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  #1  
Alt 21.02.2008, 23:20
Nana-5 Nana-5 ist offline
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Registriert seit: 21.02.2008
Beiträge: 2
Standard Was, wie, antworte ich?

Hallo

Das ist mein erstes Mal hier.
Seit einigen Wochen weiß meine Nichte, dass ihr Tumor gestreut hat, sie hat Metastasen auf dem Bauchfell und noch an anderen Stellen.
Da ihre Familie nicht hier lebt, und ihr Mann arbeitet, versuche ich möglichste jeden Tag einige Stunden für sie und ihr Kind da zu sein.
Wir haben ein sehr vertrauensvolles, freundschaftliches Verhaltnis.
Bis vor einigen Tagen war sie so positiv, so hoffnungsvoll eingestellt. Es war mir klar, dass es nicht immer so bleiben wird.
Und nun kamen gestern folgende Sätze:
Ich habe das Gefühl, dass ich dieses Jahr noch sterben werde. Ich will nicht sterben. Ich habe solche Angst! Wer liebt mein Kind wie ich?

Auf der Suche nach Rat und Hilfe habe ich euch hier gefunden.
Was sage ich? Wie kann ich helfen? Wie kann ich sie stützen in ihrer Seelenpein?

Ich brauche so dringend euren Rat und danke euch schon jetzt sehr herzlich für eure Antworten.

Habt noch einen guten Abend
Nana
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  #2  
Alt 22.02.2008, 00:18
Benutzerbild von Cosmic
Cosmic Cosmic ist offline
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Registriert seit: 08.02.2008
Ort: Greifswald, geb. in Crimmitschau
Beiträge: 79
Standard AW: Was, wie, antworte ich?

Hallo Nana,

herzlich willkommen, trotz des traurigen Anlasses. Gerade wenn eine jüngere Generation betroffen ist, macht sich noch mehr Hilflosigkeit breit, noch mehr Sprachlosigkeit.

Oft ist es für den Betroffenen erst mal wichtig, überhaupt jemanden zum Reden zu haben. Und mit dem reden ist vor allem der Erkrankte selbst gemeint. Der möchte nicht unbedingt Antworten, der möchte vor allem reden, sich seine Sorgen von der Seele reden können, gerade in so einer Situation, wie die, in der sich Deine Nichte befindet. Er braucht vor allem jemanden, der zuhört. Und das bist Du.

Zeig' ihr, dass Du ihre Angst, ihre Sorgen ernst nimmst. Nimm' sie in denArm. Sag' ihr, dass Du für sie da sein wirst, wenn sie Dich braucht. Und dass kein Mensch ihr Kind je so lieben wird, wie sie es tut. Und dass sie deshalb jetzt ganz viel dafür tun sollte, für ihr Kind, das sie so liebt, so lange wie möglich da zu sein. Und dass Du sie dabei unterstützen möchtest (wenn Du das leisten kannst).

Übrigens: Es ist toll, und leider gar nicht so selbstverständlich, dass sich Menschen wie Du so um ihre Angehörigen kümmern. Führ' Dir auch das vor Augen, damit Du das, was Du tust, selbst auch richtig würdigen kannst.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar kleine Tipps geben.

Ich wünsche Euch Beiden viel Kraft

Lieben Gruß von der Ostseeküste

Dirk
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  #3  
Alt 23.02.2008, 19:20
Nana-5 Nana-5 ist offline
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Registriert seit: 21.02.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Was, wie, antworte ich?

Lieber Dirk

Ganz lieben Dank für deine Antwort.
Es hilft mir sehr zu wissen, dass von mir keine perfekte Antwort auf ihre Fragen erwartet wird. Das Zuhören und Dasein auch schon wichtig sind.
Das kann und will ich leisten- aber ich hatte das Gefühl- DAS richtige, tröstende, allesheilende Wort wird erwartet.
Ja, du hast recht, es ist schrecklich, wenn solch ein junger Mensch so ein schweres Schicksal schultern muss. Da können wir anderen nur demütig danebenstehen und versuchen so gut wie möglich zu helfen.
Helfen sieht für mich im Moment einfach so aus; dass ich für ihr Kind und sie da bin so oft es mir möglich ist- dh 3-4mal in der Woche. Und hatte ich am Anfang auch Angst davor, bin ich jetzt ganz ruhig und lasse jede Begegnung auf mich zukommen.

Schön, dass es diese Seite hier gibt, Hilfe und Zuspruch für so viele. SIcher werde ich noch oft hier landen.

Nochmal ganz lieben Dank und ich wünsche dir ein lebbares Wochenende
Grüßle
Nana
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  #4  
Alt 23.02.2008, 21:23
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.081
Standard AW: Was, wie, antworte ich?

Liebe Nana!
Es tut mir sehr leid...
Aber es freut mich, daß Du für Deine Nichte da bist!

Ich kann nur aus meiner Lage berichten, bin selbst Betroffene, Ehefrau und Mama und an Darmkrebs erkrankt.
Ich habe viele Facetten kennengelernt, wie Menschen mit mir umgehen und das, was mir am meisten hilft, ist das In-den-Arm-genommen-werden und einfach Zuhören. Es ist ganz oft so,daß diese düsteren, bedrückenden Gedanken durch meinen Kopf sausen, mir Angst machen, aber in dem Moment, in dem ich sie ausspreche, bekommen sie ein Gesicht, werden greifbarer und dadurch kleiner.
Ich brauche dann den Arm meines Mannes und sein Verstehen!

Euch alles Gute,

hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #5  
Alt 24.02.2008, 18:01
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Registriert seit: 19.06.2007
Ort: bei BS
Beiträge: 389
Standard AW: Was, wie, antworte ich?

Auch ich denke, dass Reden hilft!

Weißt Du eigentlich, was es für ein Vertrauensbeweis ist, den Deine Nichte Dir gibt?
Mein Papa hat mich auch zu sich gerufe und mir erklärt, dass er sterben wird. Was soll man darauf antworten? Ich glaube aber, dass es ihm wichtig war mir das zu sagen!

DIE Antwort auf solche Fragen wirst Du selten parat haben und was ist dabei auch Deiner Nichte zu sagen, dass Du akut keine Antwort drauf hast (aber gerne darüber nachdenken wirst)?

LG
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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