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  #1  
Alt 30.05.2005, 23:34
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Standard Es geht wohl zu Ende

In den letzten Monaten war ich selten auf dieser Seite; der Zustand meines Vaters hatte sich ein wenig stabilisiert nachdem er Anfang des Jahres beschlossen hatte die Chemo nicht fortzuführen. Er bekam davon massive Herzbeschwerden und es wurden trotz Bestrahlungen und Chemo wieder Krebszellen am Stumpf gefunden. In der folgenden Zeit war er nur einmal kurz wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus, sonst ging es ihm recht gut. Anfang April nun wurden bei einer Untersuchung der Lunge Metastasen in der Leber entdeckt. Drei kleine M., die lt. Arzt in absehbarer Zeit kaum Beschwerden verursachen dürften. Vor zwei Wochen ist er ins Krankenhaus gekommen weil es ihm täglich schlechter ging. Aufgrund der Blutuntersuchungen bekam er Antibiotika, trotzdem stiegen die Entzündungswerte immer weiter und auch die Leberwerte, er wurde immer elender, kann kaum noch was essen... Heute hat man ein CT gemacht und festgestellt, dass die Leber voller Metastasen ist und nicht mehr richtig arbeitet. Man kann nichts mehr für ihn tun und er wird in den nä. Tagen entlassen.
Hat jemand von euch Erfahrung damit - wie lange sich dieser Zustand hinziehen kann? Ich wohne weiter weg und möchte gerne bei ihm sein, kann aber nicht unbegrenzt Urlaub nehmen. Fühle mich so hilflos und leer, weiß nicht was ich tun soll. Am Wochenende waren wir dort und der Abschied war schlimm.
Bin für jede Information dankbar - danke auch fürs zuhören.
Bambi
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  #2  
Alt 31.05.2005, 23:41
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Lady Molly Lady Molly ist offline
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Registriert seit: 01.05.2005
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Bambi,

ich glaube nicht das jemand einen Zeitraum genau bestimmen kann.
Für dich ist das natürlich sehr schwer, da du Urlaub nehmen musst. Versuche einfach soviel Zeit wie möglich mit deinem Vater zu verbringen und aus dieser Zeit das Beste zu machen.
Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, je nachdem wo du arbeitest "auf Abruf" Urlaub zu nehmen? Vielleicht ist dein Arbeitgeber so verständnisvoll?

Deiner Familie und dir wünsche ich viel Kraft!

Lieben Gruss,
Lady Molly
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  #3  
Alt 01.06.2005, 09:39
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Standard Es geht wohl zu Ende

Wenn die Leber nicht mehr richtig arbeitet, wird "es" nicht mehr lange dauern, allerdings ob noch nur 1-2 Tage oder auch 1-2 Wochen wird Dir niemand sagen können. Was sagt denn der Arzt? Ich an Deiner Stelle würde versuchen, zur Not, auch unbezahlten Urlaub zu bekommen. Viel Kraft wünsche ich Dir!
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  #4  
Alt 01.06.2005, 21:33
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Lady Molly,
liebe Stina,
zunächst mal danke für eure lieben Worte. Habe mir heute Urlaub genommen und werd morgen zu meinen Eltern fahren. Mein Vater kommt am Freitag aus dem Krankenhaus und dann sehen wir weiter. Ich muß zwar am Wochenende wieder heim, kann aber jederzeit Urlaub nehmen und zurück fahren. Heute ging es meinem Vater wesentlich besser als an den letzten Tagen - ist vielleicht auf die Freude auf daheim. Trotzdem ist die Veränderung nicht zu übersehen und die ist erschreckend. Er war vor einem Jahr noch kerngesund und fit - jetzt ist er ein "alter" Mann der keine Kraft mehr hat. Ich hoffe es gelingt mir, die letzten Tage bei ihm zu sein.
Danke für eure Wünsche - ich melde mich wieder wenn ich daheim bin.
Bambi
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  #5  
Alt 02.06.2005, 01:05
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Bambi,

ich habe erst vor kurzem erfahren, dass mein Vater Lungenkrebs und Metastasen im Hirm und der Leber hat. Ich begreife das alles noch nicht und habe Angst vor dem was Du gerade durchmachst, aber Du hörst Dich sehr tapfer an. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und Deinem Dad Alles Gute und wünsche Euch noch ein paar schöne Vater-Tochter-Momente.
Nadine
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  #6  
Alt 02.06.2005, 05:08
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Standard Es geht wohl zu Ende

LIebe Bambi, ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die kommende Zeit. Meinem Vater ging es 5 Tage vor seinen Tod auch wieder besser, er "blühte" sogar wieder etwas auf. Versuche alles, was Du ihm sagen willst, ihm schon bei Eurem nächsten Treffen zu sagen und frage ihn, ob er DIR noch etwas sagen will....Alles Liebe.
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  #7  
Alt 02.06.2005, 06:28
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Nadine,
ich kann sehr gut nachempfinden was jetzt in dir vorgeht - mir ging es im le. Jahr nicht anders. Der Vater meines Vaters ist an LK gestorben als ich 15 war. Wir haben im gleichen Haus gewohnt und ich habe viel Zeit mit ihm verbracht als es zu ende ging. Ich habe diese Zeit in ganz schlimmer Erinnerung (er hatte arge Schmerzen usw) und hab mir immer gewünscht, dass ich so was nie mehr erleben muß. Entsprechend hat mich die Diagnose le. Jahr umgehauen. Ich bin ruhiger geworden seit ich spüre, er hat keine Kraft mehr und bin froh, dass er wenigstens keine massiven Schmerzen hat. Sorgen machen mir mehr meine Kinder: Sie sind als sie klein waren lange tagsüber bei meinen Eltern gewesen und mein Vater ist ein stück weit der Vater, den sie nie hatten (der leibl. hat sich kaum um sie gekümmert. Meine Tochter hat grade Prüfung (FH-Reife) und kann sich kaum auf was konzentrieren - sie tut mir unendlich leid.
Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und dass ihr euch gegenseitig Halt geben könnt.
Liebe Stina,
die Befürchtung dass es sich um ein letztes "Aufbäumen" handelt habe ich auch. Ich habe deine Einträge damals verfolgt und war - wenn ich mich auch nicht geäußert habe - in Gedanken oft bei dir. Ich hatte im le. Jahr, nach der OP, sehr viel Zeit und Gelegenheit mit meinem Vater zu reden. Bin öfters bewußt allein ins Krankenhaus und darüber bin ich sehr froh, denke das war für uns beide sehr wichtig. Im Moment ist das Reden sehr schwer für ihn, ich merke aber, wie wichtig es ihm ist, wenn wir das sind. Ich freue mich auf ihn und habe gleichzeitig Angst vor dem was auf mich zukommt.
Ich bin innerlich irgendwie wie erstarrt, leer und unheimlich traurig. Würde so gerne weinen - geht irgendwie nicht.
Danke für eure gute Wünsche und alles Liebe auch für Euch - melde mich wenn ich wieder an meinen PC kann.
Bambi
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  #8  
Alt 04.06.2005, 12:55
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Bambi, ich hoffe, daß Du nach Deinem Besuch, wenn Du wieder an Deinen PC kannst, DIch meldet. Liebe Grüße
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  #9  
Alt 04.06.2005, 13:17
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Stina,
bin eben heim gekommen und hole meinen Mann und meine Tochter ab. Mein Vater ist im KKH geblieben, er hatte am Do. plötzlich ganz massive Schmerzen (Leberkapsel) und man hat uns nahegelegt ihn nicht mit heim zu nehmen. Seit gestern bekommt er ständig Morphium und ist seitdem ruhiger. Er schläft die meiste Zeit und man kann zusehen, wie er verfällt. Das tut unendlich weh, macht es aber leichter ihn loszulassen.
Ich fahre jetzt wieder zurück und hoffe, dass wir ein wenig helfen bzw. trösten können. Bis die Tage und danke für dein Mitgefühl und deine lieben Worte
Bambi
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  #10  
Alt 04.06.2005, 13:34
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Liebe Bambi, dies tut mir sehr leid. Fährst DU nun wieder zu Deinem Vater? Bleibst Du dann dort? Ich denke an Dich und schicke Dir eine Portion Kraft.
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  #11  
Alt 10.06.2005, 10:31
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Liebe Bambi, melde Dich doch bitte nochmals bei mir Ich mache mir Sorgen. Ich bin bis Samstag noch da, dann erst wieder am 22. Juni....
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  #12  
Alt 13.06.2005, 21:11
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Standard Es geht wohl zu Ende

Hallo Nadine!

Ich kann mit Dir fühlen, was Du gerade durch machen muß. Meine Mutter , gerade mal 58 Jahre, hatte auch Metastasen im Hirn, in der Leber und auch im Bauch. Sie ist letzte Woche Mittwoch in meinen Händen gestorben. Es ist mir sehr schwer gefallen, sie einfach so gehen zu lassen. Morgen haben wir die Beisetzung und dann wird es richtig schwer für mich. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum sie jetzt schon sterben mußte. Morgen wäre sie 59 Jahre geworden. Sie hatte 18 Tage im Hospitz gelegen, weil sie dort am Besten aufgehoben war. Sie hatte seit über 6 Wochen nichts mehr gegessen und getrunken und so sah auch Ihr Körper aus. Ich bin froh gewesen, daß ich bei Ihr war. Ich habe ihr die Angst vorm Sterben genommen. Aber ich kann mit der Situation nicht fertig werden.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut.

Gruß Sinaname@domain.de
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  #13  
Alt 13.06.2005, 22:21
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Sina, es tut mir sehr leid, aber ich kann Dir wohl leider nichts schreiben, was Dir den Kummer nehmen könnte. Wie alt bist Du denn? Ich bin 25 und mein Vater ist gerade mal 51. Im Moment gehts ihm noch gut, obwohl wir natürlich alle Angst haben vor dem was kommt, denn morgen beginnt er seine erste Chemo. Leider wohne ich 100km von meiner Familie entfernt, obwohl ich im Moment versuche, so oft wie möglich da zu sein. Du kannst sehr stolz auf Dich sein, dass Du so zu Deiner Mutter gestanden hast und sie war bestimmt sehr glücklich darüber. Ich hoffe, dass ich die gleiche Stärke habe, wenn mein Vater seinen letzten Weg geht.
Ich wünsche Dir Alles Gute und noch viel Kraft, um all das zu verarbeiten.
Liebe Grüße, Nadine
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  #14  
Alt 14.06.2005, 12:16
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Hallo Nadine!

Ich bin 28 Jahre und ich habe noch 2 ältere Brüder. Meiner Mutter ging es nach den Bestrahlungen wieder richtig gut. Und dann auf einmal, es kam so plötzlich, die schlimme Nachricht, Tumor im Bauch "bösartig" Fußballgröße und keiner hat es bemerkt. Den Tumor haben sie entfernt. Aber dann kam die Nachricht vom CT, daß Metastasen schon da sind. Wir haben immer gehofft, daß es vielleicht noch einaml gut geht. Aber die Ärzte haben keine Chance mehr gesehen. Ich habe meine Mutter so oft ich konnte besucht. Um sie einfach nicht alleine zulassen mit der schlimmen Krankheit. Heute wird es noch mal richtig schlimm "Trauerfeier". Alle ihre Freunde und Bekannten kommen. Heute morgen bin ich schon auf dem Friedhof gewesen, um Abschied von ihr zunehmen. Es war sehr traurig für mich. Denn ich kann es immer noch nicht begreifen. Ich hoffe, daß dein Vater alles gut übersteht. Vielleicht schlägt die Chemo an. Ich würde es Dir wünschen.

Gruß Sina
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  #15  
Alt 15.06.2005, 22:47
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Standard Es geht wohl zu Ende

Liebe Sina,
zunächst einmal mein Beileid. Ich hoffe du hast die Trauerfeier gut überstanden. Mein Vater ist le. Woche Montag gestorben und am Donnerstag beerdigt worden. Seit Freitag bin ich wieder zu Hause und irgendwie völlig orientierungslos. Es kommt mir alles so fremd vor - irgendwie anders. Wir (Schwester/Mutter) waren bei meinem Vater als er starb und konnten in Ruhe von ihm Abschied nehmen. Ich fand das unheimlich tröstlich und ich glaube, es war auch für ihn dadurch leichter zu gehen. Ich bin traurig und gleichzeitig froh, dass er sich nicht mehr quälen muß. Wünsche dir viel Kraft und Trost.

Liebe Nadine,
dir wünsche ich ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Versuche so oft wie möglich bei deinem Vater zu sein. Ich wohne 200 km von meinen Eltern entfernt und bin in all den Jahren nicht so oft dort gewesen wie im letzten Jahr. Ich bin aus einem Gefühl heraus den Donnerstag vor seinem Tod hingefahren und habe meinen Vater an diesem Tag das letzte Mal ansprechbar erlebt. Das war überhaupt nicht absehbar - am Tag zuvor ging es ihm richtig gut. Ich bin so dankbar das ich auf mein Gefühl gehört habe und ihn auf seinem letzten Weg begleiten durfte; ich weiß, dass das auch für ihn sehr wichtig war.
Ich wünsche euch alles Liebe und noch eine gute Zeit
Bambi
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