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Alt 06.07.2009, 22:12
lebenslust lebenslust ist offline
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Registriert seit: 28.12.2006
Ort: Helmstedt
Beiträge: 28
Standard Es war zu früh!

Am 21.05.09 ist meine Mutter an einem Hirntumor gestorben. Am 1.6. wäre sie 74 Jahre alt geworden. Der Tumor wurde am 2.5. festgestellt, eine Woche später wurde sie operiert und nach 1 Woche teilten uns die Ärzte mit, dass sie das Krankenhaus nicht mehr verlassen wird. Wir- mein Vater, mein Bruder und ich, waren jeden Tag bei ihr, als wir merkten, dass sie immer weniger auf uns reagiert, haben wir ihre Geschwister und Freunde angerufen, damit sie sie noch einmal sehen konnten. Wenige Tage vor ihrem Tod hatte ich das Gefühl, dass sie sich schon ganz in sich zurückgezogen hatte. Sie sah mich nicht mehr, ich weiss nicht, ob sie meine Stimme noch erkannt hat. Mein Vater schlief die ganze Zeit im Krankenhaus, er hatte ein Bett in ihrem Zimmer. Ich bin in der Mittagspause zu ihr gegangen, abends, sie war selten allein. An dem Tag, an dem sie starb, hat mein Vater nur kurz das Zimmer verlassen, weil die Schwester den Schleim absaugen wollte und in diesem Moment ist sie gestorben. Als ob sie nicht wollte, dass einer von uns dabei ist. Sie hat die Menschen, die sie geliebt hat, noch bewusst gesehen und ich denke bei mir, dass sie gedacht hat, jetzt könne sie beruhigt gehen, wir würden schon zurecht kommen.
Nie, nie, nie hab ich an einen so frühen Tod gedacht, dass meine Mutter noch lange leben würde, war für mich eine ganz klare Tatsache. Ihre Mutter ist sehr alt geworden und der Tod meiner Mutter war für mich so fern wie nur möglich.
Jetzt ist sie tot. In der ersten Zeit im Büro lag meine Hand ganz oft auf dem Telefonhörer, um sie mal kurz anzurufen. Wir haben ganz oft telefoniert, wenn ich eine kleine Pause gemacht habe. Jetzt kann ich sie nicht mehr anrufen, sie ist einfach nicht mehr da.
Während dieser ganzen schrecklichen Zeit machte ich mir auch noch große Sorgen um meinen Mann. Er hat einen Tumor an der Luftröhre und hat mittlerweile 33 Bestrahlungen und etliche Chemos hinter sich. Vor 2 Jahren hat einen Kehlkopfkrebs durchgestanden.
In dieser ganzen schweren Zeit erstaunt mich manchmal, was ein Mensch alles ertragen kann.
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