Es geht wohl zu Ende

Liebe Bambi,
es tut mir wirklich unendlich leid. Auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne, weiß ich glaube ich wie es Dir geht, und dass ist es auch wohl was uns hier alle zusammenschweißt, weil hier jeder so unendlich viel mehr weiß als alle Freunde und Bekannte "draußen". Jedenfalls hoffe ich, dass Du einigermaßen klar kommst mit deiner Trauer und wenn irgendwas ist, hier hast Du ja sehr viele Zuhörer, bei denen Du Dich "ausquatschen" kannst.
Einen lieben Gruß,
Nadine

ich habe gestern erfahren das mein vater auch lungenkrebs hat deswegen verstehe ich alle anderen betroffenen er hat noch kleine kinder und mich ich bin der älteste mit 17 doch er will nicht ins krankenhaus ich wünsche euch und eure Elternteile noch viel glück

Lieber Dirk,
ich weiß wie es Dir geht - so eine Diagnose haut einen total um, man ist total verwirrt und weiß nicht was man tun soll. Wisst Ihr denn schon, was Dein Vater für einen Krebs hat und wie weit er fortgeschritten ist? Mein Dad war am ANfang auch so, dass er auf gar keinen Fall ins Krankenhaus wollte und schon auf gar keinen Fall eine Chemo. Dann ist er doch gegangen - sie haben ihm die Gehirnmetastase entfernt und nun gehts ihm viel besser, weil die schon recht groß war und ihm natürlich irrsinnige Kopfschmerzen verursacht hat. Und jetzt hat er sogar die Chemo angfangen.Wahrscheinlich muss Dein Vater die Diagnose ersteinmal verdauen...und ich denke, dann wird er sich vielleicht auch helfen lassen wollen.
Ich weiß wie schwer das manchmal ist, aber versuch einfach für Deinen Papa da zu sein...kannst Du mit Deinen Eltern gut reden? Und auf jedenfall war es sehr gut, dass Du hier im Forum geschrieben hast. Ich glaube dass es jedem hier hilft, sich mal richtig auszusprechen....
Ich wünsche Dir und Deiner Familie Alles Gute!
Liebe gRüße, Nadine

Auch mein Beileid. Ich bin auch bei meiner Mutter bis zum Schluß gewesen. Ich denke mal, daß sie es auch noch mitbekommen hat. Ich wollte Sie einfach nicht alleine sterben lassen, denn sie ist alles gewesen, was ich hatte. Zwar habe ich auch eine Familie mit zwei Kindern (3 und 6 1/2), aber die können mir nicht das geben, was mir meine allerliebste Mama gegeben hat. Meine Tochter, die Ältere versteht es noch nicht richtig. Ich glaube, daß kommt später einmal, daß sie fragen wird was eigentlich "TOD" bedeutet. Mein Sohn glaubt immer noch das sie lebt und im Hospitz ist. Ich bin heute auf dem Friedhof gewesen. Und es ist im ziemlich schwer gefallen, da ich einfach es noch nicht glauben kann "das meine Mutter tot ist". Wo kommst du eigentlich her und wie alt bist du?

Gruß Sina

Mit kleinen Kindern ist es bestimmt sehr schwierig, ich selbst habe zwar keine, aber mein Bruder hat eine sechs und eine zehnjährige Tochter. Der hat auch ziemlich Probleme, den beiden das zu erklären, weil einerseits sollen sie Bescheid wissen was mit dem Opa ist, andererseits will mein Bruder sie uch nicht überfordern. Letztens kam die Kleine zu mir und meinte "wir müssen dem Opa alle die Daumen drücken, damit er nicht stirbt" und ich hatte einen Riesenkloß im Hals, denn ich kann ja vor den Kurzen auch nicht rumheulen, weil sie das bestimmt total verwirren würde.
Ich mußte auch gerade ersteinmal heulen, ich kann so gut verstehen, wenn Du sagst, dass Deine Mutter Dir mehr geben konnte als alle anderen. Mein Dad und ich haben auch eine ganz spezielle Beziehung, wir sind uns so ähnlich und verstehen das was der andere tut, auch wenn es sonst kein Mensch versteht. Ich habe Angst vor dem was Du gerade durchmachst. Wenn mein Vater irgendwann gehen wird, wird ein Stück von mir mitgehen.
Aber ich will Dich jetzt gar nicht verbal vollheulen...möchte Dir nur sagen, dass ich in Gedanken bei Dir bin...
Liebe Grüße, Nadine

Liebe Sina,
ich denke es gibt nichts und niemanden der auch nur annähernd die Mutter ersetzen könnte und mit so kleinen Kindern ist das was du erlebt hast sehr sehr schwer. Sie verstehen noch nicht was passiert ist, sie fühlen aber unsere Traurigkeit und vermissen die Oma. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diese Situation und jemanden der dich auch mal tröstet. Ich lebe an der Bergstraße (Nord-BW), bin 45 und habe einen Sohn der nä. Wo. 24 wird und eine Tochter die 22 ist. Da meine Kinder zu ihrem leibl. Vater kaum Kontakt hatten war mein Vater ein Stück Vaterersatz und entsprechend schwer war es für sie zu akzeptieren das nichts und niemand ihrem geliebten Opa helfen kann. Zum Glück ist die Familie (Mutter, Schwester + Familie und wir) durch den Tod meines Vaters ganz eng zueinander gerückt - das tut unheimlich gut und hilft ein wenig die Leere zu verdrängen.

Liebe Nadine,
mein Vater mußte leider erst so krank werden damit mir bewußt wurde und vor allem ich ihm auch sagen konnte, wie sehr ich ihn immer bewundert habe und wie lieb ich ihn habe. Wir sind uns nie so nahe gewesen wie in diesem letzten Jahr und konnten vieles klären was früher zwischen uns stand. Wir hatten des öfteren Probleme weil wir uns so sehr ähnlich sind. Ich bin unheimlich dankbar für die Zeit die wir miteinander verbringen durften und bei allen Differnzen habe ich immer gewußt dass mein Vater immer zu mir hält. Dieser Halt fehlt mir im Moment - ich bin irgendwie orientierungslos. Mein Mann bemüht sich zwar sehr lieb um mich, ist aber selbst auch sehr mit seiner Trauer beschäftigt. Er hat seinen Vater mit 13 J. sehr plötzlich verloren und hatte ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater und große Angst vor dessen Tod. Gemeinsam haben wir das aber ganz gut hingekriegt und ich hoffe, wir können uns weiter gegenseitig helfen.
Ich wünsche auch dir ganz viel Kraft und noch eine möglichst lange und gute Zeit mit deinem Vater.
Fühlt euch umarmt
Bambi

LIebe Bambi, ich bin aus dem Urlaub zurück. Wie geht es DIR heute? Würde mich freuen, von Dir zu hören. Ganz liebe Grüße