Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.05.2005, 22:00
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

ich frage mich so oft, warum ich es nicht bin, dann könnte ich aktiv was machen...ich kann einfach nicht nur zusehen. seit es mir (22) endlich nach vielen schweren zeiten besser geht, fing der krebs bei meinem vater an, erst niere, jetzt das zweite mal lunge...er wurde beim ersten mal operiert, jetzt geht es nicht mehr, nur 3 monate nach der op hatten sich kleinzellige metastasen in der lunge gebildet, ob noch welche vorhanden sind wissen wir nicht. ich verstehe einfach nicht,warum er weder bestrahlung noch chemo kriegt, er soll ein pulver bekommen für zu hause, was wachstumshemmendes..ist das vielleicht eine chemo? ich weiß es doch nicht...warum machen die denn nichts?
ich wohne schon lang nicht mehr zu hause und 170km weit weg, ich weiß nicht was ich machen kann von hier...bin ich bei meinen eltern, nimmt mich das psychisch so mit (bin vorbelastet) dass ich fürchte mein leben nicht mehr zu schaffen, bin ich bei mir, dann hab ich angst ihn nicht mehr oft genug zu sehen! heute war mein bruder(19) bei mir zu besuch,wir haben viel geredet, aber auch er ist so hilflos und wir haben das alles glaube ich noch nicht wirklich verdaut, kann man das überhaupt? mich überkommt die pure verzweiflung ihn zu verlieren...denn darauf wird es doch hinauslaufen. vor ihm zeigen wir unsere verzweiflung nicht...wollen ihm mut machen. ich bin so traurig, weiß manchmal nicht wie ich wenn es schlimmer wird meine ausbildung weiter machen soll...ich darf nicht wieder scheitern. aber das schlimmste ist einfach nichts tun zu können, die zeit zu genießen mit ihm ist schwer, er ist extrem schwierig zur zeit, sehr streitsüchtig...man, ich weiß es doch nicht, was sagt man, was tut man, soll man seinen schmerz vor ihm zeigen? soll man immer optimistisch sein? will ihn bei mir haben, verdammt! aber ich bin auch wütend auf ihn, denn als ich ihm mit 13 gesagt habe, wenn er nicht aufhört so in massen zu rauchen und zu trinken, dann wird er nie seine enkel kennenlernen, und jetzt wird es wahrscheinlich so sein, weil er nichts unternommen hat als es vielleicht noch zeit wäre...nein, er hat jahre seines lebens versoffen und verraucht...und jetzt will er leben...vielleicht ist das der sinn, lieber noch ein paar monate bewußt leben als jahre an der oberfläche...keine ahnung. oft denke ich, dass ich vielleicht bestraft werde, als ich gott gezeigt habe, dass mich alles was er mir aufgebürdet hat nicht untergekriegt hat, da schnappt er sich was liebes von mir, um das ich nicht aktiv kämpfen kann!

es tut mir so leid, dass ich so theadralisch bin, ich bin nur so wütend, so hilflos...das ist wahrscheinlich das letzte was hier gebraucht wird....

ich bewunder die kraft vieler hier, hoffentlich finde ich sie auch irendwann...
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.05.2005, 23:56
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

auch ich habe sehr viel mitgefühl Karina!! Du bist eine ganz liebe und starke Person, du wirst es alles schaffen!

die besten Grüße an Karina!!!

Anne
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 28.05.2005, 17:39
Benutzerbild von 17.Februar
17.Februar 17.Februar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2005
Beiträge: 28
Standard ich bin so hilflos....

Liebe Karina,

Du bist hier nicht Fehl am Platz du kannst dir hier alles von der Seele schreiben ... wenn nicht wo dann ? ...
Ich kann dich gut verstehen dass du dich hilflos fühlst weil man nichts tun kann nur zuschauen und "da" sein ...

Es bestraft dich auch damit keiner , du musst aufhören dich zu fragen "warum" da bekommt man keine Antwort daruf, niemals. Diese Frage bringt einem nicht weiter das habe ich selbst gemerkt, aber das wirst du mit der Zeit auch noch lernen ... Man braucht einfach zeit das alles zu begreifen und zu lernen wie man damit umgeht ...

Das mit dem "streitsüchtigen" ist fast "normal" weil er steckt auch in einer schwierigen situation und muss auch erstmal lernen damit umzugehen und die extremen Stimmungsschwankungen sind auch normal die hat jeder Krebspatient mal du musst einfach geduld mit ihm haben und auch manchmal nachsichtig sein, mit krebspatienten ist es oft nich einfach aber mit wem ist es schon einfach ? Die Betroffenen habens bestimmt mit uns Angehörigen auch nicht immer leicht ... Du musst trotzdem versuchen mit ihm die Zeit zu geniessen...

Du wirst die zeit meistern da bin ich mir sicher auch wenn du im Moment denkst dass dus nicht schaffst in solchen Situationen findet man ungeahnte Kräfte ... Ich persönlich finde positiv denken ist auch wichtig denn der Glaube versetzt Berge ... Das mit den gefühlen zeigen is so ne sache also ich zeige sie meiner freundin schon aber nicht zu extrem weil ich denke der Betroffene merkts ja sowieso ... das musst du für dich selbst entscheiden ... Auch ob du mit ihm über die krankheit sprichst ist typsache ob er eher verschlossen ist oder so ...

Ich wünsche dir nur alle erdenkliche Kraft , dass du die situation gut meisterst ... Du bist stark wie alle Mädels hier ,das schaffst du ... Kopf hoch

LG 17.Februar

P.S: Du kannst mir gern mal eine mail schicken wenn du möchtest...
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.05.2005, 19:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Liebe Karina!
Auch ich wünsche Dir sehr viel Kraft! Ich selber bin seit 4 Tagen plözlich mit dem Thema Lungenkrebs konfrontiert- Mein Vater bekommt übermorgen das Ergebnis seiner Gewebeentnahme. Ich fühle mich völlig überfordert mit der Situation. Alles kommt so plötzlich. Meine Eltern waren bis vor 5 Tagen einen Monat in Urlaub, erzählten am Telefon davon, daß es meinem Vater schlecht geht, Husten wurde immer schlimmer, er baute von Tag zu Tag mehr ab. Wieder zuhause wurde er direkt zum Röntgen geschickt- Schatten auf der Lunge. Der Arzt ist sich ziemlich sicher, daß das Ergebnis schlecht sein wird.
Das war vor 4 Tagen- und plötzlich ist nichts mehr wie es war- das ganze Leben steht auf dem Kopf. Diese Machtlosigkeit macht mich fertig. Ich fühle mich völlig überfordert! Ich habe so schreckliche Angst. Ich bin 26 Jahre alt, aber fühle mich grade wie ein Kind, das dieser Situation überhaupt nicht gewachsen ist. Meine Geschwister sind älter, haben beide eigene Familien. Natürlich ist es für die auch schlimm, aber ich fühle mich so schrecklich allein, habe keinen Partner, weiß überhaupt nicht wohin mit mir- schliéßlich sind doch meine Eltern noch meine "eigentliche" Familie. Karina, ich kann das gut nachvollziehen- wenn ich in den letzten Tagen bei meinen Eltern war, fühlte ich mich psychisch total überfordert, wäre am liebsten schreiend weg gerannt. Wenn ich nicht da war, hatte ich das Gefühl, ich muß dringend hin! Ich habe einfach so fürchterliche Angst, daß es jetzt ganz schnell gehen könnte! Außerdem tut mir meine Mutter so leid, ich würde auch ihr so gerne helfen!
In einer Woche fahre ich eigentlich für eine Woche in Urlaub, jetzt weiß ich nicht, ob das so gut ist, nachher passiert was, wenn ich nicht da bin. Mein Vater möchte allerdings unbedingt, daß ich fahre. Tja, alles nichts als Durcheinander und Chaos im Moment!
Tat aber gut, mir das mal von der Seele zu schreiben. Würde mich über ein Feed Back sehr freuen!
Anne
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.05.2005, 19:54
Benutzerbild von 17.Februar
17.Februar 17.Februar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2005
Beiträge: 28
Standard ich bin so hilflos....

liebe Anne2,

Auch du kannst mir gern eine mail schicken wenn du möchtest... Wenn du aus das briefchen unter meinen nutzernamen drückst oder auf das kästchen profil
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 29.05.2005, 22:12
karina karina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.05.2005
Beiträge: 12
Standard ich bin so hilflos....

hallo 17.februar, danke, ich werde gern auf dein angebot mit der e-mail zurückkommen....danke für die worte.

liebe anne2,
ich fühle mich auch oft in der situation wie ein kind, ich glaube das ist nicht ungewöhnlich, es sind und bleiben eben die eltern, egal wie alt man ist. ich hoffe dennoch für dich das die prognose nicht ganz so schlecht ist, vielleicht ist es ja noch operabel...
dieses gefühl, dass von einem tag auf den anderen alles anders ist kenn ich so gut, und wenn ich dann bei meinen eltern zu besuch bin, dann vergess ich das manchmal, so als wär das alles gar nicht passiert. ich habe meinen vater nach der 2. op auf der intensiv besucht, das war so furchtbar für mich, ihn so zu sehen. aber wenn ich dann da bin, ist es manchmal als wäre das alles jemand anderer gewesen, oder man hätte es in einem film gesehen. man braucht so viel zeit um das zu begreifen und ob man das wirklich begreift denke ich nicht mal, irgendwann findet man sich mit den dingen vielleicht ab, aber begreifen? mit meinem unglück konnt ich immer umgehen, aber wenn meiner familie was pasiert, ist das das schlimmste! und wie du schon sagtest, auch meine mutter tut mir so leid, mein bruder will nächstes jahr studieren, und er traut sich gar nicht sie allein zu lassen, aber das er oder ich auf was verzichten wollen sie beide nicht. aber wie soll man denn sein leben gut leben, wenn man weiß jemand den man liebt leidet so? ich weiß es noch nicht. wir überlegen ständig wie wir ihm seinen größten wunsch erfüllen können- zum abschlussspiel der WM06, denn da haben er und meine mutter ihren 25.hochzeittag und die beiden sind schon immer fussballverrückt gewesen. aber das kann sich unsere familie gar nicht leisten bei den mörderpreisen. aber ich rede mir ein, wenn ich ihm das erfüllen könnte, dann könnte ich ihn beruhigter gehen lassen! total irre oder? was deinen urlaub angeht: fahr, du wirst die kraft die du da tanken kannst sicher in nähster zeit noch brauchen...es wird schon gut gehen und dein vater würde denken du hast ihn aufgegeben wenn du nicht fährst.
ich drücke dich und euch die daumen, dass die diagnose ertragbar wird!

liebe grüße
karina
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 30.05.2005, 12:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hallo Ihr Lieben!
Seit gestern liegt mein Vater im Krankenhaus. Zu hause ging es nicht mehr wg. Husten und zu starker Luftnot. Meine Mutter meinte, sie hätte jedesmal wenn sie ihn nicht husten gehört hätte, Angst gehabt er sei erstickt! Darum haben sie sich gestern fürs Krankenhaus entschieden. Einesrseits ist das natürlich irgendwie schlimmer, weil es so drastisch klingt. Andererseits ist es gut, weil da wenigstens direkt jemand da ist, der helfen kann. Und meiner Mutter ist ein wenig diese fürchterliche Verantwortung genommen. Aber als ich ihn gestern besucht hab, das war so schrecklich, er hatte so dünne Beine, da lag einfach ein alter kranker Mann vor mir. Ich hab nur gedacht, das ist doch nicht mein Papa! Er ist so furchtbar schwach... Er war mir richtig fremd in dem Moment. Als er wg. der Kurzatmigkeit nicht mehr sprechen konnte, saß ich da und konnte auch überhaupt nichts sagen. Mir ist einfach nichts eingefallen! Ich hätte nur heulen und schreien können, habe mich dann aber irgendwie zusammen gerissen. Furchtbar!
Gleich fahr ich wieder hin, vielleicht sind dann die Ergebnisse der Gewebeentnahme da.... Ich danke Euch für die lieben Worte und die Unterstützung. Es tut irgendwie gut, mit jemandem zu "reden", den man zwar eigentlich nicht kennt, der aber weiß, wie man sich fühlt! Ich melde mich wieder...
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 30.05.2005, 17:41
Benutzerbild von 17.Februar
17.Februar 17.Februar ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2005
Beiträge: 28
Standard ich bin so hilflos....

Hallo ihr 2,

Es tut mir so unendlich Leid für euch...
Aber ihr schafft das ihr seid starke mädels...
Ich umarme euch einfach mal ganz dolle...


Mein englchen schicke ich euch natürlich auch


Gesten sagen mehr als tausend worte ...

Macht es trotzdem gut und Kopf hoch...

LG 17.Februar
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 31.05.2005, 14:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hallo 17. Februar!
Danke für Umarmung und Engelchen! Tja, alle schlimmen Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Die Ergebnisse sind eindeutig. Es ist ein kleinzelliges Karzinom, sprich inoperabel. Es ist sehr aggresiv, denn obwohl noch ziemlich "frisch" ist es total schnell gewachsen und schon faustgroß. Leider drückt es auf die Bronchien, daher auch die Luftnot. Gestern wurde sofort mit der Chemo begonnen. Blöderweise bin ich genau in dem Moment im Krankenhaus angekommen, und da meine Mutter mich vorher nicht erreicht hat, wußte ich noch gar nichts von dem endgültigen Ergebnis. Das war total schrecklich, ich bin da fast zusammengebrochen. Danach bin ich erstmal zu ner Freundin gefahren, da ging dann gar nichts mehr. Ich kann das nicht begreifen, bin total verzweifelt! Die Ärzte geben ihm realistisch betrachtet zwischen ein paar Wochen und eineinhalb Jahren. Hoffentlich wirkt jetzt erstmal die Chemo, damit es ihm einfach wieder ein bißchen stabiler geht. Ihn da so schwach und krank zu sehen, ist schrecklich. Er ist mir teilweise richtig fremd, wenn ich das denke schäme ich mich für solche Gedanken...
Ich finde es so schrecklich, daß wenn ich mal irgendwann Kinder kriege, die dann keinen Opa haben! Bin grade völlig durch den Wind!
Lieben Gruß, Anne
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 03.06.2005, 16:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hi ihr 2,

Wenn ihr möchtet könnt ihr hier weiter schreiben ich lass zwar im moment nicht viel von mir hören aber ich lese es noch!!!!

@Anne2: tut mir sehr leid... Aber gib niemals auf denn es ist niemals zu spät ... kann dich verstehen und wünsch dir viel kraft (meine freundin hat auch einen Kleinzeller)

LG 17.Februar
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 03.06.2005, 19:17
karina karina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.05.2005
Beiträge: 12
Standard ich bin so hilflos....

liebe anne2,
es tut mir so leid, genau diese gefühle hatte ich auch/ habe ich auch! es ist irgendwie ein anderer mensch...aber schämen müssen wir uns für solche gedanken glaube ich nicht, denn es ist eine normale überlebensstrategie des menschen.
ich wünsche dir ganz viel kraft...ich wünschte ich könnte mehr für dich tun!

ich habe heute auch wieder eine schlechte nachricht bekommen...erst gab es die letzten tage verwirrungen, denn mein papa hat wohl gar keinen lungenkrebs, sondern nierenkrebs mit metastasen in der lunge, dass soll ein unterschied sein...und die metastasen sprechen auf keine therapie an wie chemo ect. aber es gab eine immuntherapie die recht erfolgreich sein soll...das gab uns allen hoffnung. heute ist mein bruder (der heut noch abi prüfung hat) mit meinem vater ins kkh weil er sich ein großen abzess rausscheniden lassen wollte, der innerhalb von einer woche sehr gewachsen sein soll. im kkh dann "es ist auch eine metastase" alle hoffnug wieder weg! er muss wieder operiert werden...er hat angst und ist am boden zerstört.wir alle sind es. ich mache mir außerdem sorgen um meine familie...über zwei jahre geht es hin und her..und wir sind nicht mal im endstadium angekommen, wie lange halten sie dort an der front noch stand? ich soll nachher anrufen sagt mein bruder...was soll ich bloß sagen, es klingt alles so doof!
außerdem bin ich hier wohl falsch und sollte zum nierenkrebsforum wechseln...aber der thread hier bleibt hoffentlich erhalten.

lieber 17.februar:
danke fürs lesen und anteil nehmen...
wie geht es dir damit? wie gehst du mit deiner freundin um, wie schafft ihr das?
alles alles liebe auch für dich!
karina
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 03.06.2005, 22:43
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

ich habe eben gerade auch ein Thema aufgesetz mit den worten Warum nur??
Ich kann dich gut verstehen. Bei meiner Tante (Lieblingstante)
ist auch Lungekrebs festgestellt worden der inoperabel ist. Sie sollte eigendlich mit Chemo behandelt werden doc nun haben sich schon Metastasen im Gehirn gebildet die zuerst bekämpft werden. Ich drehe bald durch hatte schon einen Nerven zusammen bruch, denn ich möchte nicht, dass sie stirbt. Am liebsten würde ich die Zei anhalten. Doch das geht leider nicht. Sie ist doch meine Patentante. Sie kann mich doch nicht einfach im stich lassen. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir auf meinen anderen Beitrag schreiben würdet, denn das würde mir gut tun. Denn im moment wei´ß ich nicht mehr weiter.Sommerurlaub2004@aol.com
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 04.06.2005, 17:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hallo Ihr alle!
Karina, das tut mir sehr leid, irgendwie glaube ich, es gibt überhaupt keine guten Nachrichten mehr! Am Mittwoch habe ich dann noch erfahren, daß es wohl alles doch nicht so frisch ist und evtl. schon seit Jahren wächst. Es ist sehr schwer, sich nicht die ganze Zeit zu fragen: Warum? Warum hat man das nicht früher entdeckt. Aber das ist müßig, so darf man nicht denken! Eine Freundin hat gesagt, wir sollten eher versuchen, uns über die jahrelange Lebensqualität zu freuen, die er und wir sonst vielleicht nicht gehabt hätten- da hat sie wohl recht! Tja, innerhalb von ca. 10 Tagen eine Entwicklung von "Alles ist in Ordnung, ich weiß von nix" zu "Mein vater hat einen Tumor, der so weit fortgeschritten ist, daß man nix mehr tun kann"! Wer soll denn da Schritt halten können???
Zum Glück scheint die Chemo wenigstens ganz gut angeschlagen zu haben. Nebenwirkungen sind ausgeblieben, und es geht ihm ein bißchen besser. Man muß jetzt halt lernen, nicht immer an diese Endgültigkeit zu denken, sondern jeden einzelnen Tag zu sehen und sich über Kleinigkeiten zu freuen. Irgendwie klappt zumindest letzteres schon einigermaßen: Ich fand es so toll, zu hören, daß er wieder auf Toilette gehen konnte, am Tisch essen konnte und sich alleine waschen konnte! Hört sich ganz schön blöd an, was?!
Außerdem scheint sich die Chemo auf ihn irgendwoe mutmachend auszuwirken, er macht kleine Pläne, sodaß er z.B. zuhause kleine Wege spazieren gehen will. Ich habe nich so gefreut, daß von ihm zu hören!
Tja, ansonsten geht es darum, alles klar zu machen füt sein nachhause kommen, sprich Krankenhausbett, Pflegedienst usw. Alles nicht einfach. Wenn ich zuviel darüber nachdenke verzweifel ich und denke, das schaff ich alles nicht! Da müssen wir jetzt wohl alle reinwachsen!
Heute habe ich mir eine Krankenhaus-Besuchs-Pause gegönnt. Brauche mal ein wenig Abstand!
Lieber 17. Februar, ich wünsche Dir sehr viel Kraft, daß gemeinsam mit Deiner Freundin durchzustehen. Wie alt ist sie denn? Diese Krankheit ist bei Frauen ja eher selten, hat sie stark geraucht?
Und liebe Tanja? Auch Dir wünsche ich sehr viel Kraft!
Das ist halt alles einfach echt eine ziemlich große Scheiße!
Ohne daß man irgendwie vorbereitet wäre, trifft einen eine solche Nachricht, und man muß einfach lernen, damit umzugehen!
Wie schon mal gesagt, es hilft finde ich wirklich sehr mit anderen Betroffenen zu reden. Keiner ist alleine!
Ich grüße Euch alle von Herzen,
Anne
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 04.06.2005, 17:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hi Anne.
Vielen Dank für deine aufbauenden Worte. Ja es hilft mir hier darüber zu reden, denn ich merke ich bin hier nicht alleine. Ich weiß nicht in wie weit ich mit meiner Tante darüber reden kann. Sie wollte schon nicht, dass ihc weiß, dass sie medastasen im Gehirn hat, weil meine mum eben gesagt hat, dass mir das ganze sehr zu schaffen macht. Sie will mich davor schützen so kommt es mir als vor. aber ich bin 25 und habe schon ziemlich vieles an Krankheiten u.a. auch krebserkrankungen. Ich bewundere Deinen Vater, dass er sich kleine Ziele setzt. So lenkt er sich auch vielleicht ein wenig ab und denkt nicht immer an die Krankeit. Ich würde mich freuen wenn wir vielleicht in Kontakt bleiben könnten. Denn es tut gut zu schreiben. Liebe Grüße
Tanja
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 04.06.2005, 17:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich bin so hilflos....

Hallo Tanja!
Wir scheinen simultan zu schreiben!
Bei meinem Vater ist es auch so. Er will uns schützen, er ist total darauf bedacht, daß es uns nicht zu schlecht geht, daß wir nicht zu traurig sind! Er meinte z. B. zu mir, ich bräuchte doch nicht jeden Tag ins Krankenhaus zu kommen, ich "hätte doch sicher noch was besseres vor"! Tja, aber so ist halt mein Papa, und es tut gut ihn bei sowas "wiederzuerkennen"!
Ich will auch nicht geschont werden, wollte z. B. genau wissen wie das mit der Lebenserwartung aussieht. Es ist zwar hart und dann kann man auch nichts schönreden, aber mit Ungewissenheit und vielleicht falscher Hoffnung kann ich noch viel weniger umgehen!
Ja, lass uns in Kontakt bleiben, tut mir auch sehr gut!
Anne
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:08 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55