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  #1  
Alt 26.07.2007, 17:28
Benutzerbild von gemini
gemini gemini ist offline
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Registriert seit: 21.12.2005
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Standard Vater von Freundin betroffen

Hallo ihr,

heute habe ich erfahren, dass der Vater (51) meiner besten Freundin Speiseröhrenkrebs hat.

Er war seit zig Jahren nicht beim Arzt auch wenn es ihm seit Monaten total dreckig geht und er 14 Kilo (!) abgenommen hat und jetzt nur noch 64kg wiegt... Jetzt ist das bösartige Gewächs bereits 6cm groß und damit für eine OP scheinbar zu groß.
Bei der heutigen Kernspintomographie (oder CT) hat man nix von Metas sehen können aber am Montag wird im Krankenhaus wohl noch eine andere Untersuchung gemacht um zu sehen ob der Magen betroffen ist oder so.

Mehr weiß meine Freundin auch nicht und ich will jetzt auch nicht wild spekulieren o.ä..
Es ist einfach so, dass mein Vater vor 1,5 Jahren an etwas krebsähnlichem gestorben ist und es vor 2 Jahren alles anfing (deshalb bin ich auch hier im Forum angemeldet). Dadurch kommt einiges wieder hoch und ich mache mir so meine Gedanken.

Eigentlich wollte ich von euch (einige hier kennen sich ja doch schon gut mit dem Thema aus aber es sind so viele Threads dass ich gar nicht durchsteige...) nur hören, was ihr darüber wisst.

Mich wundert bzw. erschreckt es, dass sie gar nicht erst versuchen zu operieren.
Kann ein Krebs überhaupt vollständig durch eine Chemo (die soll jetzt gemacht werden) besiegt werden??? Bislang habe ich meist nur von einer OP und anschließender Chemo gehört.
Ist es nicht schon schwer genug die Metas zu killen? Wie soll das bei einem 6cm Teil funktionieren?
Eine Chemo an sich ist ja auch schon die Hölle und er ist bereits so dünn.
Oh man, für mich hört sich das alles gar nicht gut an.

Was denkt ihr? Freue mich über jede Antwort. Erstmal kann ich eh nur abwarten, habe mich zwar schon bissl über die beschissene Krebsart informiert aber hüte mich davor, Steffi etwas davon zu erzählen solange ich nichts sicher weiß.

Mache mir einfach so viele Gedanken...
Danke fürs Lesen!!!
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  #2  
Alt 26.07.2007, 17:50
thomue thomue ist offline
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Standard AW: Vater von Freundin betroffen

Hallo Gemini,

auch Dir ein trauriges Willkommen. Versteh' mich nicht falsch aber ich hätte Dich lieber in einem anderen Forum kennengelernt ...

Du fragst ob ein Ösophaguskarzinom nur mit Chemotherapie bekämpft werden kann?

Ich will es mal so formulieren: Die überwiegende Mehrheit der Mediziner sieht eigentlich nur die Operation als Chance für eine langfristige Heilung - wären da nicht die Patienten, die glücklicherweise jede liebevoll berechnete Statistik versauen.

Und auch wenn Ihr selbst nur an die Operation glauben solltet besteht noch immer die berechtigte Hoffnung, dass eine Chemo eine chirurgische Intervention ermöglichen wird.

Ein sechs Zentimeter großer Tumor ist, das möchte ich garnicht leugnen, nicht unbedingt klein. Aber es ist halt nicht die Tumorgröße allein, die über den wahrscheinlichen Ausgang der ärtzlichen Bemühungen Auskunft gibt.

Auch Dir sei ans Herz gelegt den Vater der Freundin davon zu überzeugen, sich unbedingt einem SPRK-Spezialisten vorzustellen und um eine 2. Meinung zu bitten!

Alles erdenklich Gute für Euch und Gottes Segen,

thomue.

Geändert von thomue (26.07.2007 um 17:52 Uhr)
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  #3  
Alt 26.07.2007, 17:55
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: Vater von Freundin betroffen

Danke für die schnelle Antwort!

Ich warte erstmal ab was am Montag im Krankenhaus rauskommt.
Wo gibt es denn so einen Spezialisten?
Wir kommen aus Hannover, hier gibt es eine (denke ich) ziemlich gute Medizinische Hochschul-Klinik.

Ist der Erfolg einer Chemo davon abhängig, wo genau der Tumor sitzt? (das weiß ich nämlich noch nicht)

Mit einer Chemo an sich kenne ich mich auch gar nicht aus (bei meinem Vater wurde es nicht mal mehr versucht). Ich habe nur oft davon gehört, wie schrecklich das sein muss... Kann man sagen, wielange so eine Chemo im durchschnitt dauert??? Wahrscheinlich nicht, oder? Aber soweit ich weiß sind es ja auf jeden Fall mehrere "Sitzungen" oder wie auch immer man das nennt und nach jeder schaut man dann was erreicht worden ist.

Hmmh. Danke fürs Lesen. Liebe Grüße!
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  #4  
Alt 26.07.2007, 22:04
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Vater von Freundin betroffen

Hallo Gemini,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Auch wenn der Anlass kein schöner ist, ist es doch gut, dass es dieses Forum gibt.

Die Größe des Tumors muss nicht unbedingt ausschlaggebend für die weitergehende Behandlung sein. Bei meinem Vater z.B. war er nur 1,6 cm groß und er musste trotzdem sterben. Bei Susanne ihrem Vater war er um ein vielfaches größer. Bei ihm wurde erst eine Chemo durchgeführt und nach Verkleinerung des Tumors wurde operiert. Und es geht ihm immer noch gut.

Man kann es nicht verallgemeinern. Es kommt darauf an, ob in der Zeit danach Metastasen auftreten oder nicht.

Wie die Chemo verkraftet wird, ist auch ganz unterschiedlich. Bei meinem Vater war der erste Chemozyklus die Hölle. Das lag aber eher an den Medikamenten, die ihm verabreicht wurden. Beim 2. Mal hatte er fast gar keine Nebenwirkungen. Ein Zyklus hat bei meinem Vater eine Woche gedauert. Er bekam 5FU über eine 24-Stunden-Pumpe und zusätzlich einmal am Tag Cisplatin. Das ist das eigentliche Hammerzeug.

Der Allgemeinzustand ist natürlich auch wichtig. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater beim ersten Zyklus richtig fit war. Während der einen Woche hat er dann 12 Kilo abgenommen. Aber wie ich schon geschrieben habe, das lag an den Medikamenten. Beim zweiten Zyklus ging es ihm richtig besch... und er hat die Chemo super gut vertragen.

Wo ein geeignetes Krankenhaus in Eurer Nähe ist, kann ich leider nicht sagen. Mein Vater wurde in der Uniklinik Magdeburg operiert. Für die OP kann ich die Klinik empfehlen, für die weitere Behandlung allerdings nicht.

Wie Thomue schon geschrieben hat, eine 2. Meinung ist immer gut.

Alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
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  #5  
Alt 26.07.2007, 22:56
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gemini gemini ist offline
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Standard AW: Vater von Freundin betroffen

Vielen Dank für deine liebe Antwort, das mit deinem Vater tut mir sehr leid...

Mir ist klar, dass alles immer sehr unterschiedlich ist je nach Person und Tumor und und und, also dass man es nicht verallgemeinern kann.

Danke euch trotzdem einfach für eure Meinungen bzw. Erfahrungsberichte.

Ganz liebe Grüße!
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  #6  
Alt 27.07.2007, 09:56
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peter3 peter3 ist offline
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Standard AW: Vater von Freundin betroffen

Hallo Gemini ein trauriges willkommen hier im Forum.
aus eigener erfahrung kann ich sagen das eine chemotherapie eigentlich nur in Verbindung mit einer Bestrahlung erfolgreich sein kann .Mann macht öfters vor einer Op eine Kombietherapie um den Tumor zu verkleinern und Operabel zu machen aber wie Dir alle schon sagten holt euch eine zweite Meihnung ein ,ich hatte meine ganzen Unterlagen nach Heidelberg geschickt und dort hat man mir auch schnell geantwortet und die Behandlungsmethoden in Dortmund bestätigt eine 2 Meihnung ist immer wichtig
alles gute
Peter
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  #7  
Alt 29.07.2007, 09:22
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Vater von Freundin betroffen

Hallo gemini,
du hast ja nun schon viele Antworten bekommen und ich werde nun auch noch was dazu schreiben.

Also bei meinem Vater ist der Tumor auch nicht operabel, allerdings bekommt er Chemo + Bestrahlung und sie wollen ihn so komplett wegbekommen, also ganz ohne OP.

Anfangs dachte ich auch das es nicht möglich ist, aber viele hier im Forum haben genau die gleiche Therapie wie mein dad und der Tumor ist wircklich weg gegangen.

Ich hoffe mal das er keine Metas hat, weil das wäre schon die halbe Miete, auf eine bessere heilungschance. Aber er sollte schon zu Spezialisten gehen wo sich damit auch auskennen.

Kann auch sein das sie in dem Krankenhaus nur untersuchen und dann vorschlag machen in welcher Klinik die Behandlungen stattfinden sollen, so war es zumindest bei mir.

Ich drücke euch die Dauemn das alles nicht ganz so wild wird, der SPK ist zwar schlimm genug, aber man sollte die Hoffnung nie verlieren.

Viele Grüße

Manu
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Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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