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  #1  
Alt 10.05.2007, 15:54
chaoslady28 chaoslady28 ist offline
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Beiträge: 48
Standard Fast ein Jahr

Fast ein Jahr ist mein über alles gliebter Sohn jetzt tot.
Warum habe ich erst jetzt so richtig das Gefühl den Boden zu verlieren. Habe immer gedacht, ich schaff das !!! Aber im Moment ist das wohl nicht der Fall. Erst stirbt meine Mama am 22.02.06 und am 17.05.06 dann die Rezidivdiagnose von Tarek. Dann ging alles ganz schnell. Am 20.07.06 stirbt er bei mir zu Hause. Warum ? Habe an diesem Tag seine Geschwister noch bei mir gehabt. Eine Freundin sollte dann aufpassen, während ich sie zu meiner Schwester zurück bringe. Dann ist es passiert. Er ist tot !!! Er starb genau in den paar Minuten.
Wie geht das Leben weiter, wie bekommt man es wieder in den Griff ?
Bin sehr gereizt. Wird wohl normal sein!!!
Rege mich wegen allem schnell auf. Auch meine Beziehung geht kaputt. Er ist nicht einfach und finde er versteht meine Situation nicht.Wobei ich selbst mittlerweile auch nicht mehr einfach bin. Man ist geprägt.
Bin vor 2,5 Wochen fast zusammen geklappt. Fahre jetzt erst mal in Kürze mit den anderen beiden in Kur. Hoffentlich hilft das !!!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie geht ihr damit um ???
Lg Jenny
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  #2  
Alt 10.05.2007, 16:05
Soya Soya ist offline
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Registriert seit: 10.05.2007
Beiträge: 14
Standard AW: Fast ein Jahr

Liebe Jenny,

deine Situation ist wirklich furchtbar und ich drück dich mal ganz fest Ich selbst bin nicht in dieser Situation aber ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass es das schlimmste auf der Welt ist, wenn man sein Kind verliert. Dann auch noch kurz vorher deine Mutter.

Die Idee mit der Kur ist super. Ich bin mir sicher, dass du dich da ein wenig erholen kannst und dich die beiden Kids ablenken werden. Vielleicht kannst du dort auch psychische Hilfe in Anspruch nehmen.

Zu deiner Beziehung kann ich nur sagen, dass Männer anders trauern als Frauen. Unabhängig davon, ob dein Partner jetzt der Papa von Tarek ist oder nicht, kann er dich nicht verstehen und du ihn nicht. Vielleicht solltet ihr mal über eine Paartherapie nachdenken. Ich weiß, das klingt immer so blöd und ist irgendwie Klischee-behaftet. Aber es hilft sicher, damit beide lernen, den anderen besser zu verstehen.

Ich wünsche dir alle Kraft der Welt und kann dir nur Wünschen, dass die Zeit die Wunden heilen lässt.

Alles Liebe
Soya
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  #3  
Alt 10.05.2007, 16:18
chaoslady28 chaoslady28 ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: Fast ein Jahr

Liebe Soya,
es ist geplant das meine Kinder und ich in der Kur psyschologische Hilfe bekommen. Seit knapp einem Jahr kommt zwar in ganz geregelten Abständen eine Frau von der Caritas zu uns die die Trauerbegleitung macht, aber ich habe das Gefühl es reicht nicht. Wobei diese Frau sehr gut ist und auch immer für uns da ist !!! Das Leben geht weiter, aber man fühlt sich so hilflos !
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  #4  
Alt 10.05.2007, 16:25
Soya Soya ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Fast ein Jahr

Ich kann dich gut verstehen. Aber ein Jahr ist auch noch keine Zeit. Lass deine Trauer zu und lebe sie aus. Und sei dankbar, dass du noch 2 Kinder hast. Du hast also eine Aufgabe, die dir auch Halt gibt.

Kannst du nicht mal den Hausarzt bitte, dir ein Rezept für einen Psychologen zu geben, der dich mehrmals die Woche betreut? Ich hab das neulich in Anspruch genommen, da meine Mom im Sterben liegt und ich damit auch nicht zurecht komme. Das mit Caritas ist gut. Vielleicht helfen dir auch Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen!?

Oder vielleicht gibt es Selbsthilfegruppen in deiner Stadt...

Och Mensch, Jenny, das ist echt schlimm. Hast du das GEfühl, dein Partner lässt dich hängen oder ist genervt von der situation? Er wäre eigentlich ja jetzt total wichtig für dich! Als ob du nicht schon genug Sorgen hättest.

Wie wäre es nach der Kur mal mit einem Kurztripp, nur du und er? Vielleicht Wellness oder so...

lg
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  #5  
Alt 10.05.2007, 17:00
schatzi schatzi ist offline
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Registriert seit: 01.05.2007
Ort: Lübeck
Beiträge: 163
Standard AW: Fast ein Jahr

Liebe Jenny,
wie hast Du das ganze Jahr so tapfer durchgehalten?
Meine Frau ist vor 18 Tagen gestorben und ich bin jetzt schon sehr neben der Spur.

Wichtig sind aus meinen "kleinen" Erfahrungen, dass man redet, redet, redet.
Mit Freunden, Bekannten, Kollegen (geht bei mir ganz toll, da eigentlich alle Kollegen von mir auch meine Frau kannten (Büro-Liebe)).
Dann habe ich mich einer Trauergruppe angeschlossen und sehne mich schon nach dem nächsten Treffen. Die Gruppe habe ich auch über das Internet gefunden (Suchbegriff: Trauergruppe + Wohnort), wie auch dieses Forum, was ich derzeit nicht missen möchte.
Mit Deinem Partner ist das sehr bedauerlich, jedoch zeigt sich gerade in solchen Krisen aus meiner Sicht die Innigkeit (mir fällt im Moment kein besseres Wort ein) der Beziehung.
Meine Frau und mich hat ihre Erkrankung nur noch mehr zusammengebracht, wenn das überhaupt noch möglich war.
Wenn du magst, schaue Dir meinen Thread (Warum???) an, dort versuche ich meiner Frau zu erzählen was so um mich herum passiert. Auch das hilft mir.

Liebe Grüße
Christian
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  #6  
Alt 10.05.2007, 18:14
chaoslady28 chaoslady28 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.05.2006
Beiträge: 48
Standard AW: Fast ein Jahr

Hallo Christian, danke für deine Antwort. Vor allem aber mein herzlichstes Beileid.
Ich kann dir nicht sagen, wie ich das geschafft habe fast ein Jahr so stark zu sein. Jedenfalls kommt jetzt alles aufeinmal hoch.
Heute um15 Uhr habe ich meinem Freund geschrieben, das es mir schlecht geht. Keine Reaktion bis gerade. Habe ihn selbst angerufen. Er sagte nur, ich solle mich nicht so anstellen. Übertreibe ich ???
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