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  #1  
Alt 24.05.2005, 20:20
Sabine8 Sabine8 ist offline
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Standard kennt ihr das auch?

Meine Ma hat nun nach 8 Wochen Krankenhausaufenthalt ihren Mut "etwas" verloren und fragte, warum keiner ihren alten Bekannten (mit den sie z.B immer tanzen ging) sich nach ihr erkundigt. sie fühlt sich total vergessen. Was sagt ihr euren Angehörigen zu sowas?
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  #2  
Alt 24.05.2005, 20:23
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Standard kennt ihr das auch?

Tja, dieses "Problem" hatten wir auch bei meinem Vater. Plötzlich zogen sich die "Freunde" alle zurück, sicherlich auch, weil sie "Angst" hatten und nicht wußten, was sie sagen sollen. Ich habe in diesen Fällen die Freunde angerufen und nachgefragt ohne das mein Vater es wußte.
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  #3  
Alt 24.05.2005, 21:16
Sabine8 Sabine8 ist offline
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Standard kennt ihr das auch?

tja, kenne die sogenannten Freunde meine ma nicht, da ich auch noch neu in der stadt und völlig orientierungslos bin.
Wie können Menschen nur so sein?
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  #4  
Alt 26.05.2005, 22:23
Mobe Mobe ist offline
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Standard kennt ihr das auch?

ja leider sind die menschen so. aber das ist einfach nur Unsicherheit. Leider mussten wir das auch immer wieder erfahren. Man darf es den Leuten nur nicht übel nehmen.
Sprich mit deiner Mutter unauffällig über ihre Freunde, fnde Namen heraus und such im Telefonbuch, es ist jetzt sehr wichtig das sie ihr altes Leben nicht verliert
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  #5  
Alt 30.05.2005, 21:47
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Standard schon mal so etwas erlebt?

Ich muß da mal was los werden.

Ganz kurz:

Über den Zustand meines Mannes(GBM IV,seit 01/04), er ist seit 02/05 bettlägerich, kann nicht mehr aufstehen, kraftlos, aphasie, ist manchmal ganz verwirrt und wenn man ihn fragt wie es ihm geht, sagt er immer super oder das er keine Schmerzen hat.

Nur ich sehe wie es ihm wirklich geht, mal ist es gut und den nächsten Tag wieder sehr schlecht.Er bekommt ja die Epi-Anfälle jeden Monat und das haut ihn jedesmal wieder zurück.
Nun gut, seit ein paar Tagen bekommt er sehr schlecht Luft und da er schon mal eine Lungenembolie hatte ist man ja übervorsichtig, gelle. Also hab ich unserer hausärztin Bescheid gegeben, das sie kommen soll, sie hat ihn dann in die Uni-Klinik überwiesen zum durchschecken(und das ich ein paar tage zum auftanken habe).
Sie haben ihn gegen 15.30Uhr geholt, in die Notaufnahme der
Uni-klinik, wir sind ja dort schon bekannt. Ich bin dieses mal nicht mitgefahren da beim letzten Besuch in der Notaufnahme acht Stunden dort verbracht hatten und ihn dann eingewiesen haben auf Station. Aller zwei Stunden dort angerufen, einmal hat mir die Ärztin meinen Mann ans Tel.geholt und nur gesagt das es ihm gut geht und auf den chirurgen warten(da war es 20.00Uhr).
Kein Wort darüber was noch gemacht wird. Wieder nach einer Stunde angerufen,da wurde mir gesagt ich solle in 10min noch mals anrufen ist gerade Schichtwechsel, so ging das dann laufend.
Zu guter letzt hatte ich dann kurz vor 23 uhr die Ärztin am tel und die sagt mir doch das sie den Krankentransport schon bestellt hat.Ich wie, was, er kommt nach hause, bleibt net in der Klinik ?
Das war alles, ich hatte aber schon so etwas geahnt.
Eigentlich sind das doch studierte Leute, die müßten doch wissen wie diese Krankheit mit der zeit verläuft, man sieht ja das er kraftlos ist. Oder??? Gegen 24Uhr kam dann der Krankentransport und einer von den Fahrern kam rein und frug mich nach ein paar Schuhe, ich, für was denn, und er, das ihr Mann reinlaufen kann, er hätte gesagt er könne das. Da hab ich ihm gesagt das mein Mann seit vier Monaten ans Bett gefesselt ist und gar keine Kraft in
den Beinen hat um zu laufen. Sie holten ihn dann auf der Trage bis an die Treppe, nahmen ihn unter die Arme und stiegen die Treppe mit ihm rauf, mir sind die Augen aus dem Kopf gefallen. An der Wohnungstür verliesen ihn die Kräfte,ich sah wie er immer kleiner wurde aber die Fahrer liesen net locker, als sie kurz vor dem bett waren sackte er nur noch zusammen.Sie zerrten ihn dann noch aufs Krankenbett und so wie er lag blieb er liegen und weg waren sie. Hab dann erst mal versucht ihn richtig ins Bett zulegen.Dann was zu Essen gemacht, Medis gegeben und Spritze gegen die Thrompose und dann fingen die Schmerzen an, hab ihn dann noch Morphium gereicht.
Dann hab ich noch den Bericht gelesen von der Notaufnahme, da stand doch wort-wörtlich "drin mit Rücksprache der Ehefrau" und ich wurde vor vollendete Tatsache gestellt, als ich gegen 23Uhr nochmals dort anrief. Man ist eben als Mensch mit dieser Diagnose (GBM IV,seit 01/04) naja .... ich denk mir meinen Teil dazu.
Gegen drei bin ich dann endlich ins Bett gefallen, mit einem auge wach und ein ohr in der Stube. Den nächsten Tag hat er dann nur noch geschlafen.
Habe mir überlegt, diese Story ins netz zusetzen, damit es jeder lesen kann was in manchen Kliniken so abgeht, obwohl ich bisher sehr zufrieden mit der Uni-Klinik Leipzig war. Mir ist es egal was die pauschale für einen Patienten kostet, er hat sich schließlich die Krankheit nicht ausgesucht.



lieb gegrüßt Steffi
[email]steffiseifert@hotmail.com
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  #6  
Alt 30.05.2005, 22:17
Sabine8 Sabine8 ist offline
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@Mobe, du hast ja irgendwie recht aber meine Ma ist wirklich eine Liebe die immer für alle da war ohne wenn und aber und nun muß ich ihre Freunde daran erinnern, daß Ma im Krankenhaus líegt und sich freuen würde sie zu sehen?

Irgendwie traurig oder?
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  #7  
Alt 31.05.2005, 21:21
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Sabine, Du hast recht, es ist wirklich traurig...
Wir haben während der Krankheit meines Lebensgefährten ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Partner hat sehr darunter gelitten, dass sich langjährige, "gute Freunde" nicht mehr gemeldet haben.
Wenn mal jemand anrief, dann lud er ihn sofort ein, doch mal zu kommen, mal etwas zum klönen oder Kaffee trinken, was auch immer. Aber jedesmal kam dann die Antwort, ich hab ja soviel zu tun, ich kann nicht, aber vielleicht in ein paar Tagen.
Ich habe ihm dann gesagt, dass viele Menschen einfach nicht mit der Krankheit anderer umgehen können,dass es sie zu sehr belastet, dass sie nicht wissen, was sie sagen sollen usw., aber es hat ihn nicht wirklich getröstet und er konnte es auch nicht verstehen. Er hatte sich doch auch überhaupt nicht verändert,er war humorvoll wie immer, stets gutgelaunt, er hat selten über seine Krankheit gesprochen, er wollte doch nur noch etwas am normalen Leben teilnehmen... aber wahre Freunde zeigen sich erst in der Not ..
Ich habe niemanden angerufen, denn ich denke Freundschaft kann man nicht erzwingen und es ist auch eine Frage des Charakters der "Freunde", ob sie sich melden.
Einige haben in den letzten Tagen nach dem Beerdigungstermin gefragt - ich habe nur gesagt, dass sie doch eh zu viel zu tun hätten, und jetzt könnte Klaus sich auch nicht mehr über ihr Erscheinen freuen. Ich gehe mal davon aus, das der ein oder andere nun doch etwas nachdenklich ist, und selbst, wenn nicht, ich lege keinen Wert mehr auf sogenannte "gute Freunde". Ich habe in den letzten Monaten einige mir sehr wichtige Menschen kennengelernt, teilweise auch nur virtuell hier im Forum, da haben Oberflächlichkeiten keinen Platz mehr in meinem Leben.
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  #8  
Alt 04.06.2005, 21:35
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Liebe Steffi,

ich bekomme furchtbare Angst wenn ich Deine Geschichte lese, was soll ich denn tun wenn es meinem Mann so schlecht geht, daß ich mir selbst keinen Rat mehr weiß?

Wofür arbeiten denn Ärzte und Pflegepersonal, wenn nicht zu Gunsten der Patienten.

Ich hörte vor einigen Monaten von einer Freundin deren SChwiegermutter an einem Gehirntumor litt (mittlerweile verstorben) nun dieser älteren Dame ging es sehr schlecht, und ihr Sohn und meine Freundin riefen wohl den Notarzt. Vielleicht hatten sie das auch schon früher öfter getan, ich weiß es nicht genau, auf jeden Fall sagte der Arzt als er kam, sie möchten ihn in Zukunft nicht mehr anrufen, da diese PAtientin austherapiert ist, sie sollen sie SELBST auf die PAlliativstation ins Krankenhaus bringen (damals konnte die Dame auch nicht mehr gehen, da sie schon sehr schwach war, Du kannst Dir vorstellen welche Anstrengung das für Alle war).
Ich dachte das kann nicht sein, ist ein Einzelfall, der Arzt ist bekloppt etc.

Doch jetzt wo ich Deine Geschichte lese, habe ich Angst vor dem was kommt.

Mein MAnn ist letzte Woche (mit Mundbodenkrebs) austherapiert worden.

Ich bin keine Krankenschwester, sondern Groß- und Außenhandelskauffrau und habe keine Ahnung was auf mich zukommt, ob etwas akkut ist und welche Telefonnummer ich wählen darf oder besser lasse weil er dann vielleicht auch nur hin und her geschoben wird wie Dein Mann.

Das ist nicht OK!!!!

Suzan
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  #9  
Alt 05.06.2005, 07:37
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Mein Vater war auch "austherapiert" und wurde nur noch Palliativ behandelt. Deshalb mußten wir nicht den Rettungswagen, sondern einen Krankentransportwagen rufen, um ihm jeweils auf die Palliativstation bringen zu lassen. Allerdings beim letzten einliefern, wäre ein Rettungswagen wohl besser gewesen, denn im Transportwagen gibt es nicht so eine Ausstattung wie im Rettungswagen.
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  #10  
Alt 14.06.2005, 12:38
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Standard Unfassbar?

hallo suzan,ja das kommt in letzter zeit leider sehr häufig vor.
mußte neulich wieder einen notarzt rufen, wegen epi-anfall,gegen 4.00 uhr morgens. der notarzt stand nur vor dem bett und hat in seinen nicht vorhandenen bart genuschelt, so das ich immer nachfragen mußte. da mein mann im ausklingen des krampfes war und noch nicht ansprechbar war,tippte er ihn auf den brustkorb was meinem mann natürlich schmerzen bereitete.ich habe mich gleich dazu geäußert, er hat ihn nicht einmal untersucht.als er dann den notfallbericht schrieb sagte er mir "sie brauchen beim nächsten anfall keinen notarzt mehr rufen,da der krampf eh schnell vorbei ist".wo will der arzt denn das so genau wissen, der nächste anfall kann länger anhalten oder sonst etwas schlimmes dabei passieren. also ich weiß wirklich nicht mehr was ich dazu sagen soll, ist man als schwerkranker Patient nichts mehr wert heute oder was ist los. bin auch zu dem notarzt, welchen namen ich heute noch nicht nennen möchte, laut geworden und habe ihn meine meinung dazu geäussert. wo leben wir denn? ich bin noch am überlegen, ob ich mich bei der ärztekammer über ihn mit namen dann, beschwere. ich hoffe das dieses auch ein paar ärzte lesen und sich ein paar gedanken darüber machen, sie könnten ja auch mal selbst betroffen sein oder ein angehöriger von ihnen.

ob sie dann auch so handeln?

ich glaube es nicht. das mußte ich erst mal wieder loswerden, unfassbar. lieb gegrüßt steffi(mann GBMIV/01/04)
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