Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

[Nawinta]

Hallo Susannen,

schön wieder von dir zu lesen.

Mir passiert es noch nach über einem Jahr, dass mir auf einmal die Tränen über das Gesicht laufen. Das letzte mal erst vor 2Std. Meist durch eine Situation oder Erinnerung ausgelöst.

Ich kann erst seit kurzen über meine Trauer reden. Anfangs schmerze es mich zu sehr und schnürte mir den Atem zu. Ich versuchte mein Leben mit viel Positiven anzureichen, was mir auch gelang. Irgendwie half mir auch die Pflege des Grabes. Es gefällt mir, wenn alles wächst und "gedeit", die Blumen....

Mal Urlaub machen ist auch nicht schlecht
Liebe Grüße
Alex

[Susanne85]

"Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer. Nicht mit vielen wirst du dir einig sein, ..."

Das ist das, was mir dazu einfällt....

[Nawinta]

doch dieses Leben bietet so viel mehr

[Sanni412]

Liebe Susanne!

Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub und hoffe Du kannst ein wenig Kraft tanken?!
Ich wünsche Dir schöne Ostertage und hoffe nochmals, dass Du sie ein wenig geniessen kannst, trotz der Schwierigkeit die uns begleitet!

Liebe Grüße Deine Sanni

[Ylva]

liebe susanne,
muss nach unserem telefonat oft an dich denken. wie es dir wohl geht. was du machst. ich hoffe das du aufgefangen wirst. ich trag dich in meinen gedanken.
ylva

[Tochter1980]

Hallo Sanne,

wollte auch mal wieder einen Gruß da lassen.
Freue mich, das es Dir ein bisschen besser geht und hoffe Du genießt Deinen Urlaub bei durchschnittlich 25°C und Du kannst viele schöne Dinge sehen.

Melde Dich wenn Du wieder da bist. Würde mich sehr freuen wieder von Dir zu hören.

Ganz lieben Gruß
Susi

[Susanne85]

Hallo ihr lieben,

nach laaaaanger Zeit melde ich mich nun wieder zurück. Es geht mir viiiieeeel besser. Die letzten Monate waren sehr anstrengend. Aber ich glaube, ich habs fast "geschafft" (wenn man das so nennen kann).

Ich habe mein ganzes Leben umgekrempelt. Meinen Job habe ich noch :-)

Mein Freund und ich haben es nach der 1. Trennung nochmal versucht. Aber es hat nicht funktioniert. So sehr es mir leid getan hat, weil ich ihn wirklich sehr gern hatte/habe, aber ich habe mich von ihm getrennt. Es war ein schwerer Schritt, aber es war besser so.

Dann kam ein Geschenk des Himmels: Meine Arbeitskollegin hatte einen Urlaub mit ihrem Freund gebucht, der dann aber beruflich nicht weg konnte. Also hat sie mich gefragt.

Somit bin ich am Montag von meinem 2wöchigen Ägyptenurlaub unglaublich wehmütig zurückgekehrt. Es war wie ein Traum. Und ich kann euch nicht sagen, was es genau ist, was mich an dieses Land so bindet. Aber ich habe Rotz und Wasser geheult, als ich wieder weg musste. Ach übrigens Susi: Es waren keine durchschnittlich 25° sondern 36° - 42°

In meinem Urlaub habe ich nicht 1 Mal an meine Sorgen gedacht und das tat mir unglaublich gut. Ich kann nun mein Leben weiterleben. So wie Mama es gewollt hätte. Sie ist immer in meinem Herzen und meinen Gedanken, egal was ich tue. Aber anders. Ich fange nicht an zu weinen, wenn ich ihr Foto sehe. Ich lächle. Ja, ich bin glücklich. Und das tut mir unglaublich gut.

Ich hoffe, euch geht es auch gut! Es hat mich übrigens sehr gefreut, dass ich ihr an mich gedacht und mir geschrieben habt!

@Susi: Hat sich dein Wunsch denn schon verwirklicht?

Ich würde mich wirklich freuen, wieder von euch zu hören!

Viele liebe Grüße

Eure Susanne

[Tochter1980]

Hallo Schnecke,

wie schön, Du bist wieder da. Sind es schon drei Wochen?

Wie die Zeit rennt?!

Ich dachte Du kommst erst jetzt wieder. Na, um so schöner.

36 - 42° , oh wie schön. Aber ich kann toppen. Wir hatten 54° im Schatten

Ich freu mich so, dass es Dir gut geht. Hast Du Dir denn auch ganz viel angesehen? Ich bin schon wieder am träumen. Könnt ich doch wieder hin.

Mein Wunsch verwirklicht? Weiß ich noch nicht? Aber wir üben fleißig weiter

Sitz gerade in der Schulung und muss jetzt ein bisschen aufpassen. Melde mich später wieder.

Ganz dolles Umärmeln
Susi

[Susanne85]

Liebe Mama,

heute ist der 1. Muttertag ohne dich... Es ist sehr schwer. Ich hätte es mir gar nicht so schwer vorgestellt. Aber als ich dann an deinem Grab stand, musste ich sehr viel weinen. Auf dem Weg zum Friedhof habe ich die ganzen Familien gesehen, die heute Muttertag feiern. Und ich muss auf den Friedhof fahren...

Sonst sind wir immer bei dir zum Mittagessen gewesen. Du hast uns immer geschimpft, wenn wir dir Blumen gebracht haben, weil du sie am Muttertag viel zu teuer fandest. Nachmittags sind wir dann immer auf deinem Balkon gesessen und haben Kaffee getrunken und Kuchen gegessen.

Aber heute sitze ich allein in meiner Wohnung, höre mir das Lied deiner Beerdigung an und weine. Ohne dich. Wie gerne wäre ich jetzt bei dir. Kaffee trinken und Kuchen essen. Ich kann mich nicht mal mit jemanden zu nem Kaffee treffen, weil sie alle bei ihren Mamas sind... Das ist wie an Weihnachten. Vielleicht wird es nächstes Jahr schon besser/einfacher. Ich weiss es nicht.

Ich muss heute noch zu Papa fahren. Ich will eigentlich gar nicht. Aber du weisst ja, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, ihn allein zu lassen. Aber er ist eben so anstrengend. Du weisst es ja am besten. Und da Tina sich aber gar nicht mehr bei ihm meldet, bin ich die einzige, die ihn noch anruft. Er klammert jetzt richtig.

Vielleicht gehe ich nächstes Jahr für eine Zeit lang ins Ausland Mama. Wenn du noch da wärst, würde ich es nicht tun. Aber was hält mich denn hier noch? Nichts. Kevin werde ich vermissen. Und Tina. Aber es ist ja nur für eine Zeit.

Ach Mama, ich vermiss dich einfach so. Ich würde dich so gerne in den Arm nehmen und mit dir reden. Manchmal denke ich, vielleicht klingelst du ja gleich und dann werde ich dich fragen, wo du eigentlich so lange warst und warum du dich nicht gemeldet hast. Aber im nächsten Moment wird mir wieder klar, dass ich mich von dem Gedanken verabschieden muss. Ich habe meinen Alltag soweit wieder ganz gut im Griff. Und ich habe deinen Tod auch aktzeptiert. Aber manchmal habe ich eben nicht so gute Tage.

Mama ich hoffe, die Blumen, die ich dir gebracht habe, gefallen dir. Du weisst, dass ich täglich an dich denke und dich nie in meinem Leben vergessen werde. Egal wo ich bin. Du bist die tollste Mama, die ich hätte haben können.

Ich liebe dich.

Deine Susanne

[Tochter1980]

Hallo meine Kleine,

Muttertag war immer etwas schönes. Und dieses Jahr ist es ganz anders.
Ich kann es so gut nachvollziehen, wie Du Dich gefühlt haben musst.

Ich habe wenigstens noch das Glück, eine Familie zu haben, die zusammenhält, mehr denn je.

Wir haben gestern alle zusammen bei Papa frühstück gegessen und an Mama gedacht.
Es war anders, aber es war schön und gut. Nach dem Frühstück hat Papa ein kleines Geschenk von mir und meinem Menne bekommen. Er war so glücklich darüber, dass er weinen musste und gleichzeitig auch so traurig, dass Mama nicht mehr da ist um es mitzuerleben.

Zum Mittag sind wir dann zu Schwiegereltern gefahren und bis abends geblieben.

Eigentlich habe ich den Muttertag gut bewältigt und in unserer Familie an einem so traurigen Tag etwas neues, schönes und hoffnungsspendendes bekanntgegeben. Für mich war es der richtige Tag und der richtige Moment.

Ich hoffe Du kommst klar. Wenn es nicht mehr geht, ruf an.

Drück Dich ganz doll
Susi

P.S. Habe mein Versprechen gegenüber Mama gehalten. Sie war die Allererste, die es erfahren hat. Nun stehen zwei kleine Schuhe auf ihrem Grab.

[Nawinta]

Hallo Susanne,

puh das war ja sehr warm.

Wo warst du in Ägypten?

Vor ca. 8Jahren, uff ist das schon lage her, machte ich mit meinen Freund einen Urlaub in Ägypten. Erst Nilkreuzfahrt dann Erholungsurlaub. Puh, war schon ganz schön anstregent. Aber sehr interessant, auch wenn es nur alte Steine waren. Und man sich dann im Hotel frägt, wieso schaut man sich das alte Kaputte an, wo doch das jetzt so schön ist. Vorallem im Pool....

Liebe Grüße
Alex

[Susanne85]

Hallo Mama,

ich weiss, eigentlich rede ich immer mit dir. Aber heute schreibe ich, denn ich hoffe, dass es mir dann besser geht... Eigentlich weisst du ja, wie es mir geht. Aber ich möchte es dir nochmal sagen: Es ist so unglaublich einsam ohne dich. Es hat sich sehr viel verändert, seit du nicht mehr hier bist.

Die Beziehung mit Alwin ist an der Krise, die durch meine Trauer entstanden ist, zerbrochen. Bitte hab nicht das Gefühl, dass du daran schuld bist, weil du gegangen bist. Die Beziehung war einfach nicht stark genug.

Tina hat den Kontakt zu Papa völlig abgebrochen. Das erzählt er mir nun immer und hängt sich umso mehr an mich. Er macht mir immer nur Vorwürfe, dass ich so selten komme. Aber was soll ich machen Mama? Du weisst, wie schwierig er ist. Und ich schaffe es einfach nicht, öfter als 1 Mal im Monat hinzufahren. Ich ertrage das nicht. Aber auch die Vorwürfe ertrage ich nicht. Aber ganz allein lassen kann ich ihn auch nicht. Wie gern würde ich hier deinen Rat hören. Aber da muss ich jetzt wohl selbst durch. Die Zeiten sind vorbei...

Ich bin immer noch so tief traurig über deinen Tod. Als wäre es vor 1 Woche gewesen. Aber es sind bald 9 Monate. Ich weiss gar nicht, wie das weitergehen soll. Ich trauere immer noch so sehr. Aber ich habe das Gefühl, dass mich niemand versteht. Und dass mir auch langsam niemand mehr zuhören will, wenn ich davon spreche. Also sage ich nichts mehr und leide vor mich hin.

Wie du mitbekommen hast, ist das mit der Partnerschaft auch so eine Sache. Kaum hatte ich Vertrauen und habe mich emotional eingelassen, war er weg. Und ich bin wieder allein.

Tina hat auch viel zutun. Die Arbeit, Kevin, Saschas Kinder... Du weisst es ja selbst. Kevin hat dich sehr vermisst an seinem Geburtstag. Wir haben aber versucht, es ihm trotzdem schön zu machen und ich denke, das ist uns gut gelungen. Du hättest sicher tollere Ideen gehabt. Aber ich kann und will ihm seine geliebte Oma gar nicht ersetzen.

Wie du siehst, renoviere ich gerade meine Wohnung. Es ist total anstrengend. Aber ich brauche die Veränderung. Und wieder fällt mir auf: Mit Mama wäre ich schon längst fertig. Aber ich muss es eben allein tun. Und das dauert eben.

Ich habe eigentlich nur noch meine Arbeit. Und meine Freundinnen, bei denen ich das Gefühl bekomme, nicht dazu zu gehören. Und ich würde so gern mit dir reden. Mit dir Kaffee trinken und dir von allem erzählen. Mit dir ins Möbelhaus fahren.... Aber das ist alles vorbei.

Mama ich träume so oft von dir. Und ich weiss nicht, was das teilweise zu bedeuten hat. Ich habe letztens geträumt, dass ich an deiner Stelle gestorben bin. Das verstehe ich ja noch, denn das hätte ich auch getan, wenn ich gekonnt hätte. Ich würde es jetzt noch tun. Aber in der nächsten Nacht habe ich geträumt, dass du vor meiner Türe standest. Ich habe mich so sehr gefreut, dass du wieder da bist und wollte dich umarmen. Aber du hast mich weggeschoben. Immer wieder. Und ich weiss nicht, was das heissen soll.

Mama, manchmal wünschte ich, du würdest mich holen. Aber ich weiss, dass meine Zeit noch nicht gekommen ist. Und ich weiss, dass ich weiterleben und nach vorne schauen muss. Nur manchmal klappt das noch nicht so richtig.

Du fehlst mir so sehr. Alles an dir fehlt mit. Ich habe so oft Bilder von dir vor Augen. Dein Lachen in meinen Ohren.

Ich kann meine Gefühle einfach nicht in Worte fassen. Ich habe ein neues Video für dich gemacht in der Hoffnung, dass es mir hilft:

http://www.youtube.com/watch?v=JmYOR7EQtPw

Ich hoffe, es gefällt dir.

Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann wieder. Denn ich vermisse dich so unendlich. Ich liebe dich.

Bussi

Deine Susanne

[Susanne85]

Hallo ihr lieben,

einige Zeit ist vergangen.... Fast 14 Monate ist Mama jetzt nicht mehr da. 14 Monate voller Höhen und Tiefen. Voller Veränderung.

Ich bin ein anderer Mensch geworden. Stärker, gefestigter, sicherer. Aber leider auch kälter Ich weiss, wer ich bin, was ich kann, was ich mag und auch was ich nicht kann und was ich nicht mag.

Seit Oktober 09 habe ich leider eine Pechsträhne. Da hatte ich einen Autounfall Totalschaden. Bin 3 Wochen ausgefallen. Dann hatte ich Grippe und mein Chef war schon "leicht" genervt. Seit 20.12.09 habe ich einen neuen Freund und dachte mir "nun kann ich neu durchstarten". ich war verliebt und voller Energie. Wir wollten am 07.01. (1 Tag vor meinem Geburtstag) nach Dubai fliegen. 1 Woche AIDA. Aber es kam anders.... Am 02.01. hatte ich plötzlich starke Rückenschmerzen. Am 04.01. bin ich zum Orthopäden gegangen, um mich spritzen zu lassen, damit ich am 07.01. fliegen kann. Es ging mir schon besser, aber am 05.01. wurde es wieder so schlimm. Ich konnte kaum laufen. Also bin ich abends zum ärztlichen Notdienst gefahren. Nach einer Urinprobe stellte sich heraus, es sind keine Rückenschmerzen, sondern ein Harnwegsinfekt. Mit Antibiotika könnte ich aber bestimmt fliegen. Am 06.01. ging es mir noch schlechter. Ich kam ins Krankenhaus. Verdacht auf Nierenkolik. Bereits in der Notaufnahme wurde mir gesagt, dass ich den Flug vergessen kann. SUPER. Am 07.01. stellte sich heraus, dass es eine schwere Nierenbeckenentzündung ist. Der normale Entzündungswert im Blut läge bei 5, ich hatte 154. Man sagte mir, wäre ich nicht ins KH gekommen, hätte ich wohl noch ca 2 Tage bis zum Nierenversagen gehabt. Also blieb ich im KH. Es war eine unglaublich große Überwindung, denn 1 Stockwerk über mir starb Mama 1 Jahr zuvor.

Mein 25 Geburtstag hätte schlimmer nicht sein können. Ich war in dem KH, in dem Mama starb, mein Flieger ging ohne mich, mein Freund war nicht da, weil er ohne mich flog und Mama war auch nicht da. :-((

Es war grauenvoll.

Am 09.01. durfte ich nach Hause. Ich war zwar nicht gesund, aber ich konnte heim. Anschließend war ich bis einschl. 29.01. krankgeschrieben, da das Antibiotika leider nicht so gut anschlug und die Heilung somit länger dauerte. Wie sauer mein Chef war, brauche ich nicht zu erwähnen. Zwischenzeitlich fuhr am 14.01. schon wieder jemand in mein Auto :-( Kein Weltuntergang aber sehr ärgerlich. Dann wurde auch noch mein Kater sehr krank und musste in die Tierklinik für ein paar Tage. Zum Glück ist er wieder gesund aber ich habe mir echt Sorgen gemacht.

Ich freute mich total, am 01.02. wieder arbeiten gehen zu können. Mir war so langweilig zu Hause. Am 31.01. wollte ich dann eine Freundin besuchen. Was geschah? Ich rutschte auf dem Glatteis aus und brach mir das Radiusköpfchen im linken Ellenbogen. 3 Wochen Gips, 6 Wochen nicht belasten! Ich dachte, ich flippe aus. Jetzt sitze ich seit Anfang Januar zu Hause und warte, bis die Zeit vergeht. Ich kann mir nicht mal selbst die Haare zusammenbinden, einkaufen, Wäsche aufhängen etc.

Durch die schlechte Laune ist meine frische Beziehung auch schon angeknaxt :-(

Da ich ja so lange zu Hause bin, habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Über mich, über das Leben, über das, was passiert ist. Durch meine Pechsträhne bin ich momentan sehr gefrustet.

Die letzten 14 Monate waren sehr hart ohne Mama. Mal ging es mir sehr gut, mal sehr schlecht. Und auch heute noch kann ich es oft noch gar nicht fassen, dass sie für immer weg ist. Das ich sie nie mehr sehe. Ich hätte sie bei all diesen blöden Ereignissen so gerne angerufen. Aber da wird mir wieder bewusst "Du musst dich jetzt selbst darum kümmern". Sie ist weg. Ich bin ganz froh, dass ich mittlerweile schon wieder viele Erinnerungen an sie habe, als sie noch gesund war. Aber ich trauere noch sehr viel und sehr oft. Kein Tag vergeht, ohne das ich an sie denke. Ich vermisse sie sehr. Aber ich habe den Schmerz und die Trauer in meinen Alltag integriert wenn man das so nenne kann. Ich habe mich nicht daran gewöhnt. Aber ich habe gelernt, damit zu leben. Mal gehts gut, mal weniger. Ich rede noch oft von ihr und der schweren Zeit, die wir hatten. Das letzte Quartal 2009 kann man sagen, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ich damit leben soll. Ich nahm wieder Antidepressiva, hatte sogar "fast ausgereifte" Selbstmordpläne. Ich barchte es aber wegen meines Neffen nicht übers Herz. Mein Arzt wollte mich in eine Psychartrie einweisen. Und über Mamas 1. Todestag möchte ich gar nicht sprechen. Aber gegen Ende des Jahres dachte ich "was machst du denn da? hätte Mama das gewollt? Willst DU das? Dein Leben wegwerfen? Aufgeben? Nein!" Ich habe die Antidepressiva abgesetzt. Heute geht es mir besser. Vielleicht auch, weil ich gerade sehr viel mit mir selbst beschäftigt bin? Keine Ahnung. Ich weine immer noch und trauere. Aber ich gebe mich selbst nicht auf.

Ich habe gemerkt, dass ich kälter geworden bin. Wie einen Schutzpanzer, der um mich herum ist. Selten spreche ich mit anderen Menschen über meine Gefühle. Aber ich möchte es auch nicht. Denn einige verstehen es eh nicht. Vielleicht wird das irgendwann anders. Vielleicht werde ich wieder offener?

Vielleicht geht es mir aber auch besser, wenn der Frühling kommt. Wenn die Sonne wieder scheint, es wärmer wird, die Blumen blühen...

So, jetzt habe ich wieder ganz schön viel geschrieben. Vielleicht auch durcheinander. Ich wolte nur mal erzählen, wie es mir so ergangen ist bzw. geht und würde mich freuen, von euch zu hören!

Viele liebe Grüße

Susanne

[MS78]

Hallo Susanne,

vielleicht kannst du dich noch an mich und meine Einträge erinnern… Wir hatten damals öfters miteinander geschrieben. Ich habe oft dran gedacht, wie es dir wohl heute geht. Wenn ich das nun so lese… Oh man, du hast wirklich nur Pech.

Mal geht es einem etwas besser, mal könnte man nur noch weinen. Das kenne ich nur zu gut. Du hast es in deinen Worten sehr passend beschrieben. Mit den ganzen Problemen und Sorgen müssen wir nun alleine klar kommen. Niemand ist mehr da den man um Rat fragen kann. Das ist für mich immer noch sehr schwer. Mama war für mich nicht nur meine Mutter, sie war für mich auch wie eine sehr gute Freundin.

Ich habe das von deinem Kater gelesen. Mein Tiger ist am 21.01.10 gestorben. Das war so schlimm für mich. Tiger war 15 und ist nach Mamas Tod so anhänglich geworden.

Ich wünsche dir gute Besserung, ganz viel Kraft und dass es bei dir endlich wieder aufwärts geht.

Viele liebe Grüße

Markus

[Susanne85]

Hallo Anett, hallo Markus,

danke für eure lieben Nachrichten. Ich bin gerade etwas fassungslos. Mein Freund hat gerade angerufen und mir gesagt, dass bei seinem Vater heute Prostatakrebs diagnostiziert wurde

Schon wieder.... Überall, wo man hinsieht diese schxxxx Krankheit!

Das schlimmste ist aber: Sie wissen nicht mal wie weit. Die nächsten Untersuchungen sollen erst Anfang März stattfinden. Das ist doch der Hammer. Ich muss mal sehen, was ich da machen kann.

Sorry, dass ich auf eure Nachrichten momentan nicht eingegangen bin, aber ich bin total durch den Wind....

Gute Nacht


Susanne