Carboplatin / Taxol

[Solweig]

Hallo, ich bin neu im Forum. Habe eine große Bauch OP hinter mir - ausgelöst durch ein Ovarialkarzinom. Nun muss ich zur Chemo - wer hat Infos über diese neue Kombination von Carboplatin und Taxol? Würde mich freuen, wenn jemand sich meldet, der diese Chemo Kombi erhalten hat. Habe ziemlich Angst davor.
Solweig

[Linnea]

Hallo Solweig,

erst einmal herzlich willkommen hier!

Carboplatin /Taxol ist die Standard-Chemo bei Eierstockkrebs. Wenn Du im Eierstockforum ein bißchen stöberst (vor allem im "Erfahrungsaustausch" und im "EK-Forum-User stellen sich vor") wirst Du sehen, daß fast alle Frauen dort diese Chemo-Kombi bekommen oder bekommen haben. Sie ist nicht zuletzt deshalb eine First-Line-Therapie, weil sie für diese Krebsart eine hohe Wirksamkeit mit bestmöglicher Verträglichkeit verbindet.

Das muß im Einzelfall natürlich nichts heißen, aber vielen geht es wirklich erstaunlich gut damit. Gegen Übelkeit und Erbrechen bekommt man normalerweise schon vorbeugend Medikamente. Müdigkeit und Schlappheit läßt sich bei einer solch hochwirksamen Therapie nicht vermeiden. Haarausfall? Das trifft die allermeisten und ist, wie andere mögliche Nebenwirkungen, eben das "kleinere Übel"...

Ich habe auch EK, bekomme aber wegen einer Herzgeschichte nur Carboplatin. Deshalb bin ich eigentlich nicht die richtige für Deine Frage. Aber ich denke, wenn Du bei uns im Eierstock-Forum schreibst, wirst Du schneller Antworten auf alle Deine Fragen erhalten als hier.

Ich würde mich freuen, bald dort von Dir zu lesen.
Bis dahin: Gute Besserung!

Linnea

[Schnucki]

Hallo Solweig,

herzlich willkommen.

Ich komme zwar aus der Lungenkrebssparte - aber meine Mum hatte diese Kombichemo erhalten.

Sie war danach etwas schlapp, hat sie aber gut vertragen.

Als Vorbereitung bekam sie immer Cortison, weil das Taxol selten eine allergische Reaktion auslöst.

Bei ihr war diese Chemo kein Problem.

LG

Astrid

[Daniela1978]

ich habe auch carboplatin und taxol bekommen,sie haben es mir bei gebärmutterhalskrebs gegeben mit anscließender bestrahlung.ich habe das taxol z.b. nicht vertragen,bin fast dran gestorben und deshalb habe ich immer 2 tage an der chemo gehangen,hatte 4 stück alle 3 wochen und über 50 bestrahlungen.aber taxol wirkt auf jeden anders,ich kenne eine frau die konnte dabei bäume ausreißen

[Meridel45]

Liebe Solweig,

ich habe auch Eierstockkrebs und auch Carboplatin/Taxol bekommen.

Meine schlimmsten Befürchtungen, so wie man sie aus Erzählungen kennt, sind nicht eingetreten.
Ich habe nie gebrochen. Meine Nebenwirkungen waren starke Knochenschmerzen, Haarausfall und sehr sehr starke Müdigkeit und Schlappheit. Es war aber trotzdem zu bewältigen, aber auch nicht schön, ohne Frage.

Ich hatte wie du auch große Angst vor der 1. Chemo. Tagelang konnte ich nicht schlafen und erwartete das Schlimmste. Am Tag selber kam meine Schwester mit. Es dauerte ca. 7 Std., die Schwester und die Ärztin waren sehr nett. Ich habe an den Chemotagen immer sehr viel getrunken, ist wichtig, auch wenn ich dann ständig zur Toilette musste.

Ca. drei Tage nach Chemo begannen dann die Knochenschmerzen, dagegen kannst du dann ja was nehmen. Ich brauchte dann insgesamt eine gute Woche um mich von dem tiefen Schlappsein langsam zu erholen.

Natürlich ist Chemo einfach nur Mist, ohne Frage. Es dient aber einer guten Sache. Das hat mich immer aufrecht gehalten. Damit wird auch nur die kleinste vielleicht übrig gebliebene Zelle getötet. Ja und dafür waren die Strapazen es wert. Hoffe, dass es auch so bleibt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Du schaffst das.
Lieben Gruß
Stefanie

[Solweig]

Hallo Erwin, erst mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe mir alles notiert und werde deine Vorschläge auf jeden Fall berücksichtigen. Morgen ist das große Gespräch über die Termine der Chemo - dann geht es langsam los, obwohl mein Bauch sich noch so wund und empfindlich anfühlt und die Darmtätigkeit noch nicht geregelt verläuft ....
Jetzt muss ich erst mal nachdenken - ich melde mich wieder.
Richte deiner Partnerin alles Gute aus! Es ist schön, dass du sie so begleitest - es ist wichtig!
Grüße
Solweig

[Solweig]

Hallo Erwin, wie geht es deiner LEbensgefährtin?
Ich habe nun die erste CHemo hinter mir - deine Tipps waren prima - trotzdem geht es mir heute (4 Tag) und auch gestern ziemlich schlecht. ICh habe Knochenschmerzen und fühle mich furchtbar schwach und unwohl. Mein Darm spinnt - ich musste andauernd Dexamenthason nehmen - das ich jetzt eigenmächtig abgesetzt habe. Auch Granisetron nehme ich nicht mehr, weil ich das GEfühl habe, mich macht das alles fertig - hast du davon gehört?
ICh hatte gleich einen allergischen SChock bei der Infusion - das beklemmende GEfühl im HAls habe ich immer noch nicht los. Dann wurde der ARm dick und die NAdel musste verlegt werden - ich saß 7 Stunden dort... ich habe ANgst vor dem nächsten MAl und dann noch 4 mal - wie soll ich das aushalten? Wie macht ihr das? Ich bin psychsich ziemlich fertig.
<sorry - wenn ich zuviel jammere..
Solweig

[Ulla Krefeld]

Hallo Solweig,

ich kann es sehr gut nach vollziehen, wie Du Dich jetzt fühlst. Nachdem ich ein Rezidiv mit vielen Metastasen bekam und zwei Chemotherapien überhaupt nicht anschlugen, bekomme ich nun auch Taxol. Von den Allergieschocks hatte ich vorher zwar auch gehört, da ich aber sehr positiv an alle Therapien ran ging, schob ich diesen Gedanken beiseite. Und dann kam der Schock, aber so heftig. Mit wurde es in der Herzgegend und bis zum Kopf glühend heiss und meine Atmung setze komplett aus. Sofort waren alle verfügbaren Ärzte und Schwestern da, Taxol wurde abgehängt und sofort Nachwasser angehängt. Eine halbe Stunde lang, erneuter Versuch und es lief bestens. Nun habe ich 3 Chemos mit Taxol hinter mich gebracht und so wie es aussieht, zeigt sie schon Erfolg. Ich hatte am Hals sichtbar einen Lympfknoten fast Gänseei gross. Der ist kaum noch zu sehen. Das macht mich natürlich sehr glücklich.

Vor jeder Chemogabe bekomme ich ein als Infusion Cortison, darin eine Spritze mit Fenestil und jetzt sogar noch einen Beruhigungssaft. Ich schlafe fast die ganzen 2 1/2 Stunden.
So hoffe ich, wird es auch so weiter gehen, denn anscheinend habe ich einen guten Aufschub durch Taxol erhalten.

Alles Liebe Dir

Ulla

[Goldlack]

Liebe Solweig,
Dexamethason (ist auch eine Art Cortison, der Körper wehrt sich weniger gegen die Chemo) habe ich gegen die Nebenwirkungen der Chemo bekommen, an 2 Tagen 3 Tabletten, den dritten Tag eine Tablette zum Ausschleichen, wenn man viel Dexamethason genommen hat muss man es langsam absetzen, nicht abrupt! Rede unbedingt mit deinem Arzt darüber, die sollen dir auch erklären wofür es gut ist. Ich habe mir meine Fragen auf einen Zettel geschrieben, damit ich nichts vergesse.
Granisetron erhielt ich am ersten Tag gegen die Übelkeit als Infusion.
Am wichtigsten war Emend, ich erhielt an drei Tagen jeweils eine Tablette, hat gut gewirkt. Als Nebenwirkung kriegt man Verstopfung, da habe ich Laktulose (aus der Apotheke) genommen. Zofran hilft auch gut gegen Übelkeit, macht aber auch Verstopfung.
Als Komplementärmedizin habe nehme ich auch Selen(Apotheke), bei Übelkeit homöopathisch NuxVomica D6(Apotheke), 6 mal 5 Kügelchen am Tag.
Alles Gute

Liebe Ulla
die auch alles Gute

[Solweig]

Hallo Erwin, Ulla und Goldlack - danke!

[Chrimage]

Liebe Solweig,
ich hatte Eierstockkrebs und wurde Anfang dieses Jahres operiert. Danach erhielt ich 6x Carboplatin/Taxol. Nachdem während der 1. Chemo mein Arm dick wurde, habe ich mir einen Port legen lassen. Der hat sehr gut funktioniert und die nächsten Infusionen verliefen einwandfrei. Vor zwei Wochen habe ich den Port wieder entfernen lassen, in der Hoffnung, dass ich nie mehr einen brauchen werde!!!!!!
Die ersten 3-4 Tage nach der Chemo habe ich mich "eingekapselt", danach ging es mir immer gut. Ich habe mich viel bewegt, Freundinnen getroffen und mir jeden Tag etwas Schönes gegönnt. Ganz viel Unterstützung hatte ich durch eine Psychoonkologin, mit der ich meine Ängste besprechen konnte, die mich in die "Visualisierung" eingeführt hat und mir Verhaltenstipps gegeben hat.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, um die Monate der Chemo gut zu überstehen.
Liebe Grüße
Chris

[Solweig]

Hallo Chris, danke für die MAil. Darf ich fragen, wie das vor sich geht mit dem Port legen?
Danke HEike

[Ulla Krefeld]

@ Goldlack - danke für die guten Wünsche

Liebe Heike,

Du fragst nach dem Port und das ist sehr gut. Es freut alle MTA`s und Ärzte, wenn man freiwillig danach fragt.

Der Port wird ohne Vollnarkose gelegt und das ist schon einmal ganz gut, weil man 2 Stunden nach der OP wieder das Krankenhaus verlassen kann.

Bei mir wurde er auf die linke Seite, unterhalb der Schulter gesetzt. Da ich jetzt so dünn bin, sieht man das "Kästchen" recht gut. Aber auch das hat einen Vorteil, denn zur Chemo reicht dann eine kleine Nadel, weil man ja nicht durch sämtlichen Fettschichten durch muss.

Die OP hat ca. eine dreiviertel Stunde gedauert. Wie man die OP empfindet, ist von Operateur und Patient sehr unterschiedlich. Deshalb, lass Dich ohne Beeinflussung zu diesem Schritt leiten. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich diesen Port habe. Denn es kann wirklich zu schlimmen Entzündungen führen, wenn die Venen nicht mehr mitmachen.

DU SCHAFFST DAS!

Gruss Ulla

[Chrimage]

Liebe Solweig,
ich habe mir den Port mit einer leichten Narkose legen lassen, weil ich noch genug von der großen OP hatte und nichts mitbekommen wollte! Ich war morgens um 7 Uhr dran, um 14 Uhr konnte mich mein Mann wieder abholen. Auch mein Port war links unterhalb des Schlüsselbeins. Zwei, drei Tage hatte ich leichte Probleme beim Benutzen des linken Armes, das war aber kein Vergleich zu den Schmerzen, als die Chemo daneben lief! Ich würde mir bei Bedarf immer wieder einen legen lassen!
Irgendwo hier im KK gibt es noch mehr Infos zum Port, weiß aber nicht mehr wo!
Ich hoffe, es geht dir insgesamt etwas besser,
Chris

[jaqueline.kerstan]

Hallo Leute, zum Thema Port kann ich auch einen kleinen Beitrag leisten. Ich habe mir einen Port nach der 1. Cemo legen lassen (Sept. 06) und bin glücklich es gemacht zu haben. Sonst hätte man mir, glaube ich, die Venen zerstochen. Jedem, der vor der Frage steht Port ja oder nein würde ich ein ja empfehlen. Ist wirklich eine gute Erfindung. Jetzt ist die Chemo schon 1 Jahr her, aber ich werde ihn noch eine Weile behalten da ich die ganze Sache noch nicht ganz überstanden habe. Mittlerweile ziehen die über Port auch Blut bei mir.

Liebe Grüße

Jaqueline