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  #1  
Alt 20.04.2018, 02:26
Nelchen1957 Nelchen1957 ist offline
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Standard Druck von aussen

Hallo,
ich bin neu hier und habe bis jetzt das Forum nur als Gast besucht, weil ich bis jetzt auf alle meine Fragen Antworten gefunden habe.
Doch jetzt ist ein Problem aufgetaucht, bei dem ich nicht mehr weiter weiß.

Zuerst jedoch einmal meine Krankengeschichte:

Ende Januar wurde wurde bei mir DCIS G2 festgestellt. Nach zwei brusterhaltenden OP musste jedoch bei einer 3.OP die ganze Brust entfernt werden. Es wurde ein Implantat eingesetzt. Die OP's wurden alle innerhalb von 2 Monaten durchgeführt. Bin seit 5 Tagen aus dem Krankenhaus raus.

Ich bin ja jetzt sozusagen wieder "gesund" und hier kommt das Problem.

Mein Arbeitgeber will von mir wissen, wann ich wieder arbeitsfähig bin, bzw wann ich mit der Wiedereingliederung beginnen kann.
Aber ich habe noch große Schmerzen im Arm und fühle mich auch noch so richtig durch den Wolf gedreht. Habe täglich depressive Anfälle mit plötzlichem Tränenausbruch (ich bin eigentlich von Haus aus ein fröhlicher Mensch und ein Stehaufmännchen)
Jetzt meine Frage , muss ich sofort mit der Wiedereingliederung beginnen oder kann ich wenigsten warten, bis die Wunden verheilt sind und ich mich wieder einigermaßen fit fühle
Ausserdem soll ich noch Krankengymnastik ggf inkl Lymphdrainage bekommen. Und ich möchte nicht mit so einem Beutel arbeiten gehen. Ein bisschen eitel darf man doch sein

Ich verstehe ja, dass mein Arbeitgeber, wenn ich länger ausfalle, einen Ersatz bekommt, aber ich weiß ja selbst nicht, wie lange es dauert und wen ich diesbezüglich fragen kann.

Wen kann ich fragen und was soll ich tun?
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  #2  
Alt 20.04.2018, 02:47
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Ich kann mich an Deine Situation gut erinnern ... ich empfand diese Fragen auch als Druck. Heute weiß ich: Es waren einfach nur Fragen, um planen zu können. Sprich mit deinem Gyn, er wird dich weiter krankschreiben. Diese Krankschreibung geht an Deinen Arbeitgeber. Dem sagst Du das, was mit dem Gyn besprochen wurde bzw. dass du den Fortschritt Deiner Genesung abwarten musst und es eben nicht abschätzen kann.

Man darf einfach "ich weiß es nicht" sagen.
__________________
lg
gilda
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  #3  
Alt 20.04.2018, 10:41
bienemaya74 bienemaya74 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Um Himmels Willen - lass dich nicht unter Druck setzen! Du kannst dich so lange krankschreiben lassen so lange du es brauchst! Es ist ja klar, dass man noch Schmerzen hat bzw die Armfreiheit eingeschränkt ist, wenn du erst seit 5 Tagen aus dem Krankenhaus draußen bist!

Ich war nach der 2. OP ca. 3 Wochen zu Hause, hab jetzt freiwillig mit einer Wiedereingliederung angefangen. Ich hätte ohne weiteres noch länger zu Hause bleiben können, aber das wollte ich nicht. Jeder muss selber wissen wie er sich fühlt und wann man bereit ist wieder zu arbeiten.

Was sagt denn dein Arzt dazu? Du besprichst auch mit deinem Arzt wie die Wiedereingliederung laufen soll. Ihr entscheidet zusammen wieviele Stunden du machen kannst. Da es mir schon ziemlich gut geht, haben wir relativ hoch angefangen: Jeweils 2 Wochen 4x4 Stunden, dann 5x5 und dann 5x6. Aber ich habe gelesen, dass man auch mit 2 Stunden z.B. anfangen kann. Dann dauert die Wiedereingliederung eben länger.

Bei mir war es auch problematisch. Hab schon eine echt liebe Chefin - sie hat mir nie Druck gemacht. Aber da wir ein sehr kleines Team sind, ist es natürlich schwieriger Ausfälle auszugleichen. Natürlich hat sie mich auch immer wieder gefragt wie es mit der Arbeit aussieht. Und ich wusste es ja selber nicht. Dann kam noch eine Untersuchung und noch eine - dann noch eine OP - ich wusste selber nicht wielange es noch dauern würde.

Willst du eine Reha machen? Dann fällst du ja auch nochmal für ein paar Wochen aus. Ich habe eine beantragt. Die wurde jetzt auch bewilligt - allerdings für die "falsche" Klinik. Ich werde da Widerspruch einlegen, da ich auf keinen Fall dorthin will.

Auf jedenfall - lass dich nicht unter Druck setzen. Wenn du Hilfe brauchst - kannst du dich auch an den Sozialdienst / Patientennachsorge wenden - aber ich würde erstmal mit deinem Arzt sprechen.

Alles Gute!

LG
Sabine
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  #4  
Alt 20.04.2018, 15:40
Miasono Miasono ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo, Grüß dich. Ich empfinde die Frage deines Arbeitgebers gar nicht als "Druck von außen" sondern als einfache und nachvollziehbare Frage.
Logisch, dass er irgendwie planen möchte und wissen, wann er dich in welchem Umfang wieder einplanen darf. Zeigt ja eher, dass er dich und deine Arbeit schätzt.
Ich würde mir überlegen, welchen zeitlichen Horizont du für machbar hältst und wie du es dir vorstellst. Dann evtl. nochmal mitdeiner Ärztin Rücksprache halten, ob sie denkt, dass das so realistisch ist. Und dann ein Gespräch bei deinem Arbeitgeber vereinbaren (am besten persönlich vorbei gehen) und mitteilen, wie du dir die Wiedereingliederung vorstellst. Wenn sich dann noch was ändert (z.B. wg. Lymphproblemen) ist es halt so.
Aber natürlich muss ein Arbeitgeber irgendwie planen können. Und für dich verringert das Gespräch vielleicht auch die Hemmschwelle und Sorgen vor deiner Rückkehr, wenn du mitteilst, was du willst, und welche Einschränkungen du noch hast.
Alles Gute!
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  #5  
Alt 21.04.2018, 20:08
suske52 suske52 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo Nellchen
Wichtig ist auch zu wissen ist welche Arbeit du machst.
Brauchst du dein operierten Arm intensiv. In dem Fall würde ich mich schönen. Ein Lymfoedeem braucht zwar Bewegung aber auch wieder nicht zuviel . Frage deinen Arzt oder Therapeutin. Und die Psyche braucht auch seine Zeit sich zu erholen. Meinen Rat, nimm dir Zeit.
Gute Besserung. Suske
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  #6  
Alt 23.04.2018, 03:37
Nelchen1957 Nelchen1957 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Erstmal ganz lieben Dank für die aufbauenden Antworten.

Irgendwie habe ich mich während der letzten Monate nur darauf konzentriert, Stärke für mein Kind und meine Geschwister zu zeigen und nun habe ich das Gefühl vollkommen ausgepowert zu sein.
Ich bin so dünnhäutig, dass ich alles persönlich nehme und bei jeder sich passenden und nicht passenden Gelegenheit in Tränen ausbreche.
Dieser Zustand macht mir Angst.
Ich dachte eigentlich, dass ich wenn ich die ganze Geschichte kopfmäßig angehe, ich mich nach all dem Stress (die OP's , das Warten auf die Ergebnisse, und der Entscheidung zur Amputation) erleichtert und stark die nächsten Schritte angehen könnte.
Aber ich fühle mich nur leer und sehr müde.
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  #7  
Alt 23.04.2018, 11:13
suske52 suske52 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo Nellchen
Ich denke,dass das deine jetzige Situation ganz normal ist. Bei mir war es genau so. Man braucht seine Kraft zum "überleben". Jetzt erst kommt die ErholungszeIT.
Ich war noch 6 Wochen nach Abschluss der Therapie zu Hause. Vielleicht wäre eine Onkopsychologin eine Option?
LG Suske
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  #8  
Alt 24.04.2018, 08:43
Nelchen1957 Nelchen1957 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Liebe Suske,

danke für prompte Antwort.
Weißt du, ob die Krankenkasse eine Onkopsychologin bezahlt?
Und ja, ich brauche meinen operierten Arm sehr intensiv für meine Arbeit. Habe sogar die Bedenken, dass ich aufgrund dessen, dass ich sehr schwer heben muss auf der Arbeit, diese aufgrund des Implantats nicht mehr ausüben kann. Meine Operateurin sagte mir, das ich schweres Heben nicht mehr ausüben kann, weil sonst das Inplantat verrutscht.

LG Nelchen
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  #9  
Alt 26.04.2018, 18:01
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Ranja Ranja ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo Nelchen!
Den Druck von außen habe ich heute auch bekommen.
Habe heute meine letzte Chemo bekommen, fahre jetzt erst mal 10 Tage zur Erholung an die See, anschließend habe ich die OP, danach Bestrahlung. Also noch mitten in der Therapie.
Da ruft mich meine Firma heute an, das sie keine Krankheitsvertretung für mich finden und meine Kollegin doch Ende Juni Urlaub hat. Ich weiß aber das die Firma nicht direkt nach meiner Krankmeldung gesucht hat, sondern erst seit 8 Wochen sucht. Natürlich die eierlegende Wollmilchsau für möglichst wenig Geld.
Ich habe meine Situation sofort erklärt und gesagt das ich definitiv nicht einspringen kann.
Jetzt habe ich aber ein schlechtes Gewissen, was ich nicht haben sollte. Das ärgert mich. Ich will mich da auch nicht rechtfertigen müssen. Aber es grummelt jetzt in mir.
Liebe Grüße
Ranja
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  #10  
Alt 27.04.2018, 03:01
Nelchen1957 Nelchen1957 ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo Ranja,

vielleicht helfen dir die Tipps der Anderen genauso wie mir.
suske, bienemaya, gilda und Miasono

Ich bin den Druck von aussen jetzt los.
Ich habe mit meiner Chefin gemailt und mir dann von meiner Ärztin eine Bescheinigung geben lassen, dass es nicht absehbar ist, wann ich wieder arbeitsfähig bin.
Mit dieser Bescheinigung kann mein Arbeitgeber jetzt eine zeitweilige Vertretung bekommen, bis ich wieder da bin. Und so ist beiden Seiten geholfen und ich kann in Ruhe gesund werden.

Das deine Firma eine eierlegende Wollmilchsau für möglichst wenig Geld sucht, sollte nicht dein Problem sein.
Und warum hast du ein schlechtes Gewissen? Du machst doch nichts Verkehrtes?

Aber manchmal hilft es auch in unserer Situation auf etwas wütend zu sein, ich habe meine 3.OP nur damit überstanden, wütend auf die Krankenkasse zu sein, die trotz rechtzeitiger Krankmeldung mein Krankengeld nicht ausgezahlt hat, weil Personalmangel herrschte. Ohne diese Wut hätte ich vielleicht zuviel gegrübelt.

LG Nelchen
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  #11  
Alt 27.04.2018, 10:19
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Ranja Ranja ist offline
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Standard AW: Druck von aussen

Hallo Nelchen!

Ich bin voraussichtlich noch bis Ende des Jahres krank geschrieben und das weiß meine Firma auch.
Deshalb bin ich auch so wütend. Ich arbeite dort seit fast 25 Jahren. An meinem 50. Geburtstag haben mir meine Kollegen eine liebe Karte geschickt und auch angerufen. Von der Geschäftsführung kam nichts. Ich denke das wird sich zu meinem 25 jährigen Betriebsjubiläum genauso verhalten. Das Arbeitsklima ist nicht gerade angenehm. Und dann in meiner Situation bei mir anzurufen, finde ich echt nicht schön. Ich weiß das ich nicht arbeiten muss, werde ich auch nicht, weil ich jetzt schon merke das so eine Art von Aufregung und Stress nicht gut für mich ist.
In 4 Wochen werde ich operiert, das stresst mich schon genug.
Ich werde gleich mal meine Kollegin anrufen, weiß aber das sie da voll hinter mir steht. Gerade merke ich auch wie dünnhäutig ich dich bin. Wie suske52 schon schrieb: man braucht seine Kraft zum überleben. Sollte ich noch mal einen Anruf bekommen, werde ich genau diesen Satz aussprechen.
Dir auch alles gute.
Ranja
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