Kein zusätzliches Vitamin C während Chemo???

[Karen43]

Hallo,
hatte gestern meine 4 Chemo und habe doch meine Frauenärztin gefragt, was sie von zusätzlichen Nahrungsergänzungsmitteln im Kampf gegen den Krebs hält.
Ich nehme schon viele Jahre Nahrungsergänzungsmittel und habe jetzt, nachdem ich erkrankt bin, verstärkt VitaminC und Selen eingenommen, weil ich dachte und gelesen habe, dass diese mir nützen. Meine Ärztin schlug praktisch die Hände über dem Kopf zusammen und sagte, dass ich auf keinen Fall Vitamin C jetzt während der Chemo nehmen soll. Nach Abschluss der Behandlung könnte ich es nehmen, aber jetzt nicht. Selen zusätzlich wäre gut, aber kein Vitamin C.
Meine Ärztin ist nicht unbedingt eine reine Schulmedizienerin, sie befasst sich schon auch mit solchen Alternativen.
Jetzt bin ich total verunsichert. Kann mir da jemand helfen?????
Vielen Dank!!!
Karen

[Maphalda]

Ich glaube, die Theorie dazu lautet etwa so: Vit. C ist ein guter Zellschutz. Aber nicht nur für gesunde Zellen, sondern auch für Krebszellen. Es kann also sein, dass Krebszellen das Vit. C integrieren, und sich damit gegen das Zellgift aus der Chemo schützen.

[Bobath]

Hallo Karen,
mein Wissen darüber:
Vitamin C während Chemo ungünstig wegen der Nieren. Überschüssiges Vit. C wird ja über die Nieren ausgeschieden und da Chemo ja auch Nieren"anstrengend" ist, kann man sich dadurch die Niere schädigen..aber wie gesagt "kann".
Dir alles gute
beate

[NTH]

Liebe Karen,

frag sie doch einfach nochmal selbst, WIESO sie die Situation so einschätzt, und prüfe, ob ihre Argumentation für dich nachvollziehbar ist.......

Barbara: mich würde interessieren, auf welche Untersuchungen / Kenntnisse / Erfahrungen deine Aussage beruht.

Viele Grüsse
Nicole

[Rafiki]

Hallo ,
schau mal auf diesen Seiten nach , dort findest Du die Erklärung :


www.janssen-cilag.de/news/

www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=33892:

Studie: Vitamin C schwächt Chemotherapie bei Krebs
Mittwoch, 1. Oktober 2008

"New York – Die Verordnung von Vitamin C zur Stärkung der Abwehrkräfte für eine bevorstehende Chemotherapie könnte keine gute Idee sein. Präklinische Studie in Cancer Research (2008; 68: 8031-8038) zeigen, dass Vitamin C die Widerstandskraft der Krebszellen stärkt und die Wirkung verschiedener Chemotherapeutika abschwächt."


L.G.

[Eleve]

Hallo,

wie wäre es mit Orangen, Clementinen etc. als Alternative? Nach dem Schälen Hände waschen!
Ich dachte, die Warnung gilt nur für die Infusionen mit hochdosiertem Vitamin-C?

Viele Grüße,
Eleve

[Karen43]

Hallo,
recht vielen Dank für eure Antworten.
Gibt mir doch zu denken.
Allzu hochdosiert habe ich das Vitamin C jetzt auch nicht eingenommen, so ca. 2 g am Tag. Ist zwar deutlich mehr, als als Tagesbedarf vorgesehen ist, aber ich denke, das kann man sowieso in den Skat drücken.
Ansonsten ernähre ich mich auch nicht nur von Wasser und Brot, sondern esse schon auch viel Obst. Schmeckt einfach gut .
Allso, noch mal vielen Dank euch allen für eure Hilfe und eure guten Ratschläge!!!!!
Schönes Winterwochenende wünsch ich euch .
Karen

[Ilse Racek]

@ BarbaraO

Du hast Recht, es gibt von C.G. mehrere treffsichere Sprüche

Ich dachte an d e n, in dem es um das vergebliche Bemühen des Menschen geht, einen bestimmten Bazillus zu finden

LG

[Berta]

Hallo,

ich habe gehört, dass Vitamin C nicht zusätzlich genommen werden sollte. Überhaupt sollten Nahrungsergänzungsmittel nicht so gut sein, weil sie die natürlichen Lebensmittel nicht ersetzen können.
Mein Tipp ist ein Buch: Krebszellen mögen keine Himbeeren.
Dort wird erklärt, welchen Nahrungsmittel positiv und auch negativ auf Krebszellen reagieren. Ein gleichnamiges Kochbuch gibt es auch. Im Übrigen für die ganze Familie geeignet.

Tschau Berta

[Ina N.]

Hallo,
also ich nehme seit vielen Jahren NEM nicht immer regelmäßig, aber so ziemlich. Mit Vit. C halte ich mich etwas zurück. Aber alles andere nehme ich aus dem Grund, weil ich es ernährungsmäßig nicht schaffe (oder vielleicht zu faul und inkonsequent bin?) mir das mit dem täglichen Essen regelmäßig zusammenzustellen.
Einen Entsafter habe ich mir auch mal angeschafft, aber nach einigen Wochen stand er im Vorratsraum. Er war viel zu schlecht zu reinigen, das machte einfach keinen Spaß. Dann habe ich mir Obst und Gemüse morgens hingelegt und wollte es abends gegessen haben... hat auch nicht geklappt.
Also nehme ich meine Pillen weiterhin und solange, bis ich meine Ernährungsweise ausdauernd umgestellt habe. Dabei habe ich ein gutes Gefühl.
Hilft euch jetzt auch nicht so richtig weiter, denk ich mal.
Meinem Onkologen hatte ich mal erzählt, was ich alles nehme und er fand es in Ordnung. (Aber sein Lächeln hab ich schon bemerkt
Liebe Grüße,
Ina

[Tante Emma]

Hallo zusammen!

Also, ich nehme keine NEM.
Habe aber zu Beginn meiner Chemo 2006 meinen Onkologen gefragt, ob ich meine Ernährung umstellen solle oder aber zu NEM greifen solle, auch die Misteltherapie stand zur Debatte.
Er meinte: "Sie haben den Krebs nicht bekommen, weil Ihr Immunsystem schlecht ist, sondern weil Ihr Immunsystem den Krebs nicht erkannt hat. Somit können Sie mit der Mistel Ihr Immunsystem zwar insgesamt stärken, aber am eigentlichen Problem ändert das nichts. Und statt NEM lieber 3 Portionen Obst am Tag; das ist allemal besser."

Diese Aussage klingt für mich nach wie vor verständlich und logisch; daher hab ich auch nie Mistel oder NEM eingenommen.

Liebe Grüße,
Tante Emma.

[Sanne72]

Nachdem mir alle Ärzte während Therapien gesagt hatten: ernähren sie sich einfach gesund und wenn sie's schaffen, vollwertig, hab ich meine Ernährung umgestellt.
NEM habe ich nur in der AHB und noch ein paar Monate danach genommen, der Arzt da sagte aber auch eindeutig: nur jetzt, um das Immunsystem wieder hochzupäppeln, so ca. ein Vierteljahr und dann nur noch vielleicht, wenn man mal nen Infekt hat.
Bin damit gut gefahren.
Dann war ich vor ca zwei Jahren, als meine Ärztin in Urlaub war, bei einem Frauenarzt, der mir weismachen wollte, es sei für mich total sinnvoll, NEM zu nehmen, da man seinen Bedarf an allem über Gemüse und Obst bei dem Zustand der Ackerböden etc. heute kaum erreichen würde - er habe da eine Fortbildung gemacht, wo sie ihnen plastisch mit Hilfe von Gemüseschüsseln gezeigt hätten, wie viel sie essen müssten ... Tenor: "meinen Sie wirklich, dass sie das schaffen" (NB: Ich möchte wetten, dass seine Fortbildung von irgendeinem Pharmakonzern gesponsert wurde)

Kam also recht verunsichert nach Hause, erzählte meinem Mann davon und der lachte sich eins und meinte: "Also, wenn eine genug Gemüse futtert, dann bist das doch Du!"

Ein Hoch auf Prima-Ehemänner, die einen auf den Boden der Tatsachen zurückbringen!

[NTH]

Hi,

also noch mal zur Klarstellung meiner Position:
ich halte für mich persönlich nichts davon, NEM zu nehmen, wenn kein Defizit im Körper besteht.
Erst recht nicht, die teuren Kombimittel, die alles abdecken, was man irgendwann mal brauchen könnte.

Wenn man es allerdings durch die Lebensumstände nicht schafft, sich so zu ernähren, um dem Bedarf des Körpers gerecht zu werden (zum Beispiel hab ich´s früher durch die Arbeit einfach nicht geschafft), fände ich es besser, wenn man gezielt substituiert, anstatt das Immunsystem runter zu fahren.

Zum Thema gezielt:
die Bauteile des Immunsystems sind ausreichend medizinisch definiert und haben nichts mit "über den Daumen gepeilt" oder Anzahl der Erkältungen im Jahr zu tun. Auch kann man den Status des Immunsystems nicht über das normale große Blutbild ableiten.
Es ist möglich, den Immunstatus präzise fest zu stellen und genau abzulesen, wie zB der Anteile der Mikronährstoffe und Vitamine im Blut ist, wie der Status der NK Zellen ist, wie Darm und Säure Basen Haushalt da stehen.

Zum Teil ist es möglich, Defizite über gesunde Ernährung auszugleichen, NK Population über moderaten Sport anzukurbeln.
Zum Teil hat aber der Körper einen so erhöhten Nährstoffbedarf, den man in den meisten Fällen nicht mehr alleine über die Nahrung hinbekommt.
Das ist zum Beispiel auch der Fall, wenn sehr aktive Tumore vorhanden sind, die lutschen unter anderem das Vit. C Reservoir des Körpers regelrecht aus.

In diesen Fällen finde ich NEM absolut sinnvoll.

Gilt natürlich nicht für die Zeiten, in denen die Erhöhung der Werte auf andere Behandlungen kontraproduktiv wirk.

Eine Vitamin C Hochdosierung entspricht übrigens 18 mg am Tag und ist über den Magentrakt höchstbedenklich, weil massive Übersäuerung droht.


@Tante Emma: wie hat dein Arzt festgestellt, dass die Krebszellen sich nicht aufgrund des Immunsystems sondern aufgrund verkennen der Situation durch die NK´s vermehren konnten?

Euch allen einen schönen Sonntag

Nicole
PS: und wenn es nur ein Placeboeffekt ist, so liebe ich die Placebos für jeden cm Tumor, den sie mir nehmen...

[Rafiki]

Frage an NTH :

Zitat von NTH : "Eine Vitamin C Hochdosierung entspricht übrigens 18 mg am Tag und ist über den Magentrakt höchstbedenklich, weil massive Übersäuerung droht."

Wenn der tägliche Bedarf an Vitamin C 100 mg beträgt , wie kommst Du darauf , daß man mit 18 mg / pro Tag hochdosiert dosiert ist ?

L.G.