieder" usw. Jedenfalls ist man mit seiner Traurigkeit so allein finde ich. meine Mutter verdrängt das alles und mein Bruder malt alles total schwarz. Jeder hat nunmal einen anderen Weg damit umzugehen. Aber hier fühle ich mich verstanden und es tut mir gut, auch mit Menschen zu schreiben, die mit der Krankheit schon mehr Erfahrung haben oder mit Menschen, die wie Anna auf einmal ganz neu in dieser Situation sind. Ich bin so unsagbar traurig und kann mich auf fast nichts anderes mehr konzentrieren und dann bin ich wieder ganz euphorisch und denke, mein Dad packt das alles. Sie haben ihm letzte Woche die Gehirnmetastase entfernt und er hat das so gut weggepackt. Liegt das an den starken Medikamneten, die er bekommt oder ist er wirklich in so guter Verfassung? Wie bist Du mit Deinem Vater umgegangen? Mein Vater will mich die ganze Zeit schützen und erzählt mir, dass sein Lungenkrebs gutartig sei, aber ich weiß ja, dass es anders ist....Ich fühle mich einfach so überfordert!

Euch beiden jedenfalls viel Kraft und auch ein bißchen Hoffnung und wirklich, dass wir alle stark bleiben und Alles Gute für Deinen Vater, Kerstin, und Deine Tante, Anna.
nadine
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  #7  
Alt 02.06.2005, 11:40
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Standard Alles ganz neu...

Hallo Nadine,

mein Vater hat sich der Krankheit zwar insofern gestellt, dass er die medizinisch notwendigen Schritte hat vornehmen lassen, d.h. OP und Chemo (waren schon Metastasen da, regelmässige Untersuchungen und dann wieder OP und dann noch eine.... aber sobald er wieder aus dem KH kam hat er "normal" weiter gemacht, jedenfalls äusserlich. Er war schon im Rentenalter hat aber trotzdem weiter gearbeitet, typischer workaholic... als ich mal fragte ob er nicht etwas kürzer treten will (ich dachte: noch etwas das Leben geniessen...) sagte er nur "ach was soll ich zuhause sitzen und an meine Krankheit denken".... ich denke er hat es zum grossen Teil verdrängt. Auch mit seiner (zweiten) Frau hat er nicht darüber gesprochen, aber ich bin sicher mit mir als seiner Tochter hätte er gewiss nicht über Ängste usw gesprochen. Zwischen Eltern und Kindern ist das bestimmt auch schwierig, und wenn dein Vater Dich schützen will kann ich das gut verstehen. Vielleicht schützt er sich selbst damit auch, ich kann mir vorstellen dass das Thema für die Betroffenen umso schwieriger + schmerzhafter ist, je näher einem der andere steht.-.... und dann das eigene Kind..... ich weiss es aber nicht, weil ich ja nur Angehörige bin bzw. war. Mein Vater ist letztes Jahr im Juni gestorben.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: gebt die Hoffnung nicht auf, aber verdrängt auch nicht das was auch kommen kann oder wird, soweit man es denn schafft... ich wünschte jetzt, ich hätte mehr Zeit mit ihm verbracht, aber irgendwie hat jeder (auch er) fast bis zum Schluss so weiter gelebt als sei nichts, als hätten wir ewig Zeit... ich denke aber, er wollte es auch so. Auch wünschte ich, ich hätte mich eher mit dem Thema Tod und Sterbebegleitung auseinander gesetzt, aber ob und wann man das kann und will muss jeder selbst wissen. In unserer Familie war es immer ein extremes Tabuthema, auch mein Vater hat immer einen grossen Bogen darum gemacht. Aber einiges was ich (erst danach) gelesen und erfahren habe, hätte mir denke ich im Ungang mit ihm etwas helfen können. Vielleicht.

Ich denke, das wichtigste ist füreinander da sein. Der Umgang muss garnicht so anders werden.... ich könnte mir vorstellen dass es Betroffene auch nervt wenn plötzlich alle um einen herumeiern oder einem aus dem Weg gehen weil sie nicht wissen was sie sagen sollen, usw.. Ich fand es auch sehr schwierig und wollte immer so gern was TUN. Habe immer gern für meinen Vater im Internet recherchiert, wenn es um Behandlungsmethoden ging, bestimmte Medikamente usw., das fand er wohl auch immer sehr gut, aber selbst in Internetforen oder Selbsthilfegruppen gehen usw. wollte er nicht. Aber er hast wenigstens gemerkt wie sehr ich mich sorge, auch wenn wir keine Familie sind in der sowas "ausgesprochen" wird.

Ich kann gut verstehen dass Du Dich überfordert fühlst. Wie alt ist dein Vater, wie alt bist Du? Ich bin jetzt 42, mein Vater ist 1 Tag vor seinem 68 Geb. eingeschlafen. Ich hoffe das erschreckt Dich jetzt nicht. Jede Geschichte ist anders.....

Aber letzten Endes hält man doch mehr aus als man denkt. Und die Zeit die man jetzt noch hat und nutzt kann einem keiner mehr nehmen. Ich würde versuchen, Deinen Vater so normal wie möglich zu behandeln, darauf zu achten was er für Signale gibt oder ihm Angebote der Hilfe machen.... entscheiden muss er dann selbst. Man muss auch nicht immer alles aussprechen und kann sich trotzdem nahe sein....

Viele Grüsse
Kerstin
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  #8  
Alt 02.06.2005, 14:30
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Liebe Kerstin,

Gerade war ich in der Uniklinik, um mit meiner Mutter meinen Vater in das andere Krankenhaus zu fahren. Mein Vater ist 51 und ich bin 25, es kommt halt alles so früh....Vorhin habe ich nochmal allein mit dem Arzt gesprochen, die Gehirn-OP ist total gut gelaufen und nun müssen halt die Lungenspezialisten sehen, was sie tun können. bei dem Gespräch mußte ich heulen, weil mir auf einmal alles so bewußt geworden ist. Dann bin ich runter zu meinem Daddy, der auf der Bank saß und Pfeife geraucht hat und er sieht gerade so gesund aus...es hat im Krankenhaus 5 Kilo zugenommen, wieder Farbe im Gesicht usw. Als ich das gesehen hab, mußte ich schon wieder losheulen, ich hab ihn in den Arm genommen und dass ich ihn furchtbar lieb habe. Er sagte ich solle mir keine Sorgen machen, er würde vielleicht keine 80, aber er hätte noch zwei Ziele: Mit mir mein Diplom abholen und irgendwann mal seine Enkel im Arm halten. Er ist echt so stark und so lebenswillig und ich belaste ihn auch noch mit meiner Heulerei, aber vorhin konnte ich echt nicht....Jetzt muss man abwarten was die Bronchoskopie bringt....ich danke Dir jedenfalls fürs Zuhören und Deine Ratschläge...liebe Grüße, Nadine
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  #9  
Alt 02.06.2005, 16:34
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Hallo Nadine,
ich kann dich total verstehen, mir gehts auch immer so mit dem Überfordert sein!Wenn ich zu meinen Eltern heimfahre, dann ist er oft lustig und versucht abzulenken. Wenn man ihn frägt, wie es geht, meint er :SUUUPER. Naja,natürlich mehr ironisch.Manchmal erzählt er mir kurz, was es Neuigkeiten gibt, meistens verschont er mich und ich erfahre es über meine Mutter oder Großeltern.Ich selber, hab immer einen Kloß im Hals,wenn ich heimfahre oder er am Telefon ist, weil ich immer Angst vor der "allg.Situation" habe.Macht er einen guten Eindruck, könnte ich heulen, weil man ja äusserlich nichts sieht oder merkt, macht er einen schlechten Eindruck, könnte man heulen, weil er leidet und man hilflos zusehen muss.Es macht auch so traurig, weil man ihn als sehr aktiven und "arbeitsaktiven" Mann kannte. Ich finde es aber schön, dass du ihn umarmen konntest und vor ihm weinen kannst. Das kann ich nicht so, wir können beide unsere Gefühle nicht so zeigen, allerdings habe ich ihm einen Brief letzte Woche geschrieben, es war mir wichtig, ihm so zu zeigen, dass ich an ihm hänge. Mein Dad bekam Krebs mit 59, ist jetzt 61, ich bin 30 geworden.
Dein Dad ist ja auch noch so jung, manno mann! Wie geht deine Mutter damit um? Meine weint auch ständig, und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie einmal darauf reagieren wird, wenn es mal sein soll. Sie ist ziemlich sensibel.Ich fühle mich auch so überfordert und kann an gar nichts anderes denken!! Sind die Lebermetastassen operabel?
Ich freue mich für Euch, dass er die Gehirnop soweit gut überstanden hat!!

Alles Gute bis dann
Kerstin
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  #10  
Alt 03.06.2005, 10:55
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Hallo, ich muss Euch heut wieder schreiben. Gestern ist mein Dad ja in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, um näher bei meiner Mutter zu sein. Die machen heut eine Bronchoskopie, aber operieren wollen sie nicht mehr: Der Krebs ist zu groß und zu nah am Herzen. Alle Hoffnungen sind dahin. Mein Vater wird in kurzer Zeit sterben. Wie schnell wächst so ein Tumor eigentlich? Letztes Jahr wurde seine Lunge noch geröngt....hätte man da nicht was feststellen MÜSSEN? Wie lang kann man durch ein Chemo das Leben noch verlängern? Lohnt sich das leiden überhaupt für die letzten Monate seines Lebens? Mein Vater wird das selbst ehtscheiden müssen und wir können seine Entscheidung nur unterstützen und zu ihm stehen....Und ich rauche selbst immer noch....Ist das nicht furchtbar pervers? Das Leben ist echt so unfair und ich fühle mich so leer, enttäuscht und irgendwie verraten....Meine Mutter ist sehr stark, denn meine Eltern hatten nie ein leichtes Leben und sie haben schon viel weggesteckt, aber ich glaube sie verdrängt auch viel. Werde heut nachmittag nach Hause fahren....Wünsche Euch alles Liebe und schreibe wieder wenn ich wieder in Köln bin....
Nadine
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  #11  
Alt 03.06.2005, 11:10
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Hallo Nadine,
es tut mir auch sehr leid für Euch, ich weiss wie Du Dich fühlst! Wie schnell so ein Tumor wächst, kann ich auch nicht genau sagen, bei Darmkrebs, kann dies angeblich 10 Jahre dauern,bis aus Polypen Krebs wird, so wurde es uns gesagt.
Mein Dad bekommt nun seit 1 1/2 Jahren durchgehend Chemo, und das obwohl sie, wie bereits oben geschrieben, ihm nicht mal mehr 4 Monate gaben!!! Die Chemo ist nicht leicht, ihm gehts oft schlecht und er schläft viel! Manchmal denke ich mir auch für ihn, was für ein LEBEN!!?? Aber er will noch nicht sterben und ich will es auch nicht und solange er noch auf Möglichkeiten eingeht bin ich froh!
Ich rauche auch, meist nur abends, aber da auch mal mehr hintereinander, danach bereue ich es auch, aber als RACHE oder aus Trotz ist es mir dann wieder egal, bis zum nächsten Mal, wo ich mir vornehme doch aufzuhören!!
PS: Mein Dad bekommt heut die Darmspiegelung, weil Verdacht auf Darmschlingen! Und es wird glaub ich geklärt, ob er evtl. Bauchfellkrebs hat! Also wir müssen alle Hoffen!!!
Liebe Grüsse für Dich und Deine Familie!!
Kerstin
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  #12  
Alt 08.06.2005, 12:29
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Hallo Nadine,

wie geht es Dir und Deinem Dad? Gibt es Neuigkeiten?
Mein Dad hat jetzt zu den Lebermetastasen, auch noch Bauchfellmetastsen. Ist schon sehr traurig!! Er fängt seit gestern seine neue Chemo an. Hoffe es schlägt an!
Ich habe mich entschieden, ein paar Therapiestunden zu nehmen, weil mich die ganze Situation auch so belastet und ich allein keinen Ausweg mehr finde.
Bis bald liebe Grüsse
Kerstin
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  #13  
Alt 09.06.2005, 11:49
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Hallo Kerstin,

Dass Dein Dad jetzt auch Metastasen hat, tut mir sehr leid und ich drücke ihm die Daumen, dass die Chemo bei ihm hilft....Ist sein Krebs denn heilbar? Ich finde es eine gute Idee, Therapiestunden zu nehmen, ich habe mir das auch schon überlegt....Versuch trotz aller Horrornachrichten nicht ganz die Hoffnung aufzugeben, ich weiß, dass ist verdammt schwer, aber es gibt ja auch bei dieser sch*** Krankheit immer mal wieder positive Nachrichten zu hören und vielleicht gehört Dein Dad ja auch dazu!
Bei uns hat sich alles sehr schlimm entwickelt. Mein Vater kann an der Lunge definitiv nicht mehr operiert werden, das der Krebs zu groß ist und in den lebenswichtigen Bereichen sitzt. Er hat sich jetzt zu einer Chemo entschieden und ich habe Angst was da jetzt auf uns zu kommen mag...und trotz allem geben die Ärzte ihm nicht mehr viel Zeit. Aber mein Dad ist tapfer und zäh und vielleicht wird er all die Ärzte Lügen strafen...ich hoffe es so! Aber zu all dem kommt noch ein schlimmer Verdacht: Mein Dad ist letztes Jahr an der Hauptschlagader operiert worden und die OP ist damals dreimal verschoben worden, weil er Probleme mit der Lunge hatte, es wurde geröngt und ein Lungenfunktionstest gemacht und die Werte waren sehr schlecht. Aber der Arzt hat nicht wieteruntersucht, sondern meinem Dad einfach nur Tabletten verschrieben. Das heißt, vor einem Jahr hätte der Krebs schon entdeckt werden können, ich meine wenn Probleme in der Lunge sind, muss man sich als Arzt doch fragen woher die kommen! Ich mag gar nicht daran denken, dass mein Dad vielleicht vor einem Jahr noch wesentlich bessere Heilungschancen gehabt hätte! Mein Bruder und ich haben uns jetzt über unsere Krankenkasse an die Ärztekammer gewendet, die das ganze jetzt nochmal prüfen....und wenn der Arzt damals gepfuscht hat...bei dem Gedanken könnte ich echt die ganze Zeit heulen. Ich könnte sowieso die ganze Zeit heulen. Ich bin so froh, dass meine Familie zusammensteht und meine Freunde mir helfen so gut es geht.
Kerstin, ich wünsche Deinem dad wirklich von Herzen Alles Gute für die Chemo und auch Dir, dass Du irgedwie mit alledem zurechtkommst. Dafür viel Kraft! Hast Du denn sonst jemanden, der Dir in dieser Situation zur Seite stehen kann? Und Du weißt: "Die Hoffnung stirbt zuletzt...." Ich werde heut abend wieder nach Hause zu meinen Eltern fahren und versuchen, die Zeit, die meinem Dad und mir zusammenbleibt, noch irgendwie zu genießen....
Ganz liebe Grüße,
Nadine
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  #14  
Alt 09.06.2005, 12:24
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Hallo Nadine,
wollte den Rechner gerade abschalten, da hab ich Deine Mail noch entdeckt! Freu mich sehr, dass Du Dich gemeldet hast.
Bei meinem Dad ist es genauso wie bei Deinem. Er hat Darmkrebs im Endstadium mit inoperablen Lebermetastasen, wo immer neue dazukommen und eben jetzt auch Bauchfellmetastasen. Er versucht auch tapfer alle Chancen zu nutzen.Ich freu mich,dass Dein Dad sich zur Chemo entschlossen hat, denn Du siehst ja, meinem Dad wollten sie keine Hoffnung mehr machen, aber er bekommt mittlerweile seit 1 1/2 Jahren Chemo. Das ist doch schon mal was!!!
Das ist ja echt ätzend, mit dem Arzt von deinem Dad. Hauptsache Tabletten verschreiben!! Ich hoffe für Euch, dass er nicht gepfuscht hat, denn das macht die Situation auch nicht einfacher! Dann hat er auch noch so eine gefährliche Op mitmachen müssen. Es ist alles so traurig und ich könnte auch die ganze Zeit heulen. Meiner Freundin ihr Dad ist vor 2 Jahren an Darmkrebs gestorben und ich meinte noch zu meinen Eltern, dass ich sowas nicht mitmachen möchte und sie zur Darmspiegelung gehen sollen. Schade, dass ich nicht hartnäckig geblieben bin, es ist schon ein Jammer! Ich mache mir jetzt noch Vorwürfe, aber man kann einfach nichts mehr ändern an der Situation.
Wie geht denn Dein Dad mit der ganzen Situation um? Ich habe mich seit den neuen Horrormeldungen nicht mehr getraut daheim anzurufen, weil ich echt nicht weiss, wie ich mich verhalten soll! Am Montag war ich noch daheim, wir haben Karten gespielt, Witze gemacht, er hat mir einen kleinen Kuchen gemacht und Abendbrot. Es war noch so harmonisch, und am nächsten Tag die neue Horrormeldung.Manchmal wacht man auf und kann echt nicht glauben, dass dies Wirklichkeit ist. Wie verhältst Du Dich daheim, wohnst Du weit weg von Deinen Eltern?
Ich habe schon, Freundinnen die mal nachfragen, wie´s meinem Dad geht und sehr bestürzt sind, auch mein Freund, ist auch betroffen, mit meiner Mutter kann und mag ich nicht immer drüber reden, weil die eben so sensibel ist. Deswegen bin ich froh, dass ich mich hier austauschen kann, weil letztendlich, kann sich sowieso niemand in die Situation reinfühlen. Ausserdem möchte man ja auch nicht ständig jammern, sonst hat man viell bald niemanden mehr um sich rum. Weil niemand richtig damit umgehen kann. Deshalb habe ich mich für die Therapiestunden zusätzlich entschieden!
Liebe Nadine, ich weiss wie Du Dich fühlst, Du machst im Moment das Selbe durch wie ich und viele andere auch!
Wir dürfen Die Hoffnung nicht aufgeben! Du kannst mir immer Dein Herz ausschütten, wenn Dir danach ist!
Ich hoffe das Dein Dad die Chemo gut verträgt und wie gesagt,
bei meinem Dad gab es auch keine Hoffnung mehr und er bekommt heute noch Chemo´s. Viell. wird der Tumor doch noch geschmälert und man kann doch noch operieren!!
Alles Liebe und Gute für Euch, lasst auch den Kopf nicht hängen!!
Bis bald, liebe Grüsse
Kerstin
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  #15  
Alt 09.06.2005, 13:40
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Liebe Kerstin,
ich hoffe auch dass es meinem Papa wie Deinem geht und dass er doch noch länger hat als die Ärzte heute sagen. Ich habe nur einfach Angst davor, dass er in der Zeit, die ihm bleibt, soviele Schmerzen hat. Mein Bruder hatte die süße Idee, meinen Eltern nochmal einen Urlaub an der Nordsee zu schenken, weil mein Dad die Nordsee so liebt. Die Sache ist auch, dass die Diagnose gestellt wurde als er nochma richtig im Leben durchstarten wollte - er war Alkoholiker und lange Zeit arbeitslos, hatte jetzt erfolgreich seine Therapie gemacht und hatte nen neuen Job....und dann das! Das Leben ist echt einfach unfair. Meine Mutter begreift jetzt so langsam was eigentlich los ist, sie hat es lange Zeit verdrängt, und sie ist natürlich total traurig. Leider wohne ich ca. 100km von meinen Eltern weg, aber ich versuche jetzt öfter nach Hause zu fahren. Das schlimme ist, dass ich auch irgendwie meine Uni und meinen Job weitermachen muss und deswegen immer nur mal kurz meine Eltern besuchen kann. Wir sind immer ne Familie gewesen, die schwierige Zeiten miteinander durchgemacht hat und auch immer offen über alles gesprochen haben und das ist jetzt ganz gut. Mein Vater weiß halt einfach, dass wir auch diesen gemeinsamen letzten Weg alle zusammen gehen werden....Aber wie gesagt, mein Dad ist ein Kämpfer und wer weiß, ob er nicht vielleicht doch noch das ein oder andere schöne Jahr hat.

Dir und Deiner Familie Alles Liebe und bis bald!
Nadine
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