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  #1  
Alt 10.10.2007, 12:48
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Ausrufezeichen Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo an alle,

brauche Hilfe um "wie so oft" die Ärztesprache entschlüsseln zu können. Im Bereich des Kehlkopfkarzinomes bin ich mittlerweile "leider" auch ganz gut. Leider kommt wieder was neues dazu. Meine Mutter hat nun auch noch Lungenkrebs (und das mit 52 Jahren!!!). Die Bezeichnung lautet: Invasives gering differenziertes mittelgrosszelliges solides und Fokal abortiv drüsiges Karzinom. Kann da jemand evtl. die Wörter ableiten? Ist das jetzt sehr schlecht, oder gibt es noch einen Funken Hoffnung? Leider bleibt uns in Sachen Krebs nichts erspart. :-(

Lieben, lieben Dank für Eure Antworten.

Hoffe mir kann jemand helfen!

Melanie
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  #2  
Alt 11.10.2007, 17:24
lars91 lars91 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo Melanie,

Ich habe mich mal etwas schlau gemacht bei google und habe da mal nach deinen Wörtern gesucht. Invasiv bedeutet, wenn der Tumor in das umliegende Gewebe hineinwuchert. Abortiv heißt: weniger schlimm verlaufend. Fokal heißt "zum Herd hin verlaufend". Mittelgroßzellig weißt du sicher was das heißt.
Ich hoffe die paar Wörter helfen dir weiter.


mfg lars91
__________________
Du schaffst das, Papa!
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  #3  
Alt 11.10.2007, 20:58
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo Melanie,

Willkommen im LK - leider . Was diese ganzen Begriffe bedeuten, kann ich dir leider nicht genau sagen, aber BITTE GEBT DIE HOFFNUNG NICHT AUF. Natürlich ist es nicht gut aber Hoffnung gibt es trotzdem. Bitte Melde dich wieder, wenn du etwas Neues weißt.

Ich wünsche euch sehr viel Kraft und drück dich mal.

@Lars: Du bist ein sooooo großer Schatz. Ich finde es große Klasse, dass du mit deinen 16 Jahren versuchst, hier Anderen zu helfen . HUT AB!!!!! Ich hoffe dir und deinem Papa geht es gut.

Ganz liebe Grüße
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #4  
Alt 11.10.2007, 22:08
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Vielen lieben Dank ihr Zwei...

komme mir vor wie eine Spielfigur von "Mensch ärgere dich nicht". Immer wieder kurz vor dem Ziel schmeißt einer meine Figur raus, jetzt hoffe ich nur, dass er da oben nicht die Lust verliert und das Spiel zuklappt...!!!

Nächste Woche soll meine Mama nach Hemer in die Lungenspezialklinik. Dort soll ein Lungenfunktionstest gemacht werden und noch ein paar andere wichtige Tests. Danach wird entschieden, ob operiert wird oder eben nicht. Drückt uns die Daumen. Wir haben schon so viel hinter uns. Jetzt muss meine Mama nur noch wollen und die Kraft finden nach so kurzer Zeit die nächste Operation über sich ergehen zu lassen. Momentan weiß sie nicht, ob sie nächste Woche überhaupt fährt.

Ich wünsche Euch und Euren Familien alles Gute...Halte Euch über Neues auf dem Laufenden. Freue mich von Euch zu hören. Tut gut nicht mit seinen Sorgen alleine zu sein.

LG Melanie
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  #5  
Alt 11.10.2007, 23:07
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Liebe Melanie,

Daumen sind in Position gebracht, sicher nicht nur meine.

Es ist übrigens - glaub ich ein gutes Zeichen, wenn eine OP angestrebt wird. Das heißt H O F F N U N G.

Also, ich hoffe ihr würfelt eine 6, dann dürft ihr nochmal und kommt schneller ans Ziel.

Liebe Grüße
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
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  #6  
Alt 11.10.2007, 23:54
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Definitv meine auch

hi erstma Melanie...

Also das erste und wichtigste: Es gibt immer Hoffnung!
Deine Mutter hat ja offensichtlich ein "nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom", dieses wächst im Vergleich zum Kleinzeller recht langsam! Sollte es möglich sein das Karzinom restlos chirurgisch zu entfernen stehen die Chancen gut auf einen positiven Verlauf. Desweiteren werden natürlich auch Chemo und Bestrahlung eingesetzt wenn nötig.
Darf ich fragen wo der Tumor denn sitzt? Kannst du Angaben zur TNM - Einteilung machen (wahrscheinlich erst nach den Untersuchungen)?

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute und deiner Mutter jede Menge Kraft!!!!!


lg
Tobi
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Als du zur Welt kamst, lächelten alle und du allein weintest, lebe dein Leben so, dass wenn du von der Welt gehst, alle weinen und du allein lächelst
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  #7  
Alt 12.10.2007, 09:54
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Wünsche Euch allen einen schönen Freitag!

Also, in welchem Stadium meine Mutter genau ist weiß ich leider nicht, da es im Bericht nicht drin stand. Als sie im Mai ihre 10-stündige Operation hatte ,in der ihr der Kehlkopf, ein Schluckgefäß (wurde durch Haut und Nerv vom Arm wieder rekonstruiert) und die Lymphknoten entfernt wurde, wußten wir in welchem TNM Stadium sie war. Eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie hat sie schon hinter sich. Sie ist in einem schlechten Allgemeinzustand. Wiegt nur noch 43 kg bei einer Größe von ca. 1,73 m. Dass ist nicht viel. Als dann vor nicht mal zwei Wochen die Lungenpunktion gemacht wurde, ist ihr leider auch noch die Lunge zusammengefallen, so dass sie an eine Drainage angschlossen wurde. Die Narben an ihrem Körper kann man bald schon nicht mehr zählen, aber sie lebt. Nur was ist, wenn sie die nächste Operation nicht mehr machen möchte? Ihre Sorge ist, sie hat die Lungenoperation überstanden und dann fängt der andere Krebs wieder an zu wuchern. Alleine durch den Kehlkopkrebs hatte sie eine 5-Jahres-Prognose von 47%! Das ist weniger als die Hälfte...Wir hoffen jetzt erstmal, dass uns die Ärzte sagen, dass überhaupt operiert werden kann. Fest steht es ja noch nicht, da die Stelle, an der der Krebs ist, wohl nicht so günstig ist. Jetzt heißt es wieder abwarten. Nach gerade mal 2 Wochen geht es dann am Donnerstag mal wieder ins Krankenhaus, diesmal 30 km weg von uns...Solange es aber was bringt..

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und nochmals vielen, lieben Dank für Eure netten Antworten.

LG Melanie
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  #8  
Alt 12.10.2007, 16:06
Iolith Iolith ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo liebe Melanie,

wünsche Deiner Mama und Dir auch alles Gute...und bitte gebe nicht auf.

Bei meiner Mutter wurde auch vor knapp einer Woche (letzten Samstagvormittag) Lungenkrebs diagnostiziert.
Gott sei Dank, bis jetzt keine Metastasen, der Krebs ist durch Zufall im Frühstadium entdeckt worden.

Da ich ca.500km von ihr entfernt wohne, wird die Operation hier bei mir in der Nähe gemacht werden, in einer Lungenspezialklinik die auf Thoraxops. spezialliesiert sind.

Die letzten Wochen waren schrecklich für mich, meine Mutter nimmt alles gelassen hin...ich bewundere sie dafür.
Sie hatte nie ein leichtes Leben, sie sagt immer ....sie denkt nicht viel darüber nach...sie will alles auf sich zukommen lassen.

Ich kann Deine Gefühle so gut verstehen! Nur nicht die Hoffnung aufgeben, denn die ist immer da....

Ich schick Euch einen Schutzengel...

Liebe Grüße,

Silvia
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  #9  
Alt 14.10.2007, 11:58
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben,

hoffe Ihr hattet ein schönes Wochenende.

Habe gerade mit meiner Mutter telefoniert, manchmal machen wir das, obwohl sie nicht sprechen kann. Wenn ich bei Ihr bin ist die Sprachblockade kein Problem. Man versteht sich immer auf die ein oder andere Art, schreiben tut sie wenig, weil es sie nervt. Aber am Telefon! Da rede nur ich. Sie versucht immer wieder was zu sagen, manchmal weiß ich was und manchmal auch nicht. Dann versteh ich sie nicht, so wie heute. Sie fängt dann am Telefon an zu weinen und ich kann nichts machen. Das sind die Momente die so undendlich schlimm für mich sind. Ich sage dann immer sie soll es mir texten. Einen Computer hat sie leider noch nicht, dann könnte man sich wenigstens über einen Massenger schreiben oder halt E-mails. Ich denke den werde ich ihr demnächst besorgen. Sie hat nur momentan keinen Kopf dafür sich auch noch anzueignen wie das mit einem Computer alles funktioniert.

Bin auch noch krank und kriege selber kein Wort raus, da ich heiser bin. Schrecklich sich vorzustellen, dass es immer so wäre...wie bei meiner Mutter halt. Wenn man Krebs kriegt ist das schon scheiße, aber warum gleich zwei Arten. Unabhängig voneinander entstanden. Man geht einen Schritt vor und jedesmal dafür 5 wieder zurück. So kommt man nicht weiter.

Bin froh mir hin und wieder etwas von der Seele schreiben zu können und höre mir Eure Sorgen natürlich auch gerne an.

Schicke jedem von Euch auch den Schutzengel den er braucht und hoffe doch, dass er gute Dienste leisten wird.



Liebe Grüße...

Melanie
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  #10  
Alt 14.10.2007, 12:31
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Liebe Melanie,

es ist wirklich furchtbar traurig für Deine Mum. In meiner AHB war ein netter Mann, dem der Kehlkopf heraus operiert wurde. Das ist grausam. Auch er wollte mir erzählen, aber ich konnte es beim besten Willen nicht verstehen. Sich nicht verständigen können, ist sehr sehr schlimm.

Hast Du denn einmal über ein Handy nach gedacht? Es ist nicht so schwierig zu erlernen wie ein Computer und man könnte sich SMS schreiben. Wäre doch auch eine Idee!

Alles Liebe

Ulla
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  #11  
Alt 14.10.2007, 12:51
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Liebe Ulla,

ein Handy hat sie natürlich, dass meinte ich mit texten. Wir schicken uns jeden Tag mindestens 5 Sms. Trotzdem, dass was man schreiben kann ist leider sehr begrenzt in einer Nachricht. Habe dir in deinem Thema Cecilien-Klinik eine Nachricht hinterlassen, da meine Mutter in diese auch gehen sollte. Einen Tag vorher wurde der Termin aber abgesagt, wegen dem Verdacht auf Lungenkrebs, der sich ja leider auch bestätigt hat. Wäre eine Reha sinnvoll und vorallem in dieser Klinik? Lieben Gruß...

Melanie
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  #12  
Alt 15.10.2007, 22:29
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Habe eine schöne Geschichte gefunden, wer Lust hat kann sie lesen, ist leider sehr lang!

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"

"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

"Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. "Ich bin die Hoffnung."

Liebe Grüße an alle!
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  #13  
Alt 16.10.2007, 14:26
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Ach, wie schööööön diese Geschichte. Und wie einfach könnte es doch auch im Leben sein, würde man es zulassen!

Danke für diese wunderbare Geschichte.


Alles Liebe Ulla
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  #14  
Alt 16.10.2007, 20:52
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Liebe Ulla,

freue mich, dass sie Dir genauso gut gefallen hat wie mir. Man soll die Hoffnung halt nicht aufgeben. Freue mich immer von Dir zu hören. Hatte gestern ein kleines Tief, bin allerdings auch krank und geh halt immer noch arbeiten. War wohl ein bißchen zu viel. Heute war ich bei meiner Mama. Sie wollte das gerne bevor sie Donnerstag ins Krankenhaus kommt. Sie hat totale Angst, dass schaffen wir aber auch noch! Hoffe nur, dass ich sie nicht angesteckt habe. Habe sie aber vorher gewarnt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch ein Angst vor den Ergebnissen (im schlimmsten Falle kann nicht mehr operiert werden), allerdings habe ich auch vor einer Operation Angst, da sie sich in einem so schlechten Allgemeinzustand befindet (leider auch mental). Müssen wir aber duch.

Liebe Grüße...

Melanie
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  #15  
Alt 27.11.2007, 21:08
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Lemon007 Lemon007 ist offline
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Standard AW: Brauche Eure Hilfe! Nach Kehlkopfkrebs mit Totalentfernung nun auch Lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben,

mein Gott, war ich lange nicht mehr hier drauf. Der Grund ist, dass man nur auf diese Seite geht, wenn man richtig down ist, denn wenn man es vorher nicht ist, wird man es, wenn man alles hier liest. Die ganzen Schicksale. Um jedes Einzelne tut es mir leid!

Mir geht es also mal wieder schlecht. Wie so oft. Aber diesmal wieder so, dass ich das Verlangen habe etwas zu schreiben. In jeder verdammten einzelnen Sekunde denke ich nach, aber immer wenn ich es hier schreiben will, ist mein Kopf leer. Die Worte fehlen mir.

Ich traue mich nicht meine Gedanken und Ängste zu schreiben. Der Gedanke, dass es mit meiner Mutter bald zu Ende gehen könnte kommt mir wie ein Verrat vor. Ich mag mich selber nicht, wenn ich so denke...! Immer auch die Angst sie könnte dies hier irgendwann mal lesen und sich um mich Sorgen oder mich fragen, warum ich ihr immer Hoffnung mache, wenn ich selber nicht dran glaube!

Ich vermisse es mit meiner Mutter telefonieren zu können, wenn mir danach ist. Ihre Stimme zu hören, die ich schon seit Mai sooo vermisse. Momentan wächst mir die Angst und die Enttäuschung einfach über den Kopf. Jeden Tag wächst die Liste der Leute, die mich enttäuschen. Manchmal denke ich ich bilde mir das alles ein...Aber bitte, wo sind sie alle? Die reelen Personen. Die quasi neben einem wohnen? Keiner da. Ich fühl mich allein. Sekunde für Sekunde für Sekunde. Und das den ganzen Tag. Trotzdem funktioniert man. Irgendwie. Es muss ja.

Sorry Leute, ist länger geworden als ich eigentlich wollte. Vorallem deprimiere ich wahrscheinlich gerade Euch! Mit jemandem musste ich aber mal reden. Wenn auch so.

Wünsche Euch allen trotzdem noch einen schönen Abend und alles alles Gute für Eurer ganz persönlich Schicksal, was uns allen zu dem macht, was wir sind...

Liebe Grüße

Eure Melanie
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