Meine Frau hat Brustkrebs.

Ich komme eben mit meiner Frau Erika (61 Jahre) aus der Klinik, nach einer Mammografie wurde ein bösartiger Tumor in der linken Brust festgestellt. Am Dienstag soll die histologische Untersuchung Klarheit bringen. Der Arzt sagte aber schon, dass die Brust wahrscheinlich entfernt werden muss. Was können wir tun? Kennt jemand Kliniken, gute Ärzte, Behandlungsmethoden usw. Muss den die Brust gleich entfernt werden? Habt Ihr vielleicht Behandlungstips. Bitte schreibt oder mailt mir ( wilfried.schmitt@gmx.de)
Ich segne Euch für Eure Hilfe

hallo herr schmitt,
das mit ihrer frau tut mir sehr leid und es ist schön, dass
sie Sie hat und sie sich informieren. gehen Sie auch mal in
das medizin-forum.de rein und sehen sie dort im forum " brust-
krebs" rein.
Wo sind Sie zuhause?
Sie sollten auf jeden Fall sehen, dass Sie in ein Brustzentrum
gehen und Sie sich evtl. auch eine zweite Meinung einholen.
Das Tumorzentrum in Freiburg ist hier sehr gut, allerdings muss
man dies privat bezahlen. Falls Sie privat versichert sind,
würde die private Krankenkasse evtl. bezahlen.
Ich vermute mal, dass Ihre Frau zuerst operiert wird, danach
eine Chemo- und Strahlentherapie machen muss. Genaueres kann
man aber erst nach der op und histologischen Untersuchung sagen.( TNM-Klassifikation).
Wenn Sie manchen Begriffe nicht verstehen, so können Sie hier
in diesem Forum oder im medizin-forum.de nachfragen oder Sie
gehen über die Suchfunktion im medizin-forum. Ich bin auch noch
nicht ganz so fit mit dem pc. Aber in den Foren findet man
immer Hilfe.
Noch ein Tip: es gibt gute literatur ( zur Info ) :
1. Brustkrebs von Lilo Berg
als Taschenbuch von Goldmann isbn 3-442-15168-6 € 1o.9o
oder
2. Das Brustbuch von DR. Susan Love
Deutscher Taschenbuchverlag ISBN 0-2o1-57o97-1

Ihnen und Ihrer Frau wünsche ich alles Gute. Falls Sie noch
weitere Fragen haben, ich beantworte sie gerne, sofern ich kann.
Schöne Grüsse
Chica

Hallo Brigitte 2,
danke für Ihre Antwort. Ich werde mich morgen gleich mit der angegebenen www. in Verbindung setzen. Es tut gut, dass es da jemand im Internet gibt, der mir antwortet.
Ihnen alles Gute und wenn Sie weitere Vorschläge haben, wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße
Wilfried Schmitt

Hallo Fam. Schmitt,
aus eigener Erfahrung würde ich Ihnen sehr empfehlen ein richtiges Tumorzentrum anzusteuern. Ich hatte mich in einem kleineren Krankenhaus, desen Gynäkologie aber einen sehr guten Ruf hatte operieren lassen...Mir wurde auch zu einer Ablatio geraten....Ich wollte das auch weil ich der Meinung war, dadurch eine höhere Sicherheit zu haben....allerdings wurde ich in Sachen Lymphknoten falsch informiert: Ich hatte nach der Sentinel-Methode gefragt und man antwortete mir, das wäre noch eine Studie und dürfte nicht gemacht werden.
Später war ich in der Tumorbiologie in Freiburg(empfehlenswert) zur AHB und habe erfahren, daß es doch gemacht werden hätte dürfen.Das hängt vom jeweiligen Krankenhaus ab. Informieren sie sich darüber nochmal genau...bei mir fehlen jetzt 20 Lyhmphknoten und alle waren frei!!! jetzt bleibt das große Risiko Lymphstau!
Des weiteren habe ich erfahren, daß ein professioneller Operateur bei einer Ablatio oftmals einen der beiden Nervenstränge in diesem Bereich retten kann, was dann später einfach bedeutet, daß man noch Hautgefühl hat oder eben nicht!
Abhängig vom Grading kann heute in größeren Zentren angeblich das OP-Gebiet einmalig bestrahlt werden (was verhindern soll, daß Krebszellen im OP-Bereich zurückbleiben und später zu Rezidiven führen)dazu gibts auch Studien!!!!wird aber nicht in jedem Krankenhaus gemacht, da die Radiologietechnik fehlt!
Also immer darauf achten, daß Gyn,Radiologie und Sonobereich unter einem Dach liegt...das hat Vorteile!
...und dann wird sehr häufig gleich ein Wiederaufbau angeboten: Dazu kann man nur eines sagen: Der Operateur sollte pro Jahr mehr als 50-60 solcher Aufbauten machen,(lt. Aussage von Fachkreisen).

und jetzt das wichtigste:
solange nicht gestanzt wurde, habt ihr Zeit euch zu informieren!
Der Krebs wächst schon länger, da kommt es auf ein paar Tage Zeit für Informationen nicht an!
Laßt Euch nicht überrennen, so wie ich!
Eine schnelle Hilfe bekommt man auch unter Email krebsinformation@dkfz.de oder Telefon:
06221/410121

Ich hoffe ich hab´euch nicht erschreckt, sondern ein bissel geholfen

..und besteht auf ein e ausführliche Info durch Euren Arzt....schreibt vorher alle Fragen auf!

ich drück Euch die Daumen,
ich weiß wie deine Frau sich jetzt fühlt, weil das ist vollkommen altersunabhängig! Ich konnte garnicht weinen, ich dachte beim Aufwachen nur immer wieder: Mist wann endet der böse Traum endlich?

Ich fühle mit Euch
Sternchen

Hallo, liebe Familie Schmitt! Die Lektüre der beiden von Chica genannten Bücher kann ich wirklich nur sehr empfehlen, mir haben sie sehr geholfen. Ähnlich wie Sternchen wurde ich von den Ärzten auch nicht ausreichend und sachgemäß informiert und aufgeklärt. Mit der Folge, daß mir überflüssigerweise die rechte Brust amputiert wurde und beim Aufbau mit dem Rückenmuskel auch noch gravierende medizinische Fehler begangen wurden. All das ist durch Gutachten belegt und Grundlage einer Klage gegen das operierende Krankenhaus. Daher ist es wirklich sehr wichtig, sich genauestens zu informieren. Gerade ganz neu und druckfrisch ist das "Über-Lebensbuch" von Ursula Goldmann-Posch erschienen, 29.90 Euro, in Form eines Ringbuches. Es leitet die betroffene Frau dazu an, zu einer informierten und aktiven Patientin zu werden. Frau Goldmann-Posch hat auch den Klassiker geschrieben: Der Knoten über meinem Herzen, da sie selbst von Brustkrebs betroffen ist. Beides also unbedingt empfehlenswert. Die für mich wichtigste Informationsquelle ist aber die Ärztezeitung unter www.aerzte-zeitung.de . Dort kann unter Suchfunktion stichwortartig der gesamte Themenbereich abgefragt werden. Sehr nützlich ist auch der tägliche kostenlose Newsletter mit den Themen: Brustkrebs, Frauengesundheit, Osteoporose uvam. Durch die tägliche Lektüre habe ich in den letzten zwei Jahren festgestellt, daß ich über meine Brustkrebserkrankung mehr weiß als meine mich behandelnde Gynäkologin! Und das ist wirklich sehr traurig. Hier noch ein Fernsehtipp, falls sie Hessen 3 empfangen können. Am 9.5.03 um 15.05 Uhr kommt auf HR 3 die Sendung Service:Gesundheit mit dem brandaktuellen Thema: Brustkrebsvorsorge - ist Deutschland ein Entwicklungsland? Das kann ich leider nur bestätigen. Da die Sendung heute bereits um 19.00 Uhr lief, kann ich sagen, sie ist unbedingt sehenswert. Es grüßt sie ganz herzlich Monika Müller aus Bonn.

Liebe Fam.Schmitt,
das wichtigste ist erst einmal nicht gleich verrückt machen lassen,denn so wie ihrer Frau geht es auch noch 50 000 anderen im Jahr.Suchen Sie in aller Ruhe eine Klinik ,am besten Mammazentrum,für ihre Frau aus.Ich würde das Mammazentrum in Deggendorf (Frau Dr.Augustin )falls es in ihrer Nähe liegt empfehlen.Alles Gute!

Hallo Sternchen,
ich danke Ihnen für die guten Hilfen. Noch bin ich beim sammeln und morgen wollen wir uns mal alles anschauen. Ich bin nur im Stress, weil der Arzt (der in Villingen einen guten Ruf hat) schon am Dienstag die histologische Untersuchung machen will. Meine Frau will das alles ignorieren, nein, sie würde das am liebsten tun. Auf jeden Fall nochmal vielen Dank. Sie haben uns sehr viel geholfen.
Auch für Sie alles Gute
Wilfried g. Schmitt

Liebe Fam. Schmitt,

habe gerade eine Mastektomie hinter mir, bin seit einer Woche wieder aus dem Krankenhaus. Ich bin 47 Jahre alt.
Bei mir wurde bereits vor 2 Jahren ein DCIS (duktales Carzinom in situ) brusterhaltend entfernt. Noch im gleichen Jahr wurden wieder Kalkspritzer in der selben Brust entdeckt, die ich dann 1 1/2 Jahre lang mit Mamographien "im Auge" behielt. Anfang des Jahres wurde mir zu einer Biopsie geraten, die dann auch promt wieder ein Carzinom in situ ergab.
Unabhaengig voneinander haben mir nun zwei Aerzte zur Entfernung der Brust geraten, und ich muss sagen, auch ich selbst wollte nicht weiter mit der Angst und Ungewissheit leben, dass da doch wieder was kommen koennte. Zum Glueck gibt es heutzutage gute Moeglichkeiten, die Brust wieder aufbauen zu lassen.
Ich wollte Euch damit nur sagen, selbst wenn es zu dieser Entscheidung kommen sollte, gebt den Mut nicht auf. Das Leben geht weiter. Wenn ich mich down fuehle, denke ich immer, besser eine Brust amputieren als ein Bein.
Aber falls Ihr die Moeglichkeiten habt, solltet Ihr auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen, in einem Mammazentrum, die ja doch einiges mehr an Erfahrung haben.
Ich hatte leider keine so grosse Auswahl, ich lebe in Portugal, hier gibt es sowas wie Spezialkliniken fuer Krebs gar nicht.

Alles Gute
Gaby

name@domain.de

Liebe Gaby,
ich danke Ihnen sehr für diese lieben Zeilen. Meiner Frau werde ich gerne vorschlagen, eine Zweitmeinung in einem Mamazentrum einzuholen.
Ich wünsche Ihnen auch alles, alles Gute werden und bleiben Sie gesund. Und nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen
Wilfried G. Schmitt

Hallo Erika und Wilfried,

ich wuensche Euch viel Glueck fuer morgen.
Seid tapfer, haltet zusammen!

Gruesse aus Portugal

Hallo Fam. Schmitt,

ich weiß, der Schock wenn von Krebs gesprochen wird bei der Erstdiagnose der geht tief.

Ich wurde 2001 in der Uni Tübingen operiert und kann diese Klinik nur empfehlen. Ich wurde sehr freundlich und sehr ausführlich aufgeklärt über die Möglichkeiten der Krebstherapie. Bei mir ging die OP ohne Komplikationen über die Bühne, Chemo war belastend, Bestrahlungen im Brustbereich fand ich nicht so schlimm. Heute geht es mir relativ gut.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau alles Gute. Die Angst vor dem Unbekannten ist oft schlimmer als die Realität .

Jede Situation hat ihren positiven Aspekt. Ich lebe heute viel intensiver und bewusster.

Es gibt auch für Sie und ihre Frau eine Lösung.

Herzliche Grüße
Ingrid

Hallo Ingrid,
du wurest in Tübingen operiert? brusterhaltend? oder mit sofortigen Aufbau? Ich interessiere mich nach Ablatio für einen Wiederaufbau.Hast du dazu in Tübingen Erfahrungen gesammelt? Ist die Uniklinik empfehlenswert für sowas?
Herzliche Grüße
Sternchen

Hi Sternchen,

ich mache den Aufbau mit Gewebeexpander und spaeter Silikon. Irgendwie wurde ich gar nicht gefragt, ob Aufbau oder nicht. Meine Aerzte stellte mir lediglich die Wahl zwischen Siikon oder Eigengewebe. Mich hat die aufwendige OP mit Bauchgewebe etwas abgeschreckt. Ich glaube auch, dass hier in Portugal vorwiegend noch die Silikonaufbauten durchgefuehrt werden und da habe ich dann auch einfach mehr Erfahrung in diesem Bereich vorausgesetzt.
Im Moment habe ich ja nur den Gewebeexpander drin (wurde erst vor 2 Wochen operiert). Muss sagen, tut etwas weh, weil zur Zeit noch ein elastisches Band ganz stramm ueber dem Ventil sitzt, damit der Expander an Ort und Stelle bleibt. Aber die Schmerzen sind zu ertragen. Ich sage immer, man gewoehnt sich irgendwann dran. Ist halt etwas unangenehm.
Mal gespannt, wie`s weitergeht. Ich kann zwar keine speziellen Kliniken empfehlen, aber zumindest ueber meine persoenlichen Erfahrungen mit dieser Methode berichten.
Wie ich das bisher so ersehen kann, bestehen bezueglich des Vorganges beim Aufbau keine Unterschiede zu Deutschland.
Meine Narbe verheilt bisher sehr gut, vielleicht fange ich schon naechste Woche mit dem Auffuellen an.

Viele liebe Gruesse
Gaby

Ich bin 22Jahre alt, alleinerziehend einer drei jährigen und habe heute erfahren das ich in der rechten Brust brustkrebs habe. Ich bin sofort aus dem Behandlungszimmer und aus der Praxis gelaufen. Ich habe es erst heute abend irgendwie realisiert, muss ich mich wirklich behandeln lassen? Wenn ich die Behandlung mache habe ich dann überhaupt in dieser Zeit die Möglichkeit mich um mein Kind zu kümmern? Ich konnte diese Sachen leider nicht meinen Arzt fragen, weil ich so schnell weg gelaufen bin. Werde aber wohl morgen nochmal hin gehen.Aber vielleicht kann mir ja schon mal jemand ein paar tipps geben?

Hallo sternchen,

ich wurde brusterhaltend operiert.

Von Brustaufbau kann ich dir nur vom Hörensagen berichten, die Frauen,die ich kennegelernt habe, waren mit ihrem Aufbau in Tübingen sehr zufrieden.
Dr. Fersis oder so ähnlich ist dafür der Spezialist. Die Uni Tübingen hat eine HP, ich glaube die ist sehr interessant, vor allem die Philosphie , die Grundeinstellung zum Patienten finde ich sehr gut. UKT in die Suchmaschine eingeben, so findest du es oder über HP der Stadt Tübingen.

Wünsche die alles Gute
und herzlichge Grüße
Ingrid